Auf der D230. Wieder eine Moschee

<Das war der Dienstag 

Mittwoch, 15. Dezember 

Um 6 klingelt der Wecker. Es ist noch stockdunkel Und kalt!  Eigentlich will ich wie immer zuerst Tagebuch schreiben. Aber durch die Hanglage ist es im Zelt zu unbequem. Nach kurzer Zeit breche ich es ab. Wach zu bleiben,  hat im Dunkeln keinen Zweck. Also schlafe ich weiter.

Um 8:30 Uhr klingelt der Wecker erneut. Jetzt ist es hell. Und ich kann ausgeschlafen in den Tag starten. Ich wasche mich. Das Wasser ist eiskalt. Als ich das Zelt öffne, merke ich, dass es draußen richtig kalt ist. Laut der Wetter App sind es 4 Grad. Für mich fühlt es sich aber kälter an. Ich bin froh, dass mein gutes Zelt auch Kälte gut abhält. Drinnen ist es deutlich wärmer.

Es ist so kalt, dass ich eine 2. Jacke anziehe. Als ich mein Gepäck reduziert habe, hatte ich ja meine Wintersachen aussortiert. Auch die dicke Jacke und die Weste hab ich weiter gegeben. Ich hatte in den letzten Tagen meine Regenjacke an. Die schützt auch vor Kälte. Nur wenn es so kalt ist, reicht das nicht. Aber ich hab ja noch 2 Armeejacken. Eine davon ziehe ich jetzt unter. Das hält richtig warm. Und ich ziehe sogar Handschuhe an.

Heute lasse ich mir Zeit. In Ruhe packe ich meine Sachen zusammen. Zwischendurch chatte ich mit Freunden. Und ich telefoniere mit einer guten Freundin in Deutschland. Später frühstücke ich Cornflakes und Butterkekse im Zelt. Das Zelt baue ich wieder zuletzt ab. Um 14 Uhr bin ich startklar. Ich schiebe das Fahrrad von der Wiese. Und bin kurz darauf wieder auf der D230. Und auf meiner Komoot Route. Bis nach Ayvalik sind es noch 80 km. Ich folge der D230. Zunächst geht es noch ein Stück bergauf. Dann nur noch bergab. Auf der gut ausgebauten Straße kann ich mich bergab rollen lassen. Und komme gut voran. Um 14:40 Uhr komme ich an einer Wasserstelle vorbei. Ich fülle nur mein Waschwasser  auf und fahre dann weiter. Dann kommt erstmal nichts. Kein Haus. Kein Ort. Nur Natur. Und die Hauptverkehrsstraße D230 von Balikesir nach Edremit.

Etwa um 15:40 Uhr komme ich an mehreren Verkaufsständen für Obst und Gemüse vorbei. Es ist eine Art Rastanlage. Ich halte an. Jetzt merke ich, dass ich meine große türkische Flagge verloren habe! Sie ist auf der langen bergab Fahrt weggeweht. Ich bin traurig. Aber es ist ja eh nicht mehr zu ändern. Ich sollte es annehmen. Und ich bin mir sicher, dass ich bald wieder eine neue türkische Flagge bekomme.

Ich kaufe erstmal einen Vorrat an Zitronen. Die Verkäufer schenken mir noch Brot, Oliven und Tomaten. Dann schiebe ich das Rad zu einer Teestube. Trinke einen heißen Çay. Das tut gut. Hier bin ich zunächst der einzige Kunde. Dann kommen noch weitere Männer. Einer kann etwas englisch. Mit einer Mischung aus englisch und türkisch sowie meiner Übersetzungs App klappt die Kommunikation. Ich esse dann noch ein großes Baguette. Trinke viel Tee. Insgesamt bezahle ich nur 20 Lira. Gegen 16:30 Uhr fahre ich weiter.

Um etwa 17:40 Uhr erreiche ich den Ort Havran. Hier führt mich das Navi von der D230 runter auf eine Nebenstrecke. Es wird langsam dunkel. Aber heute ist es schwierig einen Zeltplatz zu finden. Ich bin ja in einem Olivenanbaugebiet. Kilometerweit kommen nur Olivenbäume. Die Plantagen sind zwar meistens nicht eingezäunt. Aber ich möchte nicht einfach ohne zu fragen auf Privatgelände zelten.

Etwa um 18:40 Uhr erreiche ich den Ort Büyükdere. Vor einer Teestube sitzen Männer. Ich frage, ob es hier ein Hotel gibt. Die Verständigung ist zunächst schwierig,  weil keiner von ihnen englisch spricht. Aber sie teilen mir mit, dass ich zur Moschee gehen kann. Das ist gut. Mittlerweile weiß ich ja, dass es diese Möglichkeit gibt. Dann kommt ein Mann dazu, der englisch kann. Beim Çay unterhalten wir uns. Später gehe ich mit ihm rüber zur Moschee.  Die ist gleich nebenan. Auch diese Moschee hat ein Gästezimmer. Direkt neben dem Waschraum. Hier kann ich übernachten.  Das ist sehr gut. Da ich jetzt einen Schlafplatz habe, kann ich ganz entspannt nochmal in die Teestube gehen. Am Ofen Wärme ich mich mit Çay auf.

