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Spontan in Kalkutta

<Das war der Freitag

Samstag, 03. Juni

Kurz nach 7 wache ich auf. Obwohl ich nur sehr wenig geschlafen habe, bin ich ausgeschlafen.

Ich rasiere mich. Seit langem mal wieder vor dem Spiegel. Dann dusche ich.

Es ist angenehm, mal wieder an einem richtigen Waschbecken Zähne zu putzen.

Dann packe ich meine Sachen soweit zusammen.

Als ich die Zimmertür öffne, liegt eine Tageszeitung vor der Tür.

„The Telegraph“ auf englisch.

Auf der Titelseite ist ein Artikel über ein schweres Zugunglück hier in Indien. Mit etwa 300 Toten.

Einer der 3 beteiligten Züge bei dem Unfall gestern Abend war der Bangalore-Howrah Express. Mit diesem Zug bin ich ja von Pondicherry nach Kalkutta gefahren. Das macht mich sehr nachdenklich.

Später gehe ich zur Rezeption. Und lasse mir das WLAN Passwort geben.

Ich lade die Fotos hoch. Jetzt klappt es. Als ich gerade damit fertig bin, kommt mein Frühstück.  Das passt. Ich hatte Cornflakes und Milchkaffee bestellt.  Zu den Cornflakes gibt es warme Milch.

Und sehr viel Zucker! Insgesamt 7 Tütchen.

Und ein Tütchen Süßstoff.  Natürlich verwende ich nichts davon. Das passt zu meinen Gedanken von heute Nacht. Es ist Junkfood. Besonders schädlich ist der Süßstoff… weitere Ausführungen dazu spare ich mir…

Nach dem Frühstück beantworte ich kurz Nachrichten.

Ab 9:30 Uhr bin ich wieder am Tablet. Ich überarbeite den Tagebucheintrag von gestern.  Und mache den Bericht fertig. Um 10:10 Uhr ist der Blog wieder aktuell. Ich aktualisiere dann noch mein Tagebuch.

Um 10:30 Uhr mache ich das Tablet aus.

Pünktlich kurz vor 11 checke ich aus. Zu meiner Überraschung ist das Frühstück inklusive. 

Der nette Mann vom Zimmerservice trägt meinen Rucksack runter. Ich gebe ihm 20 Rupies Trinkgeld. Ich verlasse das Hotel Haveli. Und gehe zunächst zu Fuß in Richtung Stadtzentrum. Ein LKW steht halb quer auf der Straße. Als ich daran vorbei gehe, sehe ich, dass er einen Unfall hatte. Das Fahrerhaus ist stark beschädigt.

Kurz darauf hält eine Ritschka. Diesmal vereinbare ich den Fahrpreis vorher. 50 Rupies kostet die Fahrt zum Bahnhof.

Der Fahrer lässt mich direkt beim Eingang raus. Ich gehe aber nochmal in die Stadt. Es ist sehr heiß!

In einem Biryani Restaurant esse ich Biryani.

Nach dem Essen mache mir Gedanken wie – und wohin ich fahre. Von hier aus sind die Zugverbindungen nach Purnia sehr schlecht. Besonders heute. Durch das Zugunglück fallen viele Züge aus. Ich wäre lange unterwegs. Busse fahren offenbar gar nicht dorthin.

Spontan plane ich um. Ich könnte heute zunächst wieder ein Stück zurück fahren. Nach Kalkutta. Von dort komme ich viel besser weg. Dann würde ich direkt nach Patna fahren.

Ich fahr mit  Mopedritschka zurück zum Bahnhof Krishnanagar. Kaufe eine Fahrkarte nach Kalkutta. Und bin überrascht, wie günstig die Fahrt ist. 110 km kosten nur 25 Rupies. (0,28€) Das ist lächerlich wenig. Selbst hier in Indien. Zum Vergleich: 1l Trinkwasser kostet 20 Rupies. Ein Essen im Straßenrestaurant unter 100 Rupies. Ein Eiscafé in einem besseren Restaurant 150 Rupies. Eine Übernachtung im Hotel ab 500 Rupies. Die Fahrt wird etwa 2 - 3 Stunden dauern. Und es fährt heute noch ein Zug.

Der kommt auch pünktlich um 13:45 Uhr. Allerdings ist dieser Zug total überfüllt! Brechend voll. Die Türen sind während der Fahrt offen. Ich habe Mühe, mich mit meinem großen Rucksack hinein zu quetschen. Die ganze Fahrt über stehe ich zwischen den Türen. Inmitten von hunderten anderen Fahrgästen. Und selbst durch dieses Gedränge schlängeln sich Verkäufer mit Wasser, Snacks oder bunten Tüchern.

