Donnerstag, 16. September
Um 7 klingelt der Wecker. Es ist ein normaler Morgen. Allerdings ist es recht kalt. So dass ich morgens eine Jacke brauche. Und mein Zelt und die Plane trocknet jetzt sehr langsam. Da ich es nicht nass zusammen packen möchte, nutze ich die Wartezeit. Ich sammle im Wald Müll.
Als ich meine Wasserkanister auf dem Fahrrad festschnalle, reißt bei einem der Griff ab. Ich repariere den Kanister mit Schlüsselringen und einem Bindfaden.
Um 10:40 Uhr bin ich startklar.
Ich schiebe das Rad zur Hütte. Hier kann ich den Müll entsorgen. Und meine Wasservorräte wieder auffüllen. Dann setze ich mich in die Hütte an den Tisch. Koche mit meinem Gaskocher Wasser für Kaffee und frühstücke Müsli mit Schokoflakes, Pflaumen und Honig. Bei dieser Wasserstelle ist sehr viel Betrieb. Alle paar Minuten hält ein Auto. Menschen füllen ihre Wasserflaschen und Kanister auf. Es war die richtige Entscheidung im Zelt zu schlafen. Nach dem Frühstück schreibe ich mit dem letzten Akku meinen Tagebucheintrag von gestern. Zum hochladen reicht es nicht mehr.
Um 13:30 Uhr setze ich die Reise fort und schiebe das Rad weiter bergauf. Es ist der letzte steile Anstieg. Um 14 Uhr erreiche ich die nächste Hütte und den höchsten Punkt. Damit habe ich das bulgarische Rhodopen Gebirge überquert. Ab jetzt geht es auf dieser Route nur noch bergab. Und die Abfahrt ist sehr steil. Ich bin froh, dass ich meine Bremsbacken erneuert habe. Trotzdem ist es eine Herausforderung und sehr anstrengend auf der kurvenreichen und schlechten Straße das Fahrrad unter Kontrolle zu behalten. Ich muss aufpassen, dass ich nicht zu schnell werde. Fahre mit voll angezogenen Bremsen. Trotz der neuen Bremsbacken lässt die Bremswirkung schnell nach. Ich bremse zusätzlich mit dem Fuß. Dann wird es mir zu gefährlich. Ich halte an. Und stelle die Bremse nach. Jetzt bremst das Fahrrad wieder besser. Und ich kann sicherer bergab fahren. Es geht kilometerweit bergab.
Dann erreiche ich eine große Tankstelle. Hier mache ich eine Pause. Esse etwas, wasche mich mit warmen Wasser und lade mein Handy. Um 15:50 Uhr fahre ich weiter.
Ein paar Minuten später erreiche ich die historische Stadt Smolyan mit knapp 30.000 Einwohnern. Ich schiebe das Rad zunächst in Richtung Stadtzentrum. Google kurz. Will mir ja eine günstige Übernachtungsmöglichkeit suchen. Aber es gibt hier keinen Campingplatz und kein Hostel. Ein richtiges Hotel kann ich mir nicht leisten. Ein weiteres Problem ist, dass ich die Schilder nicht lesen kann.
Dann hilft mir der Zufall. Ich werde von einer jungen Frau angesprochen. Direkt auf englisch. Sie fragt, ob sie mir helfen kann. Ja…ich kann Hilfe gebrauchen. Bei einem Kaffee aus dem Automaten unterhalten ich mich mit ihr und ihren beiden Freundinnen. Erzähle kurz von meiner Reise. Und dass ich jetzt eine günstige Übernachtungsmöglichkeit suche. Sie können mir helfen. Wollen aber zunächst ins Stadtzentrum. Da sie mit Auto unterwegs sind, machen wir dort einen Treffpunkt aus. Sie fahren vor. Und ich mit Rad hinterher. Dort kommt noch ein junger Mann dazu. Ich erzähle von meiner Reise. Andreana telefoniert. Dann sagt sie, dass ich zu einem Hotel fahren kann. Dort bekomme ich ein Zimmer für 30 Leva (15€). Das ist sehr gut. Wir verabschieden uns.
Und ich fahr nach Navi zu dem Hotel. Es sind etwa 3 Kilometer. Das letzte Stück geht steil bergauf. Das Hotel „Moni" ist etwas Außerhalb in einem Wohngebiet.
