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Ich bin in der Türkei! Der bisher emotionalste Tag dieser Reise. Abenteuer Grenzüberquerung

<Das war der Sonntag 

Montag, 04. Oktober

Der Wecker klingelt um 6. Ich bleibe im Bett und arbeite an meinen Tagesberichten. Schreibe den Bericht von Freitag. Und lade ihn mit vielen Fotos hoch. Um 9 bin ich damit fertig. Gehe erstmal runter zum frühstücken. Ab 10 bin ich wieder im Bett und schreibe die letzten beiden Kurzberichte. Um 11:15 Uhr ist mein Tagebuch und der Blog wieder aktualisiert. Dann rasiere ich mich und dusche. Packe die letzten Sachen zusammen und räume das Zimmer auf. Um 12 ist check out. Ich brauche aber ein paar Minuten länger. Das ist kein Problem. Um 12:15 Uhr gebe ich den Schlüssel ab. Dann belade ich mein Fahrrad. Anschließend setze ich mich noch mit einem Cappuccino ins Café. Ich nutze das WLAN um meine Route für die letzten 15 km bis zur türkischen Grenze zu speichern. Und schreibe einen Facebook Post. Seit gestern ist mein Aldi Talk deaktiviert. Ich verlängere es erstmal nicht, da ich ja noch nicht weiß ob ich über die Grenze komme. Außerhalb der EU gilt Aldi Talk nicht mehr. In der Türkei kaufe ich mir eine türkische Simkarte. Wenn ich ohne Test nicht über die Grenze komme, kann ich Aldi Talk verlängern. Das heißt allerdings,  dass ich bis dahin kein mobiles Internet habe.

Jetzt bin ich wirklich aufgeregt. Heute entscheidet sich, wie meine Reise in den nächsten Monaten weitergeht. Die Chancen, dass ich ohne Impf- oder Testnachweis über die Grenze gelassen werde stehen schlecht. Auch wenn ich positiv denke, ist mir das sehr wohl bewusst.

Schon seit Tagen überlege ich, was ich machen kann. Ganz klar…gerade als Friedensaktivist möchte ich legal in die Türkei einreisen. Allerdings kommt eine Impfung für mich nicht infrage. Und testen lassen möchte ich mich auch nicht. Allerdings sind die Vorschriften eindeutig. Und nach dem was ich gehört und gelesen habe, sowie aus meinen Erfahrungen an der griechischen Grenze weiß, werden dieses Vorschriften auch rigeros umgesetzt.

Kurzzeitig hatte ich überlegt, den Grenzbeamten mit Geld zu bestechen.

Aber diesen Gedanken habe ich wieder verworfen.

Eine Bestechung würde nicht zu mir als Friedensaktivist passen. Und das wäre ein Widerspruch zu meinem Gedanken von einem geldfreien Leben. Ich bin nicht käuflich. Und möchte genau so 2enig meine Interessen mit Geld durchsetzen.

Wenn ich ganz „normal" über die Grenze möchte, habe ich ohne entsprechenden Nachweis keine Chance. Ich habe es an der griechischen Grenze erlebt.

Also werde ich mein Vorgehen ändern. Ich begegne den Grenzbeamten mit Liebe und Respekt. Sehe sie nicht als meine „Feinde", die mir den Weg versperren. Sondern als Menschen.

Und ich zeige und sage an der Grenze deutlich, dass ich auf einer Friedensmission bin.

Eine gute Freundin hatte mir den Tipp gegeben, dass ich ja ein „Geschenk“ dabei haben könnte. Zum Beispiel Blumen. Eine kleine Aufmerksamkeit. Ein anderer Freund hat mir empfohlen,  dass ich mir schon vorher eine türkische Flagge ans Fahrrad machen könnte. Außerdem überlege ich, einen kurzen Brief in meinen Reisepass zu legen. Und mit freundlichen Worten darum bitte, dass ich auf meiner Friedensfahrt nach Hiroshima ohne Test über die Grenze möchte.

