Dienstag, 12. April
Nachts ist es stürmisch. Ich wache mehrmals auf. Irgendwann denke ich, dass es Unsinn ist, um 6 aufzustehen, nur um bei Facebook zu gucken. Zum Tagebuch schreiben komme ich morgens eh nicht. Also stelle ich mir den Wecker auf 6:45 Uhr.
Als er dann klingelt, stehe ich sofort auf. Ich wasche mich kurz, koche mir Kaffee und frühstücke kurz. Studentenfutter und Kekse. Außerdem befestige ich die Fahne besser am Zelt.
Ab 8 arbeite ich. Auch tagsüber ist es noch windig.
Heute denke ich bei der Arbeit nach. Über den Krieg in der Ukraine und Waffenlieferungen aus Deutschland in die Ukraine. Ich habe dafür nicht das geringste Verständnis. Mit (mehr) Waffen ist es niemals möglich Frieden zu schaffen. Aber solange es Menschen gibt, die an der Herstellung und dem Verkauf von Waffen Geld verdienen, wird es Kriege geben. Insbesondere die Politiker in den Regierungen haben kein Interesse an Frieden. Sie sind nur gekaufte Marionetten, die mit Waffen und Krieg viel Geld verdienen. Das macht mich sehr nachdenklich und traurig. Trotzdem versuche ich, diesen Wahnsinn möglichst nicht an mich heran zu lassen. Ich ignoriere es, so weit wie möglich. Und möchte für mein kleines persönliches Umfeld ein gutes Vorbild sein.
(In den nächsten Tagen wird mir bewusst, dass diese Gedanken der Auslöser für Veränderungen in meinem Leben sind.)
Um 12 mache ich Feierabend. Ich wasche mich.
Dann setze ich mich draußen an den Tisch. Aber es ist zu windig. Also gehe ich in den Aufenthaltsraum. Ich esse Müsli.
Ab etwa 14 Uhr arbeite ich mit Unterbrechungen an meinem Tagebuch. Zwischendurch google ich das Programm was Werner mir empfohlen hatte. Es ist allerdings nicht als App für Android verfügbar. Offenbar gibt es aber vergleichbare gratis Alternativen. Da im Augenblick mein Tagebuch und der Blog wichtiger ist, verschiebe ich das aber auf später. Und schreibe erstmal weiter Tagebuch.
Zwischendurch mache ich mir Gedanken über meine weitere Route und die nächste Zeit. Dazu schreibe ich spontan einen Facebook Post:
"Hallo fb Welt
Update & meine weitere Route in der Türkei.
Ich bin ja auf einem tollen Campingplatz. Hier arbeite ich etwa 4 Stunden täglich. Und bin dabei, mein Tagebuch und den Blog zu aktualisieren. Werde bis etwa 10. Mai hier bleiben.
Ende April bekomme ich für eine Woche Besuch aus Deutschland. Von meiner Besten Freundin und ihrem Bruder. Darauf freue ich mich sehr! Wir haben uns fast 2 Jahre nicht gesehen.
Außerdem warte ich ja noch auf meinen türkischen Ausweis. Mit dem ich dann 1 Jahr in der Türkei bleiben kann.
Anfang Mai werde ich einen Teil von meiner nächsten Rente in unplattbare Reifen von "Schwalbe" investieren. Damit ist mein Fahrrad dann technisch fit um in den Iran zu fahren.
Trotzdem werde ich zunächst nur ein Stück weiter fahren. Wahrscheinlich an der Küste entlang bis Alanya. Meine ursprüngliche Alternativroute über Konya verwerfe ich.
Ich werde zeitnah (wohl noch im Mai) eine weitere längere Pause machen. Wahrscheinlich bekomme ich dann Besuch von meiner Freundin.
Und ich möchte meine bisherigen "Werke" als Buch veröffentlichen.
Bis auf die Endkorrektur bereits fertig ist:
Der 1. Teil meiner Autobiographie (bis zu meinem 2. Unfall)
Der 2. Teil ist bis Ende 2000 auch fertig. Außerdem der Bericht über meine Krankenhausaufenthalte 2016 & 2018. Somit meine komplette Unfall- und Krankheitsgeschichte.
