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Ankunft in Kalkutta

<So habe ich die Zugfahrt von Pondicherry nach Kalkutta erlebt

Freitag, 10. März (Tag 55 in Indien)

….

Ich steige wie alle anderen Reisenden aus.

Jetzt bin ich in der Millionenstadt Haora (engl. Howrah) am westlichen Ufer vom Fluss Hugli (Ein Mündungsarm des Ganges). Gegenüber von Kalkutta. Im Indischen Bundesstaat Westbengalen.

Mein Fahrrad und das Gepäck sollte mit dem gleichen Zug hier angekommen sein. (Wie ich später erfahre, ist es auch so) Ich werde es allerdings erst morgens in Empfang nehmen.

Um diese Zeit ist es schwierig, einen Schlafplatz zu finden.

Ich möchte nicht einfach, so wie viele Reisende im Sitzen irgendwo im Bahnhof schlafen.

Ein Sicherheitsbeamter hilft mir. Er führt mich zu einem Hostel,  dass zum Bahnhof gehört.

Aber hier ist alles belegt. Ebenso im nächsten Bahnhofshostel. Dort gibt es allerdings eine Halle in der Sofa- und Sitzplätze stundenweise vermietet werden. Ich buche einen Sofaplatz Für 8 Stunden. 1200 Rupies ist zwar nicht grad günstig. Aber das ist dann so. Dafür ist es sicher und sauber. Und es gibt einen neuen, sauberen Sanitärbereich mit Dusche.

Ich gehe mich kurz waschen und Zähne putzen.

Dann bin ich noch bei Facebook. Schreibe einen Update Post und spontan einige Kommentare auf der Seite von Boris Reitschuster. Diesen exzellenten Journalisten schätze ich sehr. Er spricht insbesondere zu Corona die unbequeme Wahrheit öffentlich aus, die viele Menschen immer noch nicht hören wollen. Obwohl die Beweise mehr als offensichtlich sind.

Bis ich dann schlafe, ist es etwa 2 Uhr.

 

Um 7:30 Uhr klingelt der Wecker. Ich gehe duschen.  Im Sanitärbereich herrscht Hochbetrieb. Die einzige Dusche ist belegt. Ich putze erstmal Zähne. Dann dusche ich schnell. Der nächste wartet schon.

Um 8:15 Uhr verlasse ich das Hostel. Als erstes frühstücke ich in einem Schnellrestaurant im Bahnhof.

Es dauert lange, bis ich die bestellten Sandwiches bekomme. Sie sind industriell hergestellt und schmecken nicht. Auch der Kaffee ist nicht so toll. Und das Frühstück ist recht teuer.

Nach dem Frühstück frage ich einen Bahnmitarbeiter nach der Gepäckstelle. Er zeigt mir den Weg. Der Gepäckversand ist sehr groß.  Als ich dort ankomme, werde ich direkt angesprochen. „You looking for your bike?“ Mein Fahrrad ist schon abholbereit. Auch der große weiße Sack mit meinem Gepäck ist da. Die Mitarbeiterin am Schalter füllt das entsprechende Formular aus. Dann kann ich die Sachen in Empfang nehmen.  Ohne Extra Gebühren. Ein Mitarbeiter fährt den schweren Sack mit der Sackkarre nach draußen vor das Gebäude.  Und hilft mir, ihn zu öffnen. Ich gebe ihm Trinkgeld.

Dann belade ich mein Fahrrad neu.

Um 11:10 Uhr ist es startklar. Erstmal schiebe ich zu einem Fast food Restaurant. Hier esse ich Mittag. Das Essen vom Pappteller ist mittelmäßig.

Etwa um 11:40 Uhr verlasse ich das Bahnhofsgelände. Mein erstes Ziel in Kalkutta ist die Botschaft von Bangladesch. Sie ist etwa 10 km vom Bahnhof entfernt. Ich fahr nach Google Maps dorthin. Etwa um 12 erreiche ich die Howrah Bridge. Diese Brücke über den Hugli ist ein Wahrzeichen von Kalkutta. Sie wird täglich von etwa 100.000 Fahrzeugen und 150.000 Fußgängern genutzt. Die Brücke ist das Tor nach Kalkutta. Etwa um 12:15 Uhr komme ich auf diesem Weg auf der anderen Flusseite an. Jetzt bin ich in der Metropole Kalkutta. Die Hauptstadt von Westbengalen hat über 14 Millionen Einwohner.

