· 

Ein Tag mit Shojib. Ich komme zu spät zur Grenze - Noch eine Nacht in Bangladesch

<Das war der Samstag

Sonntag, 14. Mai (Tag 59 in Bangladesch - Heute endet mein Visum für Bangladesch)

Ich liege fast die ganze Nacht wach. Kann nicht schlafen. Hab zu viel schwarzen Tee getrunken. Denke nach. Bin aufgeregt und mehr als gespannt, was mich in diesem Sommer erwartet.

Um 4:15 Uhr höre ich sehr deutlich den Aufruf zum Nachtgebet.

Irgendwann höre ich den Aufruf zum Morgengebet. Es wird hell.

Irgendwann schlafe ich….

 

Um etwa 8:20 Uhr wache ich auf. Dafür, dass ich nur so wenig geschlafen habe geht es mir erstaunlich gut.

Munia bereitet schon unser Frühstück vor.

Ich bleibe erstmal noch im Bett unter dem Moskitonetz.

Aktualisiere und überarbeite mein Tagebuch.

Ich kopiere noch schnell den Text in meinen Blog, mache die englische Übersetzung.  Und setze die Links. Es fehlen noch einige Fotos. Um 9:15 Uhr breche ich es erstmal ab.

Lese noch meine Nachrichten.

Dann gehe ich mich in dem einfachen Bad waschen. Ich übergieße mich mit dem kalten Wasser. Das tut gut!

Das Frühstück ist bombastisch!

Ich bin immer wieder beeindruckt, was für tolle und super leckere Gerichte Munia in ihrer einfachen Küche macht.

Nach dem Frühstück arbeite ich an meinem Tagebuch und dem Blog. Ich lade den Bericht

Von gestern hoch.

Dann kommt Besuch. Der Cousin von Shojib.  Wir wollen zusammen zu ihrem Zitronengarten fahren.

Ich mache noch schnell den Blog fertig. Gegen 11 ist er wieder aktuell.

Um etwa 11:30 Uhr fahren wir los. Zunächst mit 2 Mopeds. Dann zu 3. auf dem Moped von Shojib.

Das Feld mit den Zitronenbäumen ist etwas außerhalb von Jessore. Wir fahren in die Natur. Bis zu einem kleinen Dorf. Hier machen wir eine kurze Pause. Die Dorfbewohner bringen uns Mangos.

Dann gehen wir zu den Feldern. Hier wird unter anderem Baumwolle angebaut. Dann kommen wir zu dem Zitronengarten den Shojib mit seinem Cousin angelegt hat. Sie haben auf diesem gepachteten Stück Land über 200 Zitronenbäume gepflanzt. Viele sind aber eingegangen.

Die Zitronen können das ganze Jahr über geerntet werden. Die beiden verkaufen sie für 2 oder 3 Taka pro Stück an Obsthändler. Kunden bezahlen 5 Taka pro Zitrone.

Etwa um 12:30 Uhr fahren wir zurück in die Stadt. Nach kurzer Zeit geht das Moped aus. Der Tank ist leer. Wir steigen ab. Shojib schiebt. Schon nach wenigen 100 Metern kommt ein Händler, der am Straßenrand Benzin in Flaschen verkauft. 1 Liter kostet 125 Taka.

Shojib kauft nur einen halben Liter. Ich biete ihm an, eine Tankfüllung für das Moped zu bezahlen.

Er lehnt es ab. Ich akzeptiere es.

Als wir wieder in der Hütte von Munia und Shojib sind, ruhe ich mich aus. Jetzt merke ich, dass mir Schlaf fehlt.

Um 14:15 Uhr gibt es Lunch. Munia hat wieder ein super tolles Essen für uns gemacht!

Nach dem Mittagessen packe ich meine Sachen zusammen.

Dann befestigen Shojib und ich meine Flaggen neu an der Fahnenstange. Sie waren total verheddert.

Es ist eine tolle gemeinsame Teamarbeit mit Shojib.

Danach trinken wir noch einen letzten Kaffee zusammen. Dazu gibt es Mangos.

Dann ist es Zeit sich zu verabschieden.

Zuerst verabschiede ich mich von Munia. Shojib begleitet mich mit Moped zum Busbahnhof. Er nimmt wieder meinen Rucksack und die Planen.

Um 16:45 Uhr fahren wir los. Zum 2. mal verlasse ich die Hütte von Munia und Shojib.