Mit diesen Gedanken verlasse ich um 13:20 Uhr dieses tolle Hotel. Und fahre in Richtung Grenzübergang Kapitan Andreewo-Kapıkule. Zunächst fahre ich ins Stadtzentrum von Swilengrad.  Hier hatte ich am Samstag einen Blumenladen gesehen. Dort kaufe ich ein kleines Körbchen mit roten Plastikrosen. Als Geschenk für den Grenzbeamten. Das befestige ich auf meiner Lenkradtasche. Dann komme ich an einem kleinen Elektrogeschäft vorbei. Hier kaufe ich mir eine neue SD Speicherkarte. Kurz darauf werde ich von einem Mann angesprochen. Wir unterhalten uns lange. Mit einer Mischung aus deutsch und englisch. Er macht Fotos und ist ganz begeistert von mir, meiner Friedensfahrt nach Hiroshima und auch meinem Fahrrad. Etwa um 14:20 Uhr verlasse ich Swilengrad und fahre in Richtung Grenze.  Meine Aufregung steigt. Ich spiele gedanklich alle möglichen Situationen an der Grenze durch. Und verwerfe den Gedanken mit dem Brief wieder. Eigentlich hilft nur beten.

Während der Fahrt habe ich Problem mit den Plastikrosen auf dem Lenker. Sie wehen immer wieder weg.

Kurz vor dem Grenzort Kapitan Andreevo komme ich um 15:10 Uhr am ersten Schild vorbei, auf dem Istanbul ausgeschildert ist. Das ist ein sehr bewegender Moment für mich. Es sind nur noch 255 km bis zu meinem Jahresziel Istanbul. Und trotzdem ist im Moment aufgrund von staatlicher Willkür völlig offen, ob ich diese Stadt erreichen werde. Gegen 15:30 Uhr erreiche ich den kleinen Grenzort. Hier ist eine Kirche. Spontan halte ich an. Ich möchte hinein gehen, eine Kerze anzünden und beten.

Aber diese Kirche ist verschlossen. Ich bete vor der Kirchentür das Vaterunser. Es ist seit meiner schweren Krankheit 2018 das erste Mal, dass ich für mich selber bete. Damals lag ich monatelang im Krankenhaus. Ich war fast tot. Das beten hat mir die Kraft gegeben, diesen Horror mit offenem Bauch, offenem Darm und monatelanger künstlicher Ernährung zu überstehen. Ich war kurz davor aufzugeben. Aber ich habe um mein Leben gekämpft. Und ich habe es geschafft. Mehr als das. Jetzt lebe ich meinen Traum. Ich bin mit dem Fahrrad auf dem Weg nach Hiroshima. Fast in der Türkei. Und nein….meine Reise wird hier an dieser Grenze nicht zu Ende sein. Es wird weiter gehen….so oder so.

Ich hab es 2018 geschafft. Weil ich es wirklich wollte! Ich wollte leben. Um mit dem Fahrrad nach Hiroshima zu fahren.

Und ich werde es jetzt schaffen. Ich werde Hiroshima erreichen. Weil ich es wirklich will!

 

Sehr nachdenklich fahre ich weiter. Aber jetzt ist die Aufregung verflogen. Ich bin wieder ganz ruhig. Und lasse alles auf mich zukommen. 

Zunächst komme ich an einer Wasserstelle vorbei. Hier fülle ich meine Wasservorräte auf.

