· 

Gedanken. Auf dem Campingplatz. Gespräche


<Das war der Donnerstag 

Freitag, 22. April

Ich schlafe bis 4 Uhr voll durch. Dann werde ich vom lauten und lange andauernden Bellen der Hunde wach. Irgendwann schlafe ich wieder ein.


Um 6 klingelt der Wecker. Ab 6:15 Uhr aktualisiere ich mein Tagebuch. 10 Minuten später ist es auf dem neuesten Stand. Ich lade den Bericht von gestern hoch. Heute bin ich schon um 6:40 Uhr startklar für den Tag. Ich wasche mich und koche Kaffee. Dann frühstücke ich Müsli.

Ab 8 arbeite ich. Heute fange ich an, dass nächste kleine Beet zu säubern. Und auch heute wir wieder ein schöner Frühlingstag, der es mir erlaubt, mit freiem  Oberkörper zu arbeiten.

Dabei denke ich über meinen Buchtitel nach. Er ist wirklich genau treffend. Und mir fällt ein weiterer Satz ein, der für mein Leben passt. „Erst wer Frieden mit sich selbst gefunden hat, kann Frieden in die Welt bringen“. Ich habe meinen Frieden gefunden.  Durch meine Lebenserfahrung. Nach meiner krassen Jugendzeit hat es über 20 Jahre gedauert. Mein Umdenken begann nach dem 2. Unfall. Dann durch meine politischen Aktivitäten.  Aber den eigentlichen Wandel in meinem Leben habe ich der Mahnwachenbewegung für Frieden und Völkerverständigung 2014 zu verdanken. Und auch auf dieser Reise mache ich so viele Erfahrungen…bekomme immer wieder neue Einblicke in die ganze Welt. Jetzt, im Jahr 2022, über 22 Jahre nach meinem 2. Unfall kann ich sagen, dass ich meinen inneren Frieden gefunden habe. Jetzt kann ich Frieden in die Welt bringen.

Das ist die wahrscheinlich größte Erkenntnis die mir meine Lebensgeschichte bringt.

Ich schreibe seit 6 Jahren an meiner Autobiographie. Die 1. Gedanken „irgendwann schreibe ich mal ein Buch über mein Leben“ hatte ich bereits mit 18. Am Ostersonntag 2016 habe ich mit den Schreibarbeiten begonnen. Den größten Teil der Texte habe ich im Sommer 2018 im Krankenhaus in Hannover verfasst. Während der schlimmsten Zeit meines Lebens. Es sind bis jetzt die besten Texte meines Lebens.

Jetzt stehe ich kurz vor der Fertigstellung und Veröffentlichung als Buch. Es ist nicht nur meine Lebensgeschichte  sondern auch mein Lebenswerk.

Das Universum hat dafür gesorgt, dass es immer wieder Verzögerungen gab. Zuletzt hatte ich die Arbeiten komplett zurückgestellt  - auf „irgendwann“ nach meiner Reise. Seit 2 Tagen arbeite ich wieder daran. Und jetzt ziehe ich es durch. Ich setze meine Reise erst fort, wenn das Buch veröffentlicht ist.

Aber es ist gut, dass ich es jetzt erst vollende. Jetzt kann ich es aus einem anderen Blickwinkel machen, als 2016. Jetzt sind die Texte „reifer und erwachsener“ weil ich meinen inneren Frieden gefunden habe.

Und es ist gut, dass ich dieses Buch, und damit meine Lebensgeschichte komplett veröffentliche. Nur komplett macht es Sinn. Nur so wird der Wandel und mein langer Weg zum inneren Frieden deutlich.

Außerdem ist es gut, dass meine Autobiographie mein erstes Buch wird. Diese Fahrradreise und das Buch darüber ist ja die Fortsetzung meiner Lebensgeschichte.  Nur wer die kennt (meine Autobiographie gelesen hat), kann verstehen warum ich so handle, und so bin wie ich bin.

