Mittwoch, 16. September
Um 7 klingelt der Wecker. Ich wasche mich. Packe die Sachen zusammen und baue das Zelt ab. Um 9:30 Uhr fahr ich weiter. Um Strom zu sparen ohne Navi. Und erstmal in die falsche Richtung! Ich bemerke meinen Irrtum aber schnell. Und fahr zurück. Komme dann an einer Tankstelle vorbei. Hier frühstücke ich ausgiebig. Auf der Toilette fülle ich meine Wasserflaschen auf. Und ich lade Handy und Tablet. Um 12 fahr ich weiter. Ich folge wieder der E 55. Kurz darauf halte ich nochmal bei einer Bushaltestelle. Ich lade die Fotos von vorgestern hoch. Um 13:20 Uhr fahre ich weiter. Dann bemerke ich, dass die eine Powerbank nicht mehr lädt. Ich halte an. Und verbringe viel Zeit damit, den Fehler zu finden. Ich probiere sämtliche USB Kabel durch. Es liegt an der Anschlussbuchse. Die ist ausgeleiert. Es dauert lange bis ich weiter fahre. Es geht bergauf. Und dann kommt eine Baustelle. Ich schiebe das Rad durch die Baustelle bergauf. Es ist bei der Hitze sehr anstrengend! Und erfordert höchste Aufmerksamkeit. Viele LKWS sind unterwegs. Und fahren mit hoher Geschwindigkeit sehr dicht an mir vorbei. Aber ich komme durch die Baustelle. Dann kann ich ein Stück fahren. An Kaplice fahre ich nur vorbei. In einem Vorort halte ich bei einem Café. Und kaufe mir für meine letzten Kč eine heiