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2. Weihnachtstag - Islamabad. Faisal-Mosque. Fahrrad Reparatur

<Das war der 1. Weihnachtstag

Montag, 26. Dezember 2. Weihnachtstag in den christlichen Ländern) (Tag 19 in Pakistan)

Heute wache ich erst gegen 8:40 Uhr auf. Erstmal gehe ich duschen. Das Wasser wird nicht warm. Es ist eiskalt. Also dusche ich kalt. Es ist mir klar, dass das warme Wasser nicht geht. Nahezu sämtliche Sanitäreinrichtungen in diesem Hostel (in ganz Pakistan) sind heruntergekommen. (Optisch und technisch verkommen – Schrott). Es tut mir leid, das so drastisch zu schreiben. Aber ich kann und will Dinge nicht schönreden.

Ich bin wieder recht spät zum Frühstück. Trinke nur einen Milchtee.

Kurz nach 10 fahre ich mit Fahrrad in die Stadt. Als ich losfahre, fällt mir auf, dass der linke Schalthebel kaputt ist. Das Plastik ist gebrochen. Dieser Hebel ist für den vorderen Umwerfer. Ich benutze ihn so gut wie nie. Ich vermute, dass er beim letzten Transport kaputt gegangen ist.

Heute will ich die berühmte Faisal-Mosque besichtigen. Bis zu dieser Moschee sind es etwa 8 km. Auf dem Weg halte ich bei einem Café an. Hier frühstücke ich gefüllte Paratha.

Es ist das erste Mal, dass ich eine etwas weitere Strecke in Pakistan mit Fahrrad fahre. Die Navigation mit Google Maps klappt recht gut. Trotzdem ist das fahren im Linksverkehr eine Herausforderung.

Es erfordert höchste Konzentration.  Ich weiß oft nicht auf welcher Spur ich mit dem Fahrrad fahren soll. Insbesondere das abbiegen ist immer wieder ein gefährlicher und schwieriger Akt.

Und die bauliche Trennung der Fahrbahn nervt mich! Zumindest gibt es hier alle par 100 Meter „Öffnungen“ die einen Richtungswechsel zulassen. Gegen 11:40 Uhr erreiche ich die Faisal-Moschee. Die von 1976 -1986 gebaute Nationalmoschee Pakistans ist die fünftgrößte Moschee der Welt und die größte in Südasien. Sie befindet sich am nördlichen Ende der Faisal Avenue und damit am nördlichsten Ende der Stadt und am Fuß der Margalla Hills, den westlichsten Ausläufern des Himalaya.

Schon beim betreten der Anlage müssen die Schuhe ausgezogen werden. Auch den Rucksack muss ich abgeben.  Ich bin etwa 1 Stunde in dem gewaltigen Komplex. Die eigentliche Beethalle ist allerdings geschlossen.  Drinnen finden Reinigungsarbeiten statt. Am Eingang weisen Schilder darauf hin, dass fotografieren verboten ist. Aber das gilt offenbar nur für den Innenraum. Andere Besucher machen Fotos. Also mache ich auch welche.

Für mich ist es etwas besonderes  als Christ an einem christlichen Feiertag in einer Moschee zu sein.

Aber ich bin eh nicht gläubig. Trotzdem respektiere ich jede Religion.

Um 12:45 Uhr mache ich mich auf den Rückweg.

Um 13:10  Uhr passiert etwas, womit ich nicht gerechnet hätte. Der neue vordere Umwerfer verhakt sich im Zahnkranz vom Tretlager. Und verbiegt total. Dieses Bauteil war ja sehr günstig. Aber ist schon nach wenigen Kilometern „Schrott“ Jetzt ist mir klar, warum es so günstig war. Wenn ich etwas hasse, dann ist es billiger Schrott der nichts taugt. Aber ich rege mich nicht auf. Es bringt ja eh nichts. Und ich sollte lernen, Dinge die ich im Moment nicht ändern kann, einfach hinzunehmen. Also biege ich das Teil einigermaßen gerade. Als ich dazu das Fahrrad auf den Kopf stelle, bricht meine Handy Halterung ab. Aber auch das ist dann so.

