Sonntag, 27. März
An diesem Sonntagmorgen werde ich kurz vor 6 vom Gebetsaufruf geweckt. Der sehr deutliche Gesang einer tiefen Männerstimme hallt bis in mein Zelt.
Ich bin ganz kurz bei Facebook. Dann beantworte ich Nachrichten. Außerdem überweise ich Geld auf mein PayPal Konto. Das dauert lange, weil ich mich erst mit dem neu gestalteten online Banking der GLS Bank zurecht finden muss.
Mittlerweile ist es hell.
Ab 7 schreibe ich Tagebuch. Um 8:45 Uhr ist mein Tagebuch wieder auf dem neuesten Stand. Ich mach das Tablet aus. Und starte in den Tag. Ich esse 2 Orangen zum Frühstück. Heute wasche ich mich mal wieder mit Wasser aus dem Kanister. Dann packe ich meine Sachen im Zelt zusammen. Anschließend belade ich das Fahrrad. Das dauert länger als sonst. Ich ändere und verbessere ein paar Details. Unter anderem sichere ich die Jogamatte zusätzlich. Zuletzt baue ich das Zelt ab.
Um 12:20 Uhr bin ich startklar. Und 10 Minuten später wieder auf der Straße. Zunächst schiebe ich noch ein Stück. Nach kurzer Zeit komme ich in den kleinen Ort Beleni. Her ist eine schöne und recht neue Moschee. Von der kamen die Gebetsaufrufe. Allerdings gibt es hier kein Geschäft. Also fahr ich weiter. Jetzt kann ich fahren. Aber nur ein Stück. Es kommen immer wieder Steigungen. Im Wechsel schiebe und fahre ich. Ich hab Hunger. Aber bis auf trockenes Müsli und 1 Orange nichts mehr zu Essen dabei. Also folge ich weiter der Straße. Offenbar wurde sie vor kurzem umgebaut und teilweise verlegt. Laut Navi verlasse ich immer wieder die Routenführung.
Gegen 13:30 Uhr kommt ich auf eine Hauptverkehrsstraße. Jetzt bin ich wieder auf der der D400 die direkt nach Antalya führt. Es geht auch hier noch leicht bergauf. Aber ich fahre. Zunächst kommt eine Kontrollstelle der Polizei. Hier wird jedes Auto angehalten. Ich unterhalte mich kurz mit den Polizisten. Kann aber ohne Kontrolle weiter fahren. Jetzt fahre ich direkt zu einer Tankstelle. Hier kaufe ich mir erstmal etwas zu essen. Studentenfutter, fertig Baguettes und einen sehr leckeren Schoko Cappuccino. Insgesamt bezahle ich 85 Lira. Das ist recht teuer. Erst als ich rausgehe, sehe ich neben der Tankstelle ein Restaurant. Jetzt ärgere ich mich, dass ich teure Fertigbaguettes gekauft habe. Im Restaurant hätte ich besser und günstiger essen können. Aber ich hab wirklich Hunger. Also esse ich im Stehen einen Teil der Baguettes. Sie schmecken nicht. Dafür ist der Cappuccino richtig gut. Das letzte Baguette hebe ich mir für später auf. Spontan gehe ich zum Restaurant rüber. Der Koch spricht deutsch. Er empfiehlt mir Adana Kebap. Das bestelle ich. Und es ist richtig gut. Dazu trinke ich Çay. Nach dem Essen telefoniere ich noch kurz mit Tanja aus Hannover. Sie ist gerade in meinem Heimatdorf Liebenau. Als ich dann bezahle, bin ich positiv überrascht. Insgesamt bezahle ich nur 44 Lira. Also ist das Essen im Restaurant viel günstiger und viel besser als Fertigbaguettes von der Tankstelle!
Gegen 14:45 Uhr fahr ich weiter. Ich folge den ganzen Tag der D400. Überwiegend ist die Strecke eben. Teilweise geht es bergab. Und wieder bergauf. Dann schiebe ich. Und telefoniere dabei mit Freunden. Um etwa 15:40 Uhr komme ich an einer Wasserstelle vorbei. Hier fülle ich mein Wasser zum waschen auf. Trinkwasser kaufe ich mir lieber.
Ich komme mit 2 Frauen ins Gespräch. Eine kann deutsch. Es ergibt sich ein nettes Gespräch.