Außerdem fällt mir ein, dass ich mal anfangen sollte türkisch zu lernen.  Ich bin bereits seit Oktober letztes Jahr in der Türkei….und meine Sprachkenntnisse sind immer noch sehr begrenzt.

Mit diesen Gedanken säubere ich das Beet sehr gründlich. Heute mache ich pünktlich um 12 Feierabend. Erstmal wasche ich mich. Dann setze ich mich in die Sonne und esse die restlichen kalten Nudeln von gestern. Ab etwa 13:20 Uhr sitze ich mit dem Tablet im Aufenthaltsraum. Zunächst aktualisiere ich mein Tagebuch. Spontan schreibe ich einen langen Text zu meinen Gedanken. Ich verwende ihn auch als Facebook Post. Dadurch dauert das Tagebuch schreiben länger als geplant. Aber das macht nichts. Diese Freiheit gönne ich mir. Um 14:40 Uhr ist mein Tagebuch wieder auf dem neuesten Stand. 

Ich beginne mit den Arbeiten an meinem Buch. Und überarbeite weitere Texte. Dabei merke ich, dass ich immer mehr Routine in der Textverarbeitung mit Android bekomme. Auch wenn ich aus Gewohnheit mit einem Finger tippe. Gelegentlich vermisse ich allerdings mein Laptop. Mit dem größeren 19 Zoll Bildschirm, Tastatur und den Windows Fenstern ist es doch komfortabler als auf dem kleinen Tablet. Besonders, wenn ich mehrere Dokumente gleichzeitig verwende, und Texte hin und her kopiere.

Später kommen immer mehr Gäste auf den Campingplatz. Es wird gegrillt. Zwischendurch  unterhalte ich mich mit einem der Cousins von Yiğit Auf deutsch. Später werde ich zum Essen Eingeladen.  Abends kommt ein deutsches Ehepaar auf den Platz. Mit Heiko und seiner Frau unterhalte ich mich lange und sehr gut. Es entwickelt sich ein intensiver und spiritueller Austausch über „Gott und die Welt“

Gegen 21:30 Uhr haben wir Hunger. Wir fahren spontan mit  Auto nach Konyaalti.  Kurz vor Ladenschluss kommen wir an einem kleinen  Supermarkt vorbei.  Ich nutze die Gelegenheit zum Einkaufen. Kaufe Trinkwasser, Milch und Zitronen. Insgesamt bezahle ich etwa 59 Lira. Dann suchen wir ein Restaurant. Dort essen wir ausgiebig und sehr gut. Ich esse domatesli Kebab. Insgesamt bezahle ich 100 Lira. Beim Essen und viel Çay unterhalten wir uns sehr gut. Als das Restaurant um Mitternacht schließt,  fahren wir zurück. Die Rückfahrt verzögert sich allerdings noch. Zuerst fahren wir in Richtung Antalya. Heiko sucht einen Geldautomaten der Euro auszahlt. Es dauert lange bis er einen gefunden hat. Dann bringen die beiden mich zum Campingplatz.  Sie kommen erst ab Dienstag.  Bis dahin sind sie noch woanders untergebracht. Um 1:20 Uhr bin ich zurück. Trinke dann noch meine Zitrone. Und schlafe ab 2 Uhr.

 

Ich hatte heute folgende Ausgaben:

Lebensmittel: etwa 59 Lira

Essen: 100 Lira

Insgesamt knapp 10€ (1 Lira entspricht  heute 0,063  Euro)

So geht es morgen weiter>

Thoughts. At the campsite. Conversations


<This was Thursday 

Friday, 22 April

I sleep fully until 4 o'clock. Then I am awakened by the loud and prolonged barking of the dogs. Eventually I fall asleep again.

At 6 the alarm clock rings. From 6:15 I update my diary. 10 minutes later it is up to date. I upload yesterday's report. Today I'm already ready for the day at 6:40. I wash up and make coffee. Then I have muesli for breakfast.