Um 16:30 Uhr erreicht der Zug die Endstation. Den Bahnhof Sealdah in Kalkutta. Damit bin ich zum 2. mal in Kalkutta. in diesem Teil der Stadt war ich allerdings noch nicht. Und ja…Ich merke, dass ich wieder in einer indischen Metropole bin! Es ist laut und schmutzig. Überall sind Müllberge Überall  Menschen Mopeds, überfüllte Busse mit offenen Türen, Autos. Die gelben Taxis kenne ich ja bereits. Ansonsten erinnert mich diese Stadt an Dhaka. Allerdings ist Dhaka viel sauberer. Und die Busse in Dhaka sind schrottiger.

Ich bin müde, erschöpft und wie erschlagen von den Eindrücken dieser gewaltigen Millionenstadt! Bin kaum noch aufnahmefähig. Und wieder mal völlig durchgeschwitzt. Es ist auch hier brüten heiß!  Ein junger Mann spricht mich an. Er ist gerade im Videotelefonat mit einem Freund. Und möchte, dass ich in die Kamera winke. Dann ein Selfie. Mir ist das alles zu viel. Ich muss dringend aus der Sonne.

Brauche ein Hotel. Auf der anderen Straßenseite sehe ich 2 Hotel Schilder. Aber mir ist zunächst nicht klar, wie ich dorthin komme. Die Fahrbahn ist ja baulich getrennt. Dann gehe ich durch einen Fußgängertunnel der Metro auf die andere Straßenseite. Irgendwann erreiche ich das erste Hotel. Aber es ist kein Zimmer frei. Der Security Mitarbeiter schickt mich zu einem Guesthouse in der Nähe.

Hier hab ich Glück. Es ist ein Zimmer frei. Das kostet nur 500 Rupies! Da brauche ich nicht lange überlegen.

Allerdings ist schon um 8 Check out. Aber es gibt schlimmeres.

Das kleine Zimmer ohne Klimaanlage und ohne Fenster nach draußen ist ein ganz anderer Standard als das schicke Hotel in Krishnanagar. Es ist nur mit einem Bett ,mini Tisch und Fernseher möbliert. Aber es gibt einen Spiegel. Das Bad hat ein Waschbecken. Und eine richtige Toilette.  Allerdings ohne Deckel und ohne Klobrille. Und es ist recht warm im Zimmer. Aber wenn der Ventilator auf höchster Stufe läuft, ist es auszuhalten.

Erstmal dusche ich. Und weiche die verschwitzte Wäsche ein.

Ab 18:30 Uhr schreibe ich Tagebuch. Breche das aber nach kurzer Zeit ab. Ich döse kurz. Das tut gut.

Dann wasche ich meine Wäsche. Und hänge sie beim Ventilator auf. Dort ist sogar extra eine Stange an der Wand.

Ich mach mich nochmal kurz frisch. Um 19:40 Uhr gehe ich in die Stadt. Auf dem Weg nach unten unterhalte ich mich kurz mit den Hotel Mitarbeitern. Ich bestelle für morgen Frühstück.

Vor dem Guesthouse sind mehrere Verkaufsstände für Handy Cover. Mein Cover geht schon kaputt. Aber hier gibt es kein passendes.

Dann gehe ich recht weit. Bis zu einem Straßenimbiss. Hier esse ich einen Chicken Rollo.

Beim Teestand gegenüber trinke ich dazu Milchtee. Der Rollo ist extrem gut! Super lecker! Es ist eine Geschmacksexplosion!

Ich bestelle dann noch eine kleine Pizza. Auch die ist hervorragend!

Nach dem Essen gehe ich zurück zum Guesthouse. Diesmal denke ich daran, mir das Passwort fürs WLAN geben zu lassen.

Als ich wieder in mein Zimmer komme, sehe ich, dass meine Wäsche von der Stange geweht ist. Damit das nicht nochmal passiert, fixiere ich sie mit Karabinerhaken. Gut, dass ich die noch eingepackt habe.

Ab 21:40 Uhr schreibe ich wieder an meinem Tagebuch. Um 23:20 Uhr ist es wider aktuell.

Ich sichere dann die Fotos von heute. Und bereite den Blogeintrag vor. Das Fotos hochladen klappt allerdings nicht. Das Internet ist zu langsam. Gegen Mitternacht breche ich es ab.

Gehe Zähne putzen.  Und schlafe ab etwa 0:20 Uhr.

So geht es morgen weiter>

Spontaneously in Kolkata

<This was Friday

Saturday, 03 June

I wake up shortly after 7. Although I have slept very little, I am well rested. 

I shave. In front of the mirror for the first time in a long time. Then I take a shower.

It is nice to brush my teeth at a real sink again.

Then I pack up my things. 

When I open the room door, there is a daily newspaper in front of the door. 

"The Telegraph" in English.

On the front page is an article about a serious train accident here in India. With about 300 dead.

One of the 3 trains involved in the accident last night was the Bangalore-Howrah Express. I travelled on this train from Pondicherry to Kolkata. It makes me very thoughtful. 

Later I go to the reception. I ask for the WLAN password. 

I upload the photos. Now it works. Just as I finish, my breakfast arrives.  That fits. I had ordered cornflakes and coffee with milk.  The cornflakes come with warm milk.

