Donnerstag, 23. März (Tag 8 in Bangladesch)
Ich schlafe sehr gut in dem tollen, frisch bezogenem Bett.
Auch, weil das Zimmer Mückenfrei ist.
Um 7 Uhr klingelt der Wecker. Ich muss mich zwingen, aufzustehen. Erstmal dusche ich kalt. Und rasiere mich gründlich.
Dann packe ich meine Sachen zusammen. Und mache noch Fotos von dem tollen Zimmer.
Um 8:15 Uhr checke ich aus. Das Personal an der Rezeption hat gewechselt. Die Mitarbeiter klären zunächst telefonisch ab, ob mein Aufenthalt bezahlt wird. Dann begleitet mich einer der Männer zur Bushaltestelle. Der Bus hält nur wenige Sekunden. Es ist eine abenteuerliche Fahrt auf den schlechten Straßen. Und der Bus ist total überfüllt. Die Türen sind offen. 2 Fahrbegleiter helfen den Passagieren beim ein- und aussteigen. Und kassieren das Fahrgeld. Tickets gibt es nicht. Ich bezahle nur 30 Taka. Um 9:10 Uhr steige ich in Rupdia aus.
Sunny lädt mich zum Frühstück in einer Konditorei ein.
Es gibt ein süßes Reisgericht. Dann macht er beim Gemeindehaus noch ein paar Fotos von mir und meinem Fahrrad.
Etwa um 10:15 Uhr verabschieden wir uns.
Ich fahre weiter. Wieder in Richtung Noapara.
Mein Vorderrad schlackert. Ich bekomme sehr viele Nachrichten und Freundschaftsanfragen.
Nach wenigen Metern setze ich mich in einen Teestand und beantworte erstmal einen Teil der Nachrichten. Die neugierigen Männer um mich rum ignoriere ich. Bzw. antworte nur kurz und knapp auf ihre Fragen. Es fällt mir schwer ruhig zu bleiben.
Mein Vorderrad beginnt mir Sorgen zu machen. Ich weiß nicht, ob es noch bis nach Noapara hält.
Ich schiebe zunächst ein Stück weiter. Dann hält ein Motorrad neben mir. Sunny! Er fragt mich, ob ich Probleme habe. Ich sage, dass mein Vorderrad kaputt ist. Und ich eine Fahrradwerkstatt brauche.
Er zeigt auf eine Mopedwerkstatt gegenüber. Der Mechaniker ist ein Freund von ihm. Der kann sich das mal angucken.
Wir gehen rüber. Nachdem ich den vorderen Gepäckträger abgeladen habe, baut der Mechaniker das Vorderrad aus. Er zerlegt das Lager. Es ist definitiv kaputt. Aber hier gibt es so etwas nicht. Erst in Noapara. Er baut das Rad provisorisch wieder ein.
Fahren ist so nicht möglich.
Sunny bestellt einen „Van“ für mich. Ich lade das Fahrrad komplett ab.
Dann kommt der „Van“. Es ist eine der vielen einfachen Mopedritschkas mit offener Ladefläche. Die entweder als Sitz für Passagiere oder als Ladefläche für Güter genutzt werden kann.
Der Fahrer lädt mit Hilfe einiger Männer mein Fahrrad und das Gepäck auf. Alles wird mit Stricken festgebunden. An der Seite ist ein Sitzplatz für mich. Um 12:15 Uhr verabschiede ich mich von Sunny und dem tollen Werkstattteam. Wir fahren los. Für mich geht es zurück. Etwa um 12:45 Uhr sind wir in Noapara. Am LB Tower und dem Imperial Hotel fahren wir nur vorbei. Wir fahren zu einem Geschäft mit Fahrradteilen. Hier versteht aber zunächst niemand was ich brauche. Ich rufe Sunny an. Er schickt Mitglieder vom Fahrradclub Noapara Cyclitsts zu dem Shop. Dann lade ich mit dem Fahrer das Fahrrad und mein Gepäck ab. Die Fahrt kostet 300 Taka.
Die jungen Männer von Nopara Cyclitsts helfen mir. Sie bauen das Vorderrad aus. Wir gehen zu Fuß zu einer einfachen Fahrradwerkstatt in der Nähe. Fahrrad und Gepäck bleibt beim Shop stehen. Ich nehme nur meinen Rucksack mit. Auf dem Weg kaufen wir bei einem anderen Shop noch Ersatzteile.