Der 1. Teil von meinem Reisetagebuch ist ebenfalls fast fertig.
Erst wenn das alles veröffentlicht ist, werde ich zügig weiter fahren. Über Mersin bis nach Adana. Dann ins Landesinnere nach Kapadokya. Weiter nach Kayseri. Dort will ich versuchen unseren ehemaligen Mieter bzw. seine Familie zu finden. Dann bis Lake Van. Und zur Stadt Van. Von dort in Richtung Iran..."
Um 19 Uhr breche ich die Schreibarbeiten ab. Es wird frisch. Ich koche mir Nudeln mit Tomatensauce. Zum essen gehe ins Zelt. Bin noch kurz bei Facebook. Trinke dann meine Zitrone.
Heute schlafe ich schon ab 21:40 Uhr.
Thoughts. Diary writing and reflections for the next time
Tuesday, 12 April
It is stormy at night. I wake up several times. At some point I think it's nonsense to get up at 6 just to check Facebook. I don't get to write a diary in the morning anyway. So I set my alarm for 6:45.
When it rings, I get up immediately. I wash up, make some coffee and have a quick breakfast. Trail mix and biscuits. I also fix the flag better to the tent.
From 8 I work. It is still windy during the day.
Today I think at work. About the war in Ukraine and arms deliveries from Germany to Ukraine. I don't have the slightest understanding for this. It will never be possible to create peace with (more) weapons. But as long as there are people who earn money from the production and sale of weapons, there will be wars. Especially the politicians in the governments have no interest in peace. They are just bought puppets who earn a lot of money with weapons and war. This makes me very thoughtful and sad. Nevertheless, I try not to let this madness get to me as much as possible. I ignore it as much as possible. And want to be a good role model for my small personal environment.
(In the next few days I realise that these thoughts are the trigger for changes in my life).
At 12, I call it a day. I wash myself.
Then I sit down at the table outside. But it is too windy. So I go into the lounge. I eat muesli.
From about 2 pm I work intermittently on my diary. In between, I google the programme Werner recommended to me. It is not available as an app for Android. Apparently there are comparable free alternatives. Since my diary and the blog are more important at the moment, I'll postpone that until later. For now, I'll continue writing my diary.
In between, I think about my next route and the next time. I spontaneously write a Facebook post about it:
"Hello fb world
Update & my further route in Turkey.
I am on a great camping site. Here I work about 4 hours a day. And am in the process of updating my diary and the blog. Will stay here until about 10 May.
At the end of April I'm getting a visit from Germany for a week. From my best friend and her brother. I am really looking forward to it! We haven't seen each other for almost 2 years.
Besides, I'm still waiting for my Turkish identity card. With it, I can stay in Turkey for 1 year.
At the beginning of May I will invest part of my next pension in "Schwalbe" flat tyres. This will make my bike technically fit to ride to Iran.
Nevertheless, I will only ride a little further for the time being. Probably along the coast to Alanya. I'm discarding my original alternative route via Konya.
I will take another longer break soon (probably in May). I'll probably get a visit from my girlfriend then.
And I would like to publish my previous "works" as a book.
Except the final proofreading is already done:
The 1st part of my autobiography (up to my 2nd accident).
The 2nd part will also be finished by the end of 2000. In addition, the report on my hospital stays in 2016 & 2018. Thus my complete accident and illness history.
The 1st part of my travel diary is also almost finished.
Only when all this has been published will I continue my journey quickly. Via Mersin to Adana. Then inland to Kapadokya. Then on to Kayseri. There I will try to find our former tenant or his family. Then to Lake Van. And to the city of Van. From there towards Iran..."
At 7 p.m. I break off the typing. It is getting fresh. I cook myself noodles with tomato sauce. I go to the tent to eat. I am on Facebook for a short while. Then drink my lemon.
Today I sleep from 9:40 pm.