Donnerstag, 16. März (Tag 61 In Indien)
Um 6 klingelt der Wecker. Heute stehe ich sofort auf. Ab 6:10 Uhr schreibe ich Tagebuch.
Um 8 steht der Eintrag von vorgestern. Ich lade den Bericht hoch. Dann ergänze ich den Beitrag von gestern. Um 8:50 Uhr steht auch dieser Text. Ich erstelle den Bericht. Zum Fotos hochladen hab ich keine Zeit mehr. Ich gehe duschen und creme mich gründlich ein. Heute mache ich die Beine an meine Hose. Da Bangladesch ja ein muslimisches Land ist.
Dann packe ich meine Sachen zusammen und räume das Zimmer auf.
Um 10:40 Uhr checke ich aus. Ich pack die Sachen wieder auf das Fahrrad. Um 11 bin ich startklar. Ich verlasse das Guesthouse. Zunächst schiebe ich. Es dauert eine Weile, bis ich ein Café finde. Hier gibt es Lemon Soda und Eiskaffee. Außerdem bestelle ich mir einen Burger und Salat. Es ist sehr lecker. Etwa um 12:20 Uhr fahre ich weiter. Ich verlasse Bangaon. Und fahr Richtung Grenze. Um 12:45 Uhr erreiche ich den Ort Petrapole. Jetzt bin ich im Grenzgebiet.
Um 13:30 Uhr erreiche ich den Grenzübergang Petrapole - Benapole.
Gleich am Eingang der indischen Grenze ist eine Wechselstube. Das ist gut. Ich brauche ja 50 US Dollar für das Bangladesch Visum. Also wechsle ich 5100 Rupies in 60 Dollar.
Dann stelle ich mich mit dem Fahrrad in der Schlange an. Ich werde zur Sicherheitskontrolle geschickt. Am Bandscanner muss ich das Fahrrad komplett abladen. Die Gepäckstücke werden einzeln aufs Band gelegt.
Dann belade ich das Fahrrad neu. Und schiebe zum Ausgang.
Zu meiner Überraschung bin ich schon auf der Seite von Bangladesch. Im Gedränge habe ich den Schalter zum abmelden aus Indien „übersprungen“. Damit ist in meinem Pass kein Ausreisestempel.
Der Grenzbeamte vom Vorabscheck bemerkt das natürlich. Und schickt mich zurück. Das Fahrrad kann ich stehen lassen. Jetzt gehe ich zum indischen Schalter. Hier werde ich abgemeldet und bekomme den Ausreisestempel. Damit komme ich weiter. Auf der Seite von Bangladesch werde gleich von einem Beamten begrüßt. Ich sage, dass ich ein Visa on Arrival möchte. Er geht mit mir an der Schlange vorbei in ein kleines Büro. Dort fülle ich ein 1-seitiges Formular aus. Es wird eine Adresse in Bangladesch benötigt. Ich sage, dass ich ein Appartement in Dhaka gebucht habe. Das ist Ok. Ich gebe die Adresse ein. Mehr wird nicht verlangt. Keine Ausreisebestätigung (das hab ich im Netz gelesen, bzw. wurde in diversen Gruppen erwähnt), keine Gesundheitsfragen, kein Impfnachweis oder Test. Ich bezahle 51 Dollar. Dann warte ich. Später geht der Beamte mit mir zu einem der Schalter. Dort wird das Visa in den Pass gestempelt. Es ist 30 Tage gültig. Bis zum 14. April. Es gibt die Option es zu verlängern.
Ich warte dann noch auf das Wechselgeld in BDT (Bangladesh Taka.)
Dann verlasse ich die Grenzstation.
Bangladesch (Tag 1)
Um etwa 16:30 Uhr bin ich in Bangladesch. Die Zeitverschiebung zu Indien beträgt +0,30 Stunden. Zu Deutschland sind es jetzt +6 Stunden.
