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Einschränkung meiner grenzenlosen Freiheit und unendliche Freiheit in Albanien

<Das war der Mittwoch

Donnerstag, 03. Juni

Heute klingelt der Wecker um 6:30 Uhr. Ich dusche erstmal.  Dann arbeite ich noch vor dem Frühstück meinem Blog.

Um 8 frühstücken wir wieder gemeinsam. Für mich ist es das letzte Mal.

Nach dem Frühstück packe ich meine Sachen zusammen. Ich vermisse das neue USB Kabel von meinem Tablet. Ich suche es überall. Vermute, dass es unter das Bett gefallen ist. Wouter hilft mir und zerlegt den Bettkasten. Aber dort ist es nicht. Es ist nicht auffindbar. Aber das ist dann so. Ich hab noch 2 andere (sehr kurze) Kabel. Außer fürs Tablet brauche ich die um die Powerbanks zu laden. Wenn ich es nicht wiederfinde, werde ich mir demnächst noch eins kaufen. Vorerst breche ich die Suche ab und belade mein Fahrrad.

Der Henkel von dem 7 l Kanister ist abgebrochen. Ich gehe kurz in ein Geschäft in der Nähe  und kaufe mir für 100 Lek einen 5 l Kanister Wasser. Ich fülle meine Wasservorräte auf. Hab jetzt etwa 15 Liter Wasser auf dem Fahrrad. Bis ich dann startklar bin, ist es 13 Uhr.

Ich bleibe allerdings noch eine Weile hier und arbeite an meinem Blog. Ich bin immer noch im Rückstand mit meinen Berichten. Etwa um 14 Uhr breche ich das ab.

Ich überlege bis zuletzt, wie ich jetzt weiter fahre. Die Grenze zwischen Albanien und Griechenland ist nach wie vor komplett geschlossen. Ich habe keine andere Möglichkeit, als nach Nordmazedonien zu fahren. Da ich ja nach Athen will, ist das ein gewaltiger Umweg von etwa 800 km. Das ärgert mich. Wegen diesem Humbug Virus bin ich zum 2. Mal gezwungen, meine Route zu ändern. Grenzenlose Freiheit ist das allerwichtigste für mich. Und diese Freiheit wird jetzt durch staatliche Willkür eingeschränkt. Ich hab dafür kein Verständnis. Meine ohnehin schlechte Meinung über das weltweite Geld-und Staatensystem wird nicht besser. Ich wünsche mir, dass weltweit alle Menschen friedlich im Einklang mit der Natur zusammen leben. Ohne Grenzen. Aber davon ist die Welt noch sehr weit entfernt. Und ich habe nicht die Möglichkeit es zu ändern. Also lebe ich so weit wie möglich am System vorbei.  Ignoriere Dinge die mir nicht passen. Und vor allem mache ich für mich das Beste aus jeder Situation. Ich sehe die aufgezwungen Dinge positiv. Aktuell habe ich keine Möglichkeit nach Griechenland einzureisen. Also fahr ich nach Nordmazedonien. An den Ohridsee. So erlebe ich ein weiteres Land und seine Menschen. Die Freude darüber lässt mich den Ärger über die staatliche Willkür schnell vergessen.

Ich packe die letzten Sachen ein. Pumpe Luft aufs Vorderrad. (Das verliert immer ein bisschen Luft)

Um 14:30 Uhr tragen wir mein Fahrrad die Treppen runter auf die Straße. Ich verabschiede mich. Es war eine schöne Zeit in diesem tollen Hostel. Etwa um 14:45 Uhr setze ich meine Reise fort.

Und ich kann jetzt bergab fahren.

Bei einem kleinen Lebensmittel Geschäft kaufe ich Zitronen und Milch. Dann fahre ich in die Stadt. Bei einem Spar Supermarkt mache ich einen Großeinkauf. Ich kaufe haltbare Lebensmittel auf Vorrat. Unter anderem Konserven, Nudeln und Müsli (aus Deutschland) Meine Zahnpasta für schmerempfindliche Zähne gibt es hier nicht. Aber ich kaufe sehr günstig Schnürbänder für meine Wanderschuhe. Die sind allerdings von minderer Qualität und werden nicht lange halten.

