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Şile. Weitere Reiseplanung

<Das war der Montag 

Dienstags, 16. November

Auch heute schlafe ich länger. Und wache um 7:20 Uhr auf. Ich dusche. Um 8:45 Uhr frühstücken wir. Es gibt wie jeden Tag ein umfangreiches und leckeres Frühstück. Anschließend wasche ich das Geschirr ab. Vormittags fällt für längere Zeit der Strom aus. Aber das macht nichts. Die WG Bewohner sind eh unterwegs oder beschäftigt. Ich nutze die Ruhe, um mein Tagebuch zu aktualisieren. Hochladen kann ich den Bericht von gestern noch nicht. Da es ja ohne Strom auch kein WLAN gibt. Um 11:15 Uhr ist mein Tagebuch wieder auf dem neuesten Stand.

Mittags fahre ich im Auto mit Kadir und Cenk nach Şile. Bis zum Zentrum sind es 18 km. Kadir hat einen Termin. Ich gehe mit  in die Stadt. Dieser Badeort am Schwarzen Meer ist 65 km von Istanbul entfernt. Und gehört noch zur Provinz Istanbul. Und gehört damit zu dieser Metropole. Trotzdem ist es hier viel entspannter. Im Zentrum tragen einige Menschen eine Maske. Aber ich erlebe es genau wie auch in Albanien oder Bulgarien. In den kleinen Geschäften interessiert niemand ob man eine Maske trägt oder geimpft ist. Auch das Personal trägt oft keine Maske.

Çenk benötigt etwas aus der Apotheke. Ich begleite ihn hinein. Für mich ist es das erste Mal seit 2013 dass ich wieder in einer Apotheke bin. 2012 und 2013 war ich in Deutschland oft in der Apotheke. Meine Mutter war zuletzt Medikamenten abhängig. Ich habe mich bis zu Ihrem Tod um sie gekümmert. Und ihr immer die Tabletten und Schmerztropfen aus der Apotheke geholt. Das was ich mit meiner Mutter erlebt habe, und woran sie letztendlich gestorben ist, hat unter anderem zu meiner jetzigen negativen Einstellung zu Medikamenten beigetragen. Ich selbst habe seit meiner letzten schweren Krankheit 2018 keinerlei Medikamente mehr genommen.

Als ich jetzt in dieser türkischen Apotheke bin, kommen unschöne Erinnerungen wieder hoch. All diese Tablettenpackungen….Das ist für mich ein Symbol für die kranke Welt in der wir leben. Ich bin heilfroh, dass ich mich davon im Laufe der letzten Jahre (und besonders auf dieser Reise) immer mehr entfernt habe.

Dann gehen wir durch das Zentrum von Şile. Ich kaufe unter anderem Batterien für meine Stirnlampe. Und wir gehen zum Hafen. Zum ersten Mal bin ich am Schwarzen Meer.

Später esse ich in einem Restaurant eine Kleinigkeit. Gegen 15 Uhr fahren wir zurück zur WG. Hier verbringe ich den Nachmittag damit meine Ausrüstung zu sichten. Und erledige kleinere Reparaturen.

Abends sitzen wir zusammen. Heute gibt es Nudeln. Später gucken wir einen türkischen Zeichentrickfilm. Und essen selbstgemachtes Popcorn. Außerdem telefonieren wir mit Hilal. Sie hatte mir diesen schönen Besuch bei ihren Freunden ja ermöglicht.

Ich lade den Bericht von gestern hoch.

Dann plane ich meine weitere Route. Morgen fahre ich weiter. Zunächst ein Stück zurück. Dann an der asiatischen Küste vom Marmarameer entlang. Ich mache einen längeren Abstecher an die türkische Mittelmeerküste. Wo ich auch den Winter verbringen werde. Mein nächstes Zwischenziel ist Çanakkale. Bis dorthin sind es genau 414 km. (Die Fahrradroute von Komoot incl. Fähre.) Dann fahre ich zur historischen Stätte Troja. Und weiter nach Ayvalik. Dort möchte ich Hilal besuchen. Bis zu ihr sind es etwa 590 km. Ich möchte zu Weihnachten dort sein. Das ist mit meinem Tagesdurchschnitt von etwa 20 km pro Tag machbar.

Ich trinke dann noch meine Zitrone. Und schlafe ab 23:40 Uhr.

So geht es morgen weiter>

Şile. Further travel planning

<This was Monday 

Tuesday, 16 November

I sleep longer today too. And wake up at 7:20. I take a shower. At 8:45 we have breakfast. As every day, we have a large and delicious breakfast. Afterwards I wash the dishes. In the morning, the power goes out for a long time. But that doesn't matter. The residents are out or busy anyway. I use the quiet to update my diary. I can't upload yesterday's report yet. Since there is no WLAN without electricity. At 11:15 a.m. my diary is up to date again.

At noon I drive to Şile with Kadir and Cenk. It is 18 km to the centre. Kadir has an appointment. I go into town with him. This seaside resort on the Black Sea is 65 km from Istanbul. And still belongs to the province of Istanbul. And therefore belongs to this metropolis. Nevertheless, it is much more relaxed here. In the centre, some people wear masks. But I experience it just like in Albania or Bulgaria. In the small shops, no one cares whether you wear a mask or have been vaccinated. Even the staff often don't wear masks.

Çenk needs something from the pharmacy. I accompany him inside. For me it is the first time since 2013 that I am back in a pharmacy. In 2012 and 2013 I was often in the pharmacy in Germany. My mother was a drug addict at the end. I took care of her until she died. I always fetched her tablets and painkillers from the pharmacy. What I experienced with my mother, and what she ultimately died of, contributed to my current negative attitude towards medication, among other things. I myself have not taken any medication since my last serious illness in 2018.

Now when I'm in this Turkish pharmacy, unpleasant memories come flooding back. All those packs of pills....That to me is a symbol of the sick world we live in. I am glad that I have moved away from it more and more over the last few years (and especially on this trip).

Then we walk through the centre of Şile. Among other things, I buy batteries for my headlamp. And we go to the harbour. For the first time I am at the Black Sea.

Later I eat a snack in a restaurant. Around 3 pm we drive back to the WG. Here I spend the afternoon checking my equipment. And do some minor repairs.

In the evening we sit together. Today we have noodles. Later we watch a Turkish cartoon. And eat homemade popcorn. We also talk to Hilal on the phone. She had made it possible for me to visit her friends.

I upload yesterday's report.

Then I plan my next route. Tomorrow I will drive on. First a bit back. Then along the Asian coast of the Sea of Marmara. I'll make a longer detour to the Turkish Mediterranean coast. Where I will also spend the winter. My next stopover is Çanakkale. It's exactly 414 km to get there. (Komoot's cycling route incl. ferry.) Then I cycle to the historical site of Troy. And on to Ayvalik. I want to visit Hilal there. It is about 590 km to her. I want to be there for Christmas. That's doable with my daily average of about 20 km per day.

Then I drink my lemon. And sleep from 11:40 pm.

This is how it will continue tomorrow>

In der WG