Dann ist der Ort zu Ende. Vor mir ist die nur noch die Straße zur Grenze. Es sind noch etwa 2 km. Langsam fahre ich weiter. Jetzt sehe ich immer mehr Polizeiautos am Straßenrand stehen. Spontan entscheide ich die Rosen in den Rucksack zu packen. Wenn ich mal kontrolliert werde, wären die Rosen auf der Lenkradtasche „komisch" und schwierig zu erklären. Ich komme an einer großen Toilettenanlage vorbei. Hier mache ich Toilettenpause und wasche mich. Ich möchte nicht verschwitzt über die Grenze fahren. Dann die letzten Meter…denke ich zumindest. Auf einmal endet die Straße. Ein Zaun. Es gibt keinen Weg daran vorbei. Ich bin einen Moment verwirrt und ratlos. Laut Navi sollte es hier weiter gehen. Dann fahr ich ein Stück zurück. Frage einen der vielen Polizisten wo ich denn mit Fahrrad zur Grenze komme. Es gibt keinen Weg für Fahrräder oder Fußgänger mehr. Nur noch die Autobahn. Aber ich kann auf der Autobahn zur Grenze fahren. Die Auffahrt zur Autobahn hatte ich gesehen.  Vor dem Ortseingang von Kapitan Andreewo. Da, wo Istanbul ausgeschildert ist. Aber über einen großen LKW Parkplatz ist ein kürzerer Weg. Also fahre ich dorthin. Kurz vor der Autobahnzufahrt fragt mich ein Mann wo ich hin will. Ich sage, dass ich nach Istanbul möchte. Er zeigt mir den Weg zur Autobahn, sagt dann aber, dass ich hier nur in Fahrtrichtung Sofia komme. Ich muss also zurück fahren. Und dann an der eigentlichen Auffahrt in Richtung Istanbul. Na gut…dann ist das so. Also fahre ich auf der Autobahn bis zu der Auffahrt vor dem Ort. Dann in einer Schleife in die andere Richtung.  Das ist ein ziemlicher Umweg. Aber nicht zu ändern. Gut, dass heute nicht so viel Verkehr ist. Je näher ich der Grenze komme, desto mehr Polizeiautos sehe ich. Ich bin froh, dass ich die Rosen eingepackt habe.

Auch meine Kamera packe ich jetzt in die Tasche.

 

Dann beginnt das Abenteuer Grenzüberquerung.

Gegen 17:30 Uhr erreiche ich den Grenzübergang Kapitan Andreewo-Kapıkule. Es ist der bedeutendste im türkisch-europäischen Grenzverkehr.

Zunächst komme ich zur bulgarischen Grenze. Die Ausreise aus Bulgarien klappt wie erwartet problemlos.  Niemand interessiert sich dafür, dass ich vor 2 Monaten eigentlich nur im Transit und ohne Test nach Bulgarien eingereist bin.

Mit etwas Abstand kommt die türkische Grenze.

Ich bin gespannt, was mich erwartet.  Aber ganz ruhig.

Dann passiert etwas womit ich nicht gerechnet hätte.

Schon vor dem ersten Kontrollpunkt kommt ein Mann auf mich zu. Ein Grenzbeamter. Er verlangt „PCR Test? Vaccine?“ Ich bleibe ruhig. Sage nur auf englisch, dass ich auf Friedensmission nach Hiroshima bin. Diese Antwort verwirrt ihn offenbar. Er schickt mich zur „police" im Kontrollhäuschen.

Ich schiebe das Rad dorthin. Werde aber nur durch gewunken. Auch an der nächsten und übernächsten Kontrollstelle werde ich einfach durch gewunken. Ich schlängle mich mit dem Rad zwischen den Autos durch. Mehrere Grenzbeamte sehen mich. Aber niemand kontrolliert mich.

Mir fällt auf, dass hier überall Kameras sind.

Eine Bestechung oder Geschenkübergabe wäre gar nicht möglich.

Jetzt bin ich heilfroh, dass ich die Rosen eingepackt habe.

 

Türkei

Dann bin ich in der Türkei. Einfach so.

Ich kann es gar nicht glauben. Damit bin ich im 10. Land meiner Reise.

Und ich hab jetzt die EU wahrscheinlich für lange Zeit verlassen. Bin aber noch in Europa. Im europäischen Teil der Türkei.

Aber ich kann mich nicht freuen.

Ich bin zwar über die offizielle Grenze gekommen.

Aber ohne Registrierung und ohne Einreisestempel eingereist. Also illegal. Das ist etwas was ich vermeiden wollte. Nicht nur, weil ich auf einer Friedensreise bin, ich werde im Fall einer Kontrolle sehr wahrscheinlich Probleme bekommen. Und da ich vor habe, länger in diesem Land zu bleiben, werde ich spätestens bei der Registrierung ein Problem haben.

Nein…das geht nicht.

Zunächst schiebe ich das Rad weiter. Und denke nach.

Dann komme ich an einem Geldautomaten vorbei. Ich hebe 200 türkische Lira (TRY) von meinem Konto ab. Das entspricht 19,47€. Ich habe allerdings noch keine Vorstellung was dieses Geld für einen Wert hat.

