Montag, 17. Januar
Nachts ist es kalt. Laut der Wetter App -2 Grad. Mein Wasser ist zwar eiskalt. Aber noch nicht gefroren. Das Handy nehme ich mit in den Schlafsack. Warm angezogen, ist es erträglich.
Um 6:30 Uhr klingelt der Wecker. Ich gehe in die Tankstelle und wasche mich im Toilettenraum. Dann setze ich mich mit dem Tablet an einen Tisch in den Verkaufsraum. Und schreibe Tagebuch. Dabei komme ich immer wieder mit Mitarbeitern und Kunden ins Gespräch. Werde zu Croissants, Çay und Cappuccino eingeladen. In der Zwischenzeit lädt meine Powerbank und die Kamera. Um 9:20 Uhr ist mein Tagebuch auf dem neuesten Stand. Ich sichere dann die letzten Fotos auf der externen Festplatte. Ich verwende ab Januar 2022 eine neue Festplatte. Hier in der Tankstelle gibt es WLAN. Ab 10 Uhr arbeite ich an meinem Blog. Ich lade die Berichte und Fotos der letzten Tage hoch. Um etwa 12:20 Uhr ist mein Blog wieder aktuell. Ich teile die Berichte noch auf Facebook und mit Freunden. Dann aktualisiere ich mein Tagebuch.
Ich kaufe mir frische Croissants zum Frühstück. Gegen 12:45 Uhr mache ich das Tablet aus. Lasse es im Verkaufsraum laden. Und packe meine Sachen zusammen. Ich räume mein Nachtlager weg und belade das Fahrrad. Dabei trinke ich eine doppelte Zitrone mit heißem Wasser aus dem Teeautomaten der Tankstelle. Zuletzt packe ich das Tablet ein.
Um 14 Uhr bin ich startklar. Ich verabschiede mich von den Mitarbeitern. Wir machen noch Fotos.
Um 14:30 Uhr verlasse ich diese tolle Tankstelle. Ich folge weiter der D550. Die Bebauung wird immer dichter. Bis zum Stadtzentrum von Izmir sind es noch knapp 20 km. Um etwa 15:45 erreiche ich die Stadtgemeinde Çiğli. Hier verlasse ich meine Route und die D550. Ich schiebe das Rad durchs Stadtzentrum von Çiğli. Viel schneller als erwartet bin ich wieder in einer Großstadt. Das ist einerseits toll. Hier gibt es viel mehr Möglichkeiten als auf dem Land. Zum Einkaufen und erleben. Ich kann Kontakte knüpfen. Aber immer wieder merke ich, dass ich mich in einer Großstadt nicht wohl fühle. Es ist einfach nicht mehr meine Welt. Und insbesondere die vielen Menschen mit Masken sind für mich unwirklich. Und machen mir bewusst wie krank und gestört die moderne Welt geworden ist. Das ist nicht meine Vorstellung vom Leben.
In einem Restaurant esse ich Toast. Etwa um 17 Uhr bin ich wieder auf der D550. Etwa um 18 Uhr erreiche ich die Stadtgemeinde Karşiyaka. So langsam mache ich mich auf die Suche nach einer Übernachtungsmöglichkeit. Und frage spontan in einem Hotel nach dem Preis für eine Nacht. 500 Lira! Das kann- und will ich mir nicht leisten. Also fahre ich erstmal weiter.
Jetzt folge ich dem blauen Fahrradweg. Direkt an der Küste. Ich komme durch eine gepflegte Parklandschaft am Ufer. Die Rasenflächen unter Palmen laden zum zelten ein. Aber um Ärger zu vermeiden, lasse ich das lieber. Jetzt liegt die Metropole Izmir direkt vor mir. Die Kulisse der Wolkenkratzer ist beeindruckend. Nur leider macht meine alte Kamera in der Dämmerung keine guten Bilder. Und das Handy ist als Navi am Lenkrad.
Ich fahre lange durch den Park am Ufer. Mittlerweile ist es dunkel. Ich rechne nicht mehr damit, einen Platz zum zelten zu finden. An einem der Wolkenkratzer werden interessante Lichteffekte und Bilder auf die Fassade projiziert.
Dann endet der Park. Und am Ufer beginnt eine große Freifläche. Das hatte ich nicht erwartet! Hier ist ein idealer Platz zum zelten. Es ist verrückt. Das Stadtzentrum von Izmir ist nur etwa 3 km entfernt. Und auch die viel befahrene D550 ist in unmittelbarer Nähe. Aber ich nutze diese unverhofft Gelegenheit. Und baue mein Zelt versteckt hinter einem Busch auf. Zwischendurch schreibe ich mit einem Freund. Ihm gefällt nicht, was ich in meinem Blog schreibe. Er distanziert sich davon. Und beendet den Kontakt zu mir. Das macht mich traurig. Aber ich akzeptiere seine Entscheidung Bin so etwas ja schon gewöhnt. Es ist nicht das erste Mal, dass sich Menschen aus meinem Leben verabschieden. Wenn man die Wahrheit sagt, schafft man sich nicht nur Freunde. Gerade in der heutigen Zeit ist das was nicht Mainstream passend ist, nicht mehr erwünscht. Ich werde mich dem nicht fügen. Ich schreibe weiterhin unzensiert das was ich erlebe. Und auch meine Gedanken dazu. Wem es nicht gefällt, der braucht es ja nicht zu lesen.
