<So habe ich die Grenzüberquerung erlebt
Dienstag, 16. Mai
Ich schlafe voll durch.
Und wache schon etwa um 4:30 Uhr auf. Ich kann nicht mehr schlafen.
Es wird gerade hell. Hier in Indien ist es ja eine halbe Stunde früher als in Bangladesch.
Ich nutze die Zeit für einen Morgenspaziergang in der Natur.
Dann setze ich mich mit dem Tablet in den Vorraum. Und schreibe Tagebuch.
Gegen 7 gehen Sanjay und ich rüber zu seiner Hütte. Sanjay befüllt die Wassereimer im Bad für mich. Dann „dusche“ ich. Da ich ja jetzt nicht mehr im muslimischen Bangladesch bin, ziehe ich wieder eine kurze Hose an. Das tut gut! Natürlich respektiere und befolge ich die religiösen Kleidervorschriften in den jeweiligen Ländern, wo ich zu Gast bin. Was aber nicht bedeutet, dass ich dafür Verständnis habe, bei über 40 Grad für den Glauben in langer Hose zu schwitzen. Die Kleidervorschriften sind einer der vielen Gründe, warum ich Religionen und insbesondere den Islam mittlerweile für mich persönlich ablehne. Und einer der Gründe, warum ich mir nicht vorstellen kann, dauerhaft in einem muslimischen Land zu leben.
Trotzdem respektiere ich jeden der tief gläubig diese Regeln befolgen möchte.
Um 7:30 Uhr gehen wir kurz ins Dorf. Zum morgendlichen Tee bei einem Teestall.
Ab 8:30 Uhr schreibe ich weiter an meinem Tagebuch.
Den Vormittag verbringen wir in der Hütte mit seiner Familie. Ich wasche meine Wäsche mit der Hand. Später hänge ich sie draußen auf.
Außerdem repariere ich meine Fahnenstange mit einer weiteren Zeltstange.
Dann werde ich zum Reis Essen eingeladen.
Später lade ich mein Fahrrad komplett ab. Damit ich hier im Dorf mobil bin.
Ab etwa 14 Uhr fahren wir mit Fahrrad durchs Dorf. Sanjay stellt mich seinen Freunden vor.
Später sind wir wieder bei seiner Familie.
Abends wollen wir zum berühmten Temple of Shree Shree Harichand Thakur in Thakurnagar.
Wir fahren mit Tuktuk Mopedtaxi dorthin. Der Fahrer ist ein Freund von Sanjay.
Auf dem Weg halten wir beim Bahnhof von Gaighata an. Der Inhaber von einem Teestand im Bahnhof ist ein Freund von Sanjay.
Gegen 21 Uhr kommen wir bei dem Tempel an. Er ist allerdings geschlossen. Hier findet gerade eine Hochzeitsfeier statt.
Dann hat Sanjay eine besondere Überraschung für mich.
Er hat ein Treffen mit dem indischen Minister für Häfen und Schifffahrt und Wasserwege organisiert. Shantanu Thakur lebt in Gaighata. Wir treffen uns vor seinem Büro. Er wird von 2 Sicherheitsbeamten begleitet.
Es ist ein entspanntes Gespräch auf englisch. Ich erzähle von meiner Reise für Frieden und Völkerverständigung. Der Minister ist sehr interessiert. Irgendwann kommen wir darauf, dass ich ja nach Sri Lanka wollte. Aber von Indien aus kein Boot dorthin fährt. Er bietet mir an, dass er mir eine Bootsfahrt auf diese Insel ermöglichen kann. Ich muss mich allerdings selbst um ein Visum für Sri Lanka kümmern. Das ist toll!
Auch eine Schifffahrt zu den Andemanen kann er für mich organisieren
Da diese Inselgruppe im indischen Ozean zu Indien gehört, ist dafür kein Visum erforderlich. Sehr gerne komme ich zu gegebener Zeit darauf zurück.