Ich beheben den Schaden provisorisch. Dann fahr ich weiter. Ich suche über Google Maps eine Fahrradwerkstatt. Und fahr dorthin. Um 14:30 Uhr komme ich an der Adresse an. Aber wie so oft, finde ich an der angegebenen Stelle keine Werkstatt. Auch in der näheren Umgebung nicht. Ich suche über Google eine andere. Fahr in die angegebene Richtung. Dann werde ich von einem Mann angesprochen. Er fragt mich, wo ich hin will.

Ich zeige auf den kaputten Schalthebel. „Bicycle repair“ Er zeigt mir die Richtung. Es ist entgegengesetzt von meiner Google Route. Aber ich vertraue ihm. Und fahr zurück. Und tatsächlich…

Schon nach wenigen Metern kommen mehrere Mopedwerkstätten. Die Mopeds werden auf der Straße repariert. Auf einem Hinweisschild ist neben dem Moped auch ein Fahrrad abgebildet. Ich halte bei der Werkstatt. Zeige dem Mechaniker der Grad an einem Moped schraubt meinen kaputten Schalthebel. Er schüttelt den Kopf. Und gibt mir zu verstehen,  dass ich zum übernächsten Shop gehen soll.

Das ist tatsächlich eine reine Fahrradwerkstatt. Es gibt sogar ein Geschäft, wo Fahrräder verkauft werden. Auch hier schraubt der Mechaniker auf der Straße.

Ich zeige auf die kaputten Teile an meinem Fahrrad. Minuten später beginnt er mit der Reparatur.

Er hat ein Set Schalthebel. Da auch der andere schon diverse Macken hat, gebe ich ihm zu verstehen,  dass er beide austauschen soll. Auch den Umwerfer erneuert er. Er hat einen Umwerfer, der einen recht soliden Eindruck macht. Mit den Schalthebeln werden auch gleich die Bowdenzüge erneuert. Das ist mir recht. Innerhalb kürzester Zeit hat er alle Teile ausgetauscht und die Schaltung neu eingestellt. Dann gebe ich ihm zu verstehen,  dass er auch gleich nach der Bremse gucken soll. Der hintere Bowdenzug ist schon wieder angerissen. Und die Bremsbacken sind auch schon wieder stark abgenutzt. Er tauscht den Bowdenzug und die Bremsbacken aus. Für vorne gibt er mir welche in Reserve mit. Nach meinem Gefühl könnte die Bremse hinten strammer sein. Aber ich belasse es jetzt dabei. Bin ja froh, dass er mir so schnell und unkompliziert helfen konnte. Ich bin überrascht, wie günstig diese Reparatur ist. Insgesamt bezahle ich nur 2000 Rupies (8,29€)

Das ist krass günstig! Aber mittlerweile ist mir klar, dass ich von so einem Preis nichts erwarten kann. Die Ersatzteile sind nicht optimal. Und schon gar nicht für eine Weltreise geeignet. Aber hier in Pakistan werde ich nichts besseres kriegen. Und zumindest erstmal ist mein Fahrrad wieder einsatzbereit.

Mittlerweile ist es 16:15 Uhr. Ich habe Hunger. Und fahr erstmal zu einem Restaurant.  Hier bestelle ich einen chicken plate. Ich bekomme einen großen Teller mit Hähnchenteilen. Dazu Fladenbrot.  Dazu bestelle ich noch einen Salat. Das Fleisch ist delikat gewürzt. Und lecker.

Nach dem Essen fahr ich zurück zum Hostel. Ich bin ja schon ganz in der Nähe.

Gegen17:30 Uhr bin ich wieder im Hostel. Ich werde schon von Yaseen erwartet. Heute ist hier sehr viel Betrieb. Eine große Gruppe junger Männer ist angereist. Auch mein Zimmer ist voll belegt. Und das ganze Hostel ist noch schmutziger als sonst. Insbesondere die Toiletten sind extrem schmutzig.

