Montag, 14. März
Um 7:30 Uhr wache ich auf. Erstmal rasiere ich mich und dusche. Heute wasche ich meine Haare ausnahmsweise mal mit Shampoo. Sie riechen nach Rauch. Außerdem wechsle ich meine komplette Wäsche.
Um etwa 9:45 Uhr sitze ich draußen in der Sonne und frühstücke Müsli mit der frischen Milch. Wir sitzen zusammen.
Jacob teilt mir mit, dass alle Teile zusammen 1200 Lira (etwa74€) kosten. Dazu kommt der Versand. Also plane ich insgesamt für die Reparatur 1500 Lira ein. ( Etwa 92€) Es ist zwar etwas teurer, als gedacht. Aber grad noch so machbar. Ich plane ja auch noch etwa 250 Euro für meine Registrierung in der Türkei ein. Es ist nur möglich, weil ich auf meinen PayPal Konto noch Ersparnisse habe. (Überwiegend Unterstützung von Freunden)
In diesem Zusammenhang ist die schwache Lira sehr positiv für mich.
Allerdings werden die Teile erst heute Abend geliefert. Also reparieren wir das Fahrrad morgen.
Später macht Anastasia Omelette für uns.
Heute Vormittag kommt Sasha auf dem Campingplatz an. Auch sie kommt aus Russland.
Mittags unternehmen die anderen eine Wanderung. Ich bleibe allerdings auf dem Campingplatz. Heute will ich wirklich an meinem Blog arbeiten. Ich bin schon wieder mehrere Tage im Rückstand. Ab etwa 11 schreibe ich Tagebuch. Breche das aber bald wieder ab. Um mich um meine Registrierung zu kümmern.
Nachmittags komme ich mit Marwan ins Gespräch. Er vermittelt mir einen Kontakt in Antalya. Diese Frau kann mir vielleicht mit der Registrierung helfen.
Ich schreibe sie an. Sie wird mir helfen.
Heute wasche ich eine Maschine Wäsche. Es kostet 60 Lira.
Und ich schrubbe die Flaggen erneut. Dann hänge ich sie zum trocknen auf.
Später fahre ich spontan mit Jacob nach Kaş. Er repariert das Fahrrad von Sergej. Da er ein Spezialwerkzeug braucht, will er damit zur Fahrradwerkstatt. Ich fahre das Rad für ihn dorthin. Es ist die selbe kleine Werkstatt in der meine Kette repariert wurde.
Jacob hat noch etwas anderes zu erledigen. Und kommt später nach. Während ich auf ihn warte, telefoniere ich mit Selma aus Antalya. Sie erfragt die aktuellen Preise. Und wird mir ein Angebot machen.
Jacob kommt etwa um 17 Uhr zur Werkstatt.
Nachdem er die Reparatur erledigt hat, fahren wir zum Imbiss von Freunden. Hier trinke ich einen sehr leckeren frisch gepressten Fruchtsaft. Wir essen eine Kleinigkeit. Ich geh kurz in eine Lebensmittel Geschäft in der Nähe. Und kaufe für den Schokokuchen ein, den Anastasia für uns machen möchte.
Außerdem bespreche ich mit Jacob den weiteren Plan für heute. Sonja und Micha wollen mich ja um 20 Uhr abholen. Aber das wäre Unsinn. Ich bin ja schon in Kaş. Also bleibe ich direkt hier. Jacob möchte auch mit kommen. Da wir kein Schloss für das Fahrrad von Sergej haben, bringen wir es zum Haus von Tugbas Mutter. Und gehen zu Fuß ins Zentrum. Auf dem zentralen Platz am Hafen treffen wir Alan. Er schließt sich uns spontan an.
Gegen 20:30 Uhr treffen wir uns mit Sonja, Micha und den Kindern. Wir wollen in eine Bar mit Live Musik. Jacob empfiehlt uns eine andere Bar. Die gefällt uns sehr gut. Wir bleiben direkt da. Die Firt Bar ist richtig toll! Heute ist hier keine Live Band. Aber dafür ein DJ der sehr gute Rockmusik spielt. Bekannte Rock Klassiker der 70er und 80er Jahre. Und auch Metal. Unter anderem Queen, AC/DC, Deep Purple und Metallica. Genau das richtige für mich! Dieser Abend gefällt mir! Ich trinke alkoholfreien Cocktail und Orangensaft.
Wir bleiben nicht so lange, da die Kinder ja auch dabei sind.
Um etwa 22:30 Uhr fahre ich mit Alan zurück. Er hat sich einen Roller geliehen. Damit nimmt er mich mit.
Auf dem Campingplatz sitze ich noch lange mit Alan in der Küche. Wir unterhalten uns sehr gut.
Alan erzählt, dass er aus Russland geflohen ist. Er sollte zum Kriegsdienst eingezogen werden. Er hat es gerade so geschafft, das Land zu verlassen.
Und er erzählt von Freunden in der Ukraine. Für die Menschen dort ist die Kriegsdienstverweigerung nicht so einfach. Alle jungen Männer müssen zur Armee und in den Krieg. Viele verlassen in Frauenkleidern als Frauen getarnt und illegal das Land. Einer seiner Freunde ist am ersten Tag bei einem Angriff gestorben.