Nach einigen hundert Metern sehe ich ein kleines Einkaufszentrum mit Gaststätte und das bekannte Vodafone Zeichen. Als ich dort ankomme, werde ich sehr freundlich begrüßt und zum Çay (Tee) eingeladen. Hier gibt es Simkarten. Der nette Verkäufer spricht deutsch.

20 GB Internet kosten 300 TRY für 1 Monat. So viel Bargeld habe ich nicht. Aber ich kann mit Karte zahlen.

Ich bestelle eine Simkarte.

Und jetzt hab ich ein Problem.

Zunächst wundert der Verkäufer sich, dass in meinem Reisepass kein türkischer Stempel ist.

Dann lehnt Vodafone meine Bestellung ab. Weil ich nicht in der Türkei registriert bin.

Der Verkäufer rät mir dringend, zur Grenze zurück zu gehen. Und das zu klären.

Ich verlasse das Geschäft…zunächst bin ich ratlos…hilflos….überlege hin und her.

Ohne Registrierung werde ich nicht weit kommen.

Wenn ich zurück zur Grenze gehe,  werde ich ohne Test mit hoher Wahrscheinlichkeit zurück nach Bulgarien geschickt. Oder ich werde verhaftet, weil ich illegal eingereist bin.

Aber mir bleibt keine andere Möglichkeit. Ich muss jetzt zurück.

 

Ich fahre zurück zur Grenze.

Der 1. Beamte, dem ich begegne, spricht mich an. Er hatte mich vorhin schon gesehen. Ich sage, dass ich vorhin nicht registriert wurde. Ich aber die Registrierung brauche. Ich bin mir nicht sicher, ob er das verstanden hat. Er schickt mich zur Kontrollstelle auf der Einreiseseite. Von dort werde ich zur Grenzpolizei geschickt. Hier guckt sich zum ersten Mal ein Beamter meinen Ausweis an. Er gibt die Daten in den Computer ein. Ohne etwas zu sagen, gibt er mir den Pass wieder. Und schickt mich zum nächsten Kontrollhäuschen. Dieser Beamte sagt nur, dass ich in die Kamera vor mir gucken soll. Er macht ein Foto, Dann scannt er meinen Pass und stempelt ihn. Er stellt keine Fragen. Sagt dann nur „you can go now"

 

Jetzt in ich geflasht. Überglücklich.

In diesem Moment fällt jede Last von mir ab.

Alle Gedankenspiele und Überlegungen sind hinfällig geworden.

Ich bin einfach so legal in die Türkei eingereist.

Mit Registrierung und Einreisestempel.

Ohne Bestechung. Ohne Test oder gar Impfung. Obwohl das offiziell verlangt wird.

Jetzt kann ich mich frei in diesem Land bewegen. Mir stehen alle Möglichkeiten offen.

Das Beten hat geholfen.

Wenn man etwas wirklich will, erreicht man es auch.

Erst jetzt wird mir bewusst, dass ich ja mit dem Fahrrad von Dresden bis hierher gefahren bin.

Etwa 3500 km. Aus eigener Kraft. Und das nach meiner Lebens- und Krankheitsgeschichte.

Darauf kann ich stolz sein.

 

Ich bin so euphorisch, dass ein Grenzbeamter mich anspricht, ob alles in Ordnung ist. Ich sage nur „Yes, everything is good" Er fragt noch, ob ich schon registriert bin. Ich zeige ihm meinen Pass. Damit ist wirklich alles gut.

Ich verlasse die Grenzstation.

Mittlerweile wird es dunkel.

Ich mache das Fahrradlicht an und fahr wieder zu dem Einkaufszentrum.

Jetzt kann ich ohne Probleme die Simkarte beantragen. Der Verkäufer fotografiert sogar den Stempel. Er legt die Simkarte in mein Handy. Und das Internet funktioniert.

Außerdem kaufe ich eine türkische Flagge. Die gibt es nur als Wimpel, so dass ich sie nicht an die anderen Flaggen annähen kann.

Aber das macht erstmal nichts.

Und ich esse für 50 Lira Köfte (türkische Frikadellen) mit Reis. Es ist sehr lecker und reichhaltig.

Dann will ich einen Facebook Post schreiben. Und ein Foto hochladen. Aber das Internet ist extrem langsam. Ich frage den Verkäufer,  wie das sein kann. Er sagt, dass das hier in der Türkei normal ist.

