Freitag, 17. Dezember
Um 6 klingelt der Wecker. Ich schreibe erstmal im Bett Tagebuch. Um genau 7:19 Uhr ertönt aus mehreren Moscheen der Aufruf zum Morgengebet. Um 8:40 Uhr ist mein Tagebuch wieder auf dem neuesten Stand.
Ich ziehe mich an. Und geh runter zum Frühstück. Neben dem Empfangsbereich. Der Mitarbeiter vom Hotel gibt mir einen Zettel auf türkisch / deutsch. „Guten Morgen, hast du gut geschlafen? Wir haben ein E Schloss am Fahrrad verbaut" Dazu das tolle Frühstück. Das ist ein grandioser Start in den Tag. Ich frühstücke ausgiebig.
Ab etwa 9:50 Uhr bin ich wieder in meinem Zimmer. Ich rasiere mich gründlich und dusche. Packe meine Sachen zusammen. Räume das Zimmer auf. Um 11 verlasse ich es. Dann belade ich mein Fahrrad. Es ist sehr schmutzig. Ich reinige es grob. Der trockene Schlamm bröckelt gut ab. Zwischendurch gehe ich in den kleinen Supermarkt neben dem Hotel um einen Kanister Trinkwasser zu kaufen. Normalerweise vermeide ich ja Supermärkte wegen der Maskenpflicht. Aber in diesem Geschäft stört sich niemand daran, dass ich ohne Maske rein gehe. Ich nutze die Chance. Und mache gleich einen größeren Einkauf. Unter anderem Müsli, Haferflocken und Cornflakes auf Vorrat. Und eine neue Zahnbürsten sowie Rasierer. Eistee kaufe ich bewusst nicht mehr. Ich trinke unterwegs nur noch Wasser. In Gesellschaft viel Çay. Selten mal Kaffee oder Cappuccino. Und auch Eiscafé kaufe ich mir nur noch sehr selten. Mir ist aufgefallen, dass ich seitdem ich den Eistee komplett weglasse, viel weniger pinkeln muss. Aber ist ja logisch. In der Niere werden ja die Giftstoffe wie Zucker abgebaut.
Um 12:45 Uhr bin ich startklar. Ich gehe zunächst nach nebenan in ein Schnellrestaurant. Und esse Kebab im Baguette. Mit 2 großen Çay bezahle ich nur 15 Lira. Ich bin immer wieder überrascht, wie günstig es in der Türkei ist. (Das gilt natürlich nur für mich, weil ich meine deutsche Mini Rente nach deutschem Standard in Euro bekomme. Mir ist bewusst, dass die Menschen die hier in der Türkei leben, und ihr Geld in Lira erarbeiten müssen, es schwer haben)
Nach dem Essen gehe ich noch in einen Stoffladen. Ich kaufe mir 2 Paar Socken. Und eine neue türkische Flagge für mein Fahrrad. Eigentlich möchte ich sie wieder über meiner Friedensflagge anbringen. Aber das ist doch schwieriger als gedacht. Und es wird immer später. Es geht auf die schnelle nicht. Ich hänge sie erstmal nur hinter die Friedensflagge.
Bis ich dann weiter fahre, ist es etwa 14:20 Uhr. Ich fahre Stadtauswärts. Nach wenigen Minuten komme ich auf die D50.
Ich bin jetzt zum 2. Mal auf dieser Reise am Mittelmeer. Jetzt an der asiatischen Ägäisküste. Ich hatte die Idee zu dieser Reise ja 2018 im Krankenhaus. Davor hätte ich niemals gedacht, dass ich mal mit Fahrrad bis ans Mittelmeer fahren werde. Und jetzt bin ich schon in der Türkei. Manchmal kann ich selbst nicht glauben was ich hier mache.
Als ich dann die Küste rechts neben der Straße sehe, fahr ich spontan eine Seitenstraße rein. Und gehe zur Uferpromenade. In einer Teestube mache ich ein längere Pause. Dabei komme ich mit den Angestellten und anderen Gästen ins Gespräch.
Um etwa 15:45 Uhr verabschiede ich mich und fahre weiter. Ich bin wieder auf der D50. Und verlasse etwa um 16 Uhr Burhaniye. Jetzt komme ich auf der gut ausgebauten Straße gut voran. Es geht überwiegend bergab. Um 17:15 Uhr mache ich noch eine kurze Teepause bei einer Tankstelle. Als ich dann weiter fahre dämmert es so langsam. Aber das passt. Ich bin heute schon knapp 20 km gefahren. Und hab morgen nochmal etwa 20 km bis nach Ayvalik.
