Samstag, 31. Dezember – Sylvester (Tag 23 in Pakistan)
Ich schlafe schlecht. Wache immer wieder auf. Im Zimmer ist es unruhig.
Um 3:15 Uhr klingelt im Bett unter mir ein Handy oder Wecker.
Dann bin ich lange wach. Und denke nach. Ein Teilstück dieser Reise zu fliegen ist keine Option für mich. Ich bin dann am Handy. Gucke in Google Maps was für Möglichkeiten es gibt, von Indien nach Thailand zu kommen. Tatsächlich sieht es nicht gut aus. Myanmar ist dazwischen. Es gibt keine Möglichkeit auf dem Landweg dieses Land zu vermeiden. Im Norden ist China. Das wäre die einzige Möglichkeit. Wenn die Grenze auf ist. Und Reisen in China möglich ist.
Ich überlege als Alternative eine Seeroute. Google Fährverbindungen von Indien nach Thailand. Aber es gibt offenbar keine Fähren zwischen diesen beiden Ländern. Auch von Sri Lanka aus nicht.
Dann „entdecke“ ich im Indischen Ozean die Inselgruppe Andamanen und Nikobaren, die zu Indien gehören. Aber auch von da aus finde ich keine Fährverbindung nach Thailand. Um 4:50 Uhr breche ich es ab und schlafe weiter. Es ist unruhig im Zimmer.
Mein Bettnachbar unter mir steht früh auf, duscht. Und packt seine Sachen. Der Aufruf zum Morgengebet ist sehr laut. Als es später ruhig ist, schlafe ich endlich.
Ich wache erst um 9:40 Uhr auf. Ich rasiere mich gründlich. Und dusche. Bis ich dann das Zimmer verlasse, ist es fast Mittag. Zum „Frühstück“ esse ich die restlichen Nudeln mit der Tomatensauce. Ich mache es mir in der Mikrowelle warm. Dann schneide ich mir die letzte Paprika hinein.
Später fahr ich ins Untergeschoss. Bei dem Supermarkt kaufe ich mir Zitronen, Kekse und „Cappuchino“ Dann setze ich mich mit dem Tablet an den Tisch. Beantworte Nachrichten. Chatte Mit Freunden. Und recherchiere im Netz wieder nach Möglichkeiten von Indien nach Thailand zu kommen. Ich melde mich in einer weiteren WhatsApp Gruppe an. Darüber erhalte ich Tipps. Dass ich zum Beispiel mit einem Containerschiff mitfahren könnte. Arbeit an Bord kann man über diverse online Platformen finden. Aber die offizielle Ausreise aus Indien auf dem Seeweg könnte problematisch werden. Mit dem Touristenvisum ist das wohl nicht möglich.
Ich breche das erstmal ab. Und telefoniere mit meiner besten Freundin Vanessa.
Später schreibe ich Tagebuch. Für heute Abend hab ich keinen Plan.
Zwischendurch schreibe ich mit Yaseen. Er ist in Rawalpindi. 18 km von hier entfernt.
Er macht heute aber auch nichts. Hier in Pakistan gibt es ja keine Sylvesterparties.
Ich überlege kurzzeitig, mit Taxi gzu ihm zu fahre. Lasse es aber dann doch. Es ist zu weit.
Dann werde ich von einem weiteren Gast zum pakistanischen Essen eingeladen. Es gibt sehr delikates Gemüse. Und Fladenbrot. Das Fladenbrot reicht nicht. Ich fahr spontan runter. Zu dem Supermarkt.
Aber dort gibt es kein Fladenbrot. Ich kaufe nur Kakao. Der Verkäufer erklärt mir, dass es hier einen Lieferserservice für Fladenbrot gibt. Ich esse dann den Rest vom Gemüse so. Anschließend wasche ich das Geschirr ab. Und presse mir 4 kleine Zitronen aus. Die trinke ich mit heißem Wasser und Honig. Das tut gut!
Ab 21:20 Uhr schreibe ich weiter an meinem Tagebuch. Breche es aber nach kurzer Zeit wieder ab.
Mehrere Freunde schreiben mich an. Und Tom, mein Neffe. Ich chatte lange mit Tom
An diesem Sylvesterabend ist es sehr ruhig hier im Hostel. Ich sitze alleine im Aufenthaltsraum.
Kurz vor Mitternacht verlasse ich das Hostel. Ich fahre mit dem Fahrstuhl ins 13. Stockwerk. Von hier aus hat man eine gute Aussicht auf die nächtliche Stadt. Um Mitternacht stehe ich alleine mit meinem Kakao an der Brüstung vom Flachdach. Die Millionenstadt Islamabad ist erstaunlich ruhig. Nur vereinzelt sind ein paar Knaller zu hören. Einige einzelne Feuerwerkskörper steigen in den nächtlichen Himmel. Leise Partymusik ist zu hören. Ich kann mich nicht erinnern, jemals ein so ruhiges Sylvester verbracht zu haben. Und so lange ich denken kann, ist dieser Jahreswechsel der erste, den ich alleine verbringe.