Ebenfalls sehr günstig kaufe ich eine Gaskartusche. Die kostet nur 80 Lek. (0,65€). In Kroatien hab ich über 10 Euro bezahlt!  Ich bin so verblüfft über den niedrigen Preis,  dass ich versäume eine 2. zu kaufen.

Wie jedes Mal hab ich Schwierigkeiten den ganzen Einkauf auf meinem Fahrrad zu verstauen. Es ist jetzt sehr schwer und voll beladen.

Bis ich Gjirokastra verlasse, ist es 17:40 Uhr. Ich fahre wieder auf der SH4 zurück. In Richtung Tepelena. Auf dieser Straße bin ich Samstag ja nach Gjirokastra gefahren.

Heute fahre ich nur noch ein kleines Stück. Dann schiebe ich das Rad auf einen Seitenweg. Hier finde ich einen tollen Platz zum Zelten am Rand einer Wiese. Ich baue das Zelt auf.

Bald merke ich, dass auf dieser Wiese viel los ist. Immer wieder kommen Menschen und Tiere vorbei. Schafherden, bewacht von großen Hunden. Aber auch Männer mit einzelnen oder weniger wenigen Tieren. Oft gemischt. Ziegen, Schafe, Kühe, Pferde. Dann kommt eine Herde Pferde vorbei. Und 2 Männer. Einer zu Fuß. Der andere reitet auf einem Esel. Wir „unterhalten“ uns. Auch ohne eine gemeinsame Sprache klappt die Verständigung. Die beiden sind begeistert, dass ich mit Fahrrad von Deutschland bis hier nach Albanien gefahren bin. Sie finden es offenbar gut, dass ich jetzt hier auf dieser schönen Wiese zelte. Ich bin an diesem Abend sehr berührt. Das was ich jetzt gerade erlebe, ist genau das, was ich mir wünsche. Ein friedliches Miteinander von Menschen und Tieren. Völkerverständigung auch ohne eine gemeinsame Sprache. Unendliche Freiheit.

Hier in Albanien ist es möglich, einfach so in der Natur zu zelten. In Deutschland wäre das undenkbar.

Als es später ruhiger wird, und ich im Zelt liege, denke ich noch lange nach. Dieses Leben was ich jetzt gerade habe, ist genau das was ich immer wollte. Albanien ist so ein freies und wunderschönes Land. Ich kann mir durchaus vorstellen hier nach meiner Reise dauerhaft zu leben. Nicht mehr vorstellen kann ich mir, in einer normalen Mietwohnung in Deutschland zu leben. Ein normales Familienleben ist für mich undenkbar. Dafür habe ich mich in den letzten Jahren, und besonders auf dieser Reise zu sehr vom System entfernt.

Dieser Tag war für mich ein Wechselbad der Gefühle. Zum einen die aufgezwungene Routenänderung. Die Einschränkung meiner Reisefreiheit. Und zum anderen die unendliche Freiheit hier in Albanien. Ich würde am liebsten direkt hier bleiben. Klar, ich freue mich auf die weiteren Länder auf meiner Reise nach Hiroshima. Aber irgendwie hab ich ein schlechtes Gefühl, wenn ich an Griechenland denke. Griechenland ist in der EU. Die irrsinnigen Corona Maßnahmen werden mich dort gewaltig stören. Aber ich hoffe sehr, dass der Zirkus vorbei ist, wenn ich da bin. Oder mich auf dem Fahrrad nicht betrifft. Offizielle Stellen und Geschäfte versuche ich so gut es geht zu vermeiden.

Ich trinke dann noch meine Zitrone. Etwa ab 23 Uhr schlafe ich.


Ich bin heute nur unwesentlich weiter gefahren. 

So geht es morgen weiter>

Restriction of my limitless freedom and infinite freedom in Albania

<This was Wednesday

Thursday, 03 June

Today the alarm clock rings at 6:30 am. I take a shower first.  Then I work on my blog before breakfast.

At 8 we have breakfast together again. For me it is the last time.

After breakfast I pack up my things. I miss the new USB cable from my tablet. I look for it everywhere. I suspect it has fallen under the bed. Wouter helps me and disassembles the bed drawer. But it's not there. It can't be found. But that's the way it is. I have two other (very short) cables. Except for the tablet, I need them to charge the powerbanks. If I don't find it again, I will buy another one soon. For now, I'll call off the search and load my bike.