Eine neue Radnabe und Speichen. Für 300 Taka.
Der Fahrradmechaniker zerlegt das Vorderrad komplett. Und baut die neue Radnabe mit neuen Speichen ein.
Später holen wir mein Fahrrad. Der Mechaniker baut alles wieder zusammen. Und stellt noch die Bremsen und den vorderen Umwerfer von der Schaltung neu ein. Ich mache Probefahrt. Das Rad fährt super gut! Für diesen super tollen Service möchte er nur 300 Taka haben. Ich geben einem der Jungs der geholfen hat 50 Taka extra.
Ich habe jetzt keinen Nabendynamo mehr. Aber den hab ich sowieso nicht benutzt. Das Kabel war ja fast von Anfang an kaputt.
Wir fahren zurück zum Shop, wo ja nein Gepäck steht.
Ich belade das Fahrrad komplett neu. Um 15:50 ist es wieder startklar.
Dann empfehlen die Mitglieder von Nopara Cyclitsts mir ein günstiges Hotel. Die jungen Männer begleiten mich dorthin.
Das Hotel Golden Palace ist in unmittelbarer Nachbarschaft vom LB Tower und dem Imperial Hotel.
Der Eingang ist vor dem Zugang zum Hauptbasar von Nopara. Am Ende von einer überdachten Passage. Hier kostet ein einfaches kleines Zimmer ohne Klimaanlage (aber mit Deckenventilator) nur 300 Taka. Das ist sehr günstig.Da brauche ich nicht lange überlegen. Wie in Bangladesch üblich werden meine Daten ins Gästebuch eingetragen. Mein Fahrrad schließe ich zunächst neben der Treppe an. Das Zimmer ist einfach. Aber sauber. Mit Flachbildfernseher. Das Bad mit kleinem Waschbecken und Hocktoilette ist überraschend sauber. Es gibt ein Handtuch, Bettdecke, Seife und Toilettenpapier. Das ist in Bangladesch nicht selbstverständlich. Erst recht nicht in dieser günstigen Preisklasse.
Ich richte mich kurz ein. Dann dusche ich.
Mittlerweile ist es 17:20 Uhr. Ich hab Hunger. Gehe in die Stadt. Hier treffe ich mich mit einem der Jungs von Noapara Cyclitsts. Er empfiehlt mir ein Restaurant gegenüber von meinem Hotel. Dort esse ich ein Reisgericht mit Beef. Hier gibt es Milchchake und Faloda.
Später gehen wir noch mit einigen anderen Mitgliedern zu einem Teestand an den Fluss.
Die Mitarbeiter vom Hotel hatten mir empfohlen haben, das Fahrrad ins Hotel zu bringen.
Wir gehen dann zum Hotel. Gemeinsam tragen wir mein Rad ins erste Stockwerk.
Den Rest des Abends verbringe ich in meinem Zimmer.
Eigentlich will ich den Bericht von gestern schreiben.
Aber ich habe extrem viele Nachrichten und Facebook Freundschaftsanfragen. Sehr lange bin ich damit beschäftigt, alles zu beantworten.
Um Mitternacht ist mir klar, dass ich den Bericht heute Nacht nicht mehr schaffe, wenn ich morgen früh aufstehen, und weiter fahren will.
Also bleibe ich spontan noch einen Tag hier.
Ich schreibe einen Facebook Post dazu.
Bis ich dann schlafe, ist es etwa 1 Uhr.
Friends. Bicycle repair
Thursday, 23 March (Day 8 in Bangladesh)
I sleep very well in the great, freshly made bed.
Also because the room is mosquito-free.
The alarm clock rings at 7am. I have to force myself to get up. First I take a cold shower. And shave thoroughly.
Then I pack my things. And take some photos of the great room.
At 8:15 I check out. The staff at the reception has changed. The staff first clarify by phone whether my stay will be paid for. Then one of the men accompanies me to the bus stop. The bus stops only a few seconds. It is an adventurous ride on the bad roads. And the bus is totally overcrowded. The doors are open. Two attendants help the passengers get on and off. And collect the fare. There are no tickets. I pay only 30 Taka. At 9:10am I get off at Rupdia.