Das ärgert mich zwar kurz. Aber dann denke ich mir, es gibt schlimmeres. Ich hab heute so viel erreicht. Da sollte mich langsames Internet nicht mehr stören.

Etwa um 19 Uhr verlasse ich das Einkaufszentrum.  Ich schiebe das Fahrrad auf der breiten und sehr gut ausgebauten E80 noch ein Stück weiter.

Jetzt ist es dunkel. Aber hier gibt es überall Lichter. Und auch die Straße ist gut beleuchtet. Dann kommt rechts ein Acker.

Ich schiebe das Fahrrad darauf. Zur Fahrbahn hin sind ein paar Büsche. Hier kann ich zelten. Auch wenn dieser Platz nicht ganz optimal ist. Einen bessern finde ich jetzt im Dunkeln nicht mehr. Ich nehme mir allerdings vor, morgen um 6 aufzustehen.  Damit ich möglichst früh hier weg komme. Ich weiß noch nicht, wie es hier in der Türkei mit dem wild campen gehandhabt wird.

Ich baue das Zelt auf. Räume heute nur das allernotwendigste rein. Und bereite schon wieder alles für die Weiterfahrt morgen früh vor. Als ich dann im Zelt liege, sehe ich, dass mein Facebook Beitrag von vorhin immer noch nicht hochgeladen ist. Ich probiere noch lange, das Foto hochzuladen. Aber es klappt nicht. Gegen 23:30 Uhr breche ich es ab. Ich trinke dann noch meine Zitrone und schlafe ab 23:45 Uhr.

 

Ich bin heute insgesamt etwa 32 km gefahren. 

So geht es morgen weiter>

I am in Turkey! The most emotional day of this trip so far. Adventure border crossing

<That was Sunday

Monday, 04 October

The alarm clock rings at 6. I stay in bed and work on my daily reports. Write the report from Friday. And upload it with lots of photos. At 9 I am done. I go downstairs for breakfast. From 10 I am back in bed and write the last two short reports. At 11:15 my diary and the blog are updated again. Then I shave and shower. Pack the last things and tidy up the room. Check out is at 12. But I need a few minutes longer. That is no problem. At 12:15 I hand in the key. Then I load my bike. Then I sit down in the café with a cappuccino. I use the Wi-Fi to save my route for the last 15 km to the Turkish border. And I write a Facebook post. My Aldi Talk has been deactivated since yesterday. I'm not renewing it for the time being, because I don't know yet whether I'll get across the border. Aldi Talk is no longer valid outside the EU. In Turkey, I'll buy a Turkish sim card. If I can't get across the border without a test, I can extend Aldi Talk. But that means I won't have mobile internet until then.

Now I'm really excited. Today decides how my journey will continue over the next few months. The chances of me being let across the border without proof of vaccination or testing are slim. Even though I'm thinking positively, I'm well aware of that.

For days I have been thinking about what I can do. Clearly...especially as a peace activist, I want to enter Turkey legally. However, vaccination is out of the question for me. And I don't want to be tested either. However, the regulations are clear. And from what I have heard and read, as well as from my experiences at the Greek border, these regulations are also implemented ruthlessly.

For a short time I thought about bribing the border official with money.

But I dismissed this idea.

A bribe would not suit me as a peace activist. And that would be a contradiction to my idea of a money-free life. I am not for sale. And I don't want to enforce my interests with money.

If I want to cross the border "normally", I have no chance without the appropriate proof. I experienced it at the Greek border.

So I will change my approach. I treat the border officials with love and respect. I don't see them as my "enemies" who are blocking my way. But as human beings.

And I show and tell them clearly at the border that I am on a peace mission.

A good friend gave me the tip that I could bring a "gift" with me. Flowers, for example. A small gift. Another friend suggested that I could put a Turkish flag on my bicycle beforehand. I'm also thinking of putting a short letter in my passport. And asking in kind words that I want to cross the border without a test on my peace ride to Hiroshima.

