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Zugfahrt nach Udaipur. Udaipur. Gedanken

<Das war der Samstag

Sonntag, 03. September

In dieser Nacht schlafe ich sehr gut In dem riesigen, frisch bezogenem Bett. Es gibt keinen Stromausfall.  Der Ventilator läuft durch. Damit ist es angenehm kühl im Raum.

Und hier sind keine Moskitos.

Das ist für mich tatsächlich Luxus.

 

Um 7 klingelt der Wecker.  Ich wasche mich kurz. Dann gehe ich auf die Dachterrasse zum frühstücken

Von hier aus hat man eine tolle Aussicht auf die Stadt. Die englische Speisekarte ist vielversprechend. Theoretisch. In der Realität sind die allermeisten Gerichte nicht verfügbar. Ich bin enttäuscht.

Letztlich esse ich Aloo Paratha.

Das zeigt mir mal wieder wie weit Theorie und Realität auseinander klaffen. Von theoretischen Sachen, die auf dem Papier oder einem Bildschirm stehen, halte ich schon lange überhaupt gar nichts mehr! Für mich zählt nur die Realität.  Das was ich wirklich sehe, Fühle, schmecke und rieche. Was nützen super gute, gestochen scharfe Bilder oder Videos wenn es die gezeigten Dinge in Wirklichkeit gar nicht (mehr) gibt?

Auf Versprechen und schöne Worte gebe ich nichts. Je besser etwas theoretisch aussieht oder klingt, desto unwahrscheinlicher ist es, dass es in der Realität auch so ist.

Ich gehe dann wieder in mein Zimmer. Dusche ausgiebig. Und rasiere mich sehr gründlich. Anschließend creme ich mich gründlich ein.

Dann packe ich meine Sachen zusammen. Und räume das Zimmer auf.

Um 10:40 Ur verlasse ich mein Zimmer und checke aus.

Erstmal gehe ich richtig Frühstücken . In einem Restaurant in der Nähe vom Bahnhof bestelle ich Butter Panier mit Reis und Salat.

Etwa um 11:30 Uhr gehe ich zum Bahnhof. Ich kaufe eine Fahrkarte nach Udaipur.

435 km kosten 165 Rupies.

Um 14:10 Uhr fährt ein Zug.

Da ich noch Zeit habe, gehe ich nochmal kurz in die Stadt. In einem Geschäft kaufe ich Duschgel.

Dann warte ich im Bahnhof auf den Zug.

Der kommt etwa 30 Minuten vorher.

Er ist schon bei der Ankunft überfüllt.

Ich passe grad noch so rein.

Und stehe dann zunächst im Gang. Hinsetzen oder umfallen ist nicht möglich.

Es ist sehr heiß! In kurzer Zeit bin ich völlig durchgeschwitzt

Ich rechne damit, dass es eine "anstrengende" 7,5 Stunden Fahrt wird.

Aber Bahnfahren in Indien ist immer wieder eine Überraschung. Alles ist möglich.

Von super entspannt bis extrem überfüllt.

Der Zug fährt auf die Minute pünktlich ab.

Und ja… trotz der Enge wird es doch recht entspannt. Es ergeben sich nette Gespräche mit den umstehenden Mitreisenden.

Später wird der Zug etwas leerer. Ich bekomme einen Sitzplatz.

Viele Fahrgäste stehen aber noch.

Da die Chai / Wasser / Snackverkäufer nicht mehr durchkommen, versorgen wir uns bei den kurzen Stopps in den Bahnhöfen durchs Fenster. Vor allem mit Trinkwasser.

Und wieder bin ich der einzige, der seinen Müll in die Tasche steckt, statt ihn einfach aus dem Fenster zu werfen.

Für mich ist das eh selbstverständlich.

Aber insbesondere hab ich eine Vorbildfunktion.

Ich schreibe ja darüber.

Und es ist mir sehr wichtig, dass meine Taten auch zu meinen Worten passen.

Gegen Ende der Fahrt ergibt sich ein gutes Gespräch mit meinem Sitznachbarn. Er kommt aus Udaipur. Ich bekomme dann noch finanzielle Unterstützung von ihm. Er steigt eine Station vor mir aus.

Pünktlich  um 21:45 Uhr erreicht der Zug den Bahnhof Udaipur City.

Erstmal gehe ich in einem Restaurant etwas essen.

Ich bestelle gemischtes Gemüse,  Panier und Reis. Dazu Salat. Es ist super lecker und erstaunlich günstig.

Zu dem Restaurant gehört ein Hotel. Das ist allerdings ausgebucht.

Der nette Inhaber vermittelt mir einen Ritschka Fahrer.

