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Zu Gast in einer Moschee. Schlamm. Burhaniye

<Das war der Mittwoch 

Donnerstag, 16. Dezember 

Ich hatte mir den Wecker auf 5:30 Uhr gestellt. Wache aber schon um 5:10 Uhr auf. Das ist gut. So hab ich genug Zeit. Ich wasche mich im Waschraum der Moschee. Kurz nach 6 hole ich mir aus der Teestube einen Kaffee. Bin dann noch kurz bei Facebook. Um 6:40 Uhr beginne ich mit den Schreibarbeiten an meinem Tagebuch. Um genau 7:18 Uhr ertönt der Aufruf zum Morgengebet. Heute bleibe ich allerdings in meinen Zimmer. Und schreibe weiter. Zwischendurch schreibe ich auf Telegram mich mit einem Freund aus Deutschland. Um 11:15 Uhr ist mein Tagebuch wieder auf dem neuesten Stand.

Ich bekomme immer wieder Email Benachrichtigungen über neue Gästebucheinträge auf meiner Homepage. Das ist offenbar Spam. Es nervt mich. Ich kann allerdings nicht auf meine Homepage zugreifen, um diese Einträge zu löschen.

Ich packe meine Sachen zusammen. Und räume das Gästezimmer auf. Dann belade ich mein Fahrrad.

Um 12:30 Uhr bin ich startklar. Ich lasse das Fahrrad aber noch stehen. Gehe rüber in die Teestube. Hier treffe ich die Männer von gestern Abend wieder. Sie laden mich zum Çay ein. Später gehe ich zu dem Geschäft gegenüber.  Ich will Cornflakes kaufen. Aber die gibt es nicht. Ich kaufe Nüsse und Batterien für meine Stirnlampe. Etwa um 13:20 Uhr gehe ich zu einem Imbiss in der Nähe. Ich esse ein Toast. Dazu trinke ich  Çay. Es ist sehr lecker und sehr günstig. Insgesamt bezahle ich nur 15 Lira.

Um 14:30 Uhr fahre ich weiter. Gegen 15 Uhr verlasse ich Büyükdere. Heute führt das Navi mich über eine Nebenstrecke. Ich komme auf einem Feldweg durch eine wunderschöne Landschaft. Weit und breit keine Ortschaften oder Häuser. Nur Natur.

Zwischendurch schreibe ich mit meinem Mitbewohner Marcus. Ich bitte ihn, mir mit den Spam Einträgen auf meiner Homepage zu helfen. Das macht er sofort. Er löscht die Einträge. Ich bin ihm sehr dankbar dafür. 

Auf dem Weg sind viele große Pfützen. Stellenweise steht er komplett unter Wasser. Je weiter ich dem Weg folge, desto schwieriger wird es, das Wasser zu umgehen ohne nasse Füße zu bekommen. Etwa um 16 Uhr komme ich an eine Stelle, wo der Weg komplett überschwemmt ist. Ich weiche auf den Acker aus. Allerdings ist der Boden sehr weich und schlammig! Ich bleibe im Schlamm stecken! Hab Mühe wieder heraus zu kommen. Der Schlamm setzt sich zwischen Reifen und Schutzblech. Dadurch ist das Schieben nahezu unmöglich. Aber ich schaffe es. Um 16:45 Uhr bin ich wieder auf dem Weg. Meine Schuhe sind schlammig. Das Fahrrad ist schlammig! Aber es ist nichts kaputt. Und ich kann weiter schieben. Der Schlamm fällt so nach und nach ab.

Nach kurzer Zeit komme ich an eine Abzweigung. Hier treffe ich einen Schäfer mit seiner Schafherde. Er gibt mir zu verstehen, dass ich auf dem Weg nicht weiter komme. Ich soll einen anderen Weg nach Ayvalik nehmen. Ich  höre auf seinen Rat. Und biege links ab. Obwohl das Navi mich geradeaus weiter schickt. Es dauert lange, bis Komoot die geänderte Strecke erkennt. Dieser Weg ist nur unwesentlich länger. Ich bin jetzt wieder auf einer Asphaltstraße.

Kurz darauf erreiche ich die Stadt Burhaniye. Diese Stadt mit etwa 61.000 Einwohnern liegt an der Ägäisküste. Die Ägäis ist der nordöstliche Teil vom Mittelmeer.

Schnell bin ich im Stadtzentrum. Ich überlege, mir ein Hotelzimmer zu nehmen. Das ist hier in der Türkei sehr günstig. Und obwohl schon mehr als die Hälfte des Monats rum ist, hab ich noch erstaunlich viel Geld. Es gab Monate, da war ich schon viel früher pleite. Hier in der Türkei und besonders durch die schwache Lira ist es sehr günstig gür mich.

Nach kurzer Suche komme ich an einem Hotel vorbei. Bevor ich reingehe, wechsle ich meine Schuhe, die ja total mit Schlamm verschmutzt sind.

Der Check In ist erfreulich unkompliziert. Der nette Mann am Empfang trägt keine Maske. Und sagt auch nichts, dass ich ohne reinkomme. Er kann zwar nur wenig englisch. Aber es klappt auch so. Ich zeige nur meinen Pass. Zahle 130 Lira in bar. Und bekomme den Zimmerschlüssel. Er bietet mir an, dass ich mein Fahrrad reinstellen kann. Aber als ich es ihm zeige, sieht er, dass es nicht möglich ist. Es ist ja voller Schlamm.  Und auch sonst hätte ich es die Treppe nicht hoch bekommen. Also bleibt es draußen.