With these thoughts, I leave this great hotel at 1:20 pm. And drive in the direction of the Kapitan Andreewo-Kapıkule border crossing. First I drive to the town centre of Svilengrad.  Here I had seen a flower shop on Saturday. There I buy a small basket with red plastic roses. As a gift for the border official. I attach it to my steering wheel bag. Then I pass a small electrical shop. Here I buy a new SD memory card. Shortly afterwards I am approached by a man. We talk for a long time. In a mixture of German and English. He takes photos and is very enthusiastic about me, my peace ride to Hiroshima and also my bicycle. At about 14:20 I leave Swilengrad and ride towards the border.  My excitement is rising. I mentally play through all possible situations at the border. And I discard the idea of the letter. Actually, only prayer helps.

During the ride I have a problem with the plastic roses on the handlebars. They keep blowing away.

Shortly before the border town of Kapitan Andreevo, at 3:10 pm, I pass the first signpost indicating Istanbul. This is a very moving moment for me. There are only 255 km left to my destination for the year, Istanbul. And yet, at the moment, due to government arbitrariness, it is completely open whether I will reach this city. Around 15:30 I reach the small border town. There is a church here. Spontaneously I stop. I want to go inside, light a candle and pray.

But this church is locked. I pray the Lord's Prayer outside the church door. It's the first time I've prayed for myself since my serious illness in 2018. Back then, I was in hospital for months. I was almost dead. Praying gave me the strength to get through this horror with an open stomach, open intestines and months of artificial feeding. I was close to giving up. But I fought for my life. And I made it. More than that. Now I am living my dream. I am on my way to Hiroshima by bicycle. Almost in Turkey. And no....my journey will not end here at this border. It will go on....something or other.

I made it in 2018. Because I really wanted to! I wanted to live. To cycle to Hiroshima.

And I'm going to make it now. I will reach Hiroshima. Because I really want to!

Very thoughtfully, I cycle on. But now the excitement is gone. I am calm again. And let everything come to me. 

First I pass a watering hole. Here I fill up my water supply.

Then the place comes to an end. In front of me is only the road to the border. There are still about 2 km to go. Slowly I drive on. Now I see more and more police cars at the side of the road. Spontaneously I decide to pack the roses in my backpack. If I am ever checked, the roses on the steering wheel bag would be "funny" and difficult to explain. I pass a large toilet block. Here I take a toilet break and wash up. I don't want to cross the border sweaty. Then the last few metres...or so I think. Suddenly the road ends. A fence. There is no way past it. I am confused and at a loss for a moment. According to the sat nav, it should go on here. Then I cycle back a bit. I ask one of the many policemen where I can get to the border by bicycle. There is no more way for bicycles or pedestrians. Only the motorway. But I can cycle on the motorway to the border. I had seen the slip road to the motorway.  Before the entrance to Kapitan Andreewo. There, where Istanbul is signposted. But it's a shorter way via a large truck park. So I drive there. Just before the motorway entrance, a man asks me where I want to go. I say that I want to go to Istanbul. He shows me the way to the motorway, but then says that I can only get here in the direction of Sofia. So I have to go back. And then at the actual slip road in the direction of Istanbul. All right...then that's the way it is. So I drive on the motorway until I reach the slip road before the town. Then in a loop in the other direction.  That's quite a diversion. But it can't be helped. It's good that there's not so much traffic today. The closer I get to the border, the more police cars I see. I'm glad I packed the roses.

I also pack my camera in my bag now.


Then the adventure of crossing the border begins.

Around 5:30 pm I reach the Kapitan Andreewo-Kapıkule border crossing. It is the most important in Turkish-European border traffic.

First I reach the Bulgarian border. The exit from Bulgaria goes smoothly, as expected.  No one is interested in the fact that I entered Bulgaria 2 months ago only in transit and without a test.

A little later comes the Turkish border.

I am curious to see what awaits me.  But quite calm.

Then something happens that I had not expected.

Even before the first checkpoint, a man approaches me. A border official. He demands "PCR test? Vaccine?" I remain calm. I just say in English that I am on a peace mission to Hiroshima. This answer obviously confuses him. He sends me to the "police" in the control booth.

I push the bike there. But I am only waved through. I am also waved through at the next checkpoint and the one after that. I meander between the cars with my bike. Several border officials see me. But nobody checks me.

I notice that there are cameras everywhere.

A bribe or gift would not be possible.

Now I am glad I packed the roses.


Turkey

Then I am in Turkey. Just like that.

I can't believe it. I am now in the 10th country of my journey.