Das fahren mit meinem schwer beladenen Fahrrad im dichten Großstadtverkehr

ist eine Herausforderung und erfordert höchste Aufmerksamkeit.  Es ist aber machbar. Ich bin selbst erstaunt wie sicher ich zwischen Autos, gelben Taxis, Bussen, Mopeds, Fahrrädern und Fußgängern bin. Es gibt hier viel mehr Autos als zum Beispiel in Pondicherry. Und Unmengen Mopeds.

Der Verkehr ist auch hier chaotisch. Aber er fließt. Mir fallen mehrere Dinge auf… die alten, aber schicken gelben Taxis. Die alten, überfüllten Busse ohne Türen. Fahrgäste steigen oft während der Fahrt ein- oder aus. Viele Polizisten in weißer Uniform, die an den Kreuzungen den Verkehr regeln.

Hier sehe ich zum ersten Mal in Indien einen Blitzer. Der von einem Polizisten bedient wird.

Positiv überrascht mich, dass die Stadt ziemlich sauber ist. Es gibt überall grüne Mülleimer. ich sehe Menschen mit grünen Containern, die Müll sammeln. Und es sind keine Kühe im Stadtgebiet unterwegs. In Howrah hab ich noch eine einzige gesehen. Das ist für Indien bemerkenswert. Kühe sind sonst überall allgegenwärtig.

Um 13:15 Uhr erreiche ich die Botschaft von Bangladesch. Hier erlebe ich eine Enttäuschung. Ein Mitarbeiter sagt mir, dass die Visa Beantragung hier nicht mehr möglich ist. Die Visa Bearbeitung wurde ausgelagert. In ein seperates Visa Center. Das ist 12 km entfernt. Dort hin zu fahren und das Visum zu beantragen wird heute zeitlich nicht mehr möglich sein.

Ich schreibe mit Peter. Er ist heute auch in Kalkutta angekommen. Und will ebenfalls nach Bangladesch. Er ist zufällig ganz in der Nähe von dem Visa Center. Und geht dort hin.

Ich mache mich auf den Weg zu dem Hostel was ich gestern gebucht hatte. Das sind auch knapp 12 km. Dann ruft Peter mich an. Er sagt, dass in dem Visa Center nur Anträge von indischen Staatsbürgern bearbeitet werden. Einen Moment sind wir beide ratlos. Dann sagt Peter, dass er von einem Engländer in seinem Hostel gehört hat, dass es an einem Grenzübergang Visa on arrival geben soll.

Es ist zufällig der Grenzübergang  Benapole – Petrapole. 80 km von Kalkutta entfernt. Den wollen wir sowieso nehmen. Wenn es wirklich so ist, wäre es super!

Dann ergibt sich im Gespräch,  dass Peter zufällig im gleichen Hostel ist wie ich!

Das ist phänomenal! Ich bin ja auf dem Weg dorthin. Kurz bevor ich da ankomme, mache ich noch eine Kaffeepause in einem Café. Eiskaffee, Lemon Soda und ein einfacher Wrap sind hier viel teurer als in Pondicherry.

Dann führt Google Maps mich mal wieder im Kreis. Das Navi erkennt die Adresse vom Hostel zunächst nicht. Erst als ich sie neu eingebe, klappt es. Gegen 17:45 Uhr erreiche ich das „Guten Tag Kolkata“ Hostel. Mal wieder bin ich positiv überrascht.  Ich werde freundlich empfangen. Dieses Hostel ist sehr sauber. Untergebracht bin ich in einem 6 Bett Zimmer. Einer meiner beiden Bettnachbarn ist zufällig  Peter! Das ist toll. Wir tauschen uns eine Weile auf deutsch aus.

Außerdem sind weitere interessante Gäste im Hostel.

Der Engländer, der ebenfalls nach Bangladesch will. Und eine junge indische Frau mit der ich mich eine Weile unterhalte.

