Sonntag 28. November
Nachts regnet es. Ich wache etwa um 1 auf. Und decke meine Fahrradtaschen mit den Müllbeuteln ab, die Nalan mir gegeben hatte. Hier am Strand sind noch (oder wieder) Menschen unterwegs. Es ist ja Wochenende. Eine Gruppe junger Erwachsene macht Lagerfeuer. Obwohl es etwas regnet. Ich kann eh nicht schlafen. Und geh raus. Die Verständigung ist etwas schwierig. Aber die junge Frau kann etwas englisch. Und der Google Übersetzer hilft. Später holen sie noch Simit für mich. Immer wieder bin ich von der Gastfreundschaft der Menschen in diesem wundervollen Land beeindruckt. Im Zelt esse ich dann noch. Bis ich weiter schlafe ist es kurz vor 3.
Ich hatte mir den Wecker auf 7 gestellt. Wache aber schon um 6:45 Uhr auf. Als ich aus dem Zelt gucke, und das Meer direkt vor mir sehe, weiß ich, dass ich alles richtig gemacht habe. Solche Augenblicke sind meine persönlichen Höhepunkte auf dieser Reise.
Als erstes dusche ich. An diesem Sonntagmorgen ist so früh außer mir noch niemand am Strand. Also kann ich in Ruhe duschen. Dass es nur kaltes Wasser gibt, stört mich nicht. Ich bin es ja gewöhnt. Durch kaltes duschen und meine tägliche Zitrone habe ich ein sehr gutes Immunsystem. Um 8 kuschel ich mich wieder in meinen Schafsack. Auch jetzt regnet es immer wieder. Ich bin kurz bei Facebook. Ab 8:20 Uhr schreibe ich Tagebuch. Um 10:10 Uhr ist es wieder auf dem neuesten Stand. Ich packe meine Sachen zusammen. Allmählich lässt der Regen nach. So nach und nach kommen mehr Menschen an den Strand. Auch die Imbissbetreiber sind jetzt da.Der nette Mann hilft mir meine große Decke zusammenzulegen.
Um 12:30 lädt er mich zum gemeinsamen Frühstück ein. Es gibt Simit, selbstgemachten Schafskäse und Oliven mit Olivenöl.
Dann baue ich das Zelt ab. Um 13:20 Uhr bin ich startklar. Ich schiebe das Fahrrad nach oben an die Uferpromenade zum Imbiss. Trinke noch einen Çay. Um 13:50 Uhr verabschiede ich mich.
Und fahr weiter. Ich folge der Uferpromenade. Immer wieder werde ich angesprochen. Komme mit unterschiedlichen Menschen ins Gespräch. Um 14:30 Uhr komme ich an einem Spielplatz vorbei. Hier ist eine Wasserstelle. Ich fülle meinen Wasserkanister auf. Etwa um 15:30 Uhr komme ich an der Uferpromenade mit einem Mann und seiner Familie ins Gespräch. Wir unterhalten uns eine Weile auf englisch. Guclu ist Metallbaulehrer und hat unter anderem Fahrräder selbst gebaut. Seine Frau Serap ist Mathelehrerin. Dann bieten sie mir an, dass ich heute bei Ihnen in der Wohnung übernachten kann. Sie laden mich ein. Ich frage Guclu, ob er meinen hinteren Gepäckträger reparieren kann. Eine Schweißnaht ist ja schon lange gebrochen. Und auf der anderen Seite auch vor kurzem. Und das hintere Schutzblech ist ja mittlerweile an der Stelle wo in Albanien der Wasserkanister drauf gedrückt hat, komplett durchgebrochen.
Etwa um 16:30 Uhr gehen wir zum Auto. Ich packe mein Fahrrad komplett ab. Mein Gepäck und auch den Rucksack packen wir ins Auto. Sie wohnen in der Nähe. Und fahren voraus. Ich fahr ohne Gepäck hinterher. Gegen 17 Uhr kommen wir bei dem Mehrfamilienhaus an. Als erstes stellen wir mein Fahrrad in die kellerwerkstatt von Guclu. Die Familie wohnt in einer toll eingerichteten Wohnung im 3. Stock. Diese Wohnung ist vergleichbar mit gehobenen deutschem Standard. Auf dem Balkon trinken wir zunächst einen Kaffee. Die sehr schicken Balkonmöbel hat Guclu aus alten Paletten selbst gebaut.
Dann gehen wir in den seine Werkstatt. Wir bauen den Gepäckträger ab. Allerdings ist der aus Aluminium. Guclu kann ihn mit seinem Schweißgerät nicht schweißen. Er repariert ihn mit starkem Draht. Wir bauen den Gepäckträger wieder an. Dann nietet Guclu das hintere Schutzblech zusammen. Wir befestigen es neu. Und ziehen alle Schrauben nach. Anschließend fetten wir noch die Kette neu ein. Dabei macht Guclu mich darauf aufmerksam, dass das Fettspray, was ich neulich gekauft habe, für Motorradketten ist. Und für Fahrradketten nicht geeignet. Aber ich hab ja noch normales Fett. Das Sprühfett lasse ich hier. Guclu kann es gebrauchen. Serap und er fahren ja auch Motorrad. Um 19 Uhr ist das Fahrrad wieder einsatzbereit. Wir bringen dann noch mein Gepäck in den Keller. Ich wasche mich kurz.