The handle of the 7 l canister is broken off. I briefly go to a shop nearby and buy a 5 l canister of water for 100 Lek. I fill up my water supply. I now have about 15 litres of water on the bike. By the time I am ready to start, it is 1 pm.

I stay here for a while though and work on my blog. I'm still behind with my reports. At about 2 pm I break it off.

I think about how I'm going to continue until the end. The border between Albania and Greece is still completely closed. I have no other option but to drive to northern Macedonia. Since I want to get to Athens, this is a huge diversions of about 800 km. That annoys me. Because of this humbug virus, I am forced to change my route for the second time. Unlimited freedom is the most important thing for me. And this freedom is now being restricted by arbitrary state action. I have no understanding for this. My already poor opinion of the global monetary and state system is not getting any better. I wish that all people worldwide live together peacefully in harmony with nature. Without borders. But the world is still very far from that. And I don't have the possibility to change it. So I live as far as possible past the system.  I ignore things that don't suit me. And above all, I make the best of every situation for myself. I see the things that are forced upon me in a positive light. Currently I have no possibility to enter Greece. So I go to northern Macedonia. To Lake Ohrid. This way I experience another country and its people. The joy of this makes me quickly forget the annoyance about the arbitrariness of the state.

I pack the last things. Pump air into the front wheel (it always loses a bit of air).

At 2.30 pm we carry my bike down the stairs to the street. I say goodbye. It was a nice time in this great hostel. At about 14:45 I continue my journey.

And I can now ride downhill.

At a small grocery shop I buy lemons and milk. Then I drive into town. At a Spar supermarket I do a bulk purchase. I buy non-perishable foodstuffs in stock. Among other things, tinned food, pasta and muesli (from Germany) They don't have my toothpaste for pain-sensitive teeth here. But I buy laces for my hiking boots very cheaply. They are of poor quality, though, and won't last long.

I also buy a gas cartridge very cheaply. It only costs 80 lek. (0,65€). In Croatia I paid over 10 euros!  I am so amazed at the low price that I neglect to buy a second one.

Like every time, I have trouble stowing all the shopping on my bike. It is now very heavy and fully loaded.

By the time I leave Gjirokastra, it is 17:40. I cycle back on the SH4. In the direction of Tepelena. This is the road I took to Gjirokastra on Saturday.

Today I ride only a short distance. Then I push the bike onto a side path. Here I find a great place to camp at the edge of a meadow. I pitch the tent.

Soon I notice that there is a lot going on in this meadow. Again and again people and animals pass by. Flocks of sheep, guarded by large dogs. But also men with single or fewer animals. Often mixed. Goats, sheep, cows, horses. Then a herd of horses passes by. And two men. One on foot. The other rides a donkey. We "talk" to each other. Even without a common language, communication works. They are thrilled that I have cycled all the way from Germany to Albania. They obviously think it is good that I am now camping here on this beautiful meadow. I am very touched this evening. What I am experiencing right now is exactly what I wish for. A peaceful coexistence of people and animals. International understanding even without a common language. Infinite freedom.

Here in Albania it is possible to camp out in nature just like that. In Germany that would be unthinkable.

Later, when it gets quieter and I lie in the tent, I think about it for a long time. This life I have right now is exactly what I always wanted. Albania is such a free and beautiful country. I can imagine living here permanently after my trip. I can no longer imagine living in a normal rented flat in Germany. A normal family life is unthinkable for me. In recent years, and especially on this trip, I have distanced myself too much from the system.

This day was a rollercoaster of emotions for me. On the one hand, the forced change of route. The restriction of my freedom to travel. And on the other hand, the infinite freedom here in Albania. I would love to stay right here. Sure, I'm looking forward to the other countries on my journey to Hiroshima. But somehow I have a bad feeling when I think about Greece. Greece is in the EU. The insane Corona measures will bother me tremendously there. But I really hope that the circus will be over by the time I get there. Or doesn't affect me on the bike. I try to avoid official places and shops as much as possible.

I then drink my lemon. From about 11 pm I sleep


I've only cycled a little further today. 

This is how it will continiue tomorrow>

Gjirokastra

Mein Zeltplatz