Mittwoch, 19. Januar
Heute klingelt der Wecker erst um 7:15 Uhr. Als erstes überprüfe ich die Speicherkarte. Die Mini SD Karte funktioniert im Tablet. Die letzten Fotos sind da. Also liegt es an der Kamera oder dem Adapter. Darum kann ich mich später kümmern.
Ab 7:50 Uhr schreibe ich Tagebuch. Um 8:45 Uhr stelle ich die Schreibarbeiten ein.
Ich gehe rüber zum Studentenwohnheim. Dort gibt es einen Sanitärbereich. Ich dusche erstmal. Dann frühstücke ich mit Agit und anderen Studenten. Es gibt türkische Suppe.
Heute will ich mit Fahrrad zu Decathlon fahren. Um ein Solarpanel zu kaufen. Zunächst packe ich mein Fahrrad teilweise ab. Um 11:50 Uhr fahre ich los. Decathlon ist etwa 8 km entfernt.
Nach kurzer Zeit komme ich an einem Geschäft für Handy Technik vorbei. Hier kaufe ich für 70 Lira eine neue 16 GB SD Speicherkarte mit neuem Adapter. Damit funktioniert meine Kamera wieder. Also lag es am Adapter.
Dann halte ich bei einem Restaurant an. Und esse eine Kleinigkeit.
Als ich anschließend weiterfahre, hab ich wieder Probleme mit dem GPS Signal. Immer wieder fällt es aus. Es ist keine vernünftige Navigation möglich.
Ich habe keine Ahnung, in welche Richtung ich fahren muss.
Gegen 13 Uhr halte ich bei einem Café an. Trinke einen Milchkaffee und esse türkisches Blätterteiggebäck. Und fahre auf „Gut Glück weiter“.
Wenig später werde ich erneut angesprochen. Der Mann fragt mich, ob ich etwas essen möchte. Großen Hunger hab ich nicht. Aber ich folge ihm zu einem Döner Restaurant. Dort bekomme ich eine tolles und sehr reichhaltiges Menü. Mit Çay. Und als Nachtisch gibt es türkisches Süßgebäck. Es ist richtig lecker! Danach bin ich pappsatt. Als ich dann bezahlen möchte, erlebe ich eine tolle Überraschung. Es ist gratis. Der Chef lädt mich ein. Einfach so. Das hatte ich nicht erwartet. Jetzt bin ich wirklich begeistert von der türkischen Gastfreundschaft. Ich unterhalte mich noch eine Weile mit Murat und den netten Mitarbeitern. Murat zeigt mir die Richtung zu Decathlon.
Es dauert aber noch sehr lange, bis ich dort ankomme. Immer wieder verfahre ich mich. Weil das GPS immer wieder ausfällt. Etwa um 16:30 Uhr komme ich dort an.
Decathlon ist in einem großen Einkaufszentrum. Und das „Otimum" ist wirklich groß! Eigentlich möchte ich Einkaufszentren vermeiden. Aber jetzt bin ich so lange hierher gefahren…Dann will ich auch ein Solarpanel kaufen.
Also geh ich rein. Schon am Eingangstor auf das Gelände ist Personenkontrolle. Ich kann die Hinweisschilder auf türkisch zwar nicht lesen. Aber die wenigen Wörter die ich verstehe, und die Bilder sind eindeutig. Temperaturmessung, PCR Test. Und natürlich Maskenpflicht. Ich bin schon jetzt genervt. Trotzdem reiße ich mich zusammen. Und gehe entschlossen in Richtung Eingang. Ohne Maske. Ich hab mehrere, die ich im Laufe meiner Reise geschenkt bekommen habe. (Von meinem Geld hab ich noch nie eine gekauft) Allerdings sind die in meinem Rucksack im Wohnheim. Eine ziemlich zerknitterte und schmutzige finde ich noch in der Lenkertasche. Vorsorglich stecke ich die in die Hosentasche.
Am Tor fragt mich eine Beamtin im Befehlston “ identy card /passport?“ Ich hab ja meinen Reisepass nicht dabei. Sage nur „I am from Germany“ und zeige ihr meinen abgelaufenen deutschen Personalausweis. Ohne ihn richtig anzusehen, sagt sie nur „it’s OK. But please wear a mask“
Die setze ich dann auf. Und gehe rein. Ohne Test oder weitere Fragen.
Es dauert sehr lange, bis ich in dem riesigen Komplex Decathlon finde.