Dann essen wir alle zusammen. Serap hat ein wunderbares Essen und umfangreiches und sehr leckeres Essen für uns gemacht. Es gibt unter anderem Tomatensuppe, Auberginen, warmen Kartoffelsalat, Nudeln, frischen Salat, Birnenkompott usw. Nach diesem tollen Essen sitzen wir noch lange zusammen. Und unterhalten uns. Auf englisch. Und mit Hilfe vom Google Übersetzer. Ich erzähle von meiner Reise. Und aus meinem Leben in Deutschland.
Serap und Guclu vermitteln mir auch weitere Einblicke in das Leben der Menschen hier in der Türkei. Es ist ein guter Austausch. Später empfiehlt mir Guclu Pannenspray für platte Fahrradreifen.
Gegen 23:30 Uhr verabschiede ich mich in das Zimmer, das für mich hergerichtet wurde.
Ich kann in einem frisch bezogenen Bett schlafen. Ich schlafe auch sofort.
Heute bin ich sehr glücklich!
Ich bin heute nur unwesentlich weiter gefahren.
Hospitality in Mudanya
<This was Saturday
Sunday 28 November
It rains at night. I wake up at about 1. And cover my bike bags with the rubbish bags Nalan had given me. There are still (or again) people on the beach. It is, after all, the weekend. A group of young adults are making a campfire. Although it is raining a bit. I can't sleep anyway. And go out. Communication is a bit difficult. But the young woman knows some English. And the Google translator helps. Later, they get some simit for me. Again and again I am impressed by the hospitality of the people in this wonderful country. Then I eat in the tent. By the time I sleep, it is shortly before 3.
I had set my alarm for 7. But I wake up at 6:45. When I look out of the tent and see the sea directly in front of me, I know that I have done everything right. Such moments are my personal highlights on this trip.
The first thing I do is take a shower. On this Sunday morning, there is no one on the beach but me. So I can shower in peace. The fact that there is only cold water doesn't bother me. I am used to it. Thanks to cold showers and my daily lemon, I have a very good immune system. At 8 o'clock I snuggle back into my sheep sack. Even now it rains again and again. I am briefly on Facebook. From 8:20 I write my diary. At 10:10 it is up to date again. I pack up my things. Gradually the rain lets up. Little by little, more people come to the beach. The nice man helps me fold my big blanket.
At 12:30 he invites me to breakfast together. We have simit, homemade sheep's cheese and olives with olive oil.
Then I take down the tent. At 13:20 I am ready to go. I push the bike up to the waterfront to the snack bar. Drink another Çay. At 13:50 I say goodbye.
And ride on. I follow the waterfront. Again and again I am approached. I get into conversation with different people. At 14:30 I pass a playground. There is a watering hole here. I fill up my water canister. At about 3.30 pm I start talking to a man and his family on the waterfront. We talk for a while in English. Guclu is a metal construction teacher and has built bicycles himself, among other things. His wife Serap is a maths teacher. Then they offer me to spend the night in their flat tonight. They invite me. I ask Guclu if he can repair my rear luggage rack. One of the welds broke a long time ago. And on the other side also recently. And the rear mudguard is now completely broken at the point where the water canister pressed on it in Albania.
At about 16:30 we go to the car. I unpack my bike completely. We put my luggage and backpack in the car. They live nearby. And drive ahead. I ride behind without luggage. Around 5 pm we arrive at the apartment building. First we put my bike in Guclu's basement workshop. The family lives in a beautifully furnished flat on the 3rd floor. This flat is comparable to an upscale German standard. First we have a coffee on the balcony. Guclu built the very chic balcony furniture himself from old pallets.
Then we go to his workshop. We dismantle the luggage rack. However, it is made of aluminium. Guclu cannot weld it with his welding machine. He repairs it with strong wire. We put the luggage carrier back on. Then Guclu rivets the rear mudguard together. We fix it again. And tighten all the screws. Then we grease the chain. Guclu points out that the grease spray I bought the other day is for motorbike chains. And it's not suitable for bicycle chains. But I still have normal grease. I'll leave the spray grease here. Guclu can use it. Serap and he ride motorbikes too. At 7 pm the bike is ready for use again. Then we take my luggage to the cellar. I have a quick wash.
Then we all eat together. Serap has made a wonderful meal and extensive and very tasty food for us. We have tomato soup, aubergines, warm potato salad, noodles, fresh salad, pear compote etc. After this great meal we sit together for a long time. And talk. In English. And with the help of the Google translator. I tell them about my journey. And about my life in Germany.
Serap and Guclu also give me more insights into the lives of the people here in Turkey. It is a good exchange. Later, Guclu recommends puncture spray for flat bicycle tyres.
Around 11:30 pm, I say goodbye to the room that has been prepared for me.
I can sleep in a freshly made bed.I also sleep immediately.
Today I am very happy!
I have only driven a little further today.
This is how it will continue tomorrow>