Ich bin in Mayapur

<Das war der Montag

Sonntag, 21. Mai

Um etwa 7:20 Uhr wache ich auf. Ich packe meine Sachen zusammen. Dann dusche ich und rasiere mich gründlich. Ich bin gerade am Zähne putzen, als es an der Tür klopft. Der Gastwirt. Um 8 soll ich das Zimmer räumen. Damit hatte ich nicht gerechnet. Aber ich will ja eh früh weiter. Es wird dann aber doch 8:20 Uhr bis ich soweit bin. Ein Mitarbeiter öffnet mir die Garage. Um 8:30 Uhr bin ich auf der Straße. Bis nach Mayapur sind es auf der Fahrradroute noch etwa 55 km. Über den Highway ist es länger.

Nach wenigen Metern halte ich aber erstmal wieder an. In einem Restaurant mache ich Frühstückspause. Ich esse Omelette. Dann bleibe ich bei Tee und Buttermilch sitzen. ich aktualisiere mein Tagebuch. Und mache den Bericht von gestern fertig. Auch heute ist das Internet langsam.

Ich kann nicht alle Fotos hochladen. Um 9:40 Uhr ist alles wieder aktuell.

Ich verabschiede mich. Nehme noch Tee für unterwegs mit.

Um 10 fahre ich weiter. Und folge dem Highway. Jetzt wird es schnell unerträglich heiß. Die Luft ist drückend. Und der Highway ist hier Baustelle. Eine Schotterpiste. Mit sehr viel Verkehr. Das Fahren ist sehr anstrengend. Ich komme an meine Belastungsgrenze. Fahre etwa 11 km durch. Dann geht es bergauf. Und wieder bergab. Ich bin völlig erschöpft. Kann mich kaum noch auf dem Fahrrad halten. Werde auf dem losen Untergrund immer schneller. Und rutsche weg. Mit letzter Kraft kann ich einen Sturz verhindern. Und komme vor einer Böschung zum Stehen. Jetzt brauche ich erstmal eine Pause. Ich bin auch gerade in einer Ortschaft. In einer Kurve steht ein Fahrradritschka Verkaufsstand mit Zuckerrohrsaft. Und hier gibt es sogar Zitronensaft. Ich trinke gleich 2 Becher. Das gibt mir wieder neue Energie. Aber ich fühle mich trotzdem nicht in der Lage weiter zu fahren. In der Nähe ist ein kleiner Shop mit Teestand. Ich schiebe das Fahrrad dorthin. Hier gibt es Soda Wasser. Mit Kohlensäure. Das ist toll! So etwas hatte ich schon vermisst. Im muslimischen Bangladesch gibt es das ja nicht. Weil daraus Alkohol (Sekt) hergestellt werden kann.

Das kalte Soda tut gut. Ich plane wie es weiter geht. Bis nach Mayapur sind es auf dieser Strecke noch 50 km. Spontan überlege ich, mit „Taxi“ zu fahren. Ich denke dabei an eine Mopedritschka.

Frage den Shop Inhaber. Der organisiert mir ein Taxi. Zunächst hält er eine Ritschka an. Aber der Fahrer lehnt ab. Das ist ihm zu weit. Dann telefoniert der Mann. Und bestellt ein Auto für mich.

Die Fahrt kostet allerdings 2200 Rupies. (Etwa 25€)

Das ist viel Geld für mich. Aber das ist dann so. Nach einer Weile kommt das Auto. Es ist ein PKW mit Stufenheck. Das Fahrrad passt nicht in den Kofferraum. Ich lade es komplett ab. Dann packen wir es zu 3. auf den Rücksitz. Es passt gerade so. Mein Gepäck packen wir in den Kofferraum.

Um 12:20 Uhr fahren wir los.

Es ist eine lange Fahrt. Ein Teil der Strecke ist Baustelle und Schotterpiste.