Gegen 18 Uhr beziehe ich mein Zimmer im 3. Stockwerk. Es ist ein großes 3Bett Zimmer mit Bad und Kühlschrank. Ich entscheide mich für das Bett am Fenster. Allerdings funktioniert die Heizung nicht. Aber das ist nicht schlimm. Es ist angenehm warm. Ich geh dann nochmal runter. Packe das Fahrrad bis auf die hinteren Gepäcktaschen ab. Und schließe es draußen an. Das Gepäck bringe ich hoch in mein Zimmer. Dort verbringe ich den Rest des Abends. Ich chatte mit einer Freundin in Deutschland. Zwischendurch esse ich Brot, Tomaten und Oliven. Und dusche erstmal. Ab 21 Uhr bin ich im Bett. Ich chatte und bin bei Facebook. Dabei trinke ich meine Zitrone. Heute mit warmen Leitungswasser. Hier im Hotel hab ich WLAN. Ich könnte die letzten Berichte und Fotos hochladen. Aber dazu hab ich heute keine Lust. Ich bin ja bald in Ayvalik. Dann ist genug Zeit dafür.

Ab 23:30 Uhr schlafe ich. Es ist angenehm, mal wieder in einem frisch bezogenen Bett zu schlafen.


Ich bin heute 12 km gefahren.

So geht es morgen weiter>

A guest in a mosque. Mud. Burhaniye

<This was Wednesday 

Thursday, 16 December 

I had set my alarm for 5:30. But wake up at 5:10 already. That's good. It gives me enough time. I wash myself in the washroom of the mosque. Shortly after 6, I get a coffee from the tea room. Then I briefly check Facebook. At 6:40am I start writing my diary. At exactly 7:18am, the call to morning prayer is heard. Today, however, I stay in my room. And continue writing. In between, I write on Telegram with a friend from Germany. At 11:15 am my diary is up to date again.

I keep getting email notifications about new guestbook entries on my homepage. This is obviously spam. It annoys me. However, I can't access my homepage to delete these entries.

I pack up my things. And tidy up the guest room. Then I load my bike.

At 12:30 I am ready to go. But I leave the bike there for a while. I go over to the tea room. Here I meet the men from last night again. They invite me for Çay. Later I go to the shop opposite.  I want to buy cornflakes. But they don't have them. I buy nuts and batteries for my headlamp. Around 13:20 I walk to a snack bar nearby. I eat a piece of toast. With it I drink Çay. It is very tasty and very cheap. In total I only pay 15 Lira.

At 14:30 I continue my journey. Around 15h I leave Büyükdere. Today the sat nav leads me along a side road. I take a dirt road through a beautiful landscape. Far and wide there are no towns or houses. Only nature.

In between, I write to my flatmate Marcus. I ask him to help me with the spam entries on my homepage. He does so immediately. He deletes the entries. I am very grateful to him for this. 

There are many large puddles on the path. In places it is completely under water. The further I follow the path, the more difficult it becomes to avoid the water without getting my feet wet. At about 4 pm I come to a place where the path is completely flooded. I swerve onto the field. However, the ground is very soft and muddy! I get stuck in the mud! I have trouble getting out again. The mud gets stuck between the tyre and the mudguard. This makes pushing almost impossible. But I manage. At 16:45 I am back on the road. My shoes are muddy. The bike is muddy! But nothing is broken. And I can keep pushing. The mud falls off little by little.

After a short while I come to a fork. Here I meet a shepherd with his flock of sheep. He tells me that I can't go any further on this path. I should take another way to Ayvalik. I listen to his advice. And turn left. Although the sat nav sends me straight on. It takes a long time for Komoot to recognise the changed route. This route is only slightly longer. I am now back on an asphalt road.

Shortly afterwards I reach the town of Burhaniye. This town with about 61,000 inhabitants is located on the Aegean coast. The Aegean is the north-eastern part of the Mediterranean.

I quickly reach the city centre. I think about getting a hotel room. It's very cheap here in Turkey. And although more than half of the month has passed, I still have a surprising amount of money. There were months when I was broke much earlier. Here in Turkey, and especially because of the weak lira, it is very cheap for me.

After a short search, I pass a hotel. Before I go in, I change my shoes, which are totally soiled with mud.

The check-in is pleasantly uncomplicated. The nice man at the reception does not wear a mask. And he doesn't say anything about me coming in without one. He can only speak a little English. But it works like that. I just show my passport. I pay 130 Lira in cash. And I get the room key. He offers me to put my bike in the room. But when I show it to him, he sees that it is not possible. It's full of mud.  And otherwise I wouldn't have been able to get it up the stairs. So it stays outside.

Around 6 pm I move into my room on the 3rd floor. It is a big 3-bed room with bathroom and fridge. I decide to take the bed by the window. However, the heating does not work. But that is not bad. It is pleasantly warm. I go downstairs again. Unpack the bike except for the rear panniers. And connect it outside. I take the luggage up to my room. There I spend the rest of the evening. I chat with a friend in Germany. In between I eat bread, tomatoes and olives. And take a shower. From 9 pm I am in bed. I chat and go on Facebook. At the same time I drink my lemon. Today with warm tap water. I have Wi-Fi here in the hotel. I could upload the latest reports and photos. But I don't feel like it today. I'll be in Ayvalik soon. Then there will be enough time.

From 23:30 I sleep. It is nice to sleep in a freshly made bed again.


I have cycled 12 km today.

This is how it will continue tomorrow>

Büyükdere

Der schlammige Weg nach Burhaniye

Burhaniye

Im Hotel