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Grandiose Berglandschaft - Regen & ein gebrochener Gepäckträger

<Das war der Freitag 

Samstag, 03. Oktober 

Um 7 klingelt der Wecker.  Ich wasche mich. Mein Wasserkanister ist fast leer. Dann packe ich meine Sachen zusammen und baue das Zelt ab. Die gebrochene Zeltstange geht immer weiter kaputt. Ich schneide das Stück raus. Und klebe die Stelle nochmal neu. 

Gegen 10 fahr ich  weiter. Das heißt ich schiebe. Es geht bergauf. Ich folge der B115. Sie wird nach einer Kurve zur Hochstraße.  Und es geht steil bergauf. Die Straße ist hier vor den Berg gebaut. Auf dem Bergkamm habe ich eine grandiose Aussicht auf die darunter liegende Landschaft und Eisenerz. Ich mache viele Fotos. Und Videos. Dann schiebe ich das Rad weiter. Nach kurzer Zeit kommt ein Rastplatz mit einer Gaststätte. Hier esse ich erstmal Mittag. Dann setze ich mich auf eine Bank ins Grüne und schreibe den Tagebucheintrag von gestern. Später lade ich Fotos hoch. Immer wieder kommen Menschen auf mich zu. Ich führe viele Gespräche.  Und bekomme finanzielle Unterstützung bzw. werde eingeladen. Ich verbringe den Nachmittag hier. Als ich weiter fahren will, fängt es an zu regnen. Ich setze mich in die Gaststätte.  Esse noch eine Suppe. Und warte den Regen ab. Als der etwas nachlässt, decke ich mein Gepäck richtig mit der Plane ab. Und schiebe das Rad weiter. Mittlerweile ist es 17:40 Uhr. Der nächste größere  Ort ist Vordernberg. Nach kurzer Zeit fängt es wieder stärker an zu regnen. Und mein hinteres Schutzblech schleift. Es geht noch ein kurzes Stück bergauf.  Dann steil bergab. Aber ich kann so nicht fahren. Das Schleifen wird immer schlimmer. Und es regnet sehr stark. Ich bin klitschnass. Außerdem wird es sehr schnell dunkel. Gut, das ich die neue Lampe habe. Ich kann das Schleifen auf die schnelle ohne Werkzeug nicht beheben. Um ans Werkzeug zu kommen, müsste ich das Gepäck abpacken. Das ist hier an der Bundesstraße bei dem Regen nicht machbar. Mit sanfter Gewalt entferne ich das Schutzblech.  Es schleift immer noch. Dann entdecke ich das Problem. Eine Halterung vom Gepäckträger ist gebrochen. Hier im Regen ist es nicht möglich das zu reparieren. Ich schiebe das Rad vorsichtig weiter. Jetzt bergab. Es regnet in Strömen. Um 19:20 Uhr erreiche ich den kleinen Ort Prebichl. Gleich am Ortseingang ist eine überdachte Bushaltestelle aus Holz. Ich schiebe das Rad hinein. Innen ist es ein richtig großer Raum. Ich packe das Gepäck komplett ab. Dank der Plane sind meine Sachen trocken geblieben. Ich ziehe mir erstmal was trockenes an. Dann nehme ich alle 4 Satteltaschen ab. Jetzt kann ich den Gepäckträger reparieren.  Das ist sogar recht einfach. Die Halterung ist oben abgebrochen.  Da sie mehrere Löcher hat, setzte ich sie einfach tiefer. Und auf der anderen Seite auch. Der Gepäckträger ist jetzt ein kleines Stück tiefer. Aber das macht nichts. Ich ziehe alle Schrauben nach. Und befestige das Schutzblech neu. Um zukünftiges Schleifen zu verhindern, fixiere ich es mit Kabelbindern. Außerdem stelle ich die Bremsbeläge nochmal nach. Dann belade ich das Rad wieder. Nur das was ich für die Nacht brauche, lasse ich. Ich werde hier übernachten. In Prebichl ist an diesem Samstagabend nichts los. Die wenigen Autos fahren einfach vorbei. Passanten gibt es nicht. Niemand  beachtet mich. Mittlerweile ist es fast Mitternacht. Ich richte mich in der Bushaltestelle für die Nacht ein. Lege die Plane auf den Boden. Isomatte und eine der Decken darauf. Es ist heute Nacht nicht so kalt. Und es regnet nur noch ganz leicht. Ich hab Hunger. Mache mir eine große Portion Müsli. So viel, dass ich es nicht alles schaffe. Dann trinke ich noch meine Zitrone.  Das einzige, was mich an diesem Abend richtig ärgert, ist, dass die Batterien von meiner neuen Stirnlampe gegen Ende fast leer sind. Das Licht wird immer schwächer. Und es sind ja normale Wegwerfbatterien. Ganz klar-  Für diese Tour ist eine solche Lampe komplett unbrauchbar! Es war ein Fehlkauf. Am meisten ärgert mich, dass ich mal wieder einen Gebrauchsgegenstand neu gekauft, und mit Geld bezahlt habe, der (für mich) völlig untauglich ist. Ich kann und will nicht jeden Tag Batterien kaufen. Bei der nächsten Gelegenheit kaufe ich mir eine USB Lampe. Bis dahin werde ich mich irgendwie behelfen. Batterien kaufen will ich nicht. 

Bis ich im Schlafsack auf der Plane liege und schlafe ist es etwa 1 Uhr. 


Ich hab das Rad etwa 6 km überwiegend bergauf geschoben.

So geht es morgen weiter >


Blick aus dem Zelt
Blick aus dem Zelt
Mein Zelt am Waldrand
Mein Zelt am Waldrand
Ich hab fast direkt neben der B115 gezeltet
Ich hab fast direkt neben der B115 gezeltet
Mein Fahrrad ist startklar
Mein Fahrrad ist startklar
Blick zurück auf meinen Zeltplatz
Blick zurück auf meinen Zeltplatz
Auf der B115
Auf der B115
Die B115 als Hochstraße am Berg
Die B115 als Hochstraße am Berg
Blick auf Eisenerz
Blick auf Eisenerz
Auf dem Rastplatz
Auf dem Rastplatz
Eisenerz
Eisenerz
Weiter geht es...
Weiter geht es...
Der gebrochene Halter vom Gepäckträger
Der gebrochene Halter vom Gepäckträger