Gegen 18 Uhr komme ich dort an. Mittlerweile ist der Akku von meinem Handy fast leer. Beim Hotel ist niemand. Die Eingangstor ist verschlossen. Am Eingang hängt ein Zettel mit einer Telefonnummer. Ich will dort anrufen. Aber mit meiner deutschen Simbabwe kann ich keine bulgarischen Nummern anrufen. Ich schreibe Andreana. Dann kommt ein Mann mit dem Schlüssel Es ist offenbar der Eigentümer von diesem Hotel. Ich frage ihn, ob ich ein Zimmer haben kann. Das geht. Er nimmt kurz meine Daten auf. Ich bezahle 30 Leva. Dann zeigt er mir im hinteren Gebäude das Zimmer. Das Fahrrad kann ich in den Haustür stellen. Allerdings bekomme ich es die Treppe nicht hoch. Dann sagt er, dass ich es auch draußen vor mein Fenster stellen kann. Ich schließe es dort an. Dann richte ich mich im Zimmer ein. Es ist ein Doppelzimmer mit 2 Betten und einem kleinen Bad. Später gehe ich mit meinem kleinen Rucksack nochmal los. Will mir Müsli und was zu trinken kaufen. In der Nähe habe ich ein kleines Geschäft gesehen. Aber dort gibt es kein Müsli. Ich kaufe nur eine Flasche Sodawasser. Und gehe zurück. Ich esse dann Brot mit Wurst und Käse. Später lade ich noch den Bericht und die letzten Fotos hoch. Und trinke meine Zitrone mit Honig und warmen Wasser.
Ab 23:40 Uhr schlafe ich.
Ich habe heute etwa 14 km zurück gelegt.
Downhill. Smolyan
Thursday, 16 September
The alarm clock rings at 7. It is a normal morning. However, it is quite cold. So I need a jacket in the morning. And my tent and the tarpaulin are drying very slowly now. Since I don't want to pack it up wet, I use the waiting time. I collect rubbish in the forest.
When I strap my water canisters onto the bike, the handle of one of them breaks off. I repair the canister with key rings and a piece of string.
At 10:40 I am ready to go.
I push the bike to the hut. Here I can dispose of the rubbish. And refill my water supply. Then I sit down at the table in the hut. I boil water for coffee on my gas cooker and have breakfast of muesli with chocolate flakes, plums and honey. This water point is very busy. Every few minutes a car stops. People fill up their water bottles and jerry cans. It was the right decision to sleep in the tent. After breakfast I use the last battery to write my diary entry from yesterday. There is not enough left to upload.
At 13:30 I continue the journey and push the bike further uphill. It is the last steep climb. At 14h I reach the next hut and the highest point. With this I have crossed the Bulgarian Rhodope Mountains. From now on, it's all downhill on this route. And the descent is very steep. I am glad that I have renewed my brake shoes. Nevertheless, it is a challenge and very exhausting to keep the bike under control on the winding and bad road. I have to be careful not to go too fast. I ride with the brakes fully applied. Despite the new brake shoes, the braking effect quickly wears off. I brake additionally with my foot. Then it becomes too dangerous for me. I stop. And readjust the brakes. Now the bike brakes better again. And I can ride downhill more safely. It goes downhill for kilometres.
Then I reach a large petrol station. Here I take a break. I eat something, wash myself with warm water and charge my mobile phone. At 15:50 I drive on.
A few minutes later I reach the historic town of Smolyan with almost 30,000 inhabitants. I first push the bike towards the city centre. Google briefly. I want to find a cheap place to spend the night. But there is no camping site and no hostel here. I can't afford a real hotel. Another problem is that I can't read the signs.
Then chance helps me. I am approached by a young woman. Directly in English. She asks if she can help me. Yes...I can use help. Over a coffee from the vending machine, I chat with her and her two friends. I briefly tell them about my trip. And that I am now looking for a cheap place to stay. They can help me. But first they want to go to the city centre. Since they are travelling by car, we arrange to meet there. They go first. And I follow on my bike. Another young man joins them there. I tell him about my trip. Andreana is on the phone. Then she says that I can go to a hotel. There I get a room for 30 Leva (15€). That is very good. We say goodbye.
And I drive to the hotel according to the navigation system. It is about 3 kilometres. The last part is steeply uphill. The hotel "Moni" is a bit outside in a residential area.
I arrive there around 6 pm. By now the battery of my mobile phone is almost empty. There is no one at the hotel. The entrance gate is locked. There is a note with a telephone number at the entrance. I want to call there. But I can't call Bulgarian numbers with my German Zimbabwe. I write to Andreana. Then a man comes with the key. He is obviously the owner of this hotel. I ask him if I can have a room. That works. He briefly takes my details. I pay 30 Leva. Then he shows me the room in the back building. I can put the bicycle in the front door. However, I cannot get it up the stairs. Then he says I can put it outside in front of my window. I plug it in there. Then I set up in the room. It is a double room with 2 beds and a small bathroom. Later I go out again with my small backpack. I want to buy some muesli and something to drink. I saw a small shop nearby. But there is no muesli there. I just buy a bottle of soda water. And go back. I eat bread with sausage and cheese. Later I upload the report and the last photos. And drink my lemon with honey and warm water.
From 23:40 I sleep.
I have covered about 14 km today.