Montag, 10. Mai
Um 6 klingelt der Wecker. Erstmal gehe ich duschen. Heute dusche ich kalt, da das warme Wasser nicht funktioniert. Dann packe ich meine Sachen zusammen. Auch wenn das Wasser nicht trinkbar ist, befülle ich meinen Wasserkanister. Damit ich morgen Wasser zum Waschen habe. Um 9 gehe ich mit Kevin frühstücken. Er reist heute auch ab. In der Zeit auf dem Campingplatz hat er mich finanziell unterstützt. Nur so konnte ich entspannt länger als geplant hier bleiben. Und an meinem Blog arbeiten.
Nach dem Frühstück verabschieden wir uns. Ich bleibe noch eine Weile auf der Terrasse sitzen. Und schreibe den Bericht von gestern. Nachdem ich ihn hochgeladen habe, geh ich zum Zeltplatz.
Ich baue mein Zelt ab und belade das Fahrrad. Außerdem befestige ich das Solarpanel besser. Dafür verwende ich ein Stück Zeltstange vom BW Zelt. Zwischendurch bin ich bei meinen deutschen Nachbarn James und Evi. Wir machen Fotos. Sie schenken mir eine Mettwurst und Schinken. Um 13 Uhr bin ich startklar. Meine anderen Nachbarn aus Serbien machen noch Fotos von mir und meinem Rad.
Dann verlasse ich bei herrlichem Sonnenschein den Campingplatz „Kamping Pa emer"
Ich fahre in Richtung Berat. Zunächst in die nächste größere Stadt Kavaja. Dort ist der nächste Geldautomat. Ich brauche Bargeld. Hier in Albanien kann man in vielen Geschäften nur bar zahlen. Schon nach kurzer Zeit komme ich an einem kleinen Lebensmittelgeschäft vorbei. Es ist geschlossen. Als der Besitzer mich sieht macht er auf. Die Auswahl ist sehr begrenzt. Kartenzahlung ist nicht möglich. Da ich fast kein Bargeld mehr habe, kaufe ich nur Cornflakes und Eistee.
Nach einer Weile halte ich in der Natur an. Und esse Cornflakes am Straßenrand. Bis nach Kavaja sind es etwa 12 km. Etwa um 15 Uhr komme ich dort an. Mal wieder fällt mir auf, dass es hier in Albanien oft keine Ortsschilder ist. Oder ich sehe sie nicht.
Kavaja ist eine recht große Stadt. Im Zentrum ist es sehr schön. Auch hier – kein Müll. Saubere, gut ausgebaute Straßen. Breite Bürgersteig, gepflegte Häuser. Es dauert recht lange, bis ich einen Geldautomaten finde, der meine Mastercard akzeptiert.
Nachdem ich mich mit Bargeld versorgt habe, halte ich bei einem größeren Supermarkt an. Hier gibt es Müsli. Sogar aus Deutschland. Mit deutscher Beschriftung. Ich kaufe 4 Packungen. Ich will Brot kaufen. Aber das gibt es nicht. Oder ich finde es nicht. Ich frage an der Käsetheke. Die Verkäuferin gibt mir eine Packung geschnittenes Weißbrot. In diesem Markt ist Kartenzahlung möglich. Aber ich hab ja jetzt Bargeld. Zitronen kaufe ich bei einem der vielen Obststände.
Dann werde ich von einem älteren Mann angesprochen Er kann kein Wort englisch oder deutsch. Die Kommunikation per Zeichensprache ist sehr schwierig. Ich verstehe, dass er mich auf einen Kaffee einladen möchte. Also gehen wir in ein Café in der Nähe. Ich bestelle Cappuccino. Er trinkt Kaffee und Schnaps. Und bezahlt auch gleich. Dann „redet“ er mit Zeichensprache auf mich ein. Ich verstehe, dass er mit mir essen will. Aber er macht auch eindeutig sexuelle Zeichen im Bezug auf mich. Und er kommt mir näher als mir lieb ist. Mir wird das zu heikel. Ich gebe ihm zu verstehen, dass ich kein Interesse habe. Und dass ich jetzt weiter fahre. Ich trinke aus, setze meinen Rucksack auf und fahre.
