Freitag, 01. Dezember
Heute fahre ich nach Hannover.
Um 6:30 Uhr klingelt der Wecker. Ich dusche. Und rasiere mich.
Packe dann die letzten Sachen ein. Mein Rucksack ist sehr voll.
Es passt nicht alles rein, was ich mitnehmen wollte.
Zum frühstücken hab ich keine Zeit mehr. Ich esse nur schnell eine Scheibe Brot.
Marcus gibt mir Brot und Aufstrich für unterwegs mit.
Um 8:30 Uhr fahren wir los.
Marcus bringt mich nach Freiberg zum Bahnhof.
Wir verabschieden uns für dieses Jahr. Im Februar komme ich ja nochmal wieder.
Trotz dem etwas stressigen Start bin ich gut in der Zeit.
Und kann mit einem früheren Zug als geplant fahren.
Nehme den Regionalexpress nach Chemnitz um 8:51 Uhr.
Dieser kommt zwar mit einigen Minuten Verspätung dort an.
Ich bekomme aber noch den Zug nach Leipzig.
Vom Leipziger Hauptbahnhof will ich mit der S Bahn nach Halle fahren. Diese steht auf dem hinteren Teil vom Gleis bereit. Ich warte vorne. Als ich dann bemerke, dass das mein Zug ist, und hin gehe, fährt die Bahn gerade ab.
Aber das macht nichts. Es gibt ja noch mehr Verbindungen nach Hannover. Ich plane um. Und fahre über Magdeburg. Den Regionalexpress erwische ich gerade so.
Um 12:55 Uhr erreicht der Zug den Hauptbahnhof in Magdeburg.
Von dort fahr ich um 13:33 Uhr weiter nach Braunschweig. Dieser Zug kommt mit leichter Verspätung dort an. Jetzt bin ich in Niedersachsen.
Ich erwische grad noch so den letzten Zug meiner heutigen Reise.
Wie auch in den vorherigen Bahnen nutze ich die Fahrtzeit. Und schreibe mit Handy Tagebuch.
Gegen 15:45 Uhr kommt der Zug in Hannover an. Es ist ein bewegender Moment für mich, nach mehr als 3 Jahren wieder hier zu sein.
Dieser Bahnhof war eine zeitlang so etwas wie eine Heimat für mich. Ich habe ja in Hannover gewohnt. Und fast war fast täglich hier. Hunderte Male! Als ich durch die belebte Bahnhofshalle zum Ernst August Platz gehe, kommen so viele Erinnerungen hoch. An längst vergangene Zeiten.
Auf jeder der vielen Parytynächte in den umliegenden Clubs und Discos führte mein Weg dorthin, und wieder nach Hause, durch diesen Bahnhof. Sehr oft saß ich in dem Fast Food Restaurant neben dem Haupteingang.
Bis ich durch die Mahnwachen für Frieden und Völkerverständigung auf dem Ernst August Platz erkannte, dass dieser Fast Food Konzern ein Teil des Problems ist.
Ich war 2014 einer der Mitorganisatoren der Friedens Mahnwachen hier in Hannover. Habe am offenen Mikrofon Reden gehalten.Über das BGE. Über das Zinssystem und die weltweiten Zusammenhänge.
Aber der Hauptbahnhof Hannover erinnert mich auch an dunkle, schwere Zeiten. So oft war ich in dieser Bahnhofshalle unterwegs, um in den Mülleimern nach Pfandflaschen zu suchen! Von den Centbeträgen habe ich mir etwas zu Essen gekauft.
Eines Tages wurde ich von der Security angesprochen. Und darauf hingewiesen, dass das durchsuchen der Mülleimer im Bahnhof nicht erlaubt ist.
Ich habe es dann in die Fußgängerzone verlegt.
Diese ist jetzt weihnachlich geschmückt. Auf dem Ernst August Platz ist wie jedes Jahr Weihnachtsmarkt.
Hier bin ich mit meiner langjährigen Freundin Tanja verabredet. Wir kennen uns schon seit über 30 Jahren. Sie wohnt ja hier in Hannover. Bei ihr verbringe ich das Wochenende. Da noch etwas Zeit ist, gehe ich noch mal zurück in den Bahnhof. Am Geldautomaten der Sparkasse möchte ich Bargeld von meinem Konto abheben. Zu meiner Überraschung wird die Meldung angezeigt, dass es 4,40€ Gebühren kostet. Damit hatte ich nicht gerechnet. Ich habe in Erinnerung, dass ich bis 2020 an jedem Automaten in Deutschland gratis Geld abheben konnte. Ich breche es ab. Und versuche es am Automaten der Volksbank. Dort werden sogar, 4,90€ verlangt. Auch das breche ich ab.
Und gehe wieder zum Ernst August Platz. Es ist ein freudiges Wiedersehen mit Tanja!