From 8 I work. Today I start cleaning the next small bed. And today is another beautiful spring day, which allows me to work with my shirt off.

I think about the title of my book. It really is spot on. And I think of another sentence that fits my life. "Only those who have found peace with themselves can bring peace to the world". I have found my peace.  Through my life experience. It took over 20 years after my crass youth. My rethinking began after the 2nd accident. Then through my political activities.  But I owe the real change in my life to the vigil movement for peace and international understanding in 2014. And also on this journey I make so many experiences...always get new insights into the whole world. Now, in 2022, over 22 years after my 2nd accident, I can say that I have found my inner peace. Now I can bring peace to the world.

This is probably the greatest realisation that my life story brings me.

I have been writing my autobiography for 6 years. I had the first thought "someday I'll write a book about my life" when I was 18. I started writing on Easter Sunday 2016. I wrote most of it in the summer of 2018 in hospital in Hanover. During the worst time of my life. So far, they are the best texts of my life.

Now I am about to finish it and publish it as a book. It is not only my life story but also my life's work.

The universe has ensured that there have always been delays. Most recently, I had put the work on hold completely - until "sometime" after my journey. I have been working on it again for two days. And now I'm going through with it. I won't continue my journey until the book is published.

But it's good that I'm just finishing it now. Now I can do it from a different angle than in 2016. Now the texts are more "mature and adult" because I have found my inner peace.

And it's good that I'm publishing this book, and with it my life story, in its entirety. Only in its entirety does it make sense. Only in this way can the change and my long path to inner peace become clear.

It is also good that my autobiography will be my first book. This bicycle journey and the book about it are the continuation of my life story.  Only those who know it (have read my autobiography) can understand why I act the way I do and am the way I am.

It also occurs to me that I should start learning Turkish.  I have been in Turkey since October last year....and my language skills are still very limited.

With these thoughts in mind, I clean the bed very thoroughly. Today I finish work at 12 o'clock on the dot. First I wash myself. Then I sit in the sun and eat the remaining cold noodles from yesterday. From about 13:20 I sit in the lounge with my tablet. First I update my diary. Spontaneously, I write a long text about my thoughts. I also use it as a Facebook post. As a result, writing the diary takes longer than planned. But that doesn't matter. I allow myself this freedom. At 2:40 pm my diary is up to date again. 

I start working on my book. And revise more texts. In the process, I notice that I am getting more and more routine in word processing with Android. Even though I type with one finger out of habit. Occasionally, however, I miss my laptop. With the larger 19-inch screen, keyboard and Windows windows, it's more comfortable than on the small tablet. Especially when I use several documents at the same time and copy texts back and forth.

Later, more and more guests arrive at the campsite. There is a barbecue. In between, I chat with one of Yiğit's cousins in German. Later I am invited to dinner.  In the evening, a German couple comes to the campsite. I have a long and very good conversation with Heiko and his wife. An intensive and spiritual exchange about "God and the world" develops.

Around 9:30 pm we are hungry. We spontaneously drive to Konyaalti by car.  Shortly before closing time we pass a small supermarket.  I take the opportunity to do some shopping. Buy drinking water, milk and lemons. In total I pay about 59 Lira. Then we look for a restaurant. There we eat extensively and very well. I eat domatesli kebab. I pay a total of 100 Lira. We have a good chat while eating and drinking lots of Çay. When the restaurant closes at midnight, we drive back. The return journey is delayed, however. First we drive in the direction of Antalya. Heiko is looking for a cash machine that pays out Euros. It takes him a long time to find one. Then the two of them take me to the campsite.  They won't be back until Tuesday.  Until then they are staying somewhere else. At 1:20am I am back. Then I drink my lemon. And sleep from 2 o'clock.


I had the following expenses today:

Groceries: about 59 Lira

Food: 100 Lira

In total just under 10€ (1 Lira is equivalent to 0.063 Euro today)

This is how it will continue tomorrow>