And I've probably left the EU for a long time now. But I'm still in Europe. In the European part of Turkey.

But I can't be happy.

I have crossed the official border.

But I entered without registration and without an entry stamp. Illegally. That is something I wanted to avoid. Not only because I'm on a peace trip, I'm very likely to get into trouble if I'm checked. And since I plan to stay longer in this country, I will have a problem at the registration at the latest.

No...I can't do that.

First I push the bike further. And think.

Then I pass a cash machine. I withdraw 200 Turkish Lira (TRY) from my account. That is the equivalent of 19.47€. I still have no idea what this money is worth.

After a few hundred metres I see a small shopping centre with a restaurant and the well-known Vodafone sign. When I get there, I am greeted very friendly and invited for Çay (tea). Sim cards are available here. The nice salesman speaks German.

20 GB internet costs 300 TRY for 1 month. I don't have that much cash. But I can pay by card.

I order a sim card.

And now I have a problem.

First, the salesman is surprised that there is no Turkish stamp in my passport.

Then Vodafone refuses my order. Because I am not registered in Turkey.

The salesman strongly advises me to go back to the border. And to sort this out.

I leave the shop...at first I am at a loss...helpless....thinking back and forth.

I won't get far without registering.

If I go back to the border, without a test I will most likely be sent back to Bulgaria. Or I will be arrested for entering illegally.

But I have no other option. I have to go back now.


I drive back to the border.

The first officer I meet speaks to me. He had seen me earlier. I tell him that I was not registered earlier. But I need the registration. I am not sure if he understood. He sends me to the checkpoint on the entry side. From there I am sent to the border police. Here, for the first time, an officer looks at my passport. He enters the data into the computer. Without saying anything, he gives me back my passport. And sends me to the next checkpoint. This official just tells me to look into the camera in front of me. He takes a photo, then scans my passport and stamps it. He doesn't ask any questions. Then he just says "you can go now".


Now I'm flashed. Overjoyed.

At this moment every burden falls off me.

All thoughts and considerations have become obsolete.

I entered Turkey legally, just like that.

With registration and entry stamp.

Without a bribe. Without a test or even a vaccination. Although this is officially required.

Now I can move freely in this country. All possibilities are open to me.

Praying has helped.

If you really want something, you can achieve it.

Only now I realise that I cycled from Dresden to here.

About 3500 km. Under my own steam. And that after my life story and my illness.

I can be proud of that.


I am so euphoric that a border official asks me if everything is alright. I just say, "Yes, everything is good." He asks if I am already registered. I show him my passport. With that, everything is really good.

I leave the border station.

By now it is getting dark.

I turn on the bicycle light and ride back to the shopping centre.

Now I can apply for the sim card without any problems. The salesman even takes a picture of the stamp. He puts the SIM card into my mobile phone. And the internet works.

I also buy a Turkish flag. It's only available as a pennant, so I can't sew it onto the other flags.

But that doesn't matter for now.

And I eat Köfte (Turkish meatballs) with rice for 50 Lira. It's very tasty and rich.

Then I want to write a Facebook post. And upload a photo. But the internet is extremely slow. I ask the shop assistant how that can be. He says that this is normal here in Turkey.

That annoys me for a moment. But then I think to myself, there are worse things. I have achieved so much today. Slow internet shouldn't bother me any more.

Around 7 pm I leave the shopping centre.  I push the bike a little further on the wide and very well built E80.

Now it is dark. But there are lights everywhere here. And the road is well lit too. Then there is a field on the right.

I push the bike onto it. There are a few bushes towards the road. I can camp here. Even though this is not the best place. I can't find a better one in the dark. But I plan to get up at 6am tomorrow.  So that I can get out of here as early as possible. I don't know yet how they handle wild camping here in Turkey.

I put up the tent. I only put the most necessary things in it today. And I prepare everything for the journey tomorrow morning. As I lay in the tent, I see that my Facebook post from earlier has still not been uploaded. I try for a long time to upload the photo. But it doesn't work. Around 11:30 pm I stop. I then drink my lemon and sleep from 23:45.


I rode a total of about 32 km today. 

This is how it will continue tomorrow>

Im Hotel

Swilengrad

Die letzten Kilometer in Bulgarien

In der Türkei