Um 14:15 Uhr erreichen wir Mayapur. Der Fahrer lässt mich im Zentrum vor einem Tempel raus. Ich bezahle. Hab aber keine 200 Rupies klein. Das Wechselgeld beansprucht der Fahrer für sich. Als Tip -Trinkgeld. Ich kann es nur hinnehmen. Obwohl ich 300 Rupies Trinkgeld ganz schön viel finde.

In Zukunft werde ich darauf achten, dass ich vorher vereinbartes Fahrgeld passend habe. Zumal mir das mit kleineren Beträgen schon öfter passiert ist.

Wir laden mein Gepäck und das Fahrrad aus.

Damit bin ich in Mayapur!

Dieser Ort ist das erste große Ziel meiner Indien Rundreise.

Hier möchte ich mich mit einem Freund von Reyon treffen. Reyon hat den Kontakt vermittelt.

Ich hatte Mathura geschrieben, dass ich ab heute in Mayapur bin. Aber er hat noch nicht geantwortet.

Also werde ich mir erstmal eine Unterkunft suchen. Mein Gedanke ist es, etwa 10 Tage hier zu bleiben.

Dann sehe ich das „rooms“ Schild.

Hier im Tempel gibt es Zimmer zu vermieten. Das passt. Oder auch nicht. Auf meine Nachfrage wird mir gesagt, dass es für Einzelpersonen keine Zimmer gibt. Ich bin irritiert. Aber kurz darauf ergibt sich eine andere Lösung. Eine Ritschka hält neben mir an. Der Fahrer fragt, ob ich eine Unterkunft suche. Er kann mich zu einem Hotel bringen. Die Fahrt kostet nur 20 Rupies. Wir laden das Fahrrad und mein Gepäck ein.

Gegen 14:30 Uhr erreichen wir das Bhakta Bhawan Guest House. Es ist ein neueres mehrstöckiges Gebäude. Der Check in dauert recht lange. Eine Nacht soll 1000 Rupies kosten. Das ist mehr als ich mir leisten kann. Da ich ja länger bleiben möchte. Und mein Geld zu Ende geht. Die Frau gibt mir Rabatt. Wir einigen uns auf 800 Rupies.

Ich buche zunächst nur für 4 Nächte. Das sind 3200 Rupies. Das kann ich gerade so bezahlen. Jetzt habe ich nur noch etwa 1000 Rupies Bargeld. Aber brauche ja noch was zu essen. Und weiß nicht, wie viel Geld ich noch auf dem Konto habe.

Mein Fahrrad kann ich im Erdgeschoss unterstellen.

Dann erklärt die Frau mir noch, dass eine Regel in Mayapur ist, dass in den Tempeln keine Zimmer an Einzelpersonen vermietet werden dürfen. Das irritiert mich.

Mein Zimmer im 1 Stockwerk ist toll! Hell und modern. Mit Balkon. Es gibt ein großes Bett, das fast den ganzen Raum einnimmt. Richtige Fenster mit Fliegengittern. Das Bad hat ein richtiges WC, ein kleines Waschbecken. Und warmes Wasser! Über einen Durchlauferhitzer.

Es ist das Geld wert.

Ich richte mich kurz ein. Und checke erstmal online meinen Kontostand. Es sind nur noch etwa 2,50€ drauf. Damit bin ich so gut wie pleite. Und muss mich für den Rest des Monats sehr einschränken. Aber das ist dann so.

Dann dusche ich. Das heißt, ich will duschen. Aber die Armatur für die Dusche fehlt. Die Dusche ist ohne Funktion. Das stört mich etwas. Aber Ich hab keine Lust mich weiter damit zu befassen. Und übergieße mich mit Wasser. Das warme Wasser ist richtig heiß. 

Ich mach den Durchlauferhitzer aus. Heißes Wasser ist bei den Temperaturen nicht erforderlich. Dann weiche ich meine verschwitzte Wäsche ein.

Später lasse ich mich per Ritschka zu einem Restaurant bringen. Auf die Empfehlung vom Fahrer bestelle ich spezial Thalia. Reis mit verschiedenen Gemüse. Es ist reichhaltig und sehr lecker. Für nur 150 Rupies. Außerdem gibt es hier frisch gepressten Zitronensaft.

