Sonntag, 23. April (Tag 39 in Bangladesch) Feiertag – Fest des Fastenbrechens
Heute am frühen Morgen gehen die Männer aus dem Dorf von Hütte zu Hütte. Und „bitten“ um Spenden für das Festessen. Dabei wird das Hare-Krishna-Mantra gesungen.
Ich wache schon um 5 auf. (Um 5:30 Uhr hätte der Wecker geklingelt)
Erstmal „dusche“ ich in dem einfachen Bad der Familie. Ich bekomme ein schnelles Frühstück.
Etwa um 6 gehen wir los. Es wird ein toller Rundgang durchs Dorf! Wir singen das Hare-Krishna-Mantra und musizieren dazu. Ich spiele die Handzimbeln. So gehen wir von Hütte zu Hütte. Bitten um Spenden. Wir bekommen Zutaten für das vegane Festessen. Reis und verschiedenes Gemüse. Und Bargeld.
Es wird schnell immer heißer. Das, Mantra singen, laufen, tanzen, und musizieren Ist sehr anstrengend und schweißtreibend. Aber es macht Spaß! Es ist ein besonderes Erlebnis für mich, als Ausländer und Fremder in diesem Dorf bei einem traditionellen Dorffest dabei zu sein.
So ganz nebenbei bekomme ich grandiose und unvergessliche Einblicke in das Leben dieser einfachen Menschen. In einem abgelegenen Dorf in Bangladesch. Diese Einblicke bekommt kaum ein Europäer.
Wir gehen ja nicht nur von Hütte zu Hütte. Sondern oft auch in die Hütten hinein. In die Wohnräume der Dorfbewohner. Da ich die Zimbel spiele, bin ich ganz vorne mit dabei.
Einer der Momente, die mir für immer in Erinnerung bleiben werden ist es, als einer der Dorfbewohner die Hauskuh durch das „Wohnzimmer“ nach draußen führt. So etwas ist im fernen Deutschland unvorstellbar.
Etwa um 9 sind wir wieder beim Haus von Rasujit, dem Ausgangspunkt unserer Tour.
Es gibt eine Zwischenmahlzeit.
Dann gehen Reyon, Rasujit und ich mit 2 Dorfjungs spazieren. Dieses Dorf liegt sehr idyllisch inmitten der Natur. Und doch nur etwa 20 km von der Millionenstadt Dhaka entfernt. Aus meiner Sicht sind die Menschen die hier sehr einfach leben, glücklich und zufrieden. Sie kennen ja kein anderes Leben. Ich denke mal, dass kaum einer von ihnen jemals außerhalb von Bangladesch war. Wenn überhaupt, in Dhaka. Dieses „Nichtwissen“ bewahrt sie vor dem vermissen einer vermeintlich besseren Welt- einem besseren Leben.
Obwohl Ich es ihnen natürlich gönne, zu reisen. Andere Länder und Kulturen kennenzulernen.
Auf der anderen Seite hat eben genau dieses Nichtwissen enorme Vorteile. Diese Menschen erinnern mich an die Frauen auf der Farm in Indien. Sie wissen nichts vom Krieg, dem weltweiten Elend. Und nichts von den Problemen unserer modernen Welt. Insbesondere in Deutschland und Europa.
Eine Welt die für viele andere so verlockend ist. Aber aus meiner Sicht die Menschen verdirbt.
Wenn einer dieser Dorfbewohner eine Zeitlang in Deutschland Leben würde, würde er sich (ins negative) verändern. Er wär nicht mehr der selbe Mensch wie hier.
Für mich ist es ein besonderes Privileg hier zu sein.
So bekomme ich einen Einblick in diese ursprünglichen Lebenswelt hier in Bangladesch.
Die so komplett anders ist als im fernen Deutschland.
Da ich aus Deutschland komme, kenne ich beide Welten. Und bekomme so die einmalige Chance meine Eindrücke aus beiden Welten schriftlich festzuhalten.
Durch meine persönlichen Lebenserfahrungen in Deutschland, die ich ja in meiner Autobiografie ausführlich dokumentiert habe, kann ich nur immer wieder sagen, dass Deutschland nicht das Paradies ist, von dem die Menschen hier träumen.
Ich persönlich würde eher dieses Dorf als mein persönliches Paradies bezeichnen.
Obwohl ich nicht langfristig in Bangladesch leben möchte.
Als wir dann zurück kommen, wäscht Reyon mein verschwitztes T Shirt und hängt es zum Trocknen in die Sonne.
Dann gibt es das Festessen.
Reis und sehr viel verschiedenes Gemüse. Es ist super reichhaltig und super lecker!
Ich bin sehr dankbar, dass ich selbstverständlich eingeladen werde.
Und weiß dieses tolle Essen sehr zu schätzen.
Insbesondere, weil ich ja weiß, unter welch einfachen und schwierigen Bedingungen diese tollen Frauen es zubereitet haben. Für moderne deutsche Frauen mit einer schicken, voll ausgestatteten Einbauküche wär so etwas undenkbar.
(Ich hab es versäumt Fotos zu machen)
Nach dem Essen verabschieden wir uns.