Um 0:10 Uhr bin ich wieder im Hostel. Ein weiterer Gast der ebenfalls in meinem Zimmer schläft, sitzt im Aufenthaltsraum. Mein anderer Bettnachbar schläft schon.
Ich setze mich nochmal an den Glastisch. Und schreibe Tagebuch.
Um 2 ist es wieder auf dem neuesten Stand. Ich versuch gar nicht erst, den Bericht hochzuladen.
Dann schreibe ich noch kurz Freunden. Um 2:20 Uhr mach ich das Tablet aus. Wasche kurz das Geschirr ab. Gehe Zähne Putzen. Und schlafe ab etwa 2:40 Uhr.
Im islamischen Pakistan gibt es keine Clubs oder Discotheken.
Sylvester wird offiziell nicht gefeiert. Es gibt natürlich illegale undergroundparties.
Die sind aber richtig teuer. Der Eintritt kostet umgerechnet 50€ oder viel mehr. Und der Zugang ist streng limitiert. Das kann, und will ich mir nicht leisten.
Das Jahr 2022 war super krass. Voller Ereignisse und Erlebnisse.
Ich bin gespannt, was mich 2023 erwartet.
A quiet New Year's Eve 2022. Further travel planning
Saturday, 31 December - New Year's Eve (Day 23 in Pakistan).
I don't sleep well. Wake up again and again. The room is restless.
At 3:15 a mobile phone or alarm clock rings in the bed below me.
Then I am awake for a long time. And think. Flying part of this journey is not an option for me. I am then on my mobile phone. I check Google Maps to see what options there are to get from India to Thailand. In fact, it doesn't look good. Myanmar is in between. There is no way to avoid this country by land. To the north is China. That would be the only possibility. If the border is open. And travel in China is possible.
I am considering a sea route as an alternative. Google ferry connections from India to Thailand. But there don't seem to be any ferries between these two countries. Not even from Sri Lanka.
Then I "discover" in the Indian Ocean the archipelago of Andaman and Nicobar Islands, which belong to India. But from there, too, I find no ferry connection to Thailand. At 4:50am I break it off and go back to sleep. It is restless in the room.
My bed neighbour below me gets up early, takes a shower. And packs his things. The call to morning prayer is very loud. Later, when it is quiet, I finally sleep.
I don't wake up until 9:40. I shave thoroughly. And take a shower. By the time I leave the room, it is almost noon. For "breakfast" I eat the rest of the pasta with the tomato sauce. I heat it up in the microwave. Then I slice the last of the peppers into it.
Later I drive to the basement. At the supermarket I buy lemons, biscuits and "cappuchino" Then I sit down at the table with my tablet. Answer messages. Chat with friends. And research the net again for ways to get from India to Thailand. I join another WhatsApp group. I get tips from it. For example, that I could travel on a container ship. You can find work on board via various online platforms. But officially leaving India by sea could be problematic. It's probably not possible with the tourist visa.
I'm calling it off for now. And I talk to my best friend Vanessa on the phone.
Later I write a diary. I have no plan for tonight.
In between, I write with Yaseen. He is in Rawalpindi. 18 km from here.
But he is not doing anything today either. There are no New Year's Eve parties here in Pakistan.
I briefly consider taking a taxi to him. But then I decide against it. It is too far.
Then another guest invites me to a Pakistani meal. There are very delicious vegetables. And flat bread. The flat bread is not enough. I drive down spontaneously. To the supermarket.
But there is no flatbread. I only buy cocoa. The shop assistant tells me that there is a delivery service for flatbread here. I eat the rest of the vegetables like this. Then I wash the dishes. And I squeeze 4 small lemons. I drink them with hot water and honey. That feels good!
From 9:20 pm I continue writing in my diary. But I stop again after a short while.
Several friends write to me. And Tom, my nephew. I chat for a long time with Tom
On this New Year's Eve, it is very quiet here in the hostel. I sit alone in the common room.
Shortly before midnight I leave the hostel. I take the lift to the 13th floor. From here you have a good view of the city at night. At midnight, I stand alone with my cocoa on the parapet of the flat roof. Islamabad, a city of millions, is surprisingly quiet. Only a few firecrackers can be heard. A few individual firecrackers rise into the night sky. Soft party music can be heard. I can't remember ever having spent such a quiet New Year's Eve. And for as long as I can remember, this New Year's Eve is the first one I spend alone.
At 0:10 am I am back at the hostel. Another guest who is also sleeping in my room is sitting in the common room. My other bed neighbour is already asleep.
I sit down again at the glass table. And write my diary.
At 2 it is up to date again. I don't even try to upload the report.
Then I write briefly to friends. At 2:20 I turn off the tablet. Briefly wash the dishes. Brush my teeth. And sleep from about 2:40 am.
In Islamic Pakistan there are no clubs or discos.
New Year's Eve is not officially celebrated. There are, of course, illegal underground parties.
But they are really expensive. Entrance costs the equivalent of 50€ or much more. And access is strictly limited. I can't afford that, and I don't want to.
The year 2022 was super cool. Full of events and experiences.
I'm excited to see what awaits me in 2023.