Dieses Gespräch macht mich sehr nachdenklich.
Etwa um Mitternacht gehe ich mit meiner Zitrone ins Zelt.
Ich bin dann noch lange mit Handy online. Ein Facebook Freund hatte mir mitgeteilt, dass meine Homepage nicht erreichbar ist. Ich überprüfe es. Und tatsächlich….die Seite ist nicht erreichbar. Nicht mal mit dem Tor Browser. Auch mit der Jimdo App komme ich nicht rein. Ich google das. Da ich über Facebook über mehrere Freunde erfahre, dass am 14.3. in Deutschland mehrere kritische Webseiten gesperrt wurden, gerechnet ich damit, dass auch meine Seite der Zensur zum Opfer gefallen ist. Das ist durchaus denkbar. Ich habe ja mehrere kritische Texte geschrieben. (Später stellt sich allerdings heraus, dass es nur ein technisches Problem von Jimdo war)
Ab 1 Uhr schreibe ich einen Facebook Update Post. Über das Problem mit meiner Homepage und meine weitere Reiseplanung.
Bis ich schlafe, ist es 2:30 Uhr.
Sunderland & Kaş - Conversations
Monday, 14 March
At 7:30 I wake up. First I shave and take a shower. Today, for once, I wash my hair with shampoo. It smells of smoke. I also change all my clothes.
At about 9:45 a.m. I sit outside in the sun and have breakfast of muesli with the fresh milk. We sit together.
Jacob tells me that all the parts together cost 1200 Lira (about 74€). On top of that comes the shipping. So I plan a total of 1500 Lira for the repair. (About 92€) It is a bit more expensive than I thought. But it's just about doable. I'm also budgeting about 250 euros for my registration in Turkey. It's only possible because I still have savings in my PayPal account. (Mostly support from friends)
In this context, the weak lira is very positive for me.
However, the parts will not be delivered until tonight. So we repair the bike tomorrow.
Later, Anastasia makes omelettes for us.
This morning, Sasha arrives at the campsite. She too comes from Russia.
At noon, the others go on a hike. I, however, stay at the campsite. Today I really want to work on my blog. I am already several days behind again. From about 11 I write a diary. But soon break it off again. To take care of my registration.
In the afternoon I talk to Marwan. He puts me in touch with a contact in Antalya. This woman might be able to help me with the registration.
I write to her. She will help me.
Today I wash a machine of laundry. It costs 60 lira.
And I scrub the flags again. Then I hang them up to dry.
Later, I spontaneously drive to Kaş with Jacob. He is repairing Sergej's bicycle. As he needs a special tool, he wants to take it to the bicycle repair shop. I drive the bike there for him. It's the same small workshop where my chain was repaired.
Jacob has something else to do. And will join me later. While I wait for him, I call Selma from Antalya. She asks for the current prices. And will make me an offer.
Jacob comes to the workshop at about 5 pm.
After he has done the repair, we drive to a friend's snack bar. Here I drink a very tasty freshly squeezed fruit juice. We eat a snack. I go to a grocery shop nearby. And shop for the chocolate cake Anastasia wants to make for us.
I also discuss the rest of the plan for today with Jacob. Sonja and Micha want to pick me up at 8 pm. But that would be nonsense. I'm already in Kaş. So I'll stay right here. Jacob wants to come too. Since we don't have a lock for Sergei's bike, we take it to Tugba's mother's house. And walk to the centre. We meet Alan on the central square at the harbour. He spontaneously joins us.
Around 20:30 we meet up with Sonja, Micha and the children. We want to go to a bar with live music. Jacob recommends another bar. We like it very much. We stay there straight away. The Firt Bar is really great! There is no live band today. But there is a DJ who plays very good rock music. Well-known rock classics from the 70s and 80s. And also metal. Queen, AC/DC, Deep Purple and Metallica, among others. Just the right thing for me! I like this evening! I drink non-alcoholic cocktail and orange juice.
We don't stay that long, as the children are there too.
At about 10:30 pm I drive back with Alan. He has borrowed a scooter. He gives me a lift.
At the campsite I sit with Alan in the kitchen for a long time. We have a good chat.
Alan tells me that he fled Russia. He was supposed to be drafted into military service. He just managed to get out of the country.
And he tells us about friends in Ukraine. For the people there, conscientious objection is not so easy. All young men have to join the army and go to war. Many leave the country illegally, disguised as women. One of his friends died in an attack on the first day.
This conversation makes me very thoughtful.
Around midnight, I go into the tent with my lemon.
I am then online with my mobile phone for a long time. A Facebook friend had told me that my homepage is down. I check it. And indeed....the page is not accessible. Not even with the Tor browser. I can't get in with the Jimdo app either. I google this. Since I learn via Facebook from several friends that several critical websites were blocked in Germany on 14 March, I reckon that my site has also fallen victim to censorship. That is quite conceivable. I have written several critical texts. (Later, however, it turns out that it was just a technical problem on Jimdo's part).
From 1 o'clock I will write a Facebook update post. About the problem with my homepage and my further travel plans.
By the time I'm asleep, it's 2:30.
Sunderland Vadi
Kaş
Ein toller Abend