Etwa um 20:45 Uhr liege im Zelt. Ich schreibe noch mit Vanessa und anderen Freunden. Außerdem mache ich mir Gedanken, wie meine Reise in der nächsten Zeit weiter geht. Vanessa kommt wahrscheinlich doch erst im März nach Antalya. Dann werde ich nicht so lange in Izmir bleiben. Trotzdem brauche ich eine Unterkunft. Ich schreibe einen Facebook Post. Und in einer WhatsApp Gruppe. Und frage, ob mich jemand für ein paar Tage aufnehmen möchte.
Ab etwa 22 Uhr schlafe ich.
Ich bin heute etwa 18 km gefahren.
Çiğli - Izmir. I am in the big city
Monday, 17 January
It's cold at night. According to the weather app -2 degrees. My water is indeed freezing. But not frozen yet. I take the mobile phone with me into the sleeping bag. Warmly dressed, it is bearable.
At 6:30 the alarm clock rings. I go to the petrol station and wash up in the toilet. Then I sit down at a table in the sales room with my tablet. And write a diary. In the process, I keep getting into conversation with staff and customers. I am invited for croissants, Çay and cappuccino. In the meantime, my power bank and camera are charging. At 9:20 am my diary is up to date. I then back up the last photos on the external hard drive. I'll be using a new hard drive from January 2022. There is WLAN here at the petrol station. From 10 am I work on my blog. I upload the reports and photos of the last few days. At about 12:20 pm my blog is up to date again. I share the reports on Facebook and with friends. Then I update my diary.
I buy fresh croissants for breakfast. Around 12:45 a.m. I turn off the tablet. Leave it charging on the sales floor. And pack up my things. I put away my bed for the night and load the bike. While doing so, I drink a double lemon with hot water from the tea machine at the petrol station. Finally, I pack the tablet.
At 2 pm I am ready to go. I say goodbye to the staff. We take some photos.
At 14:30 I leave this great petrol station. I continue along the D550. The buildings become denser and denser. It is still about 20 km to the city centre of Izmir. At about 15:45 I reach the municipality of Çiğli. Here I leave my route and the D550. I push the bike through the city centre of Çiğli. Much faster than expected I am back in a big city. On the one hand, that's great. There are many more options here than in the countryside. To shop and experience. I can make contacts. But again and again I notice that I don't feel comfortable in a big city. It's just not my world any more. And especially the many people wearing masks are unreal for me. And make me realise how sick and disturbed the modern world has become. This is not my idea of life.
I eat toast in a restaurant. At about 5 pm I am back on the D550. At about 18h I reach the township of Karşiyaka. Slowly I start looking for a place to stay. And spontaneously ask at a hotel for the price for one night. 500 Lira! I can't - and don't want to - afford that. So I drive on for the time being.
Now I follow the blue cycle path. Right along the coast. I pass through a well-kept park on the shore. The lawns under palm trees invite me to camp. But to avoid trouble, I prefer not to. Now the metropolis of Izmir lies directly in front of me. The backdrop of skyscrapers is impressive. Unfortunately, my old camera doesn't take good pictures in the twilight. And the mobile phone is on the steering wheel as a navigation system.
I drive for a long time through the park on the waterfront. By now it is dark. I no longer expect to find a place to camp. At one of the skyscrapers, interesting light effects and pictures are projected onto the façade.
Then the park ends. And a large open space begins on the shore. I had not expected that! This is an ideal place to camp. It's crazy. Izmir city centre is only about 3 km away. And the busy D550 is also close by. But I take advantage of this unexpected opportunity. I pitch my tent hidden behind a bush. In between I write to a friend. He doesn't like what I write in my blog. He distances himself from it. And ends contact with me. This makes me sad. But I accept his decision. I'm used to this kind of thing. It's not the first time that people have walked out of my life. When you tell the truth, you don't just make friends. Especially in this day and age, anything that doesn't fit the mainstream is no longer wanted. I will not submit to that. I will continue to write uncensored what I experience. And also my thoughts about it. If you don't like it, you don't have to read it.
Around 8:45 pm I am lying in the tent. I am still writing with Vanessa and other friends. I am also thinking about how my journey will continue in the near future. Vanessa will probably come to Antalya in March after all. Then I won't stay so long in Izmir. Nevertheless, I need a place to stay. I'll write a Facebook post. And in a WhatsApp group. And ask if anyone would like to take me in for a few days.
From about 10 pm I sleep.
I have cycled about 18 km today.