<Das war der Abschied von Gipsy Village
Dienstag, 06. September (Ich bin in Armenien)
Um 7:45 Uhr wache ich auf.
Ich wasche mich kurz.
Dann packe ich meine Sachen zusammen.
Später kommt ein Nachbar vorbei, der englisch kann. Wir unterhalten uns eine Weile.
Gegen 10 verabschiede ich mich. Und fahre weiter. Bis zur armenischen Grenze sind es noch knapp 30 km.
Um 10:30 Uhr frühstücke ich am Straßenrand.
Heute komme ich gut voran.
Gegen 11:20 Uhr komme ich an einem Spar Supermarkt vorbei. Ich will mir Einweghandschuhe kaufen. Aber so etwas gibt es hier nicht. Ich kaufe nur Rasierer. Kurz darauf komme ich an einem Gemischtwarenladen vorbei. Auch hier gibt es keine Einweghandschuhe. Ich kaufe stattdessen sehr günstig dünne Arbeitshandschuhe. (Später merke ich, dass die ideal sind, um mal eben schnell die Kette wieder aufzulegen. Sie sind bequemen strapazierfähig. Und natürlich viel nachhaltiger als Einweghandschuhe)
Um 13:50 Uhr erreiche ich den Grenzort Sadakhlo. Bis zur Grenze sind es noch etwa 2 km. Dieser Ort ist recht klein. Ich komme an einem Autohändler mit Imbiss vorbei. Draußen sitzen Männer am Tisch. Sie winken mich heran. Laden mich erst zu einem Getränk ein. Ich bestelle Brause. Dann kommt ihre Essensbestellung. Sie bestellen einen Teller mehr. Und laden mich wie selbstverständlich mit ein. Das ist eine tolle Überraschung. Es gibt Salat, Fisch und Brot. Ich halte mich allerdings zurück. Nach etwa 30 Minuten verabschiede ich mich. Als ich gerade weiter fahren will, kommen 2 junge Radfahrer vorbei. Sie halten an. Wir unterhalten uns. Moni und Berni kommen auch aus Deutschland. Und sind ebenfalls auf Langzeit Fahrradreise gen Osten. Auch sie wollen nach Armenien. Und dann Iran. Spontan fahren wir zusammen weiter. Erstmal über die Grenze. Kurz vor dem Grenzübergang kommen wir an mehreren Geschäften und Imbissbuden vorbei. Ich will mein letztes georgisches Kleingeld ausgeben. Kaufe mir Chatschapuri und Cappuccino. Es bleibt aber immer noch Kleingeld über.
Eigentlich habe ich auch noch Postkarten und Briefmarken für meine Freunde in Deutschland. Aber ich habe es versäumt (vergessen) die zu schreiben. Nun ist es zu spät.
Als wir vor dem Geschäft stehen, kommen wir mit weiteren Reisenden und Menschen aus Deutschland ins Gespräch.
Dann verabschieden wir uns. Und fahren zur Grenze.
Vor der Grenze überlege ich, ob ich die türkische Flagge abmachen sollte. Ich weiß, dass das Verhältnis zwischen der Türkei und Armenien angespannt ist. Ich entscheide mich aber sie dran zu lassen.
Um 15:40 Uhr überqueren wir die Grenze zwischen Georgien und Armenien über den Grenzübergang Bagratashen- Sadakhlo. Die Grenzüberquerung klappt problemlos. Niemand fragt nach einem Covid Test. Dem Grenzbeamten fällt meine türkische Flagge auf. Er sagt aber nichts weiter dazu.
Um 15:50 Uhr sind wir in Armenien. Hier kann ich als deutscher Staatsbürger 6 Monate ohne Visum bleiben. Ich bin jetzt im 12. Land meiner Fahrradreise von Dresden nach Hiroshima.
Eigentlich will ich ein Foto am Länderschild machen. Ich sehe aber keins. Moni macht ein Foto von mir vor dem 1. Regionsschild.
Es dauert recht lange, bis wir einen Geldautomaten finden, der unsere Mastercard akzeptiert.
Ich hebe 38.000 AMD ab. Das wird mir vom Geldautomaten angeboten. Weil es etwa 100€ entspricht. Aktuell sind es allerdings 95,34€. Als nächstes besorge ich mir eine armenische Sim Karte.
Beim Anbieter Team Telecom Armenia kostet die 4000 AMD. (10€) Dafür gibt es 7 GB Internet / Monat. (Später merke ich allerdings, dass der Empfang sehr schlecht ist)
Etwa um 17 Uhr verlassen wir die Grenze. Wir wollen heute erstmal zusammen einen Zeltplatz suchen. Das ist allerdings hier in der Nähe der Grenze nicht so einfach. Die Straße zum nächsten Ort Haghtanak verläuft neben dem Fluss Debed, der auch teilweise der Grenzfluss ist. Dort sollten wir besser nicht zelten. Also fahren wir noch ein ganzes Stück weiter. Gegen 18 Uhr kommen wir kurz vor Haghtanak an einem Seitenweg vorbei, der auf ein offenbar verlassenes Gelände führt. Hier ist ein idealer Platz zum Zelten. Wir bauen unsere Zelte auf. Dann wollen wir zusammen kochen und Essen. Ich habe noch ja das Gemüse von Gipsy Village. Die beiden haben auch noch was. Und sie haben einen Campingkocher. Also schmeißen wir zusammen. Moni kocht für uns Nudeln mit Tomatensauce. Und macht Salat. Dann fährt ein Auto auf das Gelände. Ein Mann steigt aus. Er wohnt hier in der Nähe. Und hatte uns gesehen. Jetzt will er mal gucken, was wir hier machen. Als wir ihm auf englisch sagen, dass wir Fahrradreisende aus Deutschland sind und hier nur eine Nacht zelten, freut er sich, dass wir seine Gäste sind. Er fährt kurz weg und kommt dann wieder. Jetzt schenkt er uns eine große Tüte mit Weintrauben. Und ein großes Glas mit Rosentee. Er würde uns gerne in sein Haus einladen, hat aber keinen Platz.