Schon nach wenigen Metern komme ich mit dem nächsten Mann ins Gespräch. Auch er kann kein Englisch. Dann kommt sein Sohn. Der spricht deutsch. Also erzähle ich auf deutsch, dass ich aus Dresden komme und nach Hiroshima fahre. Das findet er toll. Er lädt mich auf einen Kaffee ein. Wir gehen in ein Café. Ich bestelle wieder Cappuccino. Wir unterhalten uns auf deutsch. Mit seinen Freunden rede ich englisch. Wir machen viele Fotos. Es ist sehr schön, bei dem tollen Wetter mit fremden Menschen friedlich zusammen zu sitzen. Um 17:30 Uhr verabschieden wir uns.
Ich fahre langsam aus der Stadt raus.
Dann sehe ich vor einem Geschäft neben Waschbecken und Wasserfässern auch Wasserkanister stehen. Spontan halte ich an. Der Inhaber kann kein englisch oder deutsch. Seine Frau auch nicht. Ich zeige auf einen der Kanister. Das versteht er. Aber mir ist der 20 l Kanister zu groß. Ich zeige ihm meinen Kanister. 10 l Kanister hat er nicht. Dann kommt seine Tochter. Sie kann englisch. Und hilft bei der Verständigung. Ich frage, ob er Dichtungen hat. Um Hahn und Deckel von meinem Kanister abzudichten. Er gibt mir einen neuen Hahn. Und tauscht ihn auch gleich aus. Seine Tochter holt mir frisches Wasser. Für den Deckel hat er keine passende Dichtung. Er schneidet eine zu. Jetzt ist der Kanister dicht. Und neu befüllt. Zwischendurch unterhalte ich mich mit seiner Tochter. Sie findet es ganz toll, was ich mache. Ich brauche nichts bezahlen. Die Reparatur von meinem Kanister ist ein Geschenk für mich. Jetzt bin ich wirklich glücklich. Und sehr dankbar. Mit einem brauchbaren Wasserkanister wird meine Reise in der nächsten Zeit noch entspannter. Ich kann ja sogar den Hahn benutzen. Dann brauch ich den Kanister nicht mehr abbauen. Mittlerweile ist es 18:30 Uhr. Ich verabschiede mich und fahre weiter.
Jetzt komme ich aus der Stadt raus. Die Gegend wird wieder ländlicher.
Nach einer Weile verlasse ich meine Komoot Route. Ich schiebe das Rad auf einen Seitenweg. Und dann über eine Wiese. Bis zu einigen Bäumen. Dort am Rand der Wiese ist unter einem Baum ein idealer Platz zum Zelten. Hier ist ein leichter Hang. Aber damit kann ich leben. Auch wenn es nicht ganz so bequem zum schlafen ist. Ich baue das Zelt auf und richte es ein. Da es im hohen Gras steht, ist der Untergrund sehr weich. Ich brauche keine Isomatte. Den Schlafsack brauche ich heute auch nicht.
Ich esse dann noch Die restlichen Cornflakes gemischt mit Müsli. Später trinke ich meine Zitrone.
Etwa ab 23 Uhr schlafe ich.
Ich bin heute 20 km gefahren.
On my way to Berat. Kavaja
Monday, 10 May
The alarm clock rings at 6. First I take a shower. Today I take a cold shower, as the hot water doesn't work. Then I pack my things. Even though the water is not drinkable, I fill my water canister. So that I have water for washing tomorrow. At 9 I have breakfast with Kevin. He is also leaving today. During the time at the campsite he supported me financially. That's the only way I could stay here longer than planned. And work on my blog.
After breakfast we say goodbye. I sit on the terrace for a while. And write yesterday's report. After uploading it, I go to the campsite.