And lots of sugar! A total of 7 sachets. 

And a sachet of sweetener.  Of course, I don't use any of it. It goes with my thoughts tonight. It's junk food. The sweetener is particularly harmful... I'll save further elaboration on that....

After breakfast I answer messages briefly. 

From 9:30 I am back at the tablet. I revise yesterday's diary entry.  And finish the report. At 10:10 the blog is up to date again. I then update my diary. 

At 10:30 I turn off the tablet.

I check out punctually shortly before 11. To my surprise, breakfast is included.  

The nice man from room service carries my backpack downstairs. I give him a 20 rupees tip. I leave the Hotel Haveli. And first walk towards the city centre. A truck is halfway across the road. As I pass it, I see that it has had an accident. The driver's cab is badly damaged. 

Shortly afterwards a Ritschka stops. This time I agree on the fare beforehand. It costs 50 rupees to get to the station. 

The driver lets me off right at the entrance. But I go into town again. It is very hot! 

In a Biryani restaurant I eat Biryani. 

After the meal I start thinking about how - and where to go. From here, the train connections to Purnia are very bad. Especially today. Due to the train accident, many trains are cancelled. I would be on the road for a long time. Buses apparently don't go there at all. 

I spontaneously change my plans. I could start by going back a bit today. To Calcutta. I can get away much better from there. Then I would drive directly to Patna. 

I take Mopedrichka back to Krishnanagar railway station. Buy a ticket to Calcutta. And am surprised how cheap the ride is. 110 km cost only 25 Rupees. (0,28€) That is ridiculously little. Even here in India. For comparison: 1l drinking water costs 20 rupees. A meal at a roadside restaurant under 100 rupees. An ice cream parlour in a better restaurant 150 rupees. An overnight stay in a hotel from 500 rupees. The journey will take about 2 - 3 hours. And there is still a train today.

It arrives punctually at 13:45. However, this train is totally overcrowded! Crushingly full. The doors are open during the journey. I have trouble squeezing in with my big backpack. The whole journey I stand between the doors. In the middle of hundreds of other passengers. And even through this crowd, vendors with water, snacks or colourful cloths meander.

At 4:30 pm, the train reaches its final stop. Sealdah station in Calcutta. This is my second time in Calcutta, but I have never been to this part of the city. And yes...I realise that I am in an Indian metropolis again! It is loud and dirty. There are piles of rubbish everywhere People mopeds, overcrowded buses with open doors, cars. I already know the yellow taxis. Otherwise, this city reminds me of Dhaka. But Dhaka is much cleaner. And the buses in Dhaka are crappier. 

I am tired, exhausted and overwhelmed by the impressions of this huge city of millions! I am hardly able to absorb anything. And once again I'm drenched in sweat. It's scorching hot here too!  A young man approaches me. He is on a video call with a friend. And wants me to wave at the camera. Then a selfie. It's all too much for me. I urgently need to get out of the sun. 

Need a hotel. On the other side of the road I see 2 hotel signs. But at first I don't know how to get there. The roadway is separated by a building. Then I walk through a pedestrian tunnel of the Metro to the other side of the street. Eventually I reach the first hotel. But there is no room available. The security guard sends me to a guesthouse nearby.

Here I am lucky. There is a room available. It only costs 500 rupees! I don't have to think long. 

However, check out is already at 8.But there are worse things.

The small room without air-conditioning and without windows to the outside is of a completely different standard than the fancy hotel in Krishnanagar. It is only furnished with a bed, mini table and TV. But there is a mirror. The bathroom has a washbasin. And a proper toilet.  But without a lid and without a toilet seat. And it is quite warm in the room. But when the fan is on full blast, it's bearable. 

First I take a shower. And soak the sweaty clothes.

From 18:30 I write my diary. But I stop after a short while. I doze for a short while. That feels good.

Then I wash my clothes. And hang them up by the fan. There is even a special bar on the wall.

I freshen up again briefly. At 19:40 I go into town. On the way down, I have a short chat with the hotel staff. I order breakfast for tomorrow. 

In front of the guesthouse there are several stalls selling mobile phone covers. My cover is already broken. But there is no suitable one here.

Then I walk quite far. To a street snack bar. Here I eat a chicken rollo.

At the tea stall opposite I drink milk tea with it. The rollo is extremely good! Super tasty! It's a taste explosion!

Then I order another small pizza. It's also excellent!

After dinner, I go back to the guesthouse. This time I remember to get the password for the WLAN.

When I get back to my room, I see that my laundry has been blown off the peg. To prevent this from happening again, I fix them with snap hooks. It's good that I still have them packed.

From 21:40 I write in my diary again. At 23:20 it is up to date again. 

Then I save the photos from today. And prepare the blog entry. But uploading the photos doesn't work. The internet is too slow. Around midnight I break it off. 

I brush my teeth. And sleep from about 0:20 am. 

This is how it will continue tomorrow>

Im Hotel

Krishnanagar

Kalkutta

Im Guesthouse