Zum Busbahnhof ist es ja nicht weit. Shojib bucht einen Platz für mich. Erst wird mir gesagt, dass ich das Fahrrad nicht abladen brauche. Das kann ich mir nicht vorstellen. Als der Bus kommt, merkt der Busbegleiter, wie schwer es ist. Ich lade es ab. Mein Gepäck kommt in den Laderaum. Das Rad aufs Dach. Ich verabschiede mich von Shojib. Wir sind sehr gute Freunde geworden. Und sind uns sicher, dass wir uns wiedersehen. Um 17:20 Uhr fährt der Bus ab. Er ist überfüllt. Ich habe aber einen Sitzplatz ganz vorne. Es ist eine schnelle und laute Fahrt. Der Busfahrer hupt bei jedem Überholvorgang. Und er überholt sehr oft! Es ist wie bei den Bussen in Dhaka. Die Tür ist offen. Der Begleiter steht in der Tür. Und schreit bei jedem kurzen Stopp das Fahrtziel hinaus „Benapole“

Irgendwann guck ich auf die Uhr. Es ist schon recht spät. 17:50 Uhr.

Mir fällt ein, dass es sein kann, dass der Grenzübergang schon geschlossen ist. Ich google es kurz.

Und tatsächlich…. Der Grenzübergang schließt um 18 Uhr. Also jetzt.

Damit komme ich heute nicht mehr über die Grenze. Aber da ist dann so. Ich kann es eh nicht ändern.

Kurz darauf kommt der Bus in Benapole an. Ruckzuck wird mein Fahrrad vom Dach geholt. Und das Gepäck liegt am Straßenrand. Ich will es eigentlich beladen. Aber ehe ich mich versehe, werde ich von Ritschka Fahrern belagert. Mir wird angeboten, mich zur Grenze zu Fahren. Mein Gepäck und das Fahrrad wird auch direkt auf die Ladefläche einer Ritschka gepackt. Da kann ich nicht nein sagen.

Es ist auch gar nicht schlecht, gefahren zu werden. Ich sitze neben dem Gepäck auf der Ladefläche. Das kenne ich ja schon.

Es wird gerade dunkel. Und der Weg ist noch recht weit. Um 18:50 Uhr kommen wir bei der Grenzstation an. Sie ist geschlossen. Der Fahrer fragt, wo ich jetzt hin will. Und sagt, dass direkt daneben ein Hotel ist. Ich rechne damit, dass es teuer ist. Aber mir bleibt keine Alternative. Wir laden die Ritschka ab. Die Fahrt kostet 150 Taka. Ich bitte 2 Security Männer kurz auf mein Gepäck aufzupassen. Und gehe ins Hotel. Das Büro ist im ersten Stockwerk. Und es ist erstaunlich günstig.  Nur 300 Taka. Da brauch ich nicht lange überlegen. Das Zimmer ohne Klimaanlage ist einfach. Nur mit Bett und einem kleinen Tisch möbliert. Das Gemeinschaftsbad ist auf dem Flur. Aber für den günstigen Preis passt das. Der Mitarbeiter hilft mir noch mein Gepäck ins Zimmer zu tragen. Das Fahrrad stellen wir in den Flur.

Dann dusche ich erstmal.  Das heißt, ich will duschen. Es gibt keinen Duschkopf mehr. Die Wasserleitung endet einfach. Und es kommt kein Wasser. Wasser gibt es am Wasserhahn. Also befülle ich den Eimer. Und übergieße mich.

Später chatte ich mit Freunden. Und schreibe einen kurzen Facebook Post.

Ich gehe dann noch mal kurz raus. Kaufe 2 Bananen und Weintrauben.

Außerdem hab ich noch eine Orange.

Dazu presse ich mir eine Zitrone aus.

Ab 21:45 Uhr schreibe ich Tagebuch.

Um 23:15 Uhr kann ich mich nicht mehr konzentrieren. Bin müde. Ich breche es ab. Und gehe Zähne putzen.

Ab 23:45 Uhr schlafe ich.

Der Ventilator ist sehr laut und lässt sich nicht dimmen. Ich mache ihn zunächst aus.

Schwitze dann aber. Später mache ich ihn wieder an.


Ein Mitglied von Khulna Cyclitsts vermittelt den Kontakt zu einem cyclitst aus Indien. Der sich mit mir treffen möchte. Ich schreibe über den Facebook Messenger mit Sanjay.  Er lebt in der Nähe der Grenze zu Bangladesch. Das passt. Ich werde ihn als erstes besuchen, wenn ich in Indien bin.


Heute war in Teilen von Myanmar und Bangladesch ein Taifun mit vielen Toten.

Die Gegend um Jessore / Benapole war allerdings nicht betroffen.

So geht es morgen weiter>

A day with Shojib. I'm late for the border - One more night in Bangladesh

<This was Saturday

Sunday, 14 May (Day 59 in Bangladesh - Today my Bangladesh visa ends).

I lie awake most of the night. Can't sleep. Drank too much black tea. Thinking. Excited and more than eager to see what awaits me this summer.

At 4:15 am I hear very clearly the call to night prayer.

At some point I hear the call to morning prayer. It gets light.

At some point I sleep....


At about 8:20 a.m., I wake up. For having slept so little, I feel surprisingly well.

Munia is already preparing breakfast.

I stay in bed under the mosquito net.

Update and revise my diary.

I quickly copy the text into my blog, do the English translation.  And set the links. Some photos are still missing. At 9:15 a.m. I break it off for the time being.

