Donnerstag, 22. Dezember (Tag 15 in Pakistan)
Um genau 5:38 Uhr werde ich vom Aufruf zum Morgengebet geweckt. Ich schlafe aber weiter.
Um 8:30 Uhr klingelt der Wecker. (Ich hatte mir den Wecker gestellt, damit ich nicht wieder so lange schlafe.)
Erstmal „dusche“ ich. Dann gehe ich frühstücken. Beim Frühstück komme ich mit einem jungen Mann ins Gespräch. Yaseen kommt aus Karatschi. Wir sitzen lange im Garten und unterhalten uns sehr gut. Morgen wollen wir zusammen in die Stadt gehen. Unter anderem möchte er mir den Aussichtspunkt Daman-E-Koh und die Sah-Faisal-Moschee zeigen.
Außerdem gibt er mir Tipps, wie ich mit meiner Geschichte mehr Menschen erreichen kann. Ich sollte Videos machen. Das wurde mir schon oft geraten. Ich denke erstmals ernsthaft darüber nach.
Später zeigt Yaseen mir 2 weitere Bäder, im unteren Bereich von diesem Hostel. Die sind wesentlich sauberer und komfortabler als das Bad in meinem Bereich. Hier gibt es auch eine funktionierende Dusche.
Dann bezahle ich die nächste Übernachtung.
Ab etwa 13 Uhr bin ich in meinem Zimmer und schreibe Tagebuch.
Um genau 13:11 Uhr ertönt der Aufruf zum Mittagsgebet.
Ich veröffentliche den Bericht von gestern im Blog.
Dann überlege ich, ob es sinnvoll und für mich möglich ist, Videos zu machen.
Ich hab ja keinerlei Videoausrüstung. Mein Handy ist für Videos nicht zu gebrauchen.
Und mir ist klar, dass ich dann noch weniger Zeit habe. Und sehr viel Zeit in Videobearbeitung investieren müsste. Ich bin mir nicht sicher, ob sich dieser Aufwand für mich lohnen würde. Zumal ich ja keinerlei finanzielles Interesse habe. Meine Mini Rente und gelegentliche finanzielle Unterstützung von Freunden reicht mir.
Außerdem überlege ich, meinen Instagram Account wieder zu reaktivieren.
Auch dabei frage ich mich, ob es für mich wirklich sinnvoll ist.
Um genau 17:06 Uhr ertönt der Aufruf zum Abendgebet.
Ich befasse mich bis abends mit diesen Gedanken.
Dann mache ich mir erstmal einen Obstsalat.
Um genau 18:47 Uhr ertönt der Aufruf zum Nachtgebet.
Abends bekomme ich Bettnachbarn. 2 junge Männer werden in meinem Zimmer einquartiert.
Sie haben morgen eine Sportausbildung hier in Islamabad.
Wir unterhalten uns kurz.
Später beten die beiden auf dem bereitliegendem Gebetsteppich das Nachtgebet.
Dann schlafen sie recht früh. Ich bin noch eine Weile wach.
Schreibe einen Facebook Post. Und bitte meine Freunde um Rat. Ob es für mich sinnvoll und machbar ist, wenn ich Videos mache. Die teilweise sehr ausführlichen Antworten meiner Freunde sind eindeutig. Für mich würde es nur viel mehr Zeitaufwand und Stress bedeuten. Aber es würde mir persönlich nichts positives bringen. Da ich ja kein finanzielles Interesse habe.
Das gilt insbesondere für Videos. Aber auch für Instagram.
Mein Freund Viktor aus Österreich schreibt es treffend: Ich soll mich nicht zu Sklaven dieser Medien machen.
Spätestens jetzt ist mir klar, dass ich alles so lasse wie es ist.
Ich dokumentiere meine Reise weiterhin schriftlich im Blog. Meine Tagebucheinträge veröffentliche ich später als Buch.
Bei den vielen sozialen Netzwerken beschränke ich mich auf Facebook. Das reicht mir.
Wer wirklich Interesse daran hat, mir auf meiner Reise zu folgen, Wird das auf Facebook tun. Und wer mich wirklich unterstützen möchte, macht es freiwillig. Und wird später mein Buch kaufen.
Das wichtigste für mich ist, dass ich die Dokumentation dieser Reise freiwillig mache. Weil ich es möchte. Und nicht weil ich das Geld brauche, um davon leben zu können.
