· 

Sonauli - Verzögerung - Ich hab Probleme an mein Geld zu kommen

<Das war der Dienstag

Mittwoch, 09. August

Ich schlafe sehr gut in dem frisch bezogenen Bett.

 

Gegen 6:45 Uhr wache ich auf. Ich bleibe wach. Ab 6:50 Uhr sitze ich mit Tablet auf dem Bett und schreibe Tagebuch. Ich bin noch müde. Kann mich nicht konzentrieren. Um 7:10 Uhr  breche ich es ab. Und schlafe weiter.

 

Um 8 klingelt der Wecker. Erstmal esse ich Knoblauch.

Dann gehe ich „duschen“. Und wasche meine Sandalen. Anschließend schmiere ich mein Taschenmesser mit Vaseline. Das ging in letzter Zeit immer schwerer auf. Vaseline eignet sich bestens dafür, es wieder gangbar zu machen.

Anschließend will ich kurz raus. Frühstücken, Wasser kaufen und zum Geldautomaten. Mein Bargeld geht zu Ende.

Aus dem "eben schnell" wird allerdings ein Tagesprojekt

Es gibt hier vor fast jedem Geschäft ATM (Geldautomat) Schilder. Oft auch mit dem Hinweis das alle Karten akzeptiert werden.

Aber die "Automaten" sind lediglich Handkartenleser für regionale, indische Karten.

Ich laufe ohne gefrühstückt zu haben, kilometerweit durch den Ort.

Von den wenigen richtigen Automaten die es hier gibt, akzeptiert keiner meine Karte.

Später frühstücke ich kurz im Hotel Restaurant. Auch hier gibt es kein Omelette. Ich esse wieder Panier Paratha. Dazu trinke ich Kaffee.

Dann packe ich schnell meine Sachen zusammen. Und checke erstmal aus. Meinen Rucksack kann ich im Restaurant stehen lassen.

Der Inhaber vom Geschäft neben meinem Hotel will mir mit seinem Kartenleser helfen.

Aber auch der akzeptiert meine Karte nicht.

Dann setzte ich mich mit meinem Tablet zu ihm. Er gibt mir per Hotspot Internet.

Ich versuche per PayPal Geld auf sein indisches Konto zu überweisen.

Auch das ist nicht möglich, weil ich nicht genug Geld auf dem PayPal Konto habe. Normalerweise wird es dann automatisch von meinem Girokonto abgebucht. Aber heute nicht... Obwohl 500€ drauf sind. Ich habe dank dem Workaway diesen Monat noch nichts abgehoben.

Als nächstes versuche ich, Geld vom Girokonto bei PayPal einzuzahlen. Auch das ist nicht möglich.

Dann rufe ich über Skype bei der GLS Bank in Deutschland an.

Dort ist das Problem bereits bekannt. Es gibt heute eine größere Störung im online Banking.

Später versuche ich, per Western Union Geld zu überweisen. Auch das klappt nicht.

Mittlerweile ist es schon später Nachmittag. Ich esse erstmal Mittag. Die günstigen chinesischen Nudeln im Hotel Restaurant sind lecker.

Ich habe jetzt nur noch 120 Rupies.

Die Grenzüberquerung hat sich für heute erledigt.

Ich buche noch eine weitere Nacht im Hotel. Jetzt soll ich 1450 Rupies bezahlen.

Da es das einzige Hotel im Ort ist, bleibt mir nichts anderes übrig, als es zu akzeptieren.

Der Hotel Manager drängt darauf, dass ich morgen früh das Geld bezahle.

Ich überlege hin und her, wie ich heute noch an mein Geld komme. Mir ist klar, dass es morgen früh nichts wird.

Gegen Abend gehe ich zu Fuß in den nächsten größeren Ort. Nautanwa ist etwa 5 km entfernt. Unterwegs kaufe ich mir noch eine Flasche Trinkwasser.

Auf halber Strecke fängt es heftig an zu regnen. Ich fahre dann mit Ritschka weiter.

Es ist doch noch recht weit bis nach Nautanwa. Dort fahren wir 4 Geldautomaten an. Der letzte (und auch letztmögliche) zahlt mir dann endlich Geld aus! Hier bekomme ich problemlos 10.000 Rupies.

Der nette Ritschka Fahrer verlangt von mir nur 30 Rupies. Und empfiehlt mir, für die Rückfahrt ein Sammeltaxi zu nehmen. Das kostet nur 20 Rupies. Er bringt mich sogar noch zu seinem Kollegen mit dem Sammeltaxi. Ich sitze wieder vorne.

Es regnet immer noch. Die Seiten von dieser Ritschka sind mit Plane zu gehängt. Aber trotzdem tropft es vom Dach. Genau auf meine Hosentasche. In der ich die Geldscheine und meinen Reisepass habe. Den hab ich „griffbereit“ in der Tasche, weil ich ja eigentlich heute über die Grenze wollte.

Etwa um 19 Uhr bin ich wieder im Hotel. Erstmal breite ich meinen Pass und die Geldscheine zum Trocknen im Zimmer aus. Der Ausweis ist aber nur leicht feucht geworden.