Zum Abschied schenkt Rasujit mir noch ein Buch über Reinkarnation „Coming Back“
Etwa um 14 Uhr verlassen Reyon und ich dieses tolle Dorf und seine wunderbaren Bewohner.
Wir gehen zu Fuß zur Hauptstraße. Und fahren dann mit Mopedritschka weiter.
Wir möchten noch 2 Tempel in der Nähe besichtigen.
Gegen 15:45 Uhr kommen wir zu dem buddhistischen Kartala Sarbojonin Dhatu Choitto Temple.
Es ist ein wunderschöner Tempel. Ein friedlicher Ort.
Nach einem kurzem Aufenthalt fahren wir zu einem weiteren buddhistischen Tempel.
Und dann zur Bushaltestelle.
Etwa um 17:30 Uhr fahren wir mit Bus zurück nach Chittagong.
Dort kommen wir um etwa 18:30 Uhr an.
Reyon begleitet mich noch ins Hotel.
Ich buche zunächst noch eine Nacht.
Den Rest des Abends verbringe ich in meinem Hotelzimmer.
Ich ruhe mich aus und surfe im Internet.
Ab etwa 23:30 Uhr schlafe ich.
A Hindu festival and special experiences
Sunday, 23 April (Day 39 in Bangladesh) Holiday - Festival of Breaking the Fast.
Early this morning, the men from the village go from hut to hut. And "ask" for donations for the feast. The Hare Krishna mantra is chanted.
I wake up at 5 already. (The alarm would have rung at 5:30).
First I "shower" in the family's simple bathroom. I get a quick breakfast.
At about 6 we leave. It's going to be a great walk through the village! We chant the Hare Krishna mantra and play music. I play the hand cymbals. We go from hut to hut. Asking for donations. We get ingredients for the vegan feast. Rice and various vegetables. And cash.
It gets hotter and hotter quickly. Chanting mantras, running, dancing and playing music is very strenuous and sweaty. But it is fun! It is a special experience for me, as a foreigner and stranger in this village, to be part of a traditional village festival.
Along the way, I get a grandiose and unforgettable insight into the lives of these simple people. In a remote village in Bangladesh. Hardly any Europeans get these insights.
We don't just go from hut to hut. But often also inside the huts. Into the living quarters of the villagers. Since I play the cymbal, I am right at the front.
One of the moments that will stay in my memory forever is when one of the villagers leads the house cow outside through the "living room". Something like that is unimaginable in faraway Germany.
Around 9 we are back at Rasujit's house, the starting point of our tour.
We have a snack.
Then Reyon, Rasujit and I go for a walk with two village boys.This village is very idyllic in the middle of nature. And yet it is only about 20 km away from the megacity of Dhaka. From my point of view, the people who live here very simply are happy and content. They don't know any other life. I think hardly any of them have ever been outside Bangladesh. If at all, in Dhaka. This "not knowing" keeps them from missing a supposedly better world - a better life.
Although, of course, I do not begrudge them travelling. To get to know other countries and cultures.
On the other hand, this very ignorance has enormous advantages. These people remind me of the women on the farm in India. They know nothing of the war, the worldwide misery. And nothing of the problems of our modern world. Especially in Germany and Europe.
A world that is so tempting for many others. But from my point of view corrupts people.
If one of these villagers lived in Germany for a while, he would change (in a negative way). He would no longer be the same person he is here.
For me it is a special privilege to be here.
It gives me an insight into this original way of life here in Bangladesh.
It is so completely different from faraway Germany.
Since I come from Germany, I know both worlds. And so I get the unique chance to record my impressions from both worlds in writing.
Through my personal life experiences in Germany, which I have documented in detail in my autobiography, I can only say again and again that Germany is not the paradise that people dream of here.
Personally, I would rather call this village my personal paradise.
Although I wouldn't want to live in Bangladesh long-term.
When we get back, Reyon washes my sweaty T-shirt and hangs it out to dry in the sun.
Then we have the feast.
Rice and lots of different vegetables. It is super rich and super tasty!
I am very grateful to be invited, of course.
And I appreciate this great meal very much.
Especially because I know under what simple and difficult conditions these great women prepared it. For modern German women with a fancy, fully equipped fitted kitchen, such a thing would be unthinkable.
(I neglected to take any photos).
After dinner we say goodbye.
As a farewell gift, Rasujit gives me a book about reincarnation, "Coming Back".
Around 2 pm, Reyon and I leave this great village and its wonderful inhabitants.
We walk to the main road. And then continue by moped rickshaw.
We want to visit 2 more temples nearby.
Around 15:45 we arrive at the Buddhist Kartala Sarbojonin Dhatu Choitto Temple.
It is a beautiful temple. A peaceful place.
After a short stay we drive to another Buddhist temple.
And then to the bus stop.
At about 17:30 we take a bus back to Chittagong.
We arrive there at about 18:30.
Reyon accompanies me to the hotel.
For the time being, I book another night.
I spend the rest of the evening in my hotel room.
I rest and surf the internet.
From about 23:30 I sleep.