Wir unterhalten uns lange. Später kommt ein Freund von ihm, der deutsch kann. Auch das ist toll!
Dieses Gespräch mit dem Minister war eine tolle Überraschung für mich!
Etwa um 22:15 Uhr verabschieden wir uns. Und fahren mit dem Tuktuk Mopedtaxi zurück.
Insgesamt kostet die Hin- und Rückfahrt nur 150 Rupies. Um 23 Uhr sind wir wieder bei der Familie von Sanjay.
Wir essen noch Reis. Und gehen dann wieder rüber in das Haus von seinem Bruder.
Ab etwa 0:40 Uhr schlafe ich.
Morgen früh habe ich noch ein Gespräch mit einem indischen Politiker. Auch das hat Sanjay organisiert. Narrotam Biswas ist ein Freund von dem Inhaber vom Teestand im Bahnhof.
Um 7 werden wir abgeholt.
The first day in India. In an Indian village. Meeting with the Indian Minister of Shipping
<This is how I experienced the border crossing
Tuesday, 16 May
I sleep through the night.
And wake up already at about 4:30 am. I can't sleep any more.
It is just getting light. Here in India it is half an hour earlier than in Bangladesh.
I use the time for a morning walk in nature.
Then I sit down in the anteroom with my tablet. And write a diary.
Around 7, Sanjay and I go over to his hut. Sanjay fills the water buckets in the bathroom for me. Then I "shower". Since I am no longer in Muslim Bangladesh, I put on shorts again. That feels good! Of course, I respect and follow the religious dress codes in the countries where I am a guest. But that doesn't mean I understand sweating for the faith in long trousers at over 40 degrees. The dress code is one of the many reasons why I now personally reject religions and Islam in particular. And one of the reasons why I cannot imagine living permanently in a Muslim country.
Nevertheless, I respect anyone who wants to follow these rules with deep faith.
At 7:30 we go briefly to the village. For morning tea at a tea stall.
From 8:30 I continue writing my diary.
We spend the morning in the hut with his family. I wash my clothes by hand. Later I hang it up outside.
I also repair my flagpole with another tent pole.
Then I am invited to eat rice.
Later I unload my bicycle completely. So that I am mobile here in the village.
From about 2 pm we cycle through the village. Sanjay introduces me to his friends.
Later we are back with his family.
In the evening we want to go to the famous Temple of Shree Shree Harichand Thakur in Thakurnagar.
We go there by Tuktuk moped taxi. The driver is a friend of Sanjay.
On the way we stop at Gaighata railway station. The owner of a tea stall in the station is a friend of Sanjay.
Around 9 pm we arrive at the temple. However, it is closed. There is a wedding celebration going on.
Then Sanjay has a special surprise for me.
He has arranged a meeting with the Indian Minister of Ports and Shipping and Waterways. Shantanu Thakur lives in Gaighata. We meet in front of his office. He is accompanied by 2 security guards.
It is a relaxed conversation in English. I tell him about my journey for peace and international understanding. The minister is very interested. At some point we come to the conclusion that I wanted to go to Sri Lanka. But there is no boat from India. He offers me a boat trip to the island. However, I have to get a visa for Sri Lanka myself. That's great!
He can also organise a boat trip to the Andemans for me.
As this group of islands in the Indian Ocean belongs to India, no visa is required for this. I will be happy to come back to this in due course.
We talk for a long time. Later, a friend of his who knows German arrives. That is also great!
This conversation with the minister was a great surprise for me!
Around 10:15 pm we say goodbye. And go back by Tuktuk moped taxi.
All in all, the round trip costs only 150 rupees. At 11 pm we are back at Sanjay's family.
We eat some rice. Then we go back to his brother's house.
From about 0:40 I sleep.
Tomorrow morning I have a meeting with an Indian politician. Sanjay has organised that as well. Narrotam Biswas is a friend of the owner of the tea stall at the station.
We are picked up at 7.