Mein Handy stellt sich automatisch um.
Ich bin jetzt in der Kleinstadt Benapole im District Jessore.
Ich werde sofort von mehreren neugierigen Männern umringt. Es werden unzählige Selfies gemacht. Fragen gestellt. Hier kann aber kaum jemand englisch. Bei einem Teestand trinke ich erstmal einen Tee mit dickflüssiger Kondensmilch. Dann frage ich einen der Männer wo ich eine Simkarte bekomme. Es führt mich zu einem Shop. Hier werden Simkarten mehrerer Anbieter verkauft.
Ich entscheide mich für Airtel. Diesen Anbieter hatte ich ja auch in Indien. Die Simkarte kostet 400 Taka (3,50€) Dazu buche ich ein Paket für 120 Taka. Bis zum 24.3. habe ich 6 GB Internet zur Verfügung. Der Mitarbeiter tauscht meine indische Simkarte gegen die Bangladesch Simkarte. Es funktioniert sofort.
Als nächstes möchte ich mir eine Unterkunft suchen. Ich werde das sofort wieder angesprochen. Zum Tee eingeladen. Ich sitze mit den Männern vor einem Teestand. Wir trinken schwarzen Tee mit Ingwer.
Hier sind übrigens nur Männer. So wie in den Teestuben in der Türkei. Als ich weiter fahren will, gibt mir Shohidul (einer der Männer) zu verstehen, dass ich noch warten soll. Dann kommt ein „Reporter“ für ein kurzes Interview.
Später zeigt mir Shohidul ein Hotel. Das Hotel Sony ist sehr einfach. Die Nacht kostet nur 500 Taka (4,37€)
Der Mitarbeiter kann englisch. Er fotografiert meinen Pass. Und trägt meine Daten in eine Liste ein. Unter anderem will er wissen, wie mein Vater heißt. Das Fahrrad stellen wir in den Hausflur unter die Treppe. Mein Zimmer ist einfach. Das große Bett nimmt fast den ganzen Raum ein. An der Decke ist ein riesiger Ventilator. Klimaanlage gibt es nicht. Fernseher auch nicht. Es ist aber recht sauber.
In dem kleinen Bad gibt es eine „richtige“ Toilette. Allerdings liegt der Klodeckel daneben. Ein Waschbecken gibt es nicht. Warmwasser auch nicht.
Es erinnert mich an die Unterkünfte in Pakistan. Ich bin zufrieden. Für den günstigen Preis ist es völlig Ok. Ich hatte schon schlechtere und viel teurere Unterkünfte.
Erstmal dusche ich. Das Wasser kommt von der Decke.
Um 18:20 Uhr gehe ich nochmal in die Stadt. Ich will noch was Essen gehen. Beim ersten Geldautomaten halte ich an. Erstaunlich schnell und problemlos zahlt der mir 10.000 Taka aus.
Dann komme ich zum Basar. Hier gibt es eine große Auswahl an frischen Obst und Gemüse.
Schon nach kurzer Zeit werde ich wieder angesprochen. Sattyajit lädt mich zum Tee ein. Wir unterhalten lange. Er stellt mir seine Brüder vor. Gegen 21:15 Uhr verabschieden wir uns. Dann gehe ich zu einem Restaurant. Hier bestelle ich mir zunächst ein sehr scharfes Nudelgericht. Dazu trinke ich frisch gepressten Orangensaft. Den Lemon-Mint Cooler von der Karte gibt es nicht. Das Nudelgericht war lecker. Aber nur eine kleine Portion. Ich esse noch einen Chicken Rollo. Und als Nachtisch Faloda Eis. Es ist super lecker! Insgesamt bezahle ich nur etwa 500 Taka.
Dann gehe ich zurück zum Hotel.
Den Rest des Abends verbringe ich in meinem Zimmer.
Es regnet etwas.