Dann kommt eine weitere junge Frau an. Kana kommt aus Osaka / Japan. Das ist besonders interessant für mich. Da Japan ja das Ziel meiner Reise ist. Kana ist der 1. Mensch aus Japan, den ich näher kennenlerne. Sie studiert noch. Und reist gerne. Sie war vor kurzem in Bangladesch. Morgen Abend fliegt sie nach Malaysia.

Später bekomme ich noch sehr günstig Abendessen. 

Um 22:15 Uhr gehe ich nochmal zu Fuß  in die Stadt. Da niemand mit möchte, alleine.

Das Hostel ist recht weit außerhalb. In einer ruhigen Wohngegend.

Hier ist nichts los. Und es gibt keine Geschäfte oder Bars.

Ich laufe recht weit, bis ich ein geöffnetes Restaurant finde.

Ich bestelle einen Erdnuss Milchchake und lemon-mint cooler. Beides ist recht teuer. Durch einen Tischaufsteller werde ich darauf aufmerksam,  dass der bekannte DJ Martin Garrix heute Abend in der Stadt ist. Aber das ist eh nicht meine Musik. Und die Tickets sind mir zu teuer.

Dann gehe ich zurück.

Kurz nach Mitternacht bin ich wieder im Hostel.

Ich aktualisiere dann noch den Tagebucheintrag von gestern. Und lade den Bericht über die Bahnfahrt hoch. Anschließend bin ich noch bei Facebook. Schreibe Kommentare und beantworte Nachrichten.

Bis ich dann schlafe, ist es 1:45 Uhr.

Ich schlafe sehr gut in dem sauberen, frisch bezogenen Bett.

Im Laufe meiner Reise lerne ich eine saubere Umgebung immer mehr zu schätzen.

Für mich ist Sauberkeit ja selbstverständlich. Aber auf dieser Reise merke ich, dass es in vielen Teilen der Welt und für viele Menschen eben nicht selbstverständlich ist.

So geht es morgen weiter>

Arrival in Kolkata

<This is how I experienced the train journey from Pondicherry to Calcutta

Friday, 10 March (Day 55 in India)

....

I get off the train like all the other travellers.

Now I am in the city of Haora (Howrah) on the western bank of the river Hugli (an estuary of the Ganges). Opposite Calcutta. In the Indian state of West Bengal.

My bicycle and luggage should have arrived here on the same train. (I find out later that it did) However, I will only pick it up in the morning.

At this time of the day, it is difficult to find a place to sleep.

I don't want to just sleep sitting down somewhere in the station, like many travellers do.

A security guard helps me. He leads me to a hostel that belongs to the station.

But here everything is occupied. The same goes for the next hostel. However, there is a hall where sofas and seats are rented by the hour. I book a sofa for 8 hours. 1200 rupees is not exactly cheap. But that's the way it is. But it is safe and clean. And there is a new, clean sanitary area with shower.

I have a quick wash and brush my teeth.

Then I go to Facebook. I write an update post and spontaneously some comments on Boris Reitschuster's page. I hold this excellent journalist in high esteem. He speaks the uncomfortable truth publicly, especially about Corona, which many people still don't want to hear. Although the evidence is more than obvious.

By the time I am asleep, it is about 2 o'clock.


At 7:30 the alarm clock rings. I go to take a shower. The sanitary area is busy. The only shower is occupied. I brush my teeth first. Then I take a quick shower. The next one is already waiting.

At 8:15am I leave the hostel. First I have breakfast in a fast food restaurant in the station.

It takes a long time until I get the sandwiches I ordered. They are industrially produced and don't taste good. The coffee is not that great either. And the breakfast is quite expensive.

After breakfast I ask a railway employee for the luggage office. He shows me the way. The luggage dispatch is very big. When I get there, I am directly addressed. "You looking for your bike?" My bike is already ready for collection. The big white bag with my luggage is also there. The staff member at the counter fills out the appropriate form. Then I can pick up the things. Without extra fees. A member of staff takes the heavy sack with the handcart outside the building. And helps me open it. I tip him.

Then I reload my bike.

At 11:10 am it is ready to go. First I push to a fast food restaurant. Here I have lunch. The food from the paper plate is mediocre.

