Samstag, 29. Mai
Auch heute klingelt der Wecker um 6. Ich wasche mich. Ab 7 kommen immer mehr Menschen an meinem Zelt vorbei. Ich stehe ja in einem Wohngebiet. Und wie ich erst im Tageslicht sehe, vor einer Krankenstation. Morgens kommt eine sehr nette Frau, die dort arbeitet. Sie füllt meinen Wasserkanister auf. Alle die vorbei kommen, grüßen freundlich. Die Unterhaltungen sind schwierig, da kaum jemand englisch kann. Aber es hat sich offenbar schon herum gesprochen, dass ich aus Deutschland komme. Ich packe die Sachen zusammen und baue mein Zelt ab.
Um 9:30 Uhr. verabschiede ich mich. Und fahr zurück ins Zentrum von Tepelena. Ich bin mit Spiro verabredet, der gestern mein Fahrrad repariert hat. Wir trinken zusammen Kaffee. Mittags verabschiede ich mich auch von ihm. Und verlasse Tepelena.
Ich fahre auf der gut ausgebauten SH4 nach Gjirokastra. Diese Straße ist in einem guten Zustand. Aber auch hier fehlen fast alle Kanaldeckel. Alle paar 100 Meter klafft ein sehr großes und tiefes Loch am Fahrbahnrand. Das ist gerade für mich als Radfahrer sehr gefährlich. Bei bestem Wetter komme ich gut voran. Es geht überwiegend leicht bergab. Sehr schnell bin ich wieder an der Stelle, wo ich gestern auf diese Straße abgebogen bin. Gegen 13:45 Uhr komme ich an einer Stelle vorbei an der neben Trinkwasserstellen mehrere Verkaufsstellen für Getränke und Snacks aufgebaut sind. Das ist eine Art Rastplatz an dieser Hauptverkehrsstraße. Hier fülle ich meine Wasservorräte auf. Ich will mir eigentlich eine große Flasche Eistee kaufen. Aber es gibt nur kleine Dosen. Die sind mir zu teuer. Dann fahr ich weiter. Später halte ich am Straßenrand. Und presse meine letzte Zitrone aus. Damit befülle ich eine leere Eisteeflasche. Das ist sogar noch besser als gekaufter Eistee. Und viel günstiger.
Um 16 Uhr erreiche ich Gjirokastra. Ich fahr direkt zum Stone City Hostel. Es dauert allerdings noch etwa 2 Stunden, bis ich dort ankomme. Kaum bin ich in der Stadt, fällt mein Internet und auch das GPS aus. Es dauert lange, bis ich wieder eine Verbindung habe. Dann führt das Navi mich auf eine Nebenstraße In schlechtem Zustand. Es geht sehr steil bergauf! Wieder mal komme ich an meine Belastungsgrenze und bin völlig durchgeschwitzt. Bis zum Hostel sind es noch etwa 500m. Ein älterer Mann spricht mich an. Er lädt mich in sein Haus ein. Zeigt mir, wo ich mich waschen kann. Seine Frau bringt mir Wasser und Kaffee. Und einen Krug mit sehr leckerem selbstgemachten Getränk. Aus was es besteht verstehe ich allerdings nicht. Die Verständigung klappt mal wieder über den Google Übersetzer. Ich sitze lange mit den beiden zusammen. Dann verabschiede ich mich. Und schiebe mein Rad weiter bergauf. Der Mann kommt mir hinterher. Und hilft schieben. Gemeinsam schaffen wir den steilen Anstieg. Kurz vor meinem Ziel komme ich vor einem anderen Hostel mit einem jungen Paar aus Deutschland ins Gespräch. Die beiden wohnen in Chemnitz. Das ist ja in der Nähe von meinem Wohnort Halsbrücke. Sie checken grad in dem Hostel ein. Aber ich hatte mich ja bereits für das Stone City Hostel entschieden. Also schiebe ich die letzten Meter dorthin.
Ich werde sehr freundlich aufgenommen. Der Eigentümer hilft mir mein schweres Rad die Stufen hoch in den Innenhof zu tragen. Einquartiert werde ich im Mehrbettzimmer. Nach dem Check in dusche ich erstmal. Dann bin ich rechtzeitig zum Essen fertig. Wir sitzen auf der Terrasse und essen gemeinsam. Es gibt ein sehr leckeres Reisgericht mit Gemüse, Käse und Salat. Danach sitze ich noch eine Weile mit dem Tablet auf dem Sofa im Aufenthaltsraum. Eigentlich will ich noch an meinem Blog arbeiten. Aber ich bin doch zu müde. Also schlafe ich recht früh. Es ist sehr angenehm, mal wieder in einem richtigen Bett zu schlafen.
Ich bin heute 30 km gefahren.
Tepelena. Arrival in Gjirokastra
Saturday, 29 May
Today, too, the alarm clock rings at 6. I wash myself. From 7 onwards, more and more people pass by my tent. I am standing in a residential area, after all. And as I only see in the daylight, in front of a hospital ward. In the morning, a very nice woman comes to work there. She fills my water canister. Everyone who passes by greets me in a friendly way. Conversations are difficult, as hardly anyone knows English. But apparently word has already got around that I am from Germany. I pack up my things and take down my tent.
At 9.30 a.m. I say goodbye. And drive back to the centre of Tepelena. I have an appointment with Spiro, who repaired my bicycle yesterday. We have coffee together. At noon I say goodbye to him too. And I leave Tepelena.
I cycle on the well-built SH4 to Gjirokastra. This road is in good condition. But here, too, almost all the manhole covers are missing. Every few hundred metres there is a very large and deep hole at the edge of the road. This is very dangerous, especially for me as a cyclist. The weather is fine and I make good progress. Most of the way is slightly downhill. Very quickly I am back at the place where I turned onto this road yesterday. At about 13:45 I pass a place where there are drinking water stations and several places selling drinks and snacks. This is a kind of rest area on this main road. I fill up my water supply here. I actually want to buy a big bottle of iced tea. But there are only small cans. They are too expensive for me. Then I drive on. Later I stop at the side of the road. I squeeze the last lemon I have. I fill an empty iced tea bottle with it. It's even better than bought iced tea. And much cheaper.
At 4 pm I reach Gjirokastra. I drive straight to the Stone City Hostel. However, it takes about 2 hours until I arrive there. As soon as I am in town, my Internet and also the GPS fail. It takes a long time until I have a connection again. Then the sat nav leads me onto a side road in bad condition. It's a very steep climb! Once again I reach my limit and am completely sweaty. It is still about 500m to the hostel. An older man approaches me. He invites me into his house. He shows me where I can wash. His wife brings me water and coffee. And a jug of very tasty homemade drink. I don't understand what it's made of, though. Once again, we communicate via Google Translator. I sit with them for a long time. Then I say goodbye. And push my bike further uphill. The man follows me. And helps me push. Together we manage the steep climb. Shortly before I reach my destination, I start talking to a young couple from Germany in front of another hostel. They live in Chemnitz. That's near where I live, Halsbrücke. They were just checking into the hostel. But I had already decided on the Stone City Hostel. So I push the last few metres there.
I get a very friendly welcome. The owner helps me to carry my heavy bike up the steps into the courtyard. I am accommodated in a shared room. After checking in, I take a shower. Then I am ready in time for dinner. We sit on the terrace and eat together. There is a very tasty rice dish with vegetables, cheese and salad. Afterwards, I sit on the sofa in the lounge with my tablet for a while. Actually, I want to work on my blog. But I am too tired. So I sleep quite early. It is very pleasant to sleep in a real bed again.
I drove 30 km today.