Mein bescheidenes Grundeinkommen habe ich ja in Form von meiner Rente. Und natürlich hilft mir die freiwillige Unterstützung von meinen Freunden immer wieder. Dafür bin ich sehr dankbar.
Diese finanzielle Sicherheit ermöglicht meine außergewöhnliche Langzeitweltreise.
Und ich gebe der Menschheit mit meinen Texten etwas zurück.
Gerade weil ich finanziell unabhängig bin, kann ich unzensiert das schreiben, was ich erlebe. Und ich kann meine Gedanken dazu schreiben. Kann meine persönliche Sichtweise auf die Welt veröffentlichen. Da ich keinen offiziellen Sponsor habe, kann mir auch niemand den „Geldhahn zudrehen“
Dieses einzigartige Privileg sollte ich mir erhalten. So lange es möglich ist.
Als Konsequenz aus diesen Gedanken möchte ich mich von unnötigen Ballast der sozialen Netzwerke befreien.
Als erstes lösche ich meine Facebook Seite „Alternativ Leben“ Die ist ja schon seit Jahren inaktiv. Jetzt brauche ich keine Gedanken mehr daran verschwenden. Dann bitte ich Dorian von der Bürgerinitiative Bedingungsloses Grundeinkommen Nienburg, mich als Admin der Facebook Seite rauszunehmen. Das macht er umgehend. Auch davon bekomme ich jetzt keine Benachrichtigungen mehr. Diese Bürgerinitiative hatte ich 2010 mit gegründet. Und war jahrelang als Schriftführer aktives Vorstandsmitglied. Ich habe unter anderen die Protokolle geschrieben. Aber diese Bürgerinitiative ist wie meine jahrelange ehrenamtliche politische Tätigkeit im Kreisvorstand der Linken und auch das Ehrenamt als Ortsvorsitzender beim Sozialverband ein Teil meiner Vergangenheit. In dieser Zeit habe ich sehr viel über die politischen Zusammenhänge gelernt. Mittlerweile haben sich meine Prioritäten verschoben. Ich möchte mich nicht mehr mit politischen Dingen befassen. (Trotzdem befürworte ich die weltweite Einführung von bedingungslosen Grundeinkommen nach wie vor)
Außerdem werde ich demnächst (zum Jahresende) meine Facebook Seite „Fahrradreise nach Hiroshima“ löschen. Diese Seite hatte ich zum Beginn meiner Reise erstellt. Dort teile ich mehr oder weniger regelmäßig die Tagebucheinträge von meinem Blog. Aber ich teile sie ja ohnehin auf meinem privaten Facebook Profil. Fast alle, die mir über diese Seite folgen, sind auch privat mit mir befreundet. Also ist sie überflüssig. Und kostet nur meine Lebenszeit.
Dann möchte ich mein Instagram Profil löschen. Es dauert zunächst sehr lange, bis ich mich dort eingeloggt habe. Die Seite ist seit 2 Jahren inaktiv. Und ich habe das Passwort vergessen. Ich schreibe noch einem Freund aus Deutschland, der kein Facebook mehr hat. Dann beginne ich mich mit dem löschen zu befassen. Das ist recht umständlich. Und geht nicht über die App. Sondern nur über den Browser. Außerdem wird die Internetverbindung immer schlechter. Irgendwann kann ich mich nicht mehr einloggen. Ich breche es ab. Und mach das Tablet aus.
Ab 23:20 Uhr schlafe ich. Meine Zitrone hatte ich wieder im Obstsalat.
Ab 23:20 Uhr schlafe ich. Meine Zitrone hatte ich wieder im Obstsalat.
In the Hostel. Thoughts
Thursday, 22 December (Day 15 in Pakistan)
At exactly 5:38am I am woken by the call to morning prayer. However, I continue to sleep.
At 8:30 the alarm clock rings. (I had set the alarm so that I would not sleep so long again).
First I "shower". Then I go for breakfast. At breakfast I start talking to a young man. Yaseen is from Karachi. We sit in the garden for a long time and have a good chat. Tomorrow we want to go into town together. Among other things, he wants to show me the Daman-E-Koh viewpoint and the Sah Faisal Mosque.
He also gives me tips on how I can reach more people with my story. I should make videos. I've been advised to do that many times. I seriously think about it for the first time.