Später telefoniere ich lange mit Tanja. Während dem Gespräch gewittert es. Dann fällt der Strom aus. Offenbar in der ganzen Stadt. Es ist stockdunkel. Meine Internetverbindung hält aber. Sie ist erstaunlich schnell und stabil.
Dann bin ich bei Facebook. Schreibe einen Post.
Bis ich dann schlafe, ist es weit nach Mitternacht.
In Bangladesch gilt Linksverkehr.
Die Sprache ist Bengalisch.
Meine ersten Eindrücke von Bangladesch:
Dieses Land ist vergleichbar mit Indien.
Super nette und gastfreundliche Menschen.
Ich hab von vielen gehört, dass Bangladesch ein armes Land ist.
Das kann ich bislang noch nicht bestätigen. Ich bin aber erst ein paar Stunden hier. Vielleicht ändert sich mein erster Eindruck noch.
Auf den Straßen und dem Basar ist es voll. Es gibt ein buntes Angebot an allen möglichen Waren. Die Menschen kaufen. Ich hab noch keine Bettler gesehen.
Nach meinem Gefühl ist das Leben hier (für mich) noch günstiger als in Indien.
Bangladesch ist ein muslimisches Land.
Der Islam ist eine tolle und interessante Religion.
Aber...
Es ist wie im Iran oder Pakistan.
Alles wird von Männern dominiert.
Frauen sind überwiegend verschleiert im Hintergrund.
Meiner Meinung nach sollten alle Menschen die gleichen Rechte haben.
Davon ist Bangladesch noch weit entfernt.
In Bangladesch ist Freitags Ruhetag (vergleichbar mit dem Sonntag in Deutschland)
Morgen fahr ich weiter.
Bis nach Dhaka sind es 220 km.
Ich bin gespannt, was mich erwartet.
I arrived Bangladesh
Thursday, 16 March (Day 61 In India)
The alarm clock rings at 6. Today I get up immediately. From 6:10 I write my diary.
At 8, the entry from the day before yesterday is written. I upload the report. Then I add to yesterday's entry. At 8:50 this text is also there. I create the report. I have no more time to upload photos. I take a shower and apply lotion thoroughly. Today I put my legs on my trousers. Since Bangladesh is a Muslim country.
Then I pack my things and tidy up the room.
At 10:40am I check out. I put the things back on the bike. At 11 I am ready to go. I leave the guesthouse. First I push. It takes a while until I find a café. Here I get lemon soda and iced coffee. I also order a burger and salad. It is very tasty. At about 12:20h I continue my journey. I leave Bangaon. And drive towards the border. At 12:45 I reach the town of Petrapole. Now I am in the border area.
At 13:30h I reach the Petrapole - Benapole border crossing.
Right at the entrance to the Indian border there is an exchange office. That is good. I need 50 US Dollars for the Bangladesh visa. So I change 5100 Rupees into 60 Dollars.
Then I queue up with the bike. I am sent to the security check. At the belt scanner I have to unload the bike completely. The pieces of luggage are put on the belt one by one.
Then I reload the bike. And push to the exit.
To my surprise, I am already on the Bangladesh side. In the crowd, I "skipped" the counter to check out of India. So there is no exit stamp in my passport.
The border official from the pre-clearance check notices this, of course. And sends me back. I can leave the bicycle behind. Now I go to the Indian counter. Here I am de-registered and get the exit stamp. With this I can continue my journey. On the Bangladesh side I am immediately greeted by an official. I say that I want a visa on arrival. He takes me past the queue into a small office. There I fill out a 1-page form. An address in Bangladesh is needed. I say that I have booked a flat in Dhaka. That is OK. I enter the address. That's all they ask for. No confirmation of departure (I read this on the net, or it was mentioned in various groups), no health questions, no proof of vaccination or test. I pay 51 dollars. Then I wait. Later, the official takes me to one of the counters. There the visa is stamped into the passport. It is valid for 30 days. Until 14 April. There is an option to extend it.