Der macht mit mir günstig Hotelsuche. Aber es ist alles ausgebucht. Bzw. die Hotels vermieten nicht an Ausländer. (Anmerkung dazu am Ende von diesem Tagebucheintrag)

Beim letzten Versuch habe ich Glück. Ich bekomme ein richtig schickes Zimmer.

Für nur 300 Rupies. Der Check In ist einfach und unkompliziert.

Gegen 23 Uhr beziehe ich mein Zimmer. Es ist toll! Klein, aber sehr sauber und gemütlich eingerichtet. Mit großen Fenstern. Allerdings ist das Bad außerhalb auf einer anderen Etage.

Aber damit kann ich leben - besonders bei dem Preis.

Ich richte mich kurz ein. Und gehe dann hoch zum Duschen.

Das Bad ist neben dem Restaurant

Schon jetzt im Dunkeln bemerke ich, dass dieses Hotel total schick ist!

Dann esse ich Knoblauch. Und bin noch kurz bei Facebook.


Ab etwa 1 Uhr schlafe ich.

 

Morgen fahr ich mit Bus nach Aspur. Und ins Dorf zur Büffelfarm von Ishwar.

 

So geht es weiter:

Meine Visazeit in Indien läuft ab.

Ich werde die Indien Rundreise stark verkürzen.

Bleibe nur etwa 1 Woche auf der Farm.

Da ich dieses Mal nur etwa 3 Stunden täglich arbeite, werde ich (hoffentlich) Zeit finden, um die letzten Berichte hochzuladen. Geschrieben habe ich die Texte schon weitestgehend.

Mein nächstes Ziel ist Mumbai.

Auch dort werde ich etwa 1 Woche bleiben.

Auf alle Fälle möchte ich zumindest für ein paar Tage nach Goa.

Nochmal nach Südindien (Tamilnadu) zu fahren, werde ich nicht mehr schaffen.

Aber in Auroville war ich ja schon.

Und den Sadhana Forrest kenne ich auch schon. Es ist nur sehr schade, dass ich es zeitlich nicht schaffe, dort eine Weile zu arbeiten.

Wie auch immer...

Ich werde versuchen Anfang Oktober wieder in Mayapur zu sein. So, dass ich dann noch genug Zeit habe, um mit Fahrrad zur Grenze nach Nepal zu kommen.

 

Anmerkung zu der Tatsache, dass günstige Hotels in Indien sehr oft keine Zimmer an Ausländer vergeben:

Ich weiß mittlerweile,  dass in Indien die Registrierung von Gästen vorgeschrieben ist. Um die Touristen zu tracken. Das ist für die Hotels mit Zeitaufwand und Kosten verbunden. Gerade günstige Hotels können das nicht leisten. Und vergeben deshalb keine Zimmer an Ausländer.

Ich habe dafür nicht das geringste Verständnis!

Aus meiner Sicht ist das ein Armutszeugnis für die indische Regierung und die verantwortlichen Politiker. Sie sollten sich schämen. So ein realitätsfeindliches Gesetz in einem Land das vom Tourismus lebt, geht gar nicht. In keinster Weise! Dieses Gesetz wirft ein ganz schlechtes Licht auf das wunderbare Land Indien. Auf der einen Seite sollen ausländische Touristen ins Land kommen. Sie bringen Geld (Dollar). Viele Menschen leben davon. Auf der anderen Seite werden die Touristen  durch die Müllberge und solche Gesetze vergrault.

Ich hoffe sehr, dass diese Worte eines Tages von einem der verantwortlichen Politiker gelesen werden.

Ich kann mich nur wiederholen:

Ich lehne jegliches politische System ab!

Meine persönliche Antwort darauf ist die Verweigerung von möglichst allem was mit offiziellen Dingen zu tun hat.

Die komplette Verweigerung ist allerdings noch nicht möglich. Noch will ich die Welt erleben und reisen. Dazu brauche ich immer wieder Visas usw.

Aber ich arbeite im „noch geheimen“ daran, einen Weg zu finden, mich sehr bald aus Deutschland abzumelden. 

So geht es morgen weiter>

Englisch

<That was Saturday

Sunday, 03 September

That night I sleep very well in the huge, freshly made bed. There is no power failure.  The fan is running. So it is pleasantly cool in the room. 

And there are no mosquitoes here.

That really is luxury for me.


The alarm clock rings at 7.  I have a quick wash. Then I go to the roof terrace for breakfast. 

There is a great view of the city from here. The English menu is promising. In theory. In reality, the vast majority of dishes are not available. I am disappointed. 

In the end, I eat Aloo Paratha. 

