· 

Fahrt nach Assureti. Bergauf. Wind - Ich bin als Helfer auf dem Campingplatz

<Das war der Mittwoch

Donnerstag, 23. Juni 

Etwa um 6:40 Uhr wache ich auf. Zuerst befestige ich das Solarpanel am Zelt. Und mache Fotos.

Ich bin an einem wundervollen Ort!

Allerdings ist es auch heute morgen sehr windig!

Ich schreibe Tagebuch. Das dauert heute recht lange. Der Wind rüttelt am Zelt. Das macht es mir sehr schwer, mich zu konzentrieren. Um 9:30 Uhr ist es wieder auf dem neuesten Stand.

Ich schreibe einen kurzen Facebook Post mit den Fotos von heute morgen. Dann mache den Bericht von gestern. Sichere die Fotos. Und lade sie hoch. Um 10:30 Uhr ist alles wieder aktuell. Dann bekomme ich eine Nachricht von dem Zeltplatz in der Nähe von Assureti.  Anna schreibt mir, dass ich als Volunteer kommen kann. Das ist toll! Und passt ,ir sehr gut. Ich bin ja schon auf dem Weg dorthin. Ich schreibe Nikita, dem Volunteer Koordinator. Er schickt mir die Adresse. Jetzt fahre ich direkt dorthin. 

Dann wasche ich mich und packe meine Sachen zusammen. Das ist durch den Wind heute sehr anstrengend. Auch das Zelt abbauen und zusammen rollen ist eine Herausforderung. Genau wie das Fahrrad beladen. Das wird zusätzlich noch durch die Dornen von dem Baum erschwert, an dem ich es angelehnt habe. Immer wieder Dornenbüsche! Sie sind mein größter natürliches „Problem“ auf dieser Reise. Aber wenigstens bleiben meine Reifen heute heile. Die guten Schwalbe Pannenschutzreifen bewähren sich. 

Außerdem ärgere ich mich mit Dingen herum, die nichts taugen. Die Gummibänder reißen sehr schnell. Und auch die Karabinerhaken von den Solarpanels sind nur unbrauchbarer Schrott. Nach kurzer Benutzung leiern sie aus. Es ist wie mit fast allem. Im Geschäft und neu sieht es super schick aus. Aber im Alltag „zerfallen“ die meisten Dinge. Wirklich hochwertige und haltbare Sachen werden nur fürs Militär produziert. Oder sind für den Normalbürger unerschwinglich teuer. Die Reifen von Schwalbe sind eine löbliche Ausnahme!.

Mein Frühstück besteht heute nur aus einem Apfel.  Zu mehr hab ich keine Zeit. Ich bin spät dran.

Um 13:45 Uhr bin ich startklar. Ich verlasse diesen tollen Ort. Wenige Minuten später schiebe ich das Rad zurück auf die Straße und meine Komoot Route. Bis zum Campingplatz sind es etwa 28 km. Und ich schiebe auch gleich weiter. Es geht noch ein ganzes Stück extrem steil bergauf! Ich schaffe es nur mit letzter Kraft, das Fahrrad gegen den Wind vorwärts zu bewegen. Komoot zeigt mir eine Steigung von 27% an. Das halte ich allerdings für unrealistisch. Trotzdem sind es realistisch 20 %.

Nach kurzer Zeit benötige ich erstmal eine Pause. Ich esse Mettwurst, Nüsse und Bananen.

Je höher ich komme, umso besser wird die Aussicht auf die umliegende Landschaft. Um 15 Uhr bin ich auf dem höchsten Punkt. Die Aussicht auf Tiflis ist phänomenal! Jetzt geht es überwiegend bergab. Ich komme durch eine dünn besiedelte Landschaft. Interessant sind die künstlichen Barrieren in der Fahrbahn. So werden die Autofahrer zum bremsen gezwungen. Das ist aus meiner Sicht sehr sinnvoll. Zum einen wegen der abschüssigen und gefährlichen Straße. Aber auch wegen der Tiere, die hier leben. Immer wieder sehe ich Schilder, die auf Schildkröten und Kaninchen hinweisen.

Um 15:30 Uhr komme ich auf die Hauptstraße. Es ist die ს6 (E117), die bis nach Armenien führt. Bei einem kleinen Geschäft kaufe ich mir einen Eiskaffee. 

Hier ist der Seitenwind ein großes Problem mir mich. Immer wieder drückt er mich auf die Fahrbahn. Oft müssen Autos ausweichen. Fahren ist fast nicht möglich. Und selbst absteigen ist eine Herausforderung. Ich komme an meine Belastungsgrenze! 

Wenn der Wind dreht, weht mir meine Fahne ins Gesicht.  

Später halte ich bei einer Tankstelle an. Trinke einen Milchkaffee. Und fülle meine Wasservorräte auf.

Um17:50 Uhr führt Komoot mich auf eine Nebenstrecke. Hier sind viele wilde Hunde. Einige stehen auf der Straße. Andere verfolgen mich laut bellend.

Nach etwa 20 Minuten komme ich wieder auf eine Hauptstraße. 

