Auf dem Weg nach Mayapur. Schreibarbeiten

Freitag, 19. Mai

<Das war der Donnerstag

Ich schlafe schlecht. Immer wieder wache ich auf. Der Ventilator lässt sich nicht dimmen. Wenn ich nackt bin, ist mir der Wind zu stark. Ohne Ventilator wird es schnell unerträglich heiß. Ich ziehe mein T-Shirt wieder an.

Im Zimmer sind Mücken. Nachts gehe ich auf Mückenjagt.

Draußen wird es schon hell…

Eigentlich wollte ich um 6 aufstehen. Und Tagebuch schreiben.

Mir ist aber klar, dass ich das nicht schaffe.

Ich stelle den Wecker auf 8.

 

Der Wecker klingelt. Kaum bin ich wach, kommen schon die ersten Männer in mein Zimmer.

Fragen, ob alles in Ordnung ist, ob ich etwas brauche. Wann ich frühstücken- und los will.

Ich sage, dass ich um 9 frühstücken möchte.

Dann gehe ich duschen. Das heißt, ich möchte duschen.  Aber keine der beiden Duschen funktioniert. Aus einer kommt gar kein Wasser. Aus der anderen nur ein mini Strahl.

Also übergieße ich mich mit Wasser aus dem Eimer. Das ist sehr erfrischend.

Danach bin ich gerade dabei mich anzuziehen, als die Männer mir schon Frühstück bringen. Mit Ei überbackenes Weißbrot. Ein gekochtes Ei dazu. Und Tee.

Ich frühstücke schnell. Packe meine Sachen zusammen. Die Männer warten auf mich. Machen Fotos und Selfies. Gegen 9 gehen wir runter. Ich schiebe mein Fahrrad raus. Draußen steht eine Ritschka mit Lautsprecher. Der Vorsitzende macht Durchsagen für die Dorfbewohner. Das ich für Frieden mit dem Fahrrad von Deutschland nach Hiroshima fahre. Und das der Gopalnagar Orleans Club stolz ist, dass ich heute Nacht hier zu Gast war. Ich bekomme unter anderem einen Blumenstrauß. Dann fährt der Lautsprecherwagen zum Tempel in der Ortsmitte. Ich mit Fahrrad hinterher. Der Vorsitzende macht weiter Durchsagen. Beim Tempel sage ich auch etwas. Kurz zu meiner Reise. Und dass ich sehr glücklich bin, als Gast hier zu sein.

Sehr schnell bin ich von vielen neugierigen Menschen umringt. Es werden sehr viele Selfies und Videos gemacht.

Dann fährt der Lautsprecherwagen zurück. Ich hinterher. Jetzt fahren wir am Clubhaus nur vorbei. In Richtung Mayapur.  Am Ortsausgang halten wir an. Ich werde verabschiedet.

Weder für die Unterkunft noch das Essen brauche ich bezahlen.

Will gerade alleine weiter fahren, als der Vorsitzende mich bittet noch zu bleiben. Sanjay ist auf dem Weg hierher. Ich soll auf ihn warten. (Er hatte mich versucht anzurufen. Aber mein Handy war ja noch offline)

Ich setze mich in ein Obstgeschäft. Werde mit Obst und Tee bestens versorgt. Dann kommt Sanjay.

Er möchte mich noch ein Stück begleiten.

Als wir rausgehen, werden immer mehr Menschen auf mich aufmerksam.

Ich bekomme Geschenke. Obst, Süßigkeiten und sogar etwas Bargeld. Jemand sagt mir, dass die Menschen hier sehr arm sind. Mir nicht viel, oder große Beträge geben können. Aber das was sie geben, kommt von Herzen. Diese Geste der Menschlichkeit beeindruckt mich!

Etwa um 10:40 Uhr fahren wir los. Heute ist es nicht ganz so heiß. Aber die Luft ist sehr drückend. Und in der Sonne ist es unerträglich. Ich komme sehr schnell an meine Belastungsgrenze.

Bin total durchgeschwitzt. Merke, dass ich Kreislaufprobleme bekomme. Und auch meine Nerven sind strapaziert. Immer wieder werden Selfies und Videos gemacht. Ich reagiere zunehmend gereizt darauf. Ganz klar…. Ich brauche eine Pause.

Gegen 11:30 Uhr erreichen wir den kleinen Ort Balia. Bei einen Shop machen wir Pause.

Ich fühle mich nicht mehr in der Lage, weiter zu fahren. Überlege, ob ich mich per Ritschka Taxi in den nächsten größeren Ort zu einem Hotel bringen lasse.

Sanjay organisiert eine gratis Übernachtungsmöglichkeit für mich. Direkt nebenan. Es ist ein einfacher großer Raum. Der als Lager genutzt wird.

