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Skhodra & "Kevin home guest house"

<Das war der Samstag 

Sonntag, 25. April

Auch nachts gegen 5 ertönt der Gebetsruf. Ich bekomme es aber nur im Halbschlaf mit.

An diesem Sonntag klingelt der Wecker erst um 7. Ich wasche mich mit Wasser aus dem Kanister. Packe die Sachen zusammen und baue das Zelt ab. Das Fahrrad beladen ist heute wegen den Dornenbüschen eine Herausforderung. Aber ich bekomme es hin. Und auch die Reifen sind heile geblieben. Zwischendurch frühstücke ich Lebkuchengebäck und trinke den restlichen kalten Kaffee von gestern. Schon morgens scheint die Sonne. Das ist sehr gut. So kann mein Zelt trocknen. Um 9:45 Uhr bin ich startklar.

Ich schiebe das Rad über die Wiese auf die Nebenstraße. Kurz nach 10 bin ich auf der SH41 und wieder auf meiner Komoot Route. Bis nach Shkodra sind es 15 km. Ich bin zunächst wieder in Muriqan. Wie gestern grüßen mich die Menschen denen ich begegne. Als ich den Ort verlassen habe, hält ein Auto neben mir. Der Fahrer reicht mir eine Dose Cola. Wendet dann und fährt zurück nach Muriqan. Also trinke ich nach langer Zeit mal wieder Cola. Und ich empfinde sie gar nicht so süß wie ich erwartet hatte. Ich hab mich in letzter Zeit wieder an Zucker gewöhnt. Nach meinem Krankenhausaufenthalt 2018 hab ich ja eine zeitlang vegan und nahezu zuckerfrei gelebt. Ernährung war in den letzten Jahren ein sehr wichtiges Thema für mich. Auf dieser Reise mache ich mir darüber gar keine Gedanken mehr. Ich esse wieder alles. Das was ich gerade habe oder bekomme. Wenn ich etwas kaufe, achte ich darauf, dass es möglichst günstig ist. Damit geht es mir am Besten. 

Bei bestem Wetter komme ich auf der überwiegend ebenen Strecke gut voran. Mittags überquere ich den Fluss Buna auf einer Brücke. Dann bin ich in Shkodra. Diese Stadt am Skutarisee hat über 140.000 Einwohner. Es sind Autos, Mopeds, Fahrrädern und Menschen unterwegs. Es gibt viele Café Bars vor denen die Menschen sitzen. Kaum jemand trägt eine Maske. An den Straßen sind Stände mit Obst und Gemüse. Aber auch Bekleidung wird auf der Straße verkauft. Ich sehe viele Autowaschanlagen, wo Autos mit der Hand geputzt werden. Allerdings sehe ich keine Ampeln. Und kaum Verkehrsschilder. Ich hab das Gefühl, jeder fährt und parkt hier wie und wo er will. Es gibt zwar Zebrastreifen. Aber Fußgänger überqueren irgendwo die Straßen. Fahrräder und Mopeds fahren irgendwo. Der Verkehr läuft. Irgendwie. Und ich bin mit meinem schwer beladenen Rad mittendrin. Zunächst fahre ich noch. Dann wird mir der Verkehr zu wuselig. Und ich schiebe. Nach Navi zu der Adresse vom „Kevin home guest house „, wo Viktor mir für 2 Nächte ein Zimmer gebucht hat. Allerdings hab ich keine Hausnummer. Die Zielstraße ist ein Schotterweg. Ich schiebe das Rad bis zum Ende und finde die Adresse zunächst nicht. Vor einer großen Pfütze bleib ich stehen. Vom anderen Ende der Pfütze kommt eine Frau auf mich zu. Sie fragt mich direkt auf englisch "Can I help you? Ich sage ihr, dass ich das Kevin home guest house suche. Sie sagt, dass das gleich am Anfang der Straße ist. Also schiebe ich das Rad wieder zurück. Am Anfang der Straße ist eine Schule. Wieder bin ich ratlos. Dann hilft mir ein junger Mann. Er weiß zwar nicht wo das ist. Aber er kann sehr gut englisch. Er wohnt in der Nähe. Bei ihm kann ich im Internet nach der richtigen Adresse gucken. Also gehen wir zu ihm. Im Netz ist es eine Sache von Sekunden. Dann hab ich die Hausnummer. Und kann nach Navi dorthin. Der junge Mann begleitet mich noch. Das Guest house ist am Anfang der Straße vor der Schule um eine Straßenecke. Das Tor ist zu. Ich klopfe. Hier bin ich richtig. Mein Gastgeber Andi spricht sehr gut englisch. Ich bekomme ein 3 Bett Zimmer mit Balkon. Frühstück und WLAN ist inklusive. Und ich kann meine Wäsche waschen. Die Maschine kostet 3€. Zur Zeit bin ich der einzige Gast. Draußen kann man vor der Bar sitzen. Bei dem schönen Wetter nutze ich das aus. Ich setze mich mit dem Tablet an einen Tisch und arbeite an meinem Blog. Lade die Berichte und Fotos von den letzten Tagen hoch. Zwischendurch chatte und telefoniere ich über WhatsApp mit Freunden. Als die Wäsche fertig ist, hänge ich sie auf dem Balkon auf. Und ich esse Müsli. Dann schreibe ich noch den Bericht von gestern. Ab etwa 23 Uhr schlafe ich. Es ist angenehm, mal wieder in einem richtigen Bett zu schlafen.