This shows me once again how far theory and reality diverge. For a long time now, I don't think much at all of theoretical things that are written on paper or on a screen! For me, only reality counts.  What I really see, feel, taste and smell. What good are super good, pin sharp pictures or videos if the things shown don't exist in reality (any more)? 

I don't give a damn about promises and fine words. The better something looks or sounds in theory, the less likely it is to be the same in reality.

I then go back to my room. Take a long shower. And shave very thoroughly. Afterwards, I apply lotion thoroughly. 

Then I pack up my things. And tidy up the room. 

At 10:40 I leave my room and check out. 

First I have a proper breakfast. In a restaurant near the station I order butter paneer with rice and salad.

At about 11:30am I walk to the train station. I buy a ticket to Udaipur. 

435 km cost 165 Rupees.

A train leaves at 14:10.

As I still have time, I have another short walk into town. In a shop I buy shower gel. 

Then I wait at the station for the train.

It arrives about 30 minutes earlier.

It is already overcrowded when it arrives.

I barely fit in.

And then I stand in the aisle. It is not possible to sit down or fall over. 

It is very hot! In a short time I am completely drenched in sweat.

I reckon it will be an "exhausting" 7.5 hour journey.

But train travel in India is always a surprise. Everything is possible.

From super relaxed to extremely crowded.

The train leaves on time, right on time.

And yes... despite the narrowness, it is quite relaxed. Nice conversations ensue with the surrounding passengers.

Later, the train becomes a little emptier. I get a seat.

But many passengers are still standing.

Since the chai / water / snack vendors can no longer get through, we supply ourselves through the window at the short stops in the stations. Especially with drinking water.

And again, I am the only one who puts his rubbish in his bag instead of just throwing it out of the window.

For me, that's a matter of course anyway.

But in particular I have a role model function. 

After all, I write about it.

And it is very important to me that my actions also match my words.

Towards the end of the journey, I have a good conversation with the person sitting next to me. He comes from Udaipur. I then get some financial support from him. He gets off one stop before me.

Punctually at 21:45, the train arrives at Udaipur City Station.

First I have something to eat in a restaurant. 

I order mixed vegetables, paneer and rice. Salad on the side. It is super tasty and surprisingly cheap. 

The restaurant has a hotel. But it is fully booked.

The nice owner finds me a Ritschka driver.

He helps me look for a cheap hotel. But everything is booked up. Or rather, the hotels do not rent to foreigners. (Note on this at the end of this diary entry). 

I am lucky at the last attempt. I get a really nice room.

For only 300 rupees. Check in is easy and uncomplicated. 

Around 11 pm I move into my room. It is great! Small, but very clean and comfortably furnished. With big windows. However, the bathroom is outside on another floor.

But I can live with that - especially for the price.

I settle in briefly. Then I go upstairs for a shower. 

The bathroom is next to the restaurant 

Even now in the dark, I notice that this hotel is totally chic!

Then I eat garlic. And I am on Facebook for a short while. 

From about 1am I sleep.


Tomorrow I take the bus to Aspur. And to the village to the buffalo farm of Ishwar. 


That's how it continues:

My visa time in India is running out.

I will shorten the India round trip a lot.

I will only stay about 1 week on the farm.

As I only work about 3 hours a day this time, I will (hopefully) find time to upload the last reports. I have already written most of the texts.

My next destination is Mumbai.

I will stay there for about 1 week as well.

In any case, I would like to go to Goa for at least a few days.

I won't be able to go to South India (Tamilnadu) again.

But I have already been to Auroville.

And I already know the Sadhana Forrest. It's just a pity that I won't have time to work there for a while.

However...

I will try to be back in Mayapur at the beginning of October. So that I have enough time then to get to the border to Nepal by bike.


Note on the fact that cheap hotels in India very often do not give rooms to foreigners:

I know by now that in India it is mandatory to register guests. To track the tourists. This is time consuming and costly for the hotels. Especially cheap hotels cannot afford this. And therefore do not give rooms to foreigners. 

I do not have the slightest understanding for this! 

From my point of view, this is an indictment of the Indian government and the responsible politicians. They should be ashamed of themselves. Such an unrealistic law in a country that lives from tourism is not acceptable. Not in any way! This law casts a very bad light on the wonderful country of India. On the one hand, foreign tourists should come to the country. They bring money (dollars). Many people live on it. On the other hand, the tourists are scared away by the mountains of rubbish and such laws. 

I sincerely hope that one day these words will be read by one of the responsible politicians.

I can only repeat myself:

I reject any political system!

My personal response to this is to refuse as much as possible to do anything that has to do with official matters. 

However, complete refusal is not yet possible. I still want to experience the world and travel. To do that, I always need visas etc.

But I am working "still secretly" on finding a way to deregister from Germany very soon.

This is how it will continue tomorrow>