Later, Yaseen shows me 2 more bathrooms, in the lower area of this hostel. They are much cleaner and more comfortable than the bathroom in my area. There is also a functioning shower here.
Then I pay for the next night.
From about 13h I am in my room and write my diary.
At exactly 13:11, the call for noon prayer is heard.
I publish yesterday's report in the blog.
Then I think about whether it makes sense and is possible for me to make videos.
I don't have any video equipment. My mobile phone cannot be used for videos.
And I realise that I have even less time then. And I would have to invest a lot of time in video editing. I'm not sure if this effort would be worth it for me. Especially since I have no financial interest whatsoever. My mini pension and occasional financial support from friends is enough for me.
I'm also thinking about reactivating my Instagram account.
Here, too, I ask myself whether it really makes sense for me.
At exactly 5:06 p.m., the call to evening prayer sounds.
I think about these thoughts until evening.
Then I make myself a fruit salad.
At exactly 6:47 p.m. the call to night prayer is heard.
In the evening, I get bedfellows. Two young men are billeted in my room.
They have a sports training tomorrow here in Islamabad.
We chat briefly.
Later, they pray the night prayer on the prayer mat provided.
Then they go to sleep quite early. I stay awake for a while.
I write a Facebook post. And ask my friends for advice. Whether it makes sense and is feasible for me to make videos. The sometimes very detailed answers of my friends are clear. For me it would just mean a lot more time and stress. But it wouldn't bring me anything positive personally. Since I have no financial interest.
This is especially true for videos. But also for Instagram.
My friend Viktor from Austria writes it aptly: I should not make myself a slave to these media.
Now, at the latest, it is clear to me that I will leave everything as it is.
I continue to document my journey in writing on the blog. Later, I will publish my diary entries as a book.
When it comes to the many social networks, I limit myself to Facebook. That's enough for me.
Those who are really interested in following me on my journey will do so on Facebook. And those who really want to support me will do so voluntarily. And will later buy my book.
The most important thing for me is that I am doing the documentation of this journey voluntarily. Because I want to. And not because I need the money to live off it.
I have my modest basic income in the form of my pension. And of course the voluntary support from my friends helps me again and again. I am very grateful for that.
This financial security makes my extraordinary long-term world trip possible.
And I give something back to humanity with my texts.
Precisely because I am financially independent, I can write uncensored what I experience. And I can write my thoughts about it. I can publish my personal view of the world. Since I don't have an official sponsor, no one can "cut me off" either.
I should keep this unique privilege. As long as it is possible.
As a consequence of these thoughts, I want to free myself from unnecessary social network ballast.
First of all, I'm deleting my Facebook page "Alternative Life", which has been inactive for years. Now I don't need to waste any more thoughts on it. Then I'll ask Dorian from the Citizens' Initiative for an Unconditional Basic Income in Nienburg to remove me as admin of the Facebook page. He does so immediately. I no longer receive any notifications of this either. I co-founded this citizens' initiative in 2010. And for years I was an active member of the board as secretary. Among other things, I wrote the minutes. But this citizens' initiative is part of my past, just like my many years of voluntary political activity on the district executive of the Left Party and my voluntary work as local chairman of the Social Association. During this time I learned a lot about the political context. In the meantime, my priorities have shifted. I no longer want to deal with political matters. (Nevertheless, I am still in favour of the worldwide introduction of unconditional basic income).
Furthermore, I will soon (at the end of the year) delete my Facebook page "Bicycle Trip to Hiroshima". I created this page at the beginning of my journey. There I share more or less regularly the diary entries from my blog. But I share them on my private Facebook profile anyway. Almost everyone who follows me on this page is also a friend of mine. So it is superfluous. And only costs my life time.
Then I want to delete my Instagram profile. It takes a long time for me to log in there at first. The page has been inactive for 2 years. And I have forgotten the password. I still write to a friend from Germany who no longer has Facebook. Then I start to look into deleting it. It's quite a hassle. And you can't do it via the app. But only via the browser. Besides, the internet connection is getting worse and worse. At some point I can no longer log in. I cancel it. And turn off the tablet.
From 11:20 pm I sleep. I had my lemon in the fruit salad again.
As of 11:20 p.m., I'm asleep. I had my lemon in my fruit salad again.
Ich habe heute keine Fotos gemacht