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Ein Tag ohne Strom

<Das war der Mittwoch

Donnerstag, 28. September

Irgendwann wache ich auf. Der Notstrom Generator piept. Und geht dann aus.

Jetzt ist der Strom weg. Damit geht der Ventilator nicht. Aber der Regen hat Abkühlung gebracht. Es ist erträglich.

 

Um 6:40 Uhr klingelt der Wecker. Der Strom ist immer noch weg. Ich wasche mich kurz.

Dann gibt es Frühstück. Heute Curryreis mit dem super leckeren Currydal.

Etwa um 8:30 fahren wir zur Farm. Hier ist durch den Sturm einer der Zitronen Bäume umgestürzt.

Außerdem ist eine Stromleitung beschädigt.

Ishwar sagt, dass gestern beim Sturm hier in der Nähe ein Baum auf eine Hauptstromleitung gefallen ist. Das ganze Dorf und Teile von Punjpur sind ohne Strom. Die Reparaturarbeiten können Tage dauern.

Aber das ist dann so. So lange wird es keinen Strom geben.

Bei dieser Gelegenheit unterhalten wir uns mal wieder über die Unterschiede zwischen Deutschland und Indien. In Deutschland wäre so etwas undenkbar. Ich kann mich dunkel daran erinnern, dass es „früher“ auch mal oberirdische Stromleitungen gab. Allerdings wurden die schon vor etwa 30 Jahren unterirdisch verlegt. Damit ist die Stromversorgung stabil. Und sturmsicher.

Es gibt höchstens mal kurze Stromausfälle, wenn bei Erdarbeiten eine Leitung beschädigt wird.

Auch heute arbeite ich wieder bei den Steinen. Es ist wieder sehr heiß!

Ab etwa 10 ist es nicht mehr möglich, in der Sonne zu arbeiten. Ishwar hat andere Arbeit für mich.

Wir kümmern uns zusammen um den umgestürzten Zitronenbaum. Von einem anderen größeren Baum ist ein großer, trockener Ast abgebrochen. Der hat den Zitronenbaum entwurzelt und umgerissen. Wir entfernen Stück für Stück die trockenen Äste. Bei dieser Gelegenheit empfehle ich Ishwar, dass er sich eine Benzin Kettensäge kaufen sollte. Die besten Sägen sind von Stihl oder Dolmar. Wenn ich ab nächstes Jahr hier bin, kann ich damit arbeiten.

Der Zitronenbaum hängt noch halb an seinen Wurzeln. Ishwar wird demnächst mit mehreren Männern versuchen,  ihn wieder aufzurichten.  Zitronenbäume sind zäh. Vielleicht überlebt er es.

Er ist voller grüner Zitronen. Ich pflücke dann noch ein paar davon. Grün sind die Zitronen sehr sauer.

Gegen 13 Uhr fahren wir zurück zum Farmhaus. Es gibt dann auch Mittagessen.

Duschen kann ich erstmal nicht. Ohne Strom funktioniert die Pumpe für die Wasserversorgung nicht. Das Wasser wird knapp. Aber das macht nichts. Ich bin heute nicht so verschwitzt.

Auch Wäsche waschen ist erstmal nicht möglich.

Später esse ich Knoblauch und trinke meine Zitrone.

Dann schreibe ich Tagebuch.

Nachmittags ist es sehr heiß. Ich sitze mit freiem Oberkörper am Tablet. Und bin trotzdem durchgeschwitzt.

Um 19:20 Uhr gibt es Dinner. Die Nichte von Ishwar hat sehr leckeres Currygemüse für uns gemacht.

Später bin ich wieder in meinem Zimmer unter dem Dach.

Es ist dunkel. (Ich hab ja nur die Handy Taschenlampe) und heiß. Ich liege mit freiem Oberkörper auf dem Bett. Und telefoniere mit meinem Neffen. Er wird im Januar 18. Es freut ihn sehr, dass ich zu Weihnachten und zu seinem Geburtstag dabei bin.

Später bin ich bei Facebook und surfe im Internet. Vor allem aber denke ich nach und plane meine Zukunft.

Ab etwa Mitternacht schlafe ich.

 

Es gab den ganzen Tag keinen Strom.

 

Ab heute ist Tejal mit Harry übers Wochenende bei Verwandten.

Anu, die Nichte von Ishwar kocht für uns.

 

Das ist meine vorläufige Planung für die nächsten Tage:

Ich fahr nächste Woche nach Mayapur. Es sind über 1800 km. Montag fahr ich hier ab. Erst mit Ritschka nach Punjpur.

Dann mit Bus nach Aspur.