Gegen 21 Uhr verabschiede ich mich. Und geh rüber ins Gästezimmer. Mein Fahrrad schließe ich direkt vor dem Fenster an. Ich richte mir meine Schlafplatz auf dem aufgeklappt Sofa ein. Bin dann noch bei Facebook und chatte mit Freunden. Heute trinke ich eine doppelte Zitrone.

Gegen 22:30 Uhr schlafe ich.


Ich sollte morgen früh aufstehen, damit ich genug Zeit habe, mich vor dem Morgengebet zu waschen, und Tagebuch zu schreiben.


Ich bin heute 33 km gefahren. Bis zu meinem nächsten Zwischenziel Ayvalik sind es noch genau 50 km. Wenn alles klappt, werde ich Samstag dort sein.

So geht es morgen weiter>

On the D230. Another mosque

<This was Tuesday 

Wednesday, 15 December 

The alarm clock rings at 6. It is still pitch dark and cold!  Actually, I want to write my diary first, as usual. But because of the slope it is too uncomfortable in the tent. After a short while I break it off. Staying awake in the dark is pointless. So I go back to sleep.

At 8:30 the alarm clock rings again. Now it is light. And I can start the day well rested. I wash myself. The water is ice cold. When I open the tent, I notice that it is really cold outside. According to the weather app it is 4 degrees. But it feels colder to me. I am glad that my good tent also keeps out the cold well. Inside it is much warmer.

It is so cold that I put on a second jacket. When I reduced my luggage, I had sorted out my winter clothes. I also passed on the thick jacket and the waistcoat. I've been wearing my rain jacket for the last few days. It also protects against the cold. But when it's so cold, it's not enough. But I still have two army jackets. I'm putting one of them on now. It keeps you really warm. And I'll even put on gloves.

Today I take my time. I take my time to pack my things. In between, I chat with friends. And I talk to a good friend in Germany on the phone. Later I have breakfast of cornflakes and butter biscuits in the tent. The last thing I do is take down the tent. At 2 pm I am ready to go. I push the bike off the meadow. And shortly afterwards I'm back on the D230. And on my Komoot route. It is still 80 km to Ayvalik. I follow the D230. At first it goes uphill for a bit. Then it's all downhill. On the well-built road I can let myself roll downhill. And I make good progress. At 14:40 I pass a watering hole. I just fill up my washing water and continue. Then there is nothing for a while. No house. No place. Only nature. And the main road D230 from Balikesir to Edremit.

At about 15:40 I pass several fruit and vegetable stalls. It is a kind of rest area. I stop. Now I realise that I have lost my big Turkish flag! It has blown away on the long downhill ride. I feel sad. But it can't be helped anyway. I should accept it. And I'm sure I'll get another Turkish flag soon.

For now, I buy a supply of lemons. The vendors give me some bread, olives and tomatoes. Then I push the bike to a tea shop. Drink a hot Çay. That feels good. I am the only customer here at first. Then other men arrive. One of them knows some English. With a mixture of English and Turkish and my translation app, communication works. I eat a large baguette. Drink a lot of tea. All in all, I only pay 20 Lira. Around 16:30 I continue my journey.

At about 17:40h I reach the village of Havran. Here the sat nav leads me off the D230 onto a side road. It is slowly getting dark. But today it is difficult to find a camp site. After all, I am in an olive-growing area. For kilometres there are only olive trees. The plantations are mostly not fenced in. But I don't want to camp on private property without asking.


At about 18:40 I reach the village of Büyükdere. Men are sitting in front of a tea room. I ask if there is a hotel here. Communication is difficult at first because none of them speaks English. But they tell me that I can go to the mosque. That is good. By now I know that this possibility exists. Then a man who knows English joins us. Over Çay we talk. Later I go over to the mosque with him.  It is right next door. This mosque also has a guest room. Right next to the washroom. I can spend the night here.  That is very good. Now that I have a place to sleep, I can relax and go to the tea room again. I warm up by the stove with Çay.

Around 9 pm I say goodbye. And go over to the guest room. I lock my bicycle right in front of the window. I set up my sleeping place on the unfolded sofa. Then I go on Facebook and chat with friends. Today I drink a double lemon.

Around 10:30 pm I sleep.


I should get up early tomorrow so that I have enough time to wash before morning prayer, and to write my diary.


I have cycled 33 km today. It is exactly 50 km to my next stopover in Ayvalik. If everything works out, I will be there on Saturday.

So it continues tomorrow>

Mein Zeltplatz

Auf der Straße

In der Moschee