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Auf der Farm

<This was Monday

Dienstag, 18. Juli

Ich wache um 5 auf, weil ich zur Toilette muss.

Da der Wecker sowieso um 5:30 Uhr geklingelt hätte, kann ich auch gleich wach bleiben. So hab ich Zeit. Ich „dusche“ kurz.

Um 6 gehe ich los. Dieser morgendliche 1,5 km Fußmarsch durch die erwachende Natur ist ein besonderes Erlebnis für mich. Die Luft ist erfüllt von Naturgeräuschen. Vögel zwitschern. Aber auch viele andere Geräusche sind zu hören. Insekten. Eidechsen Rascheln durchs Unterholz….Hier ist die Welt noch in Ordnung. Menschen in den Städten der Industriestaaten werden so etwas nie erleben.

Ich hatte mir den Weg gestern vom Moped Aus eingeprägt. Und finde ihn jetzt problemlos.

Das ist ein guter Start in den Tag!

Um 6:20 Uhr komme ich auf der Farm an. Heute arbeite ich weiter an dem Misthaufen.

Es ist zunächst noch angenehm kühl. So macht die schwere Arbeit Spaß!

Ishwar fährt zum Wohnhaus und holt Frühstück für mich.

Um 7:40 Uhr bringt er mir Poha und Tee. Nach dem Essen arbeite ich direkt weiter.

Jetzt wird es immer wärmer. Dann richtig heiß. Der Misthaufen ist in der prallen Sonne. Jetzt ist die Arbeit extrem anstrengend. Ich trinke literweise Wasser. Und  ziehe es durch. Um 10:15 Uhr habe ich den Haufen komplett entfernt.

Ich ernte dann noch schnell ein paar Zitronen. Das geht wirklich schnell. Die reifen gelben Zitronen sind schon runtergefallen. Ich brauche sie nur aufheben. In wenigen Minuten ist mein Eimer gefüllt.

Ich fülle die Zitronen in eine Tüte. Und gehe zu Fuß zurück zum Wohnhaus.

Ich komme an einer Schule vorbei. Schon von weitem erwarten mich die Schüler. Die Jungs sprechen mich direkt auf englisch an. Ich soll auf den Schulhof kommen. Aber ich bin völlig durchgeschwitzt und total verdreckt. So kann ich nicht zu den Schülern in ihren schicken Schuluniformen gehen. Ich lehne ab. Und gehe schnell weiter. Jetzt gehe ich wirklich schnell zurück. Um zu vermeiden, dass ich nochmal angesprochen werde. So schmutzig und verschwitzt schäme ich mich!

Jetzt in der Mittagshitze ist aber kaum jemand unterwegs.

Als ich beim Haus ankomme, gehe ich sofort  „duschen“ Ich übergieße mich mit einem ganzen Eimer kaltem Wasser. Das tut gut! Dann wasche ich meine verschmutzten Sandalen.

Um 12:40 Uhr gibt es Mittagessen. Selbstgemachtes Roti Brot und Linsen Dal.

Nach dem Essen presse ich mir 3 von den kleinen Zitronen aus. Hier gibt es eine extra Presse dafür.

Der Saft schmeckt hervorragend! Die beste Zitrone, die ich je getrunken habe! Ich bin begeistert!

Dann ruhe ich mich aus. Bin echt kaputt. Und schlafe sofort ein.

Ich schlafe etwa 2 Stunden. Dann geht es mir wieder gut.

Um 16 Uhr fahren Ishwar und ich nochmal zur Farm. Jetzt habe ich noch eine kleine und leichte Aufgabe. Ich soll den restlichen Bullenmist, der noch auf der begradigten Fläche ist, den Abhang runter schieben. Zwischendurch fängt es an zu regnen. Ich warte den Regen im Gebäude ab. Die Arbeit ist danach schnell erledigt.

Ishwar fährt dann noch mit mir durch Chundiayawara und das Nachbardorf. Als es wieder regnet, sitzen wir bei Freundenvon ihm unter dem Dach und trinken Tee.

