Mittwoch, 21. Oktober
Um 7 klingelt der Wecker. Mein Wasserkanister ist leer. Also „wasche" ich mich mit Feuchttüchern. Dann google ich erstmal, ob es hier eine Wäscherei gibt. Ich hab Glück. In etwa 3 km Entfernung ist eine Wäscherei. Ich packe meine Sachen zusammen und baue das Zelt ab. Ein Mann mit Hund geht in der Nähe spazieren. Er sieht mich. Sagt aber nichts. Um 9:40 Uhr verlasse ich meinen Zeltplatz und fahr nach Navi zu der Wäscherei. Es geht Richtung Industriegebiet. Plötzlich ist der Weg durch eine Schranke versperrt. Die Hinweisschilder kann ich nicht lesen. Aber die Symbole sind eindeutig. Hier sollte ich besser nicht weiterfahren. Also fahr ich zurück. Das Navi zeigt mir nach einer Zeit eine Alternativroute an. Die ist doppelt so weit. Aber das ist dann so. Um etwa 10:30 Uhr komme ich bei der Wäscherei an. Die Dame am Empfang versteht weder englisch noch deutsch. Aber ihre Kollegin kann Englisch. Die Preise fürs Wäsche waschen werden nach Kilo berechnet.1 Kilo koste 5€. Ich bringe die Decke rein. Und pack gleich meine normale Wäsche dazu. Es sind 5 Kilo. Also kostet es 25€ Das ist viel Geld. Aber ich erteile den Auftrag. Die Decke fängt schon an zu stinken. Ich kann die Wäsche ab etwa 14 Uhr wieder abholen. Ich fahre so lange in die Stadt. Auf dem Weg komme ich mit einer Frau ins Gespräch. Wir unterhalten uns eine Weile auf Englisch. Dann will ich erstmal frühstücken. Aber alle Cafés und Restaurants sind wegen dem Virus geschlossen. Ich komme an einem großen Spar Supermarkt vorbei. Da kaufe ich ein. Dann fahr ich an die Save. Sitze mich auf eine Bank und frühstücke. Später fahre ich wieder in die Wäscherei. Meine Wäsche ist sauber und ordentlich. Und duftet frisch. Ich zahle mit Karte. Vor der Wäscherei packe ich alles wieder aufs Fahrrad. Dabei hab ich wohl einen Spanngurt nicht richtig eingehakt....
Ich fahr weiter. Nach einer Weile bin ich wieder auf der Komoot Route. Ich komme gut voran. Bis zur Grenze nach Kroatien ist es nicht mehr weit. Das sollte ich heute noch schaffen. Um 16:30 Uhr bin ich in Drnovo. Bis zur Grenze sind es noch knapp 20 km. Plötzlich Haupt es hinter mir. Ein Polizeiauto. Die Beamten sprechen mich an. Ich antworte auf Englisch dass ich sie nicht verstehe. Der Beifahrer fragt mich auf Englisch was ich mit so viel Gepäck mache. Und wo ich hin will. Ich sage, dass ich mit dem Fahrrad aus Deutschland komme und auf dem Weg nach Asien bin. Dass ich jetzt nach Kroatien fahre. Sie sind erstaunt. Und wünschen mir eine gute Weiterfahrt.
Ich fahr weiter. Und komme dann auf einen gut ausgebauten Fahrradweg. Plötzlich endet der vor einem hohen Zaun. Laut Navi soll er weiter gehen. Aber in de Realität ist er einfach zuende. Hinter dem Zaun wird offenbar gebaut. Ich vermute, dass wird der Radweg, den mein Navi anzeigt. Ich versuche den Zaun zu umfahren. Erst links. Der Feldweg wird immer schlechter. Und endet irgendwann. Also fahr ich nach rechts. Auch hier ist der Weg sehr schlecht. Aber irgendwann komme ich wieder auf eine Straße. Und min Navi zeigt mir wieder die richtige Route an. Um 17:30 Uhr erreiche ich den Ort Zasap. Um 17:45 Uhr Cerklje. Es beginnt langsam dunkel zu werden. Aber ich fahre weiter. Bis zur Grenze sind es noch 10 km. Der Weg wird immer steiler. Ich schiebe das Rad bergauf. Die Steigung wird extrem. Ich komme kaum noch vorwärts. Meter für Meter geht es weiter. Es ist sehr anstrengend. Um 18:30 Uhr erreiche ich Sutna. Es geht immer weiter steil bergauf. Aber ich bin fest entschlossen heute noch bis zur Grenze zu kommen. Irgendwann ist es dunkel und es wird immer später. Ich bin am Ende meiner Kräfte. Etwa 5 km vor der Grenze wird das Licht von meiner Fahrradlampe schwächer. Die lässt sich ja per USB aufladen. Also schließe ich eine Powerbank an. Das geht aber nur kurz. Die Lampe zieht bei voller Leistung zu viel Strom. Ruckzuck ist die Powerbank leer. Und ich stehe im Dunkeln. Auf dieser Kurvenreichen Strecke ist es unmöglich ohne Licht weiter zu kommen Mit dem Letzten Licht meiner Stirnlampe schiebe ich das Rad auf die nächste Wiese. Dort baue ich am Waldrand im Dunkeln mein Zelt auf. Als ich das Gepäck abladen, stelle ich fest, dass der eine Spanngurt nicht eingehakt war. Und mein Schlafsack ist weg! Ich hab ihn verloren! Das ärgert mich. Den Schlafsack hatte ich schönen meiner Jugend in meinem Heimatdorf Liebenau. Ein guter alter BW Schlafsack. Der war bestimmt 40 Jahre alt. Nun ist er weg. Aber es ist nicht mehr zu ändern. Im Augenblick brauche ich nicht unbedingt einen Schlafsack. Es ist auch nachts recht warm. Und ich hab ja 2 Decken. Außerdem komme ich ja langsam in wärmere Gegenden. Wenn es nachts kälter wird, brauche ich doch irgendwann Ersatz….
Aber heute ist mir das egal. Bis ich im Zelt liege und schlafe ist es etwa Mitternacht.
Ich bin heute etwa 20 km gefahren. Davon habe ich das Rad etwa 10 km steil bergauf geschoben.
Es war ein sehr anstrengender Tag.