Gegen 18 Uhr komme ich an einem Feldweg vorbei.Ich schiebe das Rad darauf. Nach einer Weile entdecke ich hinter einem Wall eine riesige Rasenfläche Versteckt, mitten in der Natur. Das ist ein idealer Zeltplatz. Ruckzuck baue ich das Zelt auf. Ab etwa 19 Uhr liege ich darin. Ich chatte mit Freunden. Ich esse dann noch eine große Portion Müsli und Cornflakes mit Obst. Später trinke ich meine Zitrone. Heute hab ich zwischendurch den ganzen Tag mit einer Freundin aus Deutschland geschrieben. Wir verstehen uns sehr gut, obwohl wir uns nicht persönlich kennen.
Ab etwa 23:30 Uhr schlafe ich.
Ich bin heute 23 km gefahren.
Burhaniye. I am on the Aegean coast
Friday, 17 December
The alarm clock rings at 6. I start writing my diary in bed. At exactly 7:19 am, the call to morning prayer sounds from several mosques. At 8:40 my diary is up to date again.
I get dressed. And go downstairs for breakfast. Next to the reception area. The hotel employee hands me a note in Turkish / German. "Good morning, did you sleep well? We have installed an E-lock on the bike" and the great breakfast. It's a great start to the day. I have an extensive breakfast.
From about 9.50 a.m. I am back in my room. I shave thoroughly and shower. Pack up my things. I tidy up the room. At 11 I leave it. Then I load my bicycle. It is very dirty. I clean it roughly. The dry mud crumbles off well. In between I go to the small supermarket next to the hotel to buy a canister of drinking water. Normally I avoid supermarkets because of the mask requirement. But in this shop nobody minds that I go in without a mask. I take the chance. And I make a big purchase right away. Among other things, I stock up on muesli, oatmeal and cornflakes. And a new toothbrush and razor. I deliberately don't buy iced tea any more. I only drink water on the road. In company, lots of Çay. Rarely coffee or cappuccino. And I also only buy ice cream very rarely. I've noticed that since I've cut out iced tea completely, I've had to pee much less. But that's logical. The kidneys break down toxins like sugar.
At 12:45 pm I'm ready to go. First I go next door to a fast food restaurant. And eat a kebab in a baguette. With 2 large Çay, I pay only 15 Lira. I am always surprised how cheap it is in Turkey. (Of course, this only applies to me because I get my German mini pension in euros according to German standards. I am aware that the people who live here in Turkey and have to earn their money in Lira have a hard time).
After lunch I go to a fabric shop. I buy two pairs of socks. And a new Turkish flag for my bicycle. Actually, I want to put it back over my peace flag. But that is more difficult than I thought. And it's getting later and later. I can't do it in a hurry. For the time being, I just hang it behind the peace flag.
By the time I leave, it is about 2:20 pm. I drive out of town. After a few minutes I get onto the D50.
I am now on the Mediterranean for the second time on this trip. Now on the Asian Aegean coast. I had the idea for this trip in 2018 in hospital. Before that, I would never have thought that I would cycle all the way to the Mediterranean. And now I'm already in Turkey. Sometimes I can't believe what I'm doing here.
When I see the coast to the right of the road, I spontaneously take a side street. And walk to the waterfront. I take a long break in a tea room. I get into conversation with the staff and other guests.
At about 15:45 I say goodbye and drive on. I am back on the D50. And leave Burhaniye at about 16h. Now I make good progress on the well-built road. It is mainly downhill. At 17:15 I have a short tea break at a petrol station. As I drive on, it slowly dawns. But that fits. I have already ridden about 20 km today. And tomorrow I have another 20 km to Ayvalik.
Around 6 pm I pass a dirt road and push the bike onto it. After a while I discover a huge grassy area hidden behind a wall, in the middle of nature. This is an ideal camping spot. I set up the tent in no time. From about 7 pm I lie down in it. I chat with friends. Then I eat a large portion of muesli and cornflakes with fruit. Later I drink my lemon. Today I spent the whole day writing to a friend from Germany. We get on very well, even though we don't know each other personally.
From about 23:30 I sleep.
I rode 23 km today.