Dann bezahle ich das Hotel. Auf einen weiteren Rabatt lässt sich der Manager nicht ein.

Im Hotel Restaurant esse ich ausgiebig. Diesmal Curry Gemüse. Und dann noch mit Gemüse gefüllte Teigtaschen. Dazu trinke ich heiße Zitrone.

Ich bin jetzt im WLAN vom Hotel. Und schreibe einen Update Post auf Facebook.

Nach dem Essen richte ich mich wieder in meinem Zimmer ein. Ich hänge die nassen Sachen auf.

Ab 21 Uhr bin ich im Bett und schreibe Tagebuch.

Aber ich bin wieder zu müde.

Um 21:40 Uhr breche ich es ab. Und gehe Zähne putzen. Heute schlafe ich schon ab 22 Uhr.

 

Der heutige Tag hat mir mal wieder gezeigt, wie abhängig auch ich vom Geldsystem bin. Das ich ja ablehne.

Ohne Geld komme ich nicht über die Grenze.

Meine Reise wär in dieser Form nicht möglich.

Aber jetzt hab ich ja Geld. Bleib noch eine Nacht in dem teuren Hotel.

Und kann morgen nach Nepal einreisen.

So geht es morgen weiter>

Englisch

<Das war der Dienstag

Wednesday, 09 August 

I sleep very well in the freshly made bed. 


Around 6:45 I wake up. I stay awake. From 6:50 I sit on the bed with tablet and write diary. I am still tired. Can't concentrate. At 7:10 I break it off. And go back to sleep.


At 8 the alarm clock rings. First I eat garlic. 

Then I take a "shower". And wash my sandals. Then I lubricate my pocket knife with Vaseline. It's been getting harder and harder to open lately. Vaseline is the best way to make it work again.

Afterwards I want to go out for a while. Have breakfast, buy water and go to the cash machine. I'm running out of cash. 

But the "just quickly" becomes a day project.

There are ATM signs in front of almost every shop. Often with the indication that all cards are accepted.

But the "machines" are only hand card readers for regional Indian cards.

I walk for kilometres through the village without having had breakfast.

Of the few real vending machines there are, none accepts my card.

Later, I have a quick breakfast in the hotel restaurant. Again, there is no omelette. I eat Panier Paratha again. I drink coffee with it. 

Then I quickly pack my things. And check out. I can leave my backpack in the restaurant. 

The owner of the shop next to my hotel wants to help me with his card reader.

But he doesn't accept my card either.

Then I sit down with my tablet. He gives me internet via hotspot. 

I try to transfer money to his Indian account via PayPal.

That is not possible either, because I don't have enough money in the PayPal account. Normally it is automatically debited from my current account. But not today... Although there is 500€ on it. I haven't withdrawn anything yet this month thanks to the Workaway. 

Next I try to deposit money from the current account at PayPal. That's not possible either.

Then I call GLS Bank in Germany via Skype.

They already know about the problem. There is a major disruption in online banking today.

Later I try to transfer money via Western Union. That doesn't work either.

In the meantime it is already late afternoon. I have lunch. The cheap Chinese noodles at the hotel restaurant are delicious.

I now only have 120 rupees left.

The border crossing is done for today.

I book another night at the hotel. Now I have to pay 1450 Rupees.

As it is the only hotel in town, I have no choice but to accept it. 

The hotel manager insists that I pay the money tomorrow morning. 

I think back and forth about how to get my money today. I realise that nothing will happen tomorrow morning.

Towards evening, I walk to the next bigger village. Nautanwa is about 5 km away. On the way I buy a bottle of drinking water. 

Halfway there, it starts to rain heavily. I continue with Ritschka.

It is still quite far to Nautanwa. There we stop at 4 ATMs. The last one (and the last possible one) finally pays out money! Here I get 10,000 rupees without any problems.

The nice Ritschka driver only asks me for 30 rupees. He recommends that I take a shared taxi for the return journey. It only costs 20 rupees. He even takes me to his colleague in the shared taxi. I sit in the front again. 

It is still raining. The sides of this Ritschka are covered with tarpaulin. But still it drips from the roof. Right onto my trouser pocket. In it I have my banknotes and my passport. I have it "ready to hand" in my pocket, because I actually wanted to cross the border today.

At about 7 pm I am back at the hotel. First I spread my passport and banknotes out to dry in the room. But the passport is only slightly damp. 

Then I pay the hotel. The manager does not agree to any further discount.

At the hotel restaurant I eat extensively. This time curry vegetables. And then dumplings filled with vegetables. I drink hot lemon with it.

I am now on the hotel WLAN. And write an update post on Facebook. 

After dinner, I settle back into my room. I hang up my wet clothes. 

From 9 pm I am in bed and write my diary. 

But I am too tired again.

At 9:40 pm I break it off. And go to brush my teeth. Today I sleep from 10 pm.


Today has shown me once again how dependent I am on the monetary system. Which I reject.

Without money I can't cross the border. 

My journey would not be possible in this form.

But now I have money. I'll stay one more night in the expensive hotel.

And can enter Nepal tomorrow.

This is how it will continue tomorrow>