Mit Bus nach Udaipur. Da übernachte ich im Hotel.

Dienstagmorgen um 6 Uhr fahr ich mit Bahn weiter. 3 x umsteigen.

Mittwochabend gegen 18 Uhr bin ich in Krishnanagar. Dann mit Ritschka weiter nach Mayapur.

Da bleibe ich etwa 1 Woche.

Buche eine Busverbindung zurück. Das könnte spaßig und zeitaufwendig werden. Mit Fahrrad und Gepäck.

Aber ich hab ja bis etwa Ende Oktober Zeit.

Das Fahrrad und mein Gepäck wird dann hier auf der Farm eingelagert.

Etwa Ende Oktober fahr ich mit Bus und Bahn zur Grenze nach Nepal.

So, dass ich spätestens am 8.11. das Land verlasse.

In Nepal werde ich wohl nur 1 Monat bleiben.

Und spätestens am 8. Dezember nach Deutschland fliegen.

Vorausgesetzt ich kann das Flugticket bezahlen.

So geht es morgen weiter>

A day without electricity

<That was Wednesday

Thursday, 28 September

At some point I wake up. The emergency generator beeps. And then goes out.

Now the power is gone. So the fan doesn't work. But the rain has brought cooling. It is bearable. 


At 6:40 the alarm clock rings. The electricity is still gone. I have a quick wash. 

Then it's breakfast. Today curry rice with the super delicious curry dal.

Around 8:30 we drive to the farm. Here, one of the lemon trees has fallen down due to the storm.

A power line is also damaged. 

Ishwar says that yesterday during the storm a tree fell on a main power line near here. The whole village and parts of Punjpur are without power. The repair work may take days. 

But that is the way it is. There will be no electricity for that long.

We take this opportunity to talk about the differences between Germany and India. In Germany, something like this would be unthinkable. I have a vague recollection that "in the past" there used to be overground power lines. However, they were laid underground about 30 years ago. So the power supply is stable. And storm-proof.

At most, there are short power cuts when a line is damaged during earthworks.

Today I am working on the stones again. It is very hot again! 

From about 10 it is no longer possible to work in the sun. Ishwar has other work for me. 

Together we take care of the fallen lemon tree. A large, dry branch has broken off from another larger tree. It uprooted the lemon tree and knocked it down. We remove the dry branches piece by piece. I take this opportunity to recommend to Ishwar that he should buy a petrol chainsaw. The best saws are from Stihl or Dolmar. When I am here from next year, I can work with it. 

The lemon tree is still half hanging by its roots. Ishwar will soon try to get it up again with several men.  Lemon trees are tough. Maybe it will survive.

It is full of green lemons. I'll pick some more then. Green lemons are very sour.

Around 1 pm we drive back to the farmhouse. We have lunch then. 

I can't take a shower for the time being. Without electricity, the pump for the water supply does not work. The water is running low. But that doesn't matter. I am not so sweaty today. 

Washing clothes is also not possible for the time being. 

Later I eat garlic and drink my lemon.

Then I write my diary. 

In the afternoon it is very hot. I sit at the tablet with my shirt off. And I am still sweating through. 

At 7:20 pm we have dinner. Ishwar's niece has made very tasty curry vegetables for us.

Later I am back in my room under the roof.

It is dark. (I only have the mobile phone torch) and hot. I lie bare-chested on the bed. And talk to my nephew on the phone. He turns 18 in January. He's very happy that I'm there for Christmas and his birthday.

Later, I'm on Facebook and surfing the internet. But mostly I'm thinking and planning my future.

From about midnight I sleep. 


There was no electricity all day.


Starting today, Tejal and Harry are staying with relatives for the weekend. 

Anu, Ishwar's niece, is cooking for us.


That is my preliminary plan for the next few days:

I'm going to Mayapur next week. It is over 1800 km. I leave here on Monday. First with Ritschka to Punjpur.

Then by bus to Aspur.

By bus to Udaipur. There I stay in a hotel.

Tuesday morning at 6am I continue by train. 3 changes.

Wednesday evening around 6pm I arrive in Krishnanagar. Then by Ritschka on to Mayapur. 

I stay there about 1 week.

Book a bus connection back. That could be fun and time-consuming. With bike and luggage.

But I have until about the end of October.

The bike and my luggage will then be stored here on the farm.

Around the end of October, I'll take the bus and train to the border in Nepal.

So that I leave the country on 8 November at the latest.

I will probably only stay in Nepal for 1 month.

And fly to Germany on 8 December at the latest.

Provided I can pay for the flight ticket.

This is how it will continue tomorrow>