Freitag, 07. Mai
Es ist eine kurze Nacht. Um 6 klingelt der Wecker. Ich wasche mich. Dann trinke ich erstmal eine doppelte Zitrone zum wach werden. Anschließend packe ich die Sachen zusammen und baue das Zelt ab.
Um 8:30 Uhr bin ich startklar und schiebe mein Rad von der Wiese.
Um 9 komme ich an einer Autowaschanlage vorbei. Hier ist ein Café. Dort trinke ich einen Kaffee. Der standard Kaffee ist anders als in Deutschland. Darunter versteht mancher einen starken Espresso. Danach bin ich wach. Da ich mit meinen Tagesberichten mal wieder im Rückstand bin, werde ich mir heute einen ruhigen Platz zum Schreiben suchen. Etwa 10 km von hier ist ein Campingplatz. Dorthin fahre ich nach Google Maps. Allerdings lasse ich die Komoot App weiter laufen, um meine Route aufzuzeichnen. Der Campingplatz liegt direkt an der Küste. Aber nicht auf meiner Route nach Berat.
Nach kurzer Zeit komme ich an einem kleinen Geschäft vorbei. Auch hier gibt es kein Müsli. Also kaufe ich nochmal Cornflakes. Und Milch.
Der Inhaber lädt mich auf einen Kaffee ein. Er spricht zwar kaum englisch oder Deutsch. Aber wir verständigen uns trotzdem mit einer Mischung aus beidem.
Dann fahr ich weiter. Das Navi führt mich über sehr schlechte Wege. So schlecht, dass sie kaum als Wege zu erkennen sind. Autos fahren hier keine. Hier ist die Aussage vom auswärtigen Amt zutreffend, dass Wege abseits der Hauptverkehrsstraßen nur mit Geländewagen befahrbar sind. Ich schiebe das Rad. Etwa um 11:30 Uhr erreiche ich den Campingplatz „Kamping Pa emer“ Er ist anders als die Campingplätze auf denen ich bisher war. Es ist ein großes unübersichtliches und bewachsenen Arenal direkt am Meer. Nach einiger Suche finde ich mittendrin die Rezeption. Im oberen Stockwerk von einem Gebäude. Offenbar wohnen die Eigentümer hier auch. Eine ältere sehr liebe und freundliche Frau begrüßt mich. Sie kann nur sehr wenig englisch. Die Verständigung ist schwierig. Aber irgendwie klappt es. Sie versteht, dass ich für eine Nacht hier bleiben will. Das kostet 8€. Da ich nur Lek habe, zahle ich 950 Lek. Kartenzahlung ist nicht möglich. Ich trage meinen Namen in eine handschriftliche Liste ein. Das ist der check in. Ohne Ausweis und ohne Quittung. Sie zeigt mir dann von oben grob wo ich mein Zelt aufbauen kann. Und wo das Sanitärgebäude ist. Ich kann es unter dem dichten Bewuchs nur ahnen.
Dann schiebe ich mein Rand in Richtung Strand. Ich hatte schon auf dem Weg zur Rezeption ein Hinweisschild „Tent" gesehen. Dem folge ich auf einem schmalen, bewachsenen Weg. Eine Ebene tiefer ist eine Freifläche. Auf dem Schotter steht ein Wohnmobil mit deutschem Kennzeichen. Ich überlege kurz, ob ich mein Zelt daneben aufbaue. Aber dann sehe ich, dass noch eine Ebene tiefer Rasen ist. Ich brauche lange, bis ich den Weg dorthin finde. Und auch das Sanitärgebäude sehe ich jetzt. Auf der Rasenfläche steht ein Wohnmobil mit schweizer Kennzeichen. Dort baue ich mein Zelt auf. Dann kommt ein Jeep auf den Platz. Mit dem Fahrer komme ich gleich ins Gespräch. Kevin kommt auch aus Deutschland. Aus Oberbayern. Wir verabreden uns für später zum Abendessen. Kurz darauf kommen die einen jungen Frauen vom benachbarten Wohnmobil. Da sie aus der Schweiz kommen, sprechen sie auch deutsch. Auf diesem Campingplatz fühle ich mich wohl. Nachdem ich das Zelt aufgebaut und eingerichtet habe, setze ich mich mit dem Tablet an den Strand. Ich will meine letzten Tagesberichte schreiben. Aber nach kurzer Zeit kann ich mich nicht mehr konzentrieren. Ich bin müde. Die letzte Nacht war doch zu kurz. Es hat keinen Zweck. Ich gehe ins Zelt. Und schlafe erst mal eine Weile.