Nach diesem guten Essen gehe ich in die Stadt.

Es ist wirklich ein spezieller Ort. Mit mehreren wunderschönen Tempeln. Ich sehe viele Gläubige mit Chant Beuteln. Die kenne ich ja bereits aus dem Tempel in Dhaka.

Aber mir fällt negativ auf, dass dieser Ort sehr touristisch ist. Und sehr teuer!

Ich gucke mich heute nur kurz um. Bin müde und kaputt. Das Fahren in der Hitze war doch sehr anstrengend. Meine Entscheidung die letzten 50 km mit Taxi zu fahren, war richtig.

Auch jetzt nehme ich mir für den Rückweg zum Hotel ein Ritschka Taxi. Ich kann die Fahrt von 100 auf 50 Rupies runter handeln.

Gegen 19 Uhr bin ich wieder im Hotel. Erstmal wasche ich nein Wäsche.  Und hänge sie auf dem Balkon auf.

Dann ruhe ich mich aus. Wieder schlafe ich sofort ein. Irgendwann wache ich auf.

Draußen ist es windig. Ich hole meine Wäsche rein. Damit sie nicht wegweht.

Ab 22:50 Uhr schreibe ich Tagebuch. Mehrmals fällt der Strom aus. Einmal länger. Ohne Ventilator wird es schnell heiß im Zimmer. Ich komme beim Sitzen ins Schwitzen. Trotz freiem Oberkörper. Ich bin froh als der Strom wieder da ist.

Der Wind wird zunächst immer stärker. Und lässt dann nach. Später ist es wieder windstill.

Um Mitternacht werde ich müde. Breche die Schreibarbeiten ab. Und gehe Zähne putzen. Mit Handylicht. Weil der Strom mal wieder ausgefallen ist.

Ab 0:20 Uhr schlafe ich.

So geht es morgen weiter>

I am in Mayapur

<That was Monday

Sunday, 21 May

At about 7:20 I wake up. I pack up my things. Then I take a shower and shave thoroughly. I am brushing my teeth when there is a knock at the door. It's the landlord. I have to vacate the room at eight. I hadn't expected that. But I want to leave early anyway. But it was 8:20 before I was ready. An employee opens the garage for me. At 8:30 I am on the road. It is about 55 km to Mayapur on the bicycle route. It is longer via the highway.

But after a few metres I stop again. I stop for breakfast in a restaurant. I eat omelette. Then I sit with tea and buttermilk. I update my diary. And finish yesterday's report. The internet is slow today too.

I can't upload all the photos. At 9:40 everything is up to date again. 

I say goodbye. I take some tea for the road.

At 10 I drive on. And follow the highway. Now it quickly becomes unbearably hot. The air is oppressive. And the highway is a construction site. A gravel road. With a lot of traffic. The driving is very strenuous. I reach my breaking point. Drive through about 11 km. Then it's uphill. And downhill again. I am completely exhausted. I can hardly keep myself on the bike. I get faster and faster on the loose ground. And I slip away. With the last of my strength I manage to avoid a fall. And I come to a halt in front of an embankment. Now I need a break. I am also in a village. In a bend there is a bicycle rickshaw stall selling sugar cane juice. And there is even lemon juice here. I drink two cups straight away. It gives me new energy. But I still don't feel up to going any further. Nearby is a small shop with a tea stall. I push the bike there. Here they have soda water. Carbonated. That's great! I had missed something like this. They don't have it in Muslim Bangladesh. Because alcohol (sparkling wine) can be made from it. 

The cold soda does me good. I plan how to continue. It is still 50 km to Mayapur. Spontaneously, I think of taking a "taxi". I am thinking of a moped rickshaw. 

I ask the shop owner. He organises a taxi for me. First he hails a rickshaw. But the driver refuses. It's too far for him. Then the man makes a phone call. And orders a car for me. 

But the ride costs 2200 rupees. (About 25€)

That is a lot of money for me. But that's how it is. After a while the car arrives. It is a passenger car with a notchback. The bike doesn't fit in the boot. I unload it completely. Then the three of us put it in the back seat. It just fits. We put my luggage in the boot.