Ich bin genervt. Fühle mich unwohl. Mich macht der Anblick all dieser armen gesichtslosen Menschen hinter ihren Masken traurig. Besonders wenn ich in die traurigen Augen von kleinen Kindern mit Maske blicke, blutet mein Herz. Genau das ist einer der vielen Gründe, warum ich keine Kinder in diese kranke Welt setzen möchte. Wie schon so oft fällt mir der Facebook Kommentar von einer ehemaligen Bekannten ein. Sie hatte letztes Jahr mal unter einen Post von mir geschrieben, dass kleine Kinder keine Maske tragen müssen. Ich weiß es mittlerweile besser. Sehr oft habe ich schon kleinste Kinder mit Maske gesehen. Das ist für mich ein eindeutiger Beweis wie krank unsere ach so tolle moderne Welt ist. Nein… In einer Welt in der es normal ist, Masken zu tragen, will ich nicht leben.
Während meiner langen Suche nach Decathlon in diesem Einkaufszentrum werde ich von einem Security Mitarbeiter angesprochen. Er macht mir unmissverständlich klar, dass ich meine Maske richtig aufsetzen muss. Es fällt mir schwer, ruhig zu bleiben. Aber ich reiße mich zusammen. Und setze die Maske „richtig" auf. Der Mann erklärt mir dann noch den Weg zu Decathlon.
Etwa um 17 Uhr bin ich in dem Sportgeschäft. Und es ist tatsächlich nur ein Sportgeschäft. Es gibt keine Outdoorartikel. Also auch kein Solarpanel. Ich bin umsonst hierher gefahren! Am meisten ärgert mich, dass ich mir diesen ganzen Virus Maßnahmen Humbug angetan habe.
Aber ich hab noch Hoffnung. In diesem Einkaufszentrum gibt es einen Media Markt. Ich gehe dorthin. Allerdings werde ich auch hier enttäuscht. Es gibt kein Solarpanel. Jetzt bleibt mir nur noch, dieses riesige Gebäude zu verlassen. Ich ärgere mich über mich selbst. Das ich für ein Solarpanel diese elendige Maske getragen habe. Nein…nochmal passiert mir das nicht. Solange es diesen Wahnsinn gibt, werde ich kein Einkaufszentrum mehr betreten! Ich bin froh, dass ich hier zumindest kein Geld ausgegeben habe.
Um 17:20 Uhr verlasse ich das Einkaufszentrum. Ich fahre zurück zum Studentenwohnheim. Diesmal probiere ich die Navigation mit Google Maps. Auch hier fällt das GPS Signal immer wieder aus. Aber trotzdem komme ich besser voran als auf dem Hinweg. Ich halte noch bei einem Geschäft ein. Und kaufe Lebensmittel. Gemüse, Nudeln, Brot, Milch und Eier. Etwa um 18:45 Uhr bin ich zurück.
Abends sitze ich noch mit Agit zusammen. Wir unterhalten uns über meine Reise. Ich erzähle aus meinem Leben. Und von meinen Erlebnissen auf dieser Reise.
Etwa um 22:15 Uhr geh ich rüber zu meinem Zimmer.Ich schreibe noch mit Vanessa. Sie hat morgen ihre 2. Impfung. Es geht ihr deswegen nicht gut. Sie macht sich Gedanken, wie sie das vermeiden kann. Aber sie hat keine Möglichkeit es zu verhindern. Der Druck ist zu groß. Mich macht das alles sehr traurig und nachdenklich. Eigentlich will ich diesen Virus Wahnsinn komplett aus meinem Leben verbannen. Aber immer wieder betrifft es mich, oder mein persönliches Umfeld. Und ich bin gezwungen, mich damit zu befassen.
Ich trinke dann noch eine doppelte Zitrone. Ab etwa Mitternacht schlafe ich.
Ich bin heute knapp 22 km durch das Stadtgebiet von Izmir gefahren.
Drive through Izmir. Decathlon. Thoughts and my problems
Wednesday, 19 January
Today the alarm clock doesn't ring until 7:15. The first thing I do is check the memory card. The mini SD card works in the tablet. The last photos are there. So it's the camera or the adapter. I can take care of that later.
From 7:50 I write my diary. At 8:45 I stop writing.
I walk over to the student dormitory. There is a sanitary area there. I take a shower first. Then I have breakfast with Agit and other students. There is Turkish soup.