Sunny invites me to breakfast at a pastry shop.
There is a sweet rice dish. Then he takes a few photos of me and my bike at the community centre.
Around 10:15 we say goodbye.
I ride on. Again in the direction of Noapara.
My front wheel is shaking. I get a lot of messages and friend requests.
After a few metres I sit down in a tea stall and answer some of the messages. I ignore the curious men around me. Or I just answer their questions briefly and succinctly. It's hard for me to stay calm.
My front wheel is starting to worry me. I don't know if it will last until Noapara.
I push a little further at first. Then a motorbike stops next to me. Sunny! He asks me if I'm having problems. I tell him that my front wheel is broken. And I need a bicycle repair shop.
He points to a moped repair shop across the street. The mechanic is a friend of his. He can take a look at it.
We go over there. After I have unloaded the front carrier, the mechanic removes the front wheel. He disassembles the bearing. It's definitely broken. But there is no such thing here. Not until Noapara. He puts the wheel back on provisionally.
Riding is not possible like this.
Sunny orders a "van" for me. I unload the bike completely.
Then the "van" arrives. It is one of the many simple moped rickshaws with an open loading area. It can be used either as a seat for passengers or as a loading area for goods.
The driver loads my bike and luggage with the help of some men. Everything is tied down with ropes. There is a seat for me on the side. At 12:15 I say goodbye to Sunny and the great workshop team. We drive off. For me it's back. At about 12:45 we are in Noapara. We just pass the LB Tower and the Imperial Hotel. We drive to a shop selling bicycle parts. At first, nobody understands what I need. I call Sunny. He sends members of the Noapara Cyclitsts to the shop. Then I unload the bike and my luggage with the driver. The ride costs 300 Taka.
The young men from Nopara Cyclitsts help me. They remove the front wheel. We walk to a simple bicycle repair shop nearby. Bike and luggage are left at the shop. I only take my backpack with me. On the way we buy spare parts at another shop.
A new wheel hub and spokes. For 300 Taka.
The bicycle mechanic completely dismantles the front wheel. And installs the new wheel hub with new spokes.
Later we fetch my bike. The mechanic puts everything back together. He also adjusts the brakes and the front derailleur. I go for a test ride. The bike rides super well! He only wants 300 Taka for this great service. I give one of the guys who helped an extra 50 Taka.
I no longer have a hub dynamo. But I didn't use it anyway. The cable was broken almost from the start.
We ride back to the shop, where there is no luggage.
I reload the bike completely. At 15:50 it is ready to go again.
Then the members of Nopara Cyclitsts recommend a cheap hotel. The young men accompany me there.
The Golden Palace Hotel is in the immediate vicinity of the LB Tower and the Imperial Hotel.
The entrance is in front of the entrance to the main bazaar of Nopara. At the end of a covered passage. Here, a simple small room without air conditioning (but with a ceiling fan) costs only 300 Taka. That is very cheap and I don't have to think about it for long. As usual in Bangladesh, my details are entered in the guest book. I lock my bicycle next to the stairs. The room is simple. But clean. With a flat screen TV. The bathroom with small washbasin and squat toilet is surprisingly clean. There is a towel, bedspread, soap and toilet paper. That is not a matter of course in Bangladesh. Especially not in this low price class.
I settle in for a moment. Then I take a shower.
By now it is 5:20 pm. I am hungry. I go into town. Here I meet one of the guys from Noapara Cyclitsts. He recommends a restaurant opposite my hotel. There I eat a rice dish with beef. Here we have milk chake and faloda.
Later we go to a tea stall by the river with some other members.
The staff at the hotel had advised me to bring the bike to the hotel.
We then walk to the hotel. Together we carry my bike to the first floor.
I spend the rest of the evening in my room.
Actually, I want to write yesterday's report.
But I have an extremely large number of messages and Facebook friend requests. For a very long time I am busy answering everything.
At midnight, I realise that I won't be able to finish the report tonight if I want to get up early tomorrow and continue my journey.
So I spontaneously stay here for another day.
I write a Facebook post about it.
By the time I'm asleep, it's about 1am.