Um 17:30 Uhr wache ich auf. Jetzt geht es mir besser. Ich gehe hoch zur Rezeption. Dort ist auch das Restaurant. Es gibt Spaghetti Bolognese. Mit Salat und Brot. Kevin lädt mich ein. Wir unterhalten uns sehr gut. Über meine Reise. Das Virus und Politik. Es ist schön, sich auf deutsch zu unterhalten. Wir sitzen lange auf der Terrasse, unterhalten uns und genießen die Aussicht auf das Meer. Bis ich dann im Zelt bin und schlafe, ist es etwa 23 Uhr.
Ich bin heute etwa 15 km gefahren.
At the "Kamping Pa emer" campsite
Friday, 07 May
It is a short night. The alarm clock rings at 6. I wash myself. Then I drink a double lemon to wake up. Then I pack up my things and take down the tent.
At 8:30 I am ready to go and push my bike off the meadow.
At 9 I pass a car wash. There is a café. I have a coffee there. The standard coffee is different from that in Germany. Some people think of it as a strong espresso. After that I am awake. As I am once again behind with my daily reports, I will look for a quiet place to write today. There is a campsite about 10 km from here. I drive there according to Google Maps. However, I keep the Komoot app running to record my route. The campsite is right on the coast. But not on my route to Berat.
After a short while I pass a small shop. Here, too, there is no cereal. So I buy cornflakes again. And milk.
The owner invites me in for a coffee. He hardly speaks English or German. But we communicate with a mixture of both.
Then I drive on. The sat nav leads me along very bad roads. So bad that they are hardly recognisable as roads. There are no cars here. Here the statement from the Foreign Office is true, that paths off the main roads are only passable with off-road vehicles. I push the bike. At about 11:30 I reach the campsite "Kamping Pa emer". It is different from the campsites I have been to so far. It is a large unclear and overgrown Arenal directly at the sea. After some searching, I find the reception in the middle of it. On the upper floor of a building. Apparently the owners live here too. An elderly, very kind and friendly woman welcomes me. She knows very little English. Communication is difficult. But somehow it works. She understands that I want to stay here for one night. It costs 8€. As I only have Lek, I pay 950 Lek. Card payment is not possible. I enter my name in a handwritten list. This is the check in. Without ID and without receipt. She then shows me roughly where I can pitch my tent from above. And where the sanitary building is. I can only guess under the dense vegetation.
Then I push my rim towards the beach. I had already seen a sign "Tent" on the way to the reception. I follow it on a narrow, overgrown path. One level down is an open space. On the gravel is a camper van with a German licence plate. I briefly consider pitching my tent next to it. But then I see that there is grass one level down. It takes me a long time to find the way there. And I can also see the sanitary building now. On the lawn is a camper van with Swiss licence plates. I pitch my tent there. Then a jeep comes onto the site. I immediately start talking to the driver. Kevin is also from Germany. From Upper Bavaria. We arrange to meet later for dinner. Shortly afterwards, the two young women from the neighbouring camper van arrive. Since they come from Switzerland, they also speak German. I feel at home at this campsite. After I have pitched and set up the tent, I sit down on the beach with my tablet. I want to write my last daily reports. But after a short while I can't concentrate any more. I am tired. Last night was too short after all. It's no use. I go into the tent. And sleep for a while.
At 5.30 pm I wake up. I feel better now. I go up to the reception. There is also the restaurant. We have spaghetti bolognese. With salad and bread. Kevin invites me in. We have a good chat. About my trip. The virus and politics. It's nice to talk in German. We sit on the terrace for a long time, talk and enjoy the view of the sea. By the time I am in the tent and asleep, it is about 11 pm.
I have cycled about 15 km today.