Today I want to cycle to Decathlon. To buy a solar panel. First I partially unpack my bike. At 11:50am I leave. Decathlon is about 8 km away.
After a short while I pass a shop for mobile phone technology. Here I buy a new 16 GB SD memory card with a new adapter for 70 Lira. With it, my camera works again. So it was the adapter.
Then I stop at a restaurant. And eat a snack.
When I continue driving, I have problems with the GPS signal again. It keeps failing. It is not possible to navigate properly.
I have no idea in which direction I have to go.
Around 1 pm I stop at a café. I drink a coffee with milk and eat Turkish pastry. And continue on "good luck".
A little later I am approached again. The man asks me if I would like something to eat. I'm not very hungry. But I follow him to a kebab restaurant. There I get a great and very rich menu. With Çay. And for dessert there are Turkish sweet pastries. It's really delicious! Afterwards I am stuffed. When I want to pay, I get a great surprise. It's free. The boss invites me. Just like that. I had not expected that. Now I am really enthusiastic about Turkish hospitality. I chat for a while with Murat and the nice staff. Murat points me in the direction of Decathlon.
But it takes me a long time to get there. Again and again I get lost. Because the GPS keeps failing. I arrive there at about 16:30.
Decathlon is in a big shopping centre. And the "Otimum" is really big! Actually, I want to avoid shopping malls. But now I have been driving here for so long...Then I also want to buy a solar panel.
So I go in. Already at the entrance gate to the area there is a security check. I can't read the signs in Turkish. But the few words I understand and the pictures are clear. Temperature measurement, PCR test. And of course masks are compulsory. I am already annoyed. Nevertheless, I pull myself together. And walk resolutely towards the entrance. Without a mask. I have several that I got as gifts during my trip. (I have never bought one with my money) However, they are in my backpack in the dormitory. I find a rather crumpled and dirty one in my handlebar bag. As a precaution, I put it in my trouser pocket.
At the gate, an official asks me in a commanding tone " identy card /passport?". I don't have my passport with me. I just say "I am from Germany" and show her my expired German identity card. Without really looking at it, she just says "it's OK. But please wear a mask".
I put it on. And I go in. No test or further questions.
It takes me a long time to find Decathlon in the huge complex.
I am annoyed. I feel uncomfortable. I am saddened by the sight of all these poor faceless people behind their masks. Especially when I look into the sad eyes of little children wearing masks, my heart bleeds. This is exactly one of the many reasons why I don't want to put children into this sick world. As so often before, the Facebook comment of a former acquaintance comes to mind. She had once written under a post of mine last year that small children don't need to wear masks. I know better now. I have often seen small children wearing masks. For me, this is clear proof of how sick our oh-so-great modern world is. No... I don't want to live in a world where it is normal to wear masks.
During my long search for Decathlon in this shopping centre, I am approached by a security guard. He makes it unmistakably clear to me that I have to put my mask on properly. It's hard for me to stay calm. But I pull myself together. And put the mask on "correctly". The man then tells me the way to Decathlon.
At about 5 pm I am in the sports shop. And it really is just a sports shop. There are no outdoor articles. So there is no solar panel either. I drove here for nothing! What annoys me most is that I've put myself through all this viral measures humbug.
But I still have hope. There is a Media Markt in this shopping centre. I go there. However, I am disappointed here too. There is no solar panel. Now all that remains is for me to leave this huge building. I am annoyed with myself. That I wore this miserable mask for a solar panel. No...it won't happen to me again. As long as this madness exists, I will not enter a shopping centre again! I'm glad that at least I didn't spend any money here.
At 5:20 pm I leave the mall. I drive back to the dormitory. This time I try the navigation with Google Maps. Again, the GPS signal keeps failing. But I still make better progress than on the way there. I stop at a shop. And buy food. Vegetables, pasta, bread, milk and eggs. Around 18:45 I am back.
In the evening I sit together with Agit. We talk about my journey. I tell them about my life. And about my experiences on this journey.
At about 10:15 pm I go to my room and write to Vanessa. She has her second vaccination tomorrow. She is not feeling well because of it. She is worried about how she can avoid it. But she has no way to prevent it. The pressure is too great. It all makes me very sad and thoughtful. Actually, I want to banish this virus of madness from my life completely. But again and again it affects me, or my personal environment. And I am forced to deal with it.
I then drink another double lemon. From around midnight I sleep.
Today I drove almost 22 km through the city of Izmir.