Da wir ja am 28.12. (Übermorgen) eh abreisen sollen, möchte Yaseen heute schon fahren. Aber mir ist das zu kurzfristig. Wir überlegen eine Weile hin und her. Und einigen uns dann auf morgen. Allerdings ist das Backpacker Hostel ausgebucht. Yaseen hat ein Hotel gefunden. Über Booking.com kostet die Nacht im Einzelzimmer nur 1000 Rupies. Das ist günstiger als hier im 6 Bett Zimmer. Ich will es buchen. Aber die Buchung geht nur mit Kreditkarte.  Und ich hab ja keine. Also hat es sich erledigt. Ich finde dann über Booking doch noch ein freies Bett im Mehrbettzimmer im Backpacker Hostel. Das kostet 1450 Rupies pro Nacht. Es ist zwar etwas teurer als hier, aber das ist dann so.

Ich würde allerdings noch bis zum 28.12. Hier bleiben. So kann ich morgen in Ruhe mein Fahrrad vorbereiten und beladen. Bis zum Backpacker Hostel am anderen Ende der Stadt sind es etwa 15 km. Ich buche vom 28.12. – 02.01. Dann sehe ich weiter. Yaseen fährt heute noch zu dem Hotel. Wir verabschieden uns.

In meinem Zimmer sind doch nur 3 weitere Männer. Das ist Ok.

Später bin ich im Bett. Und schreibe Tagebuch.

Gegen 21:30 Uhr steht der Eintrag von gestern. Als ich dann den Bericht hochladen will, merke ich, dass das Internet nicht geht, Oder nur sehr schlecht. Ich breche es ab. Und gehe erstmal Zähne putzen. Heute hat es keinen Zweck mehr. Ich kuschel mich in meinen Schlafsack.

Ab 22:45 Uhr schlafe ich. Meine Zitrone lasse ich heute ausfallen.

So geht es morgen weiter>

Boxing Day. Islamabad. Faisal Mosque. Bicycle repair

<This was the 1st Christmas Day

Monday, 26 December 2nd Christmas Day in Christian countries) (Day 19 in Pakistan).

Today I don't wake up until around 8:40am. First I take a shower. The water does not get warm. It is freezing cold. So I take a cold shower. It is clear to me that the warm water is not working. Almost all the sanitary facilities in this hostel (in the whole of Pakistan) are run-down. (Visually and technically dilapidated - junk). I am sorry to write this so drastically. But I cannot and will not gloss things over.

I am quite late for breakfast again. I only drink a milk tea.

Shortly after 10, I cycle into town. As I set off, I notice that the left gear lever is broken. The plastic is broken. This lever is for the front derailleur. I hardly ever use it. I suspect that it broke during the last transport.

Today I want to visit the famous Faisal Mosque. It is about 8 km to this mosque. On the way I stop at a café. Here I have breakfast filled paratha.

It is the first time I cycle a slightly longer distance in Pakistan. The navigation with Google Maps works quite well. Nevertheless, driving in left-hand traffic is a challenge.

It requires the utmost concentration.  I often don't know which lane to cycle in. Turning off in particular is always a dangerous and difficult act.

And the structural separation of the lanes annoys me! At least there are "openings" every 100 metres that allow a change of direction. Around 11:40 am I reach the Faisal Mosque. The National Mosque of Pakistan, built from 1976 -1986, is the fifth largest mosque in the world and the largest in South Asia. It is located at the northern end of Faisal Avenue and thus at the northernmost end of the city and at the foot of the Margalla Hills, the westernmost foothills of the Himalayas.

As soon as I enter the complex, my shoes have to be taken off. I also have to hand in my backpack.  I spend about 1 hour in the huge complex. The actual flowerbed hall, however, is closed.  Cleaning work is going on inside. Signs at the entrance point out that photography is prohibited. But that apparently only applies to the interior. Other visitors are taking photos. So I take some too.

For me, as a Christian, it is something special to be in a mosque on a Christian holiday.

But I'm not a believer anyway. Nevertheless, I respect every religion.