Es gibt ein Bad (ohne Dusche oder Waschbecken), eine einfache Holzbank einen Schreibtisch und einen Fernseher an der Wand.

Außerdem 2 Deckenventilatoren. Das Fahrrad kann ich mit hinein nehmen.

Erstmal ruhe ich mich aus. Dann wasche ich mich kurz und ziehe frische Sachen an. Dann weiche ich meine Wäsche ein.

Immer wieder kommen neugierige Männer vorbei. Aber die meisten können kein englisch.

Irgendwann mache ich die Tür zu. Ich brauche Ruhe. Und Zeit für mich.

Später hänge ich meine Wäsche draußen auf.

Ab 15:15 Uhr sitze ich mich mit Tablet am Schreibtisch. Und schreibe Tagebuch. Dabei trinke ich eine Zitrone.

Jetzt lasse ich die Tür offen. Auch jetzt kommen einige Männer vorbei. Der Eigentümer vom Shop bringt mir gratis Tee, Trinkwasser, und Snacks. Fragt mich, ob ich etwas brauche. Er ist offenbar auch der Eigentümer von diesem Gebäude.

Wir unterhalten uns kurz. Er kann Englisch. Und übersetzt für die anderen.

Später bringt er mir Anti Moskito Sticks.

Gegen Abend mache ich draußen das Tor zu. Damit ich in Ruhe schreiben kann.

Aber einer der Männer macht es einfach von außen auf. Und kommt herein. Dann kommen auch wieder weitere Männer. Um mich zu sehen und Selfies zu machen.

Später sagt der Inhaber, dass ich nachts das Tor und auch die Tür abschließen soll.

Um 19:30 Uhr fällt der Strom aus. Und damit das Licht und die Ventilatoren.

Es hat aber nur die Hauptsicherung von meinem Zimmer ausgelöst. Einer der Männer kommt vorbei. Und zeigt mir, welcher Schalter das ist.

Um 18:45 Uhr fängt es an zu stürmen und zu regnen.

Meine Wäsche wird nass, obwohl sie unter dem Dach hängt. Ich spanne drinnen mit meinen Zeltschnüren eine Wäscheleine. Und hänge die Wäsche im Zimmer auf.

Um 20 Uhr bringt der Inhaber mir Dinner. Chicken Biryani. Mit Salat. Es ist sehr reichhaltig und lecker.

Dann verabschiedet er sich für heute. Er gibt mir noch eine Akkulampe. Nach dem Essen soll ich das Tor abschließen.

Bis dahin kommen aber noch Männer rein.

Später schließe ich ab. Und hab den Rest des Abends meine Ruhe.

Ab 20:50 Uhr schreibe ich weiter an meinem Tagebuch.

Um 22:45 Uhr fällt der Strom erneut aus. Es wird schnell warm in dem Raum. Ich ziehe mein T-Shirt aus.

Gegen 23:30 Uhr ist mein Tagebuch wieder auf dem neuesten Stand.

Jetzt arbeite ich am Blog. Als erstes erstelle ich eine neue Kategorie. Für den 2. Teil von Indien.

Dann kopiere ich die Texte in den Blog. Mache die englischen Übersetzungen.

Um 1:45 Uhr stehen die Texte. Jetzt lade ich noch die Fotos hoch.

Zwischendurch ist der Akku vom Tablet leer.

Und in dem Raum sind Mücken!

Zwischendurch bereite ich mit meinen Planen mein Nachtlager, Isomatte und dem Zelttepich mein Nachtlager auf dem Boden vor.

Ich überlege, ob ich mein Moskitonetz spanne. Aber das könnte im Dunkeln nur mit Akkulicht ein längeres Projekt werden.

Der Strom bleibt die ganze Nacht weg.

Um 4 ist mein Blog wieder aktuell.

Ich aktualisiere noch kurz mein Tagebuch. Und mach dann das Tablet aus.

Ich creme und sprühe mich gründlich mit Mückenspray ein.

Ab etwa 4:30 Uhr schlafe ich.

 

Ich bin heute etwa 8 km gefahren.

Bis nach Mayapur sind es noch 70 km.

So geht es morgen weiter>

On the way to Mayapur. Paperwork

Friday, 19 May

<That was Thursday

I sleep badly. Again and again I wake up. The fan cannot be dimmed. When I am naked, the wind is too strong for me. Without a fan, it quickly becomes unbearably hot. I put my T-shirt back on.

There are mosquitoes in the room. At night I go hunting for mosquitoes.

Outside it is already getting light...

Actually I wanted to get up at 6. And write my diary.

But I realise that I won't make it.

I set the alarm for 8.


The alarm clock rings. No sooner am I awake than the first men come into my room.

They ask if everything is alright, if I need anything. When I want to have breakfast and leave.

I say that I want breakfast at 9.

Then I go to take a shower. That is, I want to take a shower.  But neither of the showers works. There is no water coming out of one. From the other only a mini stream.