Später komme ich durch mehrere kleinere Ortschaften. Ich fahre aber nur durch. Gegen 18:30 Uhr erreiche ich den Ort Gürses. Hier ist ein kleines Lebensmittelgeschäft. Ich kaufe Milch, Schokoballs und Kekse. Müsli und Zitronen gibt es nicht. Dann fahre ich noch ein Stück weiter. Jetzt wird es kühler. Ich ziehe meine Jacke an. Kurz darauf komme ich rechts neben der Straße an einer Freifläche vorbei. Ich schiebe das Fahrrad darauf. Allerdings liegen auch hier überall Steine. Da es bald dunkel wird, bleibe ich aber trotzdem. Ich räume die Steine beiseite. Und schaffe mir einen Platz zum zelten. Dann baue ich das Zelt auf. Zwischendurch koche ich mir Wasser mit dem Gaskocher Bis das Zelt steht, ist es 20:30 Uhr. Um genau 20:39 Uhr ertönt aus der Ferne der Aufruf zum Nachtgebet. Ich setze mich dann ins Vorzelt. Und trinke einen Cappuccino. Als ich dann das knurren von einem Hund höre, mach ich lieber das Zelt zu. Ich hab im Dunkeln keine Lust auf die Begegnung mit einem Hund. Den Rest des Abends verbringe ich im Zelt. Ich surfe im Internet. Esse Studentenfutter und Kekse.
Und schreibe mit Vanessa. Vielleicht klappt es, dass sie bald mit Flugzeug nach Antalya kommt.
Ab 23 Uhr schlafe ich.
Mein Fahrrad fährt nach der Reparatur wieder sehr gut. Ich kann seit langem mal wieder alle Gänge benutzen. Und komme viel besser vorwärts. Die neue Gangschaltung war eine sehr gute Investition.
Ich habe heute etwa 32 km zurück gelegt.
On the D400
Sunday, 27 March
On this Sunday morning, I am awakened shortly before 6 by the call to prayer. The very clear singing of a deep male voice echoes all the way into my tent.
I am on Facebook for a moment. Then I answer messages. I also transfer money to my PayPal account. This takes a long time because I first have to find my way around the newly designed online banking system of GLS Bank. In the meantime it is light.
At 7 I start writing my diary. At 8:45 my diary is up to date again. I turn off the tablet. And start the day. I eat 2 oranges for breakfast. Today I wash myself again with water from the canister. Then I pack my things in the tent. Then I load the bike. That takes longer than usual. I change and improve a few details. Among other things, I secure the jogging mat. Finally I take down the tent.
At 12:20 I'm ready to go. And 10 minutes later I'm back on the road. First I push a bit. After a short while I reach the small village of Beleni. There is a beautiful and quite new mosque. The calls to prayer came from there. However, there is no shop here. So I drive on. Now I can drive. But only a bit. There are always uphill stretches. I push and ride alternately. I am hungry. But apart from dry muesli and an orange, I have nothing to eat. So I continue to follow the road. Apparently it was recently rebuilt and partially relocated. According to the sat nav, I keep leaving the route guidance.
At about 13:30 I reach a main road. Now I am back on the D400, which leads directly to Antalya. It is still slightly uphill here. But I drive. First there is a police checkpoint. Every car is stopped here. I have a short chat with the policemen. But I can continue without a check. Now I drive straight to a petrol station. Here I first buy something to eat. Trail mix, ready-made baguettes and a very tasty chocolate cappuccino. I pay a total of 85 Lira. That is quite expensive. Only when I go out, I see a restaurant next to the petrol station. Now I am annoyed that I bought expensive ready-made baguettes. I could have eaten better and cheaper in the restaurant. But I am really hungry. So I eat some of the baguettes standing up. They don't taste good. But the cappuccino is really good. I save the last baguette for later. Spontaneously, I walk over to the restaurant. The cook speaks German. He recommends Adana Kebap. I order it. And it is really good. I drink Çay with it. After the meal, I talk briefly on the phone with Tanja from Hanover. She is in my home village Liebenau at the moment. When I pay, I am pleasantly surprised. I only pay a total of 44 Lira. So the food in the restaurant is much cheaper and much better than ready-made baguettes from the petrol station!
Around 14:45 I drive on. I follow the D400 all day. Most of the way is flat. Sometimes it goes downhill. And uphill again. Then I push. And I talk to friends on the phone. At about 15:40 I pass a watering hole. Here I fill up with water for washing. I prefer to buy drinking water.
I start talking to two women. One of them knows German. A nice conversation ensues.
Later I pass through several small villages. But I only drive through them. Around 18:30h I reach the village of Gürses. There is a small grocery shop. I buy milk, chocolate balls and biscuits. There is no muesli or lemons. Then I drive a little further. Now it is getting cooler. I put on my jacket. Shortly afterwards I pass an open space on the right of the road. I push the bike onto it. However, there are stones everywhere. As it will soon be dark, I stay anyway. I clear the stones away. And create a place for myself to camp. Then I pitch the tent. In between I boil water with the gas cooker. By the time the tent is up, it is 8:30 pm. At exactly 20:39, the call to night prayer is heard from afar. I then sit down in the awning. And drink a cappuccino. When I hear the growl of a dog, I close the tent. I don't feel like meeting a dog in the dark. I spend the rest of the evening in the tent. I surf the Internet. I eat trail mix and biscuits.
And write with Vanessa. Maybe it will work out that she will soon come to Antalya by plane.
From 11 pm I sleep.
My bike rides very well again after the repair. I can use all the gears for the first time in a long time. And I make much better progress. The new gears were a very good investment.
I have covered about 32 km today.