I read my messages.

Then I go to wash myself in the simple bathroom. I douse myself with the cold water. That feels good!

Breakfast is fantastic!

I am always impressed by what great and super tasty dishes Munia makes in her simple kitchen.

After breakfast I work on my diary and the blog. I upload the report from yesterday.

Then a visitor arrives. Shojib's cousin.  We want to go to her lemon garden together.

I quickly finish the blog. It will be up to date again around 11.

At about 11:30 we set off. First with 2 mopeds. Then with 3 on Shojib's moped.

The field with the lemon trees is just outside Jessore. We drive into the countryside. Until we reach a small village. Here we take a short break. The villagers bring us mangoes.

Then we go to the fields. Among other things, cotton is grown here. Then we come to the lemon garden that Shojib has planted with his cousin. They have planted over 200 lemon trees on this leased piece of land. But many of them have died.

The lemons can be harvested all year round. The two sell them to fruit traders for 2 or 3 Taka each. Customers pay 5 Taka per lemon.

Around 12:30 pm we drive back to town. After a short while, the moped goes out. The tank is empty. We get off. Shojib pushes. After only a few 100 metres, a trader comes along selling bottled petrol by the roadside. 1 litre costs 125 Taka.

Shojib buys only half a litre. I offer to pay for a tank of petrol for the moped.

He refuses. I accept.

When we are back at Munia and Shojib's hut, I rest. Now I realise that I am missing sleep.

At 14:15 we have lunch. Munia has made a super great meal for us again!

After lunch I pack up my things.

Then Shojib and I reattach my flags to the flagpole. They were totally tangled.

It's great teamwork together with Shojib.

Afterwards we have a last coffee together. We have mangoes with it.

Then it's time to say goodbye.

First I say goodbye to Munia. Shojib accompanies me by moped to the bus station. He takes my backpack and the tarpaulins again.

At 16:45 we leave. For the second time I leave the hut of Munia and Shojib.

It is not far to the bus station. Shojib books a seat for me. First I am told that I don't need to unload the bike. I can't imagine that. When the bus comes, the bus attendant notices how heavy it is. I unload it. My luggage goes into the hold. The bike on the roof. I say goodbye to Shojib. We have become very good friends. And we are sure that we will meet again. At 5:20 pm the bus leaves. It is overcrowded. But I have a seat right at the front. It is a fast and noisy journey. The bus driver honks every time he overtakes. And he overtakes very often! It is like the buses in Dhaka. The door is open. The attendant stands in the door. And shouts out the destination "Benapole" at every short stop.

At some point I look at the clock. It is already quite late. 5:50 pm.

It occurs to me that the border crossing may already be closed. I google it briefly.

And indeed.... The border crossing closes at 6pm. So now.

So I won't be able to cross the border today. But that's the way it is. I can't change it anyway.

Shortly afterwards, the bus arrives in Benapole. In no time at all, my bike is taken off the roof. And the luggage is lying on the side of the road. I actually want to load it. But before I know it, I am besieged by Ritschka drivers. They offer to drive me to the border. My luggage and the bicycle are also packed directly onto the loading platform of a Ritschka. I can't say no.

It is not bad at all to be driven. I sit next to the luggage on the loading area. I know that alreadyIt's just getting dark. And the way is still quite long. At 6:50 pm we arrive at the border station. It is closed. The driver asks where I want to go now. And says that there is a hotel right next to it. I expect it to be expensive. But I have no alternative. We unload the Ritschka. The fare is 150 Taka. I ask two security men to watch my luggage for a moment. And go to the hotel. The office is on the first floor. And it is surprisingly cheap.  Only 300 Taka. I don't have to think long. The room without air conditioning is simple. Only furnished with a bed and a small table. The shared bathroom is in the corridor. But for the low price, it's fine. The staff member helps me to carry my luggage into the room. We put the bike in the corridor.

Then I take a shower. That is, I want to take a shower. There is no shower head anymore. The water pipe just stops. And there's no water. There is water at the tap. So I fill the bucket. And douse myself.

Later I chat with friends. And write a short Facebook post.

I then go out again for a short while. Buy 2 bananas and grapes.

I also have an orange.

I squeeze a lemon to go with it.

From 21:45 I write in my diary.

At 11:15 pm I can no longer concentrate. I am tired. I break it off. And go to brush my teeth.

From 11:45 pm I sleep.

The fan is very loud and cannot be dimmed. I turn it off at first.

But then I start sweating. Later I turn it on again.


A member of Khulna Cyclitsts puts me in touch with a cyclitst from India. Who wants to meet with me. I write to Sanjay via Facebook Messenger. He lives near the border with Bangladesh. That fits. I will visit him first when I am in India.


Today there was a typhoon in parts of Myanmar and Bangladesh with many deaths.

However, the area around Jessore / Benapole was not affected.

This is how it will continue tomorrow>

Zitronengarten