Zuletzt geht es nochmal bergauf. Um 19:10 Uhr erreiche ich ein Schild. „Elisabethtal“ und das Navi führt mich auf einen Feldweg. Dieser Weg ist sehr schlecht. Und es geht steil bergauf. Dann erreiche ich das Dorf Assureti. Dieses Dorf wurde am 19. November 1818 von Kaukasiendeutschen unter dem Namen Elisabethtal oder Elisabeththal von 72 deutschen Auswandererfamilien gegründet. Nach dem Angriff der Wehrmacht auf die Sowjetunion im Juni 1941 wurden die deutschen Einwohner im Oktober 1941 nach Sibirien und Kasachstan deportiert.

Und tatsächlich… Hier sieht es aus wie in einem deutschen Dorf. Allerdings stehen viele der Fachwerkhäuser leer. 

Dann kommt mir ein Kleinbus entgegen. Und hält an. Der Fahrer spricht mich direkt auf englisch an. Es ist Nikita vom Campingplatz. Sie fahren kurz ins Dorf. Einkaufen. Kommen aber gleich wieder. Ich fahre direkt zum Campingplatz. 

Der ist etwa 1 km außerhalb. Am Ende vom Dorf wird die gepflasterte Straße zum Feldweg, der in die Natur führt. Ich komme durch eine wunderschöne Landschaft. Gegen 20 Uhr komme ich auf dem Gelände an. Schon vor dem Eingang werde ich von 3 Hunden begrüßt. 

Ich werde sehr freundlich aufgenommen. Und gleich zum Essen eingeladen. Es gibt Pasta.

Dieser Campingplatz ist noch im Aufbau. Hier leben und arbeiten etwa 10 – 20 Menschen unterschiedlicher Nationalitäten. Die meisten kommen aus Russland. Anna und Max leiten „Gipsy village“. Nikita unterstützt sie. Außerdem mehrere Helfer. Feste Arbeiter oder auf Volunteer Basis.

Unter anderem Natalie und ihr Mann aus Kolumbien. Sie sind ebenfalls mit dem Fahrrad auf Weltreise. Natalie ist zur Zeit für die Küche und die Zubereitung der Mahlzeiten zuständig. 

Dabei wird sie immer im Wechsel von einem anderen Volunteer unterstützt. Ich trage mich spontan für morgen Abend ein.

Später zeigt mir Natalie kurz den Sanitärbereich. Und den großen Schlafraum in dem ich untergebracht werde. 

Dann wird mir angeboten, in die Sauna zu gehen. Aber ich hab heute keine Lust mehr. Bin doch ziemlich kaputt. Ich richte noch kurz meinen Schlafplatz ein.

Abends sitzen wir noch lange zusammen. Die Kommunikation läuft hier überwiegend auf englisch oder russisch. Nikita wird mir morgen das Gelände zeigen. 

Gegen Mitternacht verabschiede ich mich. Ich trinke dann noch meine Zitrone. Heute wieder mit heißem Wasser. 

Ab 0:30 Uhr schlafe ich.


Der Tag war sehr anstrengend. 


Ich habe auch heute finanzielle Unterstützung erhalten. 

Ich hatte heute folgende Ausgaben:

Eiskaffee:2,60 GEL 

Milchkaffee 1,55 GEL 

Gesamt: 4,15 GEL (1,34€)


Ich bin heute etwa 29 km gefahren. Bzw. hab das Rad teilweise steil bergauf geschoben. 


Seit heute bin ich als Volunteer auf dem Campingplatz. 

Ich werde hier an 5 Tagen pro Woche etwa 4 – 5 Stunden pro Tag arbeiten.

Dafür kann ich hier leben. Alles nutzen. Inklusive 3 Mahlzeiten am Tag. 

Das ist super gut für mich!

Ich werde etwa 1 Monat hier bleiben.

Und demnächst (mit Auto oder Bus) nochmal nach Tiflis fahren, um meine Einkäufe zu erledigen. 

Außerdem möchte ich mich ja um die Veröffentlichung von meinem 1. Buch kümmern.

Natürlich werde ich meinen Blog aktuell halten.

Und wenn die Zeit reicht, werde ich an meinem 2. Buch arbeiten. Das wird ja der 1. Teil von meinem Reisebericht. 

Im Besten Fall bekomme ich das auch noch fertig. Und kann es ebenfalls veröffentlichen. 

So geht es morgen weiter>

Drive to Assureti. Uphill. Wind - I am a helper at the campsite

<This was Wednesday

Thursday, 23 June 

At about 6:40 I wake up. First I attach the solar panel to the tent. And take photos.

I am in a wonderful place!

However, it is also very windy this morning!

I write my diary. That takes quite a long time today. The wind rattles the tent. It makes it very difficult for me to concentrate. At 9:30 it is up to date again.

I write a short Facebook post with the photos from this morning. Then do the report from yesterday. Save the photos. And upload them. At 10:30 everything is up to date again. Then I get a message from the campsite near Assureti. Anna writes me that I can come as a volunteer. That's great! And it suits us very well. I am already on my way there. I write to Nikita, the volunteer coordinator. He sends me the address. Now I'm going straight there. 