I wait for the change in BDT (Bangladesh Taka).
Then I leave the border station.
Bangladesh (Day 1)
At about 16:30 h I am in Bangladesh. The time difference to India is +0.30 hours. To Germany it is now +6 hours.
My mobile phone changes automatically.
I am now in the small town of Benapole in the Jessore district.
I am immediately surrounded by several curious men. Countless selfies are taken. Questions are asked. But hardly anyone here knows English. At a tea stall I first drink a tea with thick condensed milk. Then I ask one of the men where I can get a sim card. He leads me to a shop. Sim cards from several providers are sold here.
I decide on Airtel. I had this provider in India. The sim card costs 400 Taka (3,50€) and I book a package for 120 Taka. Until 24.3. I have 6 GB Internet access. The employee exchanges my Indian sim card for the Bangladesh sim card. It works immediately.
Next, I want to look for accommodation. I am immediately approached again. Invited for tea. I sit with the men in front of a tea stall. We drink black tea with ginger.
There are only men here, by the way. Just like in the tea rooms in Turkey. When I want to continue, Shohidul (one of the men) tells me to wait. Then a "reporter" comes for a short interview.
Later, Shohidul shows me a hotel. The hotel Sony is very simple. The night costs only 500 Taka (4,37€).
The staff member knows English. He takes a photo of my passport. And enters my details in a list. Among other things, he wants to know my father's name. We put the bicycle in the hallway under the stairs. My room is simple. The big bed takes up almost the whole room. There is a huge fan on the ceiling. There is no air conditioning. No television either. But it is quite clean.
There is a "proper" toilet in the small bathroom. However, the toilet seat is next to it. There is no washbasin. There is no hot water either.
It reminds me of the shelters in Pakistan. I am satisfied. For the low price, it's perfectly OK. I have had worse and much more expensive accommodation.
First I take a shower. The water comes from the ceiling.
At 6:20 pm I go back into town. I want to get something to eat. I stop at the first ATM. Surprisingly fast and without any problems they pay out 10,000 Taka.
Then I come to the bazaar. There is a large selection of fresh fruit and vegetables.
After a short while I am approached again. Sattyajit invites me to tea. We talk for a long time. He introduces me to his brothers. Around 9:15 pm we say goodbye. Then I go to a restaurant. Here I first order a very spicy noodle dish. I drink freshly squeezed orange juice with it. There is no Lemon-Mint Cooler on the menu. The noodle dish was delicious. But only a small portion. I eat another chicken rollo. And for dessert, Faloda ice cream. It's super tasty! All in all, I only pay about 500 Taka.
Then I go back to the hotel.
I spend the rest of the evening in my room.
It rains a bit.
Later I have a long phone call with Tanja. During the conversation there is a thunderstorm. Then the power goes out. Apparently in the whole city. It is pitch black. But my internet connection holds. It is surprisingly fast and stable.
Then I'm on Facebook. Write a post.
By the time I am asleep, it is well past midnight.
Bangladesh drives on the left.
The language is Bengali.
My first impressions of Bangladesh:
This country is comparable to India.
Super nice and hospitable people.
I have heard from many that Bangladesh is a poor country.
So far, I can't confirm that. But I have only been here a few hours. Maybe my first impression will change.
The streets and the bazaar are crowded. There is a colourful range of all kinds of goods. People are buying. I haven't seen any beggars yet.
My feeling is that life is even cheaper here (for me) than in India.
Bangladesh is a Muslim country.
Islam is a great and interesting religion.
But...
It is like Iran or Pakistan.
Everything is dominated by men.
Women are mostly veiled in the background.
In my opinion, all people should have the same rights.
Bangladesh is still far from that.
In Bangladesh, Friday is a day of rest (comparable to Sunday in Germany).
Tomorrow I'll drive on.
It is 220 km to Dhaka.
I am curious to see what awaits me.