Ich bin heute etwa 15 km gefahren. 

So geht es morgen weiter>

<That was Saturday 

Sunday, 25 April

The call to prayer is also heard at around 5 in the night. But I only hear it when I am half asleep.

On this Sunday, the alarm clock doesn't ring until 7. I wash myself with water from the canister. I pack up my things and take down the tent. Loading the bike is a challenge today because of the thorn bushes. But I manage. And the tyres are also intact. In between I have some gingerbread biscuits and drink the remaining cold coffee from yesterday. The sun is already shining in the morning. That is very good. It gives my tent time to dry. At 9:45 a.m. I am ready to go.

I push the bike across the meadow onto the side road. Shortly after 10 I am on the SH41 and back on my Komoot route. It is 15 km to Shkodra. First I am back in Muriqan. As yesterday, the people I meet greet me. As I leave the village, a car stops next to me. The driver hands me a can of Coke. Then he turns around and drives back to Muriqan. So I drink Coke again after a long time. And I don't find it as sweet as I expected. I've been getting used to sugar again lately. After my hospital stay in 2018, I lived vegan and almost sugar-free for a while. Nutrition has been a very important topic for me in recent years. On this trip, I don't worry about it at all anymore. I eat everything again. Whatever I have or get at the moment. When I buy something, I make sure that it is as cheap as possible. That's what makes me feel best. 

The weather is fine and I make good progress on the mostly flat route. At noon I cross the river Buna on a bridge. Then I am in Shkodra. This city on Lake Scutari has over 140,000 inhabitants. The streets are full of cars, mopeds, bicycles and people. There are many café bars in front of which people sit. Hardly anyone wears a mask. There are stalls with fruit and vegetables along the streets. But clothes are also sold on the streets. I see many car washes where cars are cleaned by hand. But I don't see any traffic lights. And hardly any traffic signs. I have the feeling that everyone here drives and parks how and where they want. There are zebra crossings. But pedestrians are crossing the streets somewhere. Bicycles and mopeds drive somewhere. The traffic is moving. Somehow. And I am in the middle of it with my heavily loaded bike. At first I'm still going. Then the traffic gets too busy for me. And I push. I follow the GPS to the address of the "Kevin home guest house", where Viktor has booked me a room for 2 nights. But I don't have a house number. The destination road is a gravel road. I push the bike to the end and cannot find the address at first. I stop in front of a big puddle. A woman approaches me from the other end of the puddle. She asks me directly in English, "Can I help you? I tell her that I am looking for the Kevin home guest house. She says that it is right at the beginning of the road. So I push the bike back. There is a school at the beginning of the road. Again I am at a loss. Then a young man helps me. He doesn't know where it is. But he knows English very well. He lives nearby. I can look him up on the internet for the right address. So we go to him. On the net it's a matter of seconds. Then I have the house number. And I can use the navigation system to get there. The young man accompanies me. The guest house is at the beginning of the street in front of the school, around a corner. The gate is closed. I knock. This is the right place. My host Andi speaks very good English. I get a 3-bed room with balcony. Breakfast and Wi-Fi are included. And I can do my laundry. The machine costs 3€. At the moment I am the only guest. You can sit outside in front of the bar. With the nice weather, I take advantage of it. I sit down at a table with my tablet and work on my blog. I upload the reports and photos from the last few days. In between, I chat and call friends on WhatsApp. When the laundry is done, I hang it up on the balcony. And I eat muesli. Then I write yesterday's report. From about 11 pm I sleep. It is nice to sleep in a real bed again.


I rode about 15 km today. 

This is how it will continue tomorrow>

Mein Zeltplatz

Fahrt nach Shkodra

Shkodra

Auch wenn auf den Bildern fast leere Straßen zu sehen sind, war es voller.

Natürlich versuche ich es zu vermeiden, Menschen oder Autos direkt zu fotografieren.