At about 11:40am I leave the station. My first destination in Kolkata is the Bangladesh Embassy. It is about 10km from the station. I drive there according to Google Maps. At about 12 I reach the Howrah Bridge. This bridge over the Hugli is a landmark of Kolkata. It is used daily by about 100,000 vehicles and 150,000 pedestrians. The bridge is the gateway to Calcutta. At about 12:15 I arrive on the other side of the river this way. Now I am in the metropolis of Calcutta. The capital of West Bengal has over 14 million inhabitants.

Riding my heavily loaded bike in the dense city traffic is a challenge and requires the utmost attention.

is a challenge and requires the utmost attention. But it is doable. I am amazed myself how safe I am between cars, yellow taxis, buses, mopeds, bicycles and pedestrians. There are many more cars here than in Pondicherry, for example. And lots of mopeds.

The traffic is chaotic here too. But it flows. I notice several things... the old but fancy yellow taxis. The old, crowded buses without doors. Passengers often get on or off while the bus is moving. Many policemen in white uniforms directing traffic at the intersections.

Here I see a speed camera for the first time in India. It is operated by a policeman.

I am positively surprised that the city is quite clean. There are green dustbins everywhere. I see people with green containers collecting rubbish. And there are no cows in the city. In Howrah, I have seen a single one. That is remarkable for India. Cows are ubiquitous everywhere else.

At 13:15 I reach the Bangladesh Embassy. Here I experience a disappointment. A staff member tells me that visa application is no longer possible here. The visa processing has been outsourced. To a separate visa centre. It is 12 km away. It will no longer be possible to drive there and apply for a visa today.

I am writing to Peter. He also arrived in Calcutta today. He also wants to go to Bangladesh. He happens to be very close to the visa centre. And he is going there.

I am writing with Peter. He arrived in Calcutta today. He also wants to go to Bangladesh. He happens to be very close to the visa centre. And is going there.


I make my way to the hostel I booked yesterday. It is also about 12 km. Then Peter calls me. He says that the visa centre only processes applications from Indian citizens. For a moment we are both at a loss. Then Peter says that he heard from an Englishman in his hostel that there should be visa on arrival at a border crossing.

It happens to be the Benapole - Petrapole border crossing. 80 km from Calcutta. We want to take that one anyway. If that's really the case, it would be great!

Then it turns out in conversation that Peter happens to be in the same hostel as me!

That's phenomenal! I'm on my way there. Just before I get there, I take a coffee break in a café. Iced coffee, lemon soda and a simply wrap is much more expensive here than in Pondicherry.

Then Google Maps leads me in circles again. The sat nav doesn't recognise the address of the hostel at first. Only when I enter it again, it works. Around 17:45 I reach the "Guten Tag Kolkata" hostel. Once again I am pleasantly surprised. I get a friendly welcome. The hostel is very clean. I am accommodated in a 6-bed room. One of my two bed neighbours happens to be Peter! That is great. We chat for a while in German.

There are also other interesting guests in the hostel.

The Englishman who also wants to go to Bangladesh. And a young Indian woman with whom I talk for a while.

Then another young woman arrives. Kana comes from Osaka / Japan. This is particularly interesting for me. Since Japan is the destination of my journey. Kana is the first person from Japan I get to know better. She is still studying. And likes to travel. She was recently in Bangladesh. Tomorrow night she's flying to Malaysia.

Later I get a very cheap dinner. 

At 10:15 pm I walk into town again. Since no one wants to come with me, alone.

The hostel is quite far outside. In a quiet residential area.

There is nothing going on here. And there are no shops or bars.

I walk quite far until I find an open restaurant.

I order a peanut milk chake and lemon-mint cooler. Both are quite expensive. Through a table poster I become aware that the famous DJ Martin Garrix is in town tonight. But that's not my music anyway. And the tickets are too expensive for me.

So I go back.

Shortly after midnight I am back at the hostel.

I update the diary entry from yesterday. And upload the report about the train ride. Afterwards I go on Facebook. I write comments and answer messages.

By the time I am asleep, it is 1:45 am.

I sleep very well in the clean, freshly made bed.

In the course of my journey, I learn to appreciate a clean environment more and more.

For me, cleanliness is a matter of course. But on this trip I realise that in many parts of the world and for many people it is not a matter of course.

This is how it will continue tomorrow>

Die Stadtfotos sind von Howrah.

Im Stadtverkehr von Kalkutta war es nicht möglich Fotos zu machen.