We leave at 12:20.

It is a long drive. Part of the route is road works and gravel road. 

At 14:15 we reach Mayapur. The driver lets me off in front of a temple in the centre. I pay. But I don't have 200 rupees small. The driver takes the change for himself. As a tip - tip. I can only accept it. Although I find 300 rupees quite a lot of tip. 

In the future, I will make sure that I have previously agreed fare money. Especially as this has happened to me more often with smaller amounts. 

We unload my luggage and the bicycle.

With that I am in Mayapur! 

This place is the first big destination of my India round trip. 

Here I want to meet a friend of Reyon. Reyon arranged the contact. 

I had written to Mathura that I would be in Mayapur from today. But he has not answered yet. 

So for now, I will look for a place to stay. My thought is to stay here for about 10 days. 

Then I see the "rooms" sign.

Here in the temple there are rooms for rent. That fits. Or not. When I ask, I am told that there are no rooms for individuals. I am irritated. But shortly afterwards another solution arises. A Ritschka stops next to me. The driver asks if I am looking for accommodation. He can take me to a hotel. The ride costs only 20 rupees. We load the bike and my luggage. 

Around 14:30 we reach the Bhakta Bhawan Guest House. It is a newer multi-storey building. Check in takes quite a long time. One night is supposed to cost 1000 rupees. That is more than I can afford. Since I want to stay longer. And my money is running out. The woman gives me a discount. We agree on 800 rupees.

I book for 4 nights only. That is 3200 rupees. I can just about pay for that. Now I only have about 1000 rupees cash left. But I still need something to eat. And I don't know how much money I still have in the account. 

I can store my bicycle on the ground floor.

Then the woman explains to me that it is a rule in Mayapur that no rooms in the temples can be rented to single persons.

That irritates me.

My room on the first floor is great! Bright and modern. With a balcony. There is a big bed that takes up almost the whole room. Proper windows with fly screens. The bathroom has a proper toilet, a small sink. And hot water! Via an instantaneous water heater. 

It's worth the money.

I settle in for a moment. And first I check my account balance online. There's only about €2.50 left. So I'm as good as broke. And I have to cut back a lot for the rest of the month. But that's the way it is.

Then I take a shower. That is, I want to take a shower. But the tap for the shower is missing. The shower has no function. That bothers me a bit. But I don't feel like bothering with it any further. So I pour water over myself. The hot water is really hot.  

I turn off the instantaneous water heater. Hot water is not necessary at these temperatures. Then I soak my sweaty laundry. 

Later, I am taken to a restaurant by Ritschka. On the driver's recommendation, I order a special Thalia. Rice with various vegetables. It is rich and very tasty. For only 150 rupees. They also serve freshly squeezed lemon juice. 

After this good meal, I go into town.

It is really a special place. With several beautiful temples. I see many devotees with chanting bags. I already know them from the temple in Dhaka.

But I notice negatively that this place is very touristy. And very expensive! 

I only look around briefly today. I am tired and worn out. Driving in the heat was very exhausting. My decision to take a taxi for the last 50 km was right.

Even now I take a Ritschka taxi for the way back to the hotel. I can bargain the fare down from 100 to 50 rupees.

Around 19h I am back at the hotel. First I wash no clothes.  And hang them on the balcony.

Then I rest. Again I fall asleep immediately. At some point I wake up.

It is windy outside. I bring my laundry inside. So that it doesn't blow away. 

From 10:50 pm I write my diary. The power goes out several times. Once for longer. Without a fan, it quickly gets hot in the room. I start sweating while sitting. Despite having my upper body exposed. I am glad when the electricity comes back.

The wind gets stronger and stronger at first. Then it dies down. Later it is calm again.

Around midnight I get tired. I stop writing. And go to brush my teeth. With mobile phone light. Because the electricity has failed again.

From 0:20 a.m. I sleep.

This is how it will continue tomorrow>

Auf der Straße

Mayapur