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Nach dem Erdbeben

<Das war der Dienstag   

Mittwoch, 30. Dezember 

Durch den Ausfall vom Internet erfahre ich erst nach und nach vom Ausmaß des Erdbebens hier in Kroatien. Schon bald ist mir klar, dass ich mich an den langsam anlaufenden Hilfsaktionen für die Menschen in dem vom Beben am stärksten getroffenen Gebieten beteiligen möchte. Selber eine Hilfsaktion starten ist für mich als Ausländer ohne Sprachkenntnisse auch durch die Coronabedingten Einschränkungen nicht möglich.

Die stark zerstörte Stadt Petrinja ist etwa 130 km von Ogulin entfernt. Dort kann ich (ohne Auto) nicht einfach hinfahren. Mit der Bahn würde ich nur bis Zagreb kommen. Nach Petrinja fahren keine öffentlichen Verkehrsmittel. 

Freunde von Krešimir planen für die nächsten Tage einen Hilfstransport mit Lebensmitteln und Hilfsgütern. Ich biete meine Unterstützung an. Mehr kann ich zur Zeit nicht tun. Ich sitze hier in Ogulin fest, und kann nicht helfen. Natürlich drehen sich meine Gedanken und unsere Gespräche heute um das Erdbeben.

Ansonsten läuft das Leben hier in Ogulin normal weiter. Ich helfe heute wieder beim Verteilen von Werbeprospekten.

Und ich arbeite an meinem Blog. Ich schreibe die Berichte der letzten Tage.

Heute habe ich Post aus Deutschland bekommen. Eine gute Freundin hat mir einen lieben Brief geschrieben. Und sie hat mir einen Aufkleber mit einer Friedenstaube geschickt. Darüber freue ich mich sehr. Ich werde demnächst an meiner Ausrüstung einen geeigneten Platz dafür suchen. 

So geht es morgen weiter >