Donnerstag, 30. September
Der Wecker klingelt um 7. Ich wasche mich und packe meine Sachen zusammen. Da die Reißverschlüsse von meinem Zelt in letzter Zeit immer schwerer gehen, sprühe ich sie mit WD40 ein. Danach gehen sie wieder richtig schön leicht. WD40 ist wirklich ein tolles Wundermittel. Mir ist allerdings aufgefallen, das die Zusammensetzung hier in Bulgarien eine andere ist, als in Deutschland. Der Geruch und auch die Konsistenz ist anders. Ob das Einfluss auf die Wirksamkeit hat, kann ich nicht beurteilen. Außerdem erledige ich einige kleinere Reparaturen an meiner Ausrüstung.
Ich lasse das Zeit zum trocknen und auslüften bis zuletzt stehen. Und frühstücke erstmal Haferflocken. Heute schließe ich es wieder auf dem Fahrrad an, da ich ja zum Cromlech wandern möchte. Gegen 12 bin ich startklar. Ich schiebe das Fahrrad wieder zu der Hütte. Und schließe es dort an. Auf dem Parkplatz steht jetzt ein Auto. Dann wandere ich los. Ich gehe über die Holzbrücke. Und folge dem Wanderpfad. Er ist teilweise kaum zu sehen. Und überwachsen. Hin und wieder versperrt ein Zaun den Weg. Und hier ist eine Schäfers mit ihrer Schafherde sowie 3 Hütehunden. Sie zeigt mir den Weg, an den Stellen wo es scheinbar nicht weiter geht. Außerdem treffe ich andere Wanderer. Wir unterhalten uns kurz Auf englisch. Ich sage, dass ich auf einer Fahrradreise bin und nach Japan fahre. Sie sind mit dem Auto hier, das auf dem Parkplatz steht. Und gerade auf dem Rückweg vom Steinkreis.
Der Weg führt bergauf.
Gegen 12:30 Uhr erreiche ich den höchsten Punkt und den Steinkreis. Es ist ein wundervoller, mystischer Ort. Ich mache Fotos. Bleibe eine Weile hier. Dann gehe ich zurück.
Um 13:20 Uhr bin ich wieder an der Hütte.
Auf meiner Lenkradtasche liegt jetzt ein Apfel. Darüber freue ich mich. Er ist bestimmt von den Wanderern, denen ich eben begegnet bin.
Ich fahre weiter. Bis zu meinem nächstes Zwischenziel Swilengrad sind es noch 50 km. Dieser Weg vom Cromlech bis zur Hauptstraße ist sehr beeindruckend. Die Landschaft ist wundervoll. Diese Gegend ist dünn besiedelt. Es gibt sehr viele verlassene und halb zerfallene Häuser. Ganze Dörfer sind scheinbar verlassen. Und doch…Einige Häuser sind bewohnt. Es gibt sogar richtig schicke Häuser. Inmitten der Ruinen. Hier stehen Autos. Es hängt Wäsche draußen. Menschen sehe ich aber nur sehr wenige. Die Straße ist in einem schlechten Zustand. Teilweise sind lange Risse 8m Asphalt. Ich vermute, dass es hier mal ein Erdbeben gegeben hat. Das würde auch die zerfallen Häuser erklären. Es scheint aber schon länger zurück liegen. Die Häuser sehen teilweise so aus, als würden sie seit Jahrzehnten unbewohnt sein.
Und wie auch in den letzten Tagen sehe ich immer wieder Kühe und Schafe. Frei auf der Straße und in den Dörfern. Manchmal mit Hütehunden.
Meine Route geht heute überwiegend leicht bergab.
Etwa um 15:30 Uhr mache ich am Straßenrand Pause. Auch hier liegt Müll. Ich sammle ihn auf. Und nehme einen großen Beutel voll mit. Später entsorgen ich den in einer Mülltonne.
Um 16:30 Uhr komme ich an einer Wasserstelle vorbei. Hier fülle ich meine Wasservorräte auf. Kurze Zeit später komme ich in das Dorf Efrem. Hier führt mein Navi mich über Wege wo in der Realität gar keine sind. Und es geht richtig steil bergauf! Mit letzter Kraft schiebe ich das Rad Stück für Stück höher. Ich denke schon, dass es nicht weiter geht. Dann sehe ich über mir ein Auto fahren. Also wird dort eine Straße sein. Das Navi zeigt mir die ja auch an. Und tatsächlich…ich komme wieder auf eine Asphalt Straße. Die führt jetzt in eine bewaldete und hügelige Landschaft.