Dann fahren wir zurück zu seinem Haus. ich wasche mich kurz.

Gegen 19:40 Uhr gibt es Dinner. Diesmal gibt es Poha.

Dazu frische (abgekochte) Büffelmilch. Das ist etwas ganz besonderes für mich. Ich habe noch nie Büffelmilch getrunken. Sie schmeckt ähnlich wie Kuhmilch. Aber doch anders. Besser. Unbeschreiblich gut!

Dann wasche ich noch meine Sandalen.

Ab etwa 21:30 Uhr schreibe ich Tagebuch. Breche es aber bald wieder ab. Bin müde und kaputt.

Schlafe ab 22:30 Uhr.

 

Der Tag war geldfrei.

Und sehr wahrscheinlich Industriezuckerfrei. (Ich denke, dass in dem selbst gemachten Essen kein Zucker ist.)

So geht es morgen weiter>

At the farm

<This was Monday

Tuesday, 18 July

I wake up at 5. Because I have to go to the toilet.

Since the alarm would have rung at 5:30 anyway, I might as well stay awake. That way I have time. I take a short "shower". 

At 6 I start walking. This morning's 1.5 km walk through the awakening nature is a special experience for me. The air is filled with the sounds of nature. Birds are chirping. But many other sounds can also be heard. Insects. Lizards rustling through the undergrowth....Here, all is still right with the world. People in the cities of the industrialised countries will never experience anything like this.

I had memorised the way yesterday from my moped. And now I can find it without any problems.

It's a good start to the day!

I arrive at the farm at 6:20 am. Today I continue working on the dung heap. 

It is still pleasantly cool at first. This makes the hard work fun! 

Ishwar drives to the residence and fetches breakfast for me.

At 7:40 am he brings me Poha and tea. After eating, I go straight back to work.

Now it is getting warmer and warmer. Then really hot. The dung heap is in the blazing sun. Now the work is extremely strenuous. I drink litres of water. And pull it off. At 10:15 a.m. I have completely removed the pile. 

I then quickly harvest a few lemons. That goes really fast. The ripe yellow lemons have already fallen down. I just have to pick them up. In a few minutes my bucket is filled. 

I put the lemons into a bag. And walk back to the apartment building. 

I pass a school. The pupils are already waiting for me from afar. The boys speak to me directly in English. They want me to come to the schoolyard. But I am completely sweaty and filthy. I can't go to the students in their fancy school uniforms like this. I refuse. And walk quickly on. Now I walk back really fast. To avoid being spoken to again. So dirty and sweaty I feel ashamed!

But now, in the midday heat, hardly anyone is out and about. 

When I arrive at the house, I immediately take a "shower". I douse myself with a whole bucket of cold water. That feels good! Then I wash my dirty sandals.

At 12:40 we have lunch. Homemade roti bread and lentil dal. 

After lunch I squeeze 3 of the small lemons. There is an extra squeezer for them.

The juice tastes great! The best lemon I have ever drunk! I am thrilled!

Then I take a rest. I'm really exhausted. And fall asleep immediately.

I sleep for about 2 hours. Then I feel fine again. 

At 4 pm Ishwar and I go to the farm again. Now I have another small and easy task. I am supposed to push the remaining bull dung, which is still on the straightened area, down the slope. In between it starts to rain. I wait out the rain inside the building. The work is done quickly afterwards. 

Ishwar then drives with me through Chundiayawara and the neighbouring village. When it rains again, we sit under the roof of a friend's house and drink tea. 

Then we drive back to his house. I have a quick wash. 

Around 19:40 we have dinner. This time we have Poha.

With fresh (boiled) buffalo milk. This is something very special for me. I have never drunk buffalo milk before. It tastes similar to cow's milk. But different. Better. Indescribably good!

Then I wash my sandals. 

From about 9:30 pm I write in my diary. But I soon stop again. I am tired and exhausted. 

Sleep from 22:30.


The day was money-free.

And very likely industrial sugar free. (I think there is no sugar in the homemade food).

This is how it will continue tomorrow>