Wir waren zwar während meiner Reise in regelmäßigen Kontakt über WhatsApp und Telefon. Aber sich in real zu sehen ist doch noch etwas anderes. Es ist wunderschön! Und vom ersten Moment an ist es wie immer. Wir sind uns total vertraut. Als wäre ich nie weg gewesen. Wir quatschen und gehen erstmal zum Bäcker. Tanja gibt uns eine Kleinigkeit aus. Für mich ein Lebkuchenherz. Dann gehen wir in Ihre Wohnung. Hier wohnt sie mit ihrem Mann Marco und ihrer Tochter Lea.
Marco ist noch arbeiten. Lea ist zuhause. Sie hat gefüllte Pizza Ecken gemacht. Also gibt es die zum Kaffee. Später esse ich dann noch das Lebkuchenherz.
Die Zeit vergeht wie im Flug. Wir quatschen über alles mögliche.
Als Marco nach Hause kommt, essen wir. Es gibt Grünkohl mit Bregenwurst. Dieses traditionelle deutsche Winter Gericht ist super lecker! Ich esse sehr viel.
Nach dem Essen unterhalten wir uns noch lange.
Später richtet Tanja mir mein Nachtlager auf dem Sofa im Wohnzimmer ein.
Ich bin dann noch länger online. Und plane Besuchstermine bei weiteren Freunden.
Ab etwa 1 Uhr schlafe ich.
Trip to Hanover. Visit to Tanja
Friday, 01 December
Today I'm travelling to Hanover.
The alarm clock rings at 6.30am. I take a shower. And shave.
Then pack the last of my things. My rucksack is very full.
I can't fit everything I wanted to take with me.
I don't have time for breakfast. I just eat a quick slice of bread.
Marcus gives me some bread and spread for the journey.
We set off at 8.30am.
Marcus takes me to the railway station in Freiberg.
We say goodbye for this year. I'll be back again in February.
Despite the somewhat stressful start, I make good time.
And I can catch an earlier train than planned.
I take the regional express to Chemnitz at 8.51am.
It arrives a few minutes late.
But I still get the train to Leipzig.
From Leipzig Central Station I want to take the S-Bahn to Halle. It's waiting at the back of the platform. I wait at the front. When I realise that this is my train and go to catch it, the train is just leaving.
But that doesn't matter. There are more connections to Hanover. I change my plans. And travel via Magdeburg. I just manage to catch the regional express.
The train arrives at Magdeburg Central Station at 12:55.
From there I travel on to Braunschweig at 13:33. This train arrives slightly late. Now I'm in Lower Saxony.
I just manage to catch the last train of my journey today.
As on the previous trains, I make the most of the journey time. And write a diary on my mobile phone.
The train arrives in Hanover at around 15:45. It is a moving moment for me to be back here after more than 3 years.
This station was something of a home for me for a while. I used to live in Hanover. And I was here almost every day. Hundreds of times! As I walk through the busy station concourse to Ernst August Platz, so many memories come flooding back. Of times long gone.
On each of the many party nights in the surrounding clubs and discos, my way there, and back home again, led through this station. I often sat in the fast food restaurant next to the main entrance.
Until the vigils for peace and international understanding on Ernst August Platz made me realise that this fast food company is part of the problem.
I was one of the co-organisers of the peace vigils here in Hanover in 2014. I gave speeches at the open microphone about the UBI. About the interest rate system and the global connections.
But Hanover Central Station also reminds me of dark, difficult times. So many times I travelled around this station concourse looking for returnable bottles in the bins! I used to buy myself something to eat with the cent amounts.
One day I was approached by security. They told me that I was not allowed to search the rubbish bins in the station.
I then moved it to the pedestrian zone.
It is now decorated for Christmas. Like every year, there is a Christmas market on Ernst August Platz.
This is where I have a date with my long-time friend Tanja. We've known each other for over 30 years. She lives here in Hanover. I'm spending the weekend with her. As there is still some time left, I go back to the railway station. I want to withdraw cash from my account at the Sparkasse cash machine. To my surprise, I'm told that it costs €4.40 in fees. I hadn't expected that. I remember that until 2020 I could withdraw money for free from any ATM in Germany. I cancel it. And try the Volksbank ATM. They even charge €4.90 there. I cancel that too.
And go back to Ernst August Platz. It's a happy reunion with Tanja!
We were in regular contact via WhatsApp and phone during my trip. But seeing each other in real life is something else. It's wonderful! And from the very first moment it's the same as always. We are totally familiar with each other. As if I'd never been away. We chat and go to the bakery first. Tanja buys us a little something. A gingerbread heart for me. Then we go to her flat. She lives here with her husband Marco and her daughter Lea.
Marco is still at work. Lea is at home. She has made stuffed pizza corners. So we have them for coffee. Later, I eat the gingerbread heart.
Time flies by. We chat about all sorts of things.
When Marco comes home, we eat. We have kale with Bregenwurst sausage. This traditional German winter dish is super tasty! I eat a lot.
We chat for a long time after the meal.
Later, Tanja sets up my bed for the night on the sofa in the living room.
I stay online for longer. And plan visits to other friends.
I sleep from about 1am.