Gegen 17:40 Uhr komme ich zu einer kleinen Kapelle. Dieser Ort ist richtig schön angelegt. Neben der Kapelle gibt es eine offene Hütte. Und die Aussicht auf die tiefer liegenden Landschaft ist phänomenal. Das ist ein toller Platz zum übernachten. Allerdings liegt der Hauptweg höher. Und ich komme mit meinem Fahrrad nicht bis zur Hütte. Vor allem werde ich es nicht wieder herauf bekommen. Also verwerfe ich den Gedanken wieder. Und fahr weiter. Ich fahre bzw. schiebe noch ein ganzes Stück weiter. Bis ich etwa um 18:40 Uhr einen geeigneten Zeltplatz finde. Diese Stelle ist wirklich mitten in der Natur. Fernab von der nächsten Siedlung. Auf der Straße kommt jetzt kein einziges Auto mehr vorbei. Ich bin alleine. An diesem Ort liegt ein großer Reifen. Und auch hier…Müll. Sonst nur Natur. Ich kann mir vorstellen, dass es hier Bären und Wölfe gibt. Ein bißchen mulmig ist mir schon, als ich im Dunkeln das Zelt aufbaue. Trotzdem koche ich mir noch Wasser und dann Nudeln. Die esse ich wieder Mit Tomatensauce und meinem Gewürz. Zufällig entdecke ich einen alten Kochtopf, der hier herumliegt. Ich kann ihn als stabile Unterlage für meinen Gaskocher nutzen. Nach dem Essen räume ich schnell das Zelt ein. Ich bin froh, als ich um 20:45 Uhr darin liege. Im Wald hinter mir höre ich auch diverse Tiere…
Später trinke ich noch meine Zitrone und schlafe ab 23:15 Uhr
Ich bin heute knapp 2 km gewandert. Und 16 km gefahren, bzw. hab das Rad bergauf geschoben.
Cromlech. Ruins and nature
<This was Wednesday
Thursday, 30 September
The alarm clock rings at 7. I wash up and pack my things. Since the zips on my tent have been getting harder and harder lately, I spray them with WD40. After that they go really nice and easy again. WD40 really is a great miracle product. However, I have noticed that the composition is different here in Bulgaria than in Germany. The smell and the consistency are different. I can't say whether that has an influence on its effectiveness. I also do some minor repairs on my equipment.
I leave it to dry and air out until last. And have some oatmeal for breakfast. Today I put it back on the bike, as I want to hike to the Cromlech. Around 12 I am ready to go. I push the bike back to the hut. And connect it there. There is now a car in the car park. Then I start hiking. I cross the wooden bridge. And follow the hiking path. It is barely visible in parts. And overgrown. Every now and then a fence blocks the way. And here is a shepherd with her flock of sheep and 3 herding dogs. She shows me the way in places where it seems to go nowhere. I also meet other walkers. We talk briefly in English. I tell them that I am on a bicycle tour and that I am going to Japan. They are here with the car that is parked in the car park. And just on their way back from the stone circle.
The road is uphill.
Around 12:30 I reach the highest point and the stone circle. It is a wonderful, mystical place. I take photos. Stay here for a while. Then I walk back.
At 13:20 I am back at the hut.
There is now an apple on my steering wheel bag. I am happy about that. It must be from the hikers I just met.
I continue on my way. It is still 50 km to my next stopover, Swilengrad. This road from Cromlech to the main road is very impressive. The landscape is wonderful. This area is sparsely populated. There are a lot of abandoned and half-ruined houses. Whole villages are seemingly abandoned. And yet...some houses are inhabited. There are even really fancy houses. In the midst of the ruins. There are cars parked here. There is laundry hanging outside. But I see very few people. The road is in bad condition. In parts there are long cracks 8m of asphalt. I suspect that there was an earthquake here once. That would also explain the crumbling houses. But it seems to be a long time ago. Some of the houses look as if they have been uninhabited for decades.
And as in the last few days, I keep seeing cows and sheep. Free on the road and in the villages. Sometimes with herding dogs.
My route today is mostly slightly downhill.
At about 15:30 I take a break at the side of the road. There is rubbish here too. I pick it up. And take a big bag full with me. Later I dispose of it in a dustbin.
At 16:30 I pass a watering hole. Here I fill up my water supply. A short time later I reach the village of Efrem. Here my sat nav leads me along roads where in reality there are none. And it is really steep uphill! With my last ounce of strength I push the bike up bit by bit. I already think that I can't go any further. Then I see a car driving above me. So there must be a road there. The sat nav shows it to me. And indeed...I come back onto an asphalt road. It now leads into a wooded and hilly landscape.
Around 17:40 I come to a small chapel. This place is really beautifully laid out. Next to the chapel there is an open hut. And the view of the lower-lying countryside is phenomenal. This is a great place to spend the night. However, the main path is higher up. And I can't get to the hut on my bike. Above all, I won't be able to get it back up. So I discard the idea. And ride on. I cycle or rather push my bike for quite a while. Until I find a suitable campsite at about 18:40. This place is really in the middle of nature. Far away from the next settlement. Not a single car passes by on the road now. I am alone. There is a large tyre at this spot. And also here...rubbish. Otherwise only nature. I can imagine that there are bears and wolves here. I feel a bit queasy as I put up the tent in the dark. Nevertheless, I boil some water and then noodles. I eat it again with tomato sauce and my spice. By chance I discover an old cooking pot lying around. I can use it as a stable base for my gas cooker. After dinner, I quickly put the tent away. I am glad when I lie down in it at 8:45 pm. In the forest behind me I also hear various animals...
Later I drink my lemon and sleep.
I hiked just under 2 km today. And I cycled 16 km, or pushed the bike uphill.