Später hängen Moni und Berni Ihre Campingdusche in dem großen Baum auf, unter dem wir zelten.
Nachdem sie geduscht haben, befüllen wir sie noch einmal mit dem Wasser aus meinem Kanister. Dann kann ich morgen früh duschen.
Ab 21:40 Uhr schreibe ich Tagebuch. Ich breche es aber nach kurzer Zeit ab. Ich bin zu müde. Trinke noch meine Zitrone. Und schlafe ab 22:10 Uhr.
Später fängt es an zu regnen.
Ich hatte heute folgende Ausgaben:
In Georgien:
Lebensmittel: 11,90 GEL
Rasierer: 2,20 GEL
Arbeitshandschuhe: 1,25 GEL
Chatschapuri & Cappuccino : 3 GEL
Gesamt: 18,35 GEL (6,48€)
In Armenien:
Simkarte: 4000 AMD (Armenischer Dram) = 10€ (1 € entspricht aktuell 399,87 AMD)
Ich bin heute 41 km gefahren.
I am in Armenia
<This was the farewell to Gipsy Village
Tuesday, 06 September (I am in Armenia)
At 7:45 I wake up.
I wash briefly.
Then I pack up my things.
Later, a neighbour who knows English comes by. We talk for a while.
Around 10 I say goodbye. And drive on. It is still about 30 km to the Armenian border.
At 10:30 I have breakfast by the roadside.
Today I make good progress.
Around 11:20am I pass a Spar supermarket. I want to buy disposable gloves. But there is nothing like that here. I only buy razors. Shortly afterwards I pass a general shop. There are no disposable gloves here either. Instead, I buy very cheap thin work gloves. (Later I realise that they are ideal for quickly putting the chain back on. They are comfortable and hard-wearing. And of course much more sustainable than disposable gloves).
At 13:50 I reach the border town of Sadakhlo. It is about 2 km to the border. This place is quite small. I pass a car dealer with a snack bar. Outside, men are sitting at a table. They wave me over. First they invite me for a drink. I order a soda. Then comes their food order. They order an extra plate. And invite me along as a matter of course. It's a great surprise. There is salad, fish and bread. I hold back, though. After about 30 minutes, I say goodbye. Just as I'm about to go on, two young cyclists pass by. They stop. We chat. Moni and Berni are also from Germany. They are also on a long-term cycling trip to the East. They also want to go to Armenia. And then Iran. We spontaneously ride on together. First we cross the border. Shortly before the border crossing we pass several shops and snack bars. I want to spend my last Georgian change. I buy some Chatschapuri and a cappuccino. But there is still some change left.
Actually, I also have postcards and stamps for my friends in Germany. But I neglected (forgot) to write them. Now it is too late.
As we stand in front of the shop, we start talking to other travellers and people from Germany.
Then we say goodbye. And drive to the border.
Before the border I think about taking off the Turkish flag. I know that relations between Turkey and Armenia are tense. But I decide to leave it on.
At 15:40 we cross the border between Georgia and Armenia via the Bagratashen-Sadakhlo border crossing. The border crossing goes smoothly. Nobody asks for a Covid test. The border official notices my Turkish flag. But he says nothing more about it.
At 15:50 we are in Armenia. As a German citizen, I can stay here for 6 months without a visa. I am now in the 12th country of my bicycle journey from Dresden to Hiroshima.
Actually, I want to take a photo at the country sign. But I don't see one. Moni takes a photo of me in front of the 1st region sign.
It takes quite a while until we find an ATM that accepts our Mastercard.
I withdraw 38,000 AMD. This is what the ATM offers me. Because it corresponds to about 100€. But at the moment it is 95,34€. Next I get an Armenian sim card.
It costs 4000 AMD from the provider Team Telecom Armenia. (10€) For that you get 7 GB internet per month. (Later I notice, however, that the reception is very bad.)
Around 5 pm we leave the border. Today we want to look for a campsite together. But that is not so easy here near the border. The road to the next village, Haghtanak, runs next to the river Debed, which is also partly the border river. It is better not to camp there. So we drive quite a bit further. Around 6 pm, shortly before Haghtanak, we pass a side road that leads to an apparently abandoned area. This is an ideal place to camp. We put up our tents. Then we want to cook and eat together. I still have the vegetables from Gipsy Village. The two of them have some too. And they have a camping cooker. So we throw together. Moni cooks pasta with tomato sauce for us. And makes salad. Then a car drives onto the site. A man gets out. He lives near here. And had seen us. Now he wants to see what we are doing here. When we tell him in English that we are bicycle travellers from Germany and are only camping here for one night, he is happy that we are his guests. He drives away for a short while and then comes back. Now he gives us a big bag of grapes. And a big glass of rose tea. He would like to invite us into his house, but has no room.
Later, Moni and Berni hang up their camping shower in the big tree under which we are camping.
After they have showered, we fill them again with the water from my canister. Then I can take a shower in the morning.
From 21:40 I write a diary. But I break it off after a short while. I am too tired. I drink my lemon. And sleep from 22:10.
Later it starts to rain.
I had the following expenses today:
Georgia:
Food: 11.90 GEL
razor: 2,20 GEL
Work gloves: 1,25 GEL
Hachapuri & Cappuccino : 3 GEL
Total: 18,35 GEL (6,48€)
In Armenia:
Sim card: 4000 AMD (Armenian Dram) = 10€ (1 € currently equals 399,87 AMD)
I drove 41 km today.