So I douse myself with water from the bucket. That is very refreshing.

Afterwards, I am just getting dressed when the men bring me breakfast. White bread baked with egg. A boiled egg with it. And tea.

I eat my breakfast quickly. I pack up my things. The men are waiting for me. Take photos and selfies. Around 9 we go downstairs. I push my bike out. There is a Ritschka with a loudspeaker outside. The chairman makes announcements to the villagers. That I am cycling for peace from Germany to Hiroshima. And that the Gopalnagar Orleans Club is proud that I was a guest here tonight. Among other things, I receive a bouquet of flowers. Then the loudspeaker van drives to the temple in the centre of the village. I follow on my bicycle. The chairman continues to make announcements. At the temple I also say something. Briefly about my journey. And that I am very happy to be here as a guest.

Very quickly I am surrounded by many curious people. Many selfies and videos are taken.

Then the loudspeaker van drives back. I follow behind. Now we just drive past the clubhouse. In the direction of Mayapur.  We stop at the end of the village. I am seen off.

I don't need to pay for the accommodation or the food.

I am about to drive on alone when the chairman asks me to stay. Sanjay is on his way here. I am to wait for him. (He had tried to call me, but my mobile phone was still offline).

I sit down in a fruit shop. Get well supplied with fruit and tea. Then Sanjay comes.

He wants to accompany me for a while.

As we walk out, more and more people take notice of me.

I receive gifts. Fruit, sweets and even some cash. Someone tells me that the people here are very poor. Can't give me much, or large amounts. But what they give comes from the heart. This gesture of humanity impresses me!

We leave at about 10:40 am. Today it is not quite so hot. But the air is very oppressive. And in the sun it is unbearable. I quickly reach my limit.

I'm completely drenched in sweat. I notice that I have circulation problems. And my nerves are also strained. Selfies and videos are taken again and again. I react increasingly irritated. Clearly.... I need a break.

Around 11:30 a.m. we reach the small town of Balia. We take a break at a shop.

I don't feel up to going any further. I consider taking a Ritschka taxi to the next bigger village to a hotel.

Sanjay organises a free overnight stay for me. Right next door. It is a simple large room. Which is used for storage.

There is a bathroom (without shower or washbasin), a simple wooden bench, a desk and a TV on the wall.

There are also 2 ceiling fans. I can take the bicycle inside.

First I rest. Then I wash briefly and put on fresh clothes. Then I soak my laundry.

Curious men keep coming by. But most of them don't speak English.

At some point I close the door. I need peace and quiet. And time for myself.

Later I hang up my laundry outside.

From 3:15 pm I sit at my desk with tablet. And write in my diary. While doing so, I drink a lemon.

Now I leave the door open. Now, too, some men come by. The owner of the shop brings me free tea, drinking water and snacks. He asks me if I need anything. Apparently he is also the owner of this building.

We talk briefly. He knows English. And translates for the others.

Later he brings me anti-mosquito sticks.

Towards evening I close the gate outside. So that I can write in peace.

But one of the men just opens it from the outside. And comes in. Then more men come again. To see me and take selfies.

Later, the owner tells me to lock the gate and also the door at night.

At 7:30 p.m. the power goes out. And with it the light and the fans.

But only the main fuse in my room has tripped. One of the men comes over. He shows me which switch it is.

At 6.45 pm it starts to storm and rain.

My laundry gets wet, even though it is hanging under the roof. I stretch a clothesline inside with my tent strings. And hang the laundry in the room.

At 8 pm the owner brings me dinner. Chicken Biryani. With salad. It is very rich and delicious.

Then he says goodbye for today. He gives me another battery lamp. After dinner I am supposed to lock the gate.

But until then, men still come in.

Later I lock the gate. And have peace and quiet for the rest of the evening.

From 20:50 I continue writing my diary.

At 10:45 pm the power goes out again. It quickly gets warm in the room. I take off my T-shirt.

Around 11:30 pm my diary is up to date again.

Now I work on the blog. First I create a new category. For the 2nd part of India.

Then I copy the texts into the blog. Make the English translations.

At 1:45 am the texts are ready. Now I upload the photos.

In between, the battery of the tablet is empty.

And there are mosquitoes in the room!

In between, I prepare my night camp with my tarpaulins, sleeping mat and tent tent on the ground.

I consider stretching my mosquito net. But that could be a lengthy project in the dark with only battery light.

The electricity stays out all night.

At 4 my blog is up to date again.

I update my diary briefly. Then I turn off the tablet.

I apply lotion and spray myself thoroughly with mosquito spray.

From about 4:30 I sleep.


I have driven about 8 km today.

It is still 70 km to Mayapur.

This is how it will continue tomorrow>

Abschied vom Gopalnagar Orleans Club

Auf der Straße

Meine Unterkunft in Balia