Then I wash and pack my things. It's very exhausting because of the wind today. Taking down the tent and rolling it up is also a challenge. Just like loading the bike. This is made even more difficult by the thorns from the tree I leaned it against. Always thorn bushes! They are my biggest natural "problem" on this journey. But at least my tyres stay intact today. The good Schwalbe puncture protection tyres prove their worth. 

Besides, I am annoyed with things that are no good. The rubber bands tear very quickly. And the snap hooks from the solar panels are just useless junk. They wear out after a short time of use. It's like with almost everything. In the shop and new, it looks super chic. But in everyday life, most things "fall apart". Really high-quality and durable things are only produced for the military. Or are prohibitively expensive for the average person. The Schwalbe tyres are a laudable exception!

My breakfast today consists only of an apple. I don't have time for more. I'm running late.

At 13:45 I am ready to go. I leave this great place. A few minutes later I push the bike back onto the road and my Komoot route. It's about 28 km to the campsite. And I push right on. It's an extremely steep uphill stretch! I only manage to move the bike forward against the wind with the last of my strength. Komoot shows me a gradient of 27%. However, I think that is unrealistic. Nevertheless, it is realistically 20%.

After a short while I need a break. I eat Mettwurst, nuts and bananas.

The higher I get, the better the view of the surrounding landscape. At 3 pm I am at the highest point. The view of Tbilisi is phenomenal! Now it's mostly downhill. I pass through a sparsely populated landscape. The artificial barriers in the roadway are interesting. This forces drivers to brake. This makes a lot of sense from my point of view. On the one hand because of the sloping and dangerous road. But also because of the animals that live here. Again and again I see signs pointing out turtles and rabbits.

At 3:30 pm I get onto the main road. It is the ს6 (E117), which leads to Armenia. At a small shop I buy an iced coffee. 

Here the crosswind is a big problem for me. Again and again it pushes me onto the road. Often cars have to swerve. Driving is almost impossible. And even dismounting is a challenge. I reach my breaking point! 

When the wind shifts, my flag blows in my face.  

Later I stop at a petrol station. Drink a latte. And fill up my water supply.

At 17:50 Komoot leads me onto a back road. There are many wild dogs here. Some stand on the road. Others chase me barking loudly.

After about 20 minutes I come back onto a main road. 

Finally, the road goes uphill again. At 19:10 I reach a sign. "Elisabethtal" and the sat nav leads me onto a dirt road. This path is very bad. And it goes steeply uphill. Then I reach the village of Assureti. This village was founded on 19 November 1818 by Caucasian Germans under the name Elisabethtal or Elisabeththal by 72 German emigrant families. After the Wehrmacht attacked the Soviet Union in June 1941, the German inhabitants were deported to Siberia and Kazakhstan in October 1941.

And indeed... Here it looks like a German village. However, many of the half-timbered houses are empty. 

Then a minibus comes towards me. And stops. The driver speaks to me directly in English. It is Nikita from the campsite. They drive into the village. To do some shopping. But they will be back soon. I drive directly to the campsite. 

It is about 1 km outside. At the end of the village, the paved road becomes a dirt track leading into nature. I pass through beautiful countryside. Around 8 pm I arrive at the site. Already in front of the entrance I am greeted by 3 dogs. 

I receive a very friendly welcome. And I am immediately invited to dinner. There is pasta.

This campsite is still under construction. About 10 - 20 people of different nationalities live and work here. Most of them are from Russia. Anna and Max run "Gipsy village". Nikita supports them. There are also several helpers. Permanent workers or on a volunteer basis.

Among them Natalie and her husband from Colombia. They are also travelling the world by bicycle. Natalie is currently responsible for the kitchen and preparing the meals. 

She is always assisted by another volunteer. I spontaneously sign up for tomorrow evening.

Later, Natalie briefly shows me the sanitary facilities. And the large dormitory where I will be accommodated. 

Then she offers me the chance to go to the sauna. But I don't feel like it today. I'm pretty exhausted. I briefly set up my sleeping place.

In the evening we sit together for a long time. Communication here is mainly in English or Russian. Nikita will show me around tomorrow. 

Around midnight I say goodbye. Then I drink my lemon. Today again with hot water. 

From 0:30 I sleep.


The day was very exhausting. 


I also received financial support today. 

I had the following expenses today:

Iced coffee:2,60 GEL 

Latte 1,55 GEL 

Total: 4,15 GEL (1,34€)


I rode about 29 km today. I pushed the bike up a steep hill. 


Since today I am a volunteer at the campsite. 

I will work here 5 days a week for about 4 - 5 hours a day.

In return, I can live here. Use everything. Including 3 meals a day. 

This is super good for me!

I will stay here for about 1 month.

And soon I will go to Tbilisi again (by car or bus) to do my shopping. 

Besides, I want to take care of the publication of my first book.

Of course, I will keep my blog up to date.

And if there is enough time, I will work on my second book. This will be the first part of my travelogue. 

In the best case, I'll finish that one too. And I can publish it as well. 

This is how it will continue tomorrow>

Mein Zeltplatz

Auf der Straße

Assureti

Campingplatz Gipsy Village