At 12:45 pm, I make my way back.

At 13:10 something happens that I would not have expected. The new front derailleur gets caught in the sprocket of the bottom bracket. And bends completely. This component was very cheap. But after just a few kilometres it's "scrap". Now I realise why it was so cheap. If there's one thing I hate, it's cheap junk that's no good. But I don't get upset. It's no use anyway. And I should learn to accept things that I can't change at the moment. So I straighten the thing out a bit. When I turn the bike upside down, my mobile phone holder breaks off. But that's also the way it is.

I repair the damage provisionally. Then I ride on. I look for a bicycle repair shop on Google Maps. And ride there. I arrive at the address at 14:30. But as is often the case, I can't find a repair shop at the given location. Not even in the immediate vicinity. I search for another one on Google. I drive in the direction indicated. Then I am approached by a man. He asks me where I want to go.

I point to the broken gear lever. "Bicycle repair" He shows me the direction. It is opposite from my Google route. But I trust him. And ride back. And indeed...

After only a few metres there are several moped repair shops. The mopeds are repaired on the road. A sign shows a bicycle next to the moped. I stop at the workshop. I show the mechanic who is working on a moped my broken gearstick. He shakes his head. And tells me to go to the next shop but one.

This is actually a bicycle repair shop. There is even a shop where bicycles are sold. Here, too, the mechanic is screwing away on the street.

I point to the broken parts on my bike. Minutes later he starts repairing it.

He has a set of gear levers. Since the other one already has several quirks, I tell him to replace both. He also replaces the front derailleur. He has a front derailleur that looks quite solid. The Bowden cables are also replaced along with the gear levers. That's fine with me. Within a very short time he has replaced all the parts and readjusted the gears. Then I tell him to check the brakes as well. The rear bowden cable is already torn again. And the brake shoes are also badly worn again. He replaces the Bowden cable and the brake shoes. He gives me some spare ones for the front. I feel that the rear brake could be tighter. But I'll leave it at that for now. I'm glad he was able to help me so quickly and easily. I am surprised how cheap this repair is. In total I only pay 2000 Rupees (8,29€).

That's really cheap! But by now I realise that I can't expect anything from such a price. The spare parts are not optimal. And certainly not suitable for a world tour. But here in Pakistan I won't get anything better. And at least for now, my bike is ready for use again.

In the meantime it is 4:15 pm. I am hungry. So I drive to a restaurant.  Here I order a chicken plate. I get a big plate with chicken pieces. With pita bread.  I also order a salad. The meat is delicately seasoned. And delicious.

After dinner I drive back to the hostel. I am already close by.

Around 5.30 pm I am back at the hostel. Yaseen is already waiting for me. There is a lot of activity here today. A large group of young men has arrived. My room is also fully occupied. And the whole hostel is even dirtier than usual. Especially the toilets are extremely dirty.

Since we are supposed to leave on 28.12 (the day after tomorrow) anyway, Yaseen wants to leave today. But it is too short notice for me. We think back and forth for a while. And then we agree on tomorrow. However, the backpacker hostel is fully booked. Yaseen has found a hotel. Via Booking.com, a night in a single room costs only 1000 rupees. That is cheaper than here in a 6 bed room. I want to book it. But the booking is only possible with a credit card. And I don't have one. So that's it. I find a free bed in a shared room in a backpacker hostel via Booking. It costs 1450 rupees per night. It is a bit more expensive than here, but that's the way it is.

However, I would stay here until 28 December. So I can prepare and load my bike tomorrow in peace. It is about 15 km to the backpacker hostel at the other end of town. I book from 28.12. - 02.01. Then I see what happens. Yaseen drives to the hotel today. We say goodbye.

There are only 3 other men in my room. That is OK.

Later I am in bed. And write my diary.

Around 9:30 pm I have written yesterday's entry. When I want to upload the report, I notice that the internet is not working, or only very badly. I cancel it. And go and brush my teeth. It's no use today. I snuggle into my sleeping bag.

From 22:45 I sleep. I skip my lemon today.

This is how it will continue tomorrow>