I take down my tent and load the bike. I also fix the solar panel better. I use a piece of tent pole from the BW tent for this. In between I visit my German neighbours James and Evi. We take photos. They give me a Mettwurst and ham. At 1 pm I am ready to go. My other neighbours from Serbia take photos of me and my bike.
Then I leave the campsite "Kamping Pa emer" in glorious sunshine.
I cycle in the direction of Berat. First to the next bigger town Kavaja. There is the next cash machine. I need cash. Here in Albania you can only pay cash in many shops. After a short while I pass a small grocery shop. It is closed. When the owner sees me, he opens the door. The selection is very limited. Card payment is not possible. As I am almost out of cash, I only buy cornflakes and iced tea.
After a while I stop in the countryside. And eat cornflakes at the roadside. It is about 12 km to Kavaja. Around 3 pm I arrive there. Once again I notice that here in Albania there are often no place-name signs. Or I don't see them.
Kavaja is quite a big town. In the centre it is very nice. Here too - no rubbish. Clean, well-built streets. Wide pavements, well-kept houses. It takes quite a long time to find an ATM that accepts my Mastercard.
After stocking up on cash, I stop at a larger supermarket. They have muesli here. Even from Germany. With German labelling. I buy 4 packets. I want to buy bread. But there isn't any. Or I can't find it. I ask at the cheese counter. The shop assistant gives me a packet of sliced white bread. In this market, card payment is possible. But I have cash now. I buy lemons at one of the many fruit stalls.
Then I am approached by an older man who cannot speak a word of English or German. Communication by sign language is very difficult. I understand that he wants to invite me for a coffee. So we go to a café nearby. I order a cappuccino. He drinks coffee and schnapps. And pays at the same time. Then he "talks" to me with sign language. I understand that he wants to eat with me. But he also makes clearly sexual signs in relation to me. And he gets closer to me than I would like. This is getting too awkward for me. I make him understand that I'm not interested. And that I'm moving on now. I finish my drink, put on my backpack and ride.
After only a few metres I start talking to the next man. He doesn't speak English either. Then comes his son. He speaks German. So I tell him in German that I come from Dresden and am going to Hiroshima. He thinks that's great. He invites me for a coffee. We go to a café. I order another cappuccino. We talk in German. I speak English with his friends. We take many photos. It is very nice to sit together peacefully with strangers in the great weather. At 5.30 pm we say goodbye.
I drive slowly out of town.
Then I see water canisters standing in front of a shop next to wash basins and water barrels. Spontaneously I stop. The owner doesn't speak English or German. Neither does his wife. I point to one of the canisters. He understands. But the 20 l canister is too big for me. I show him my canister. He doesn't have a 10-litre canister. Then his daughter comes. She knows English. She helps us to understand each other. I ask if he has any seals. To seal the tap and the lid of my canister. He gives me a new tap. And replaces it at the same time. His daughter fetches me fresh water. He doesn't have a suitable seal for the lid. He cuts one. Now the canister is tight. And refilled. In between, I talk to his daughter. She thinks it's great what I'm doing. I don't have to pay anything. The repair of my canister is a gift for me. Now I am really happy. And very grateful. With a usable water canister, my journey will be even more relaxed in the near future.
I can even use the tap. Then I don't need to dismantle the canister. By now it's 6:30 pm. I say goodbye and drive on.
Now I'm getting out of the city. The area becomes more rural again.
After a while I leave my Komoot route. I push the bike onto a side path. And then across a meadow. Up to some trees. There at the edge of the meadow, under a tree, is an ideal place to camp. There is a slight slope here. But I can live with that. Even if it is not quite as comfortable to sleep on. I pitch the tent and set it up. Since it is in the tall grass, the ground is very soft. I don't need a sleeping mat. I don't need the sleeping bag today either.
I eat the remaining cornflakes mixed with muesli. Later I drink my lemon.
From about 11 pm I sleep.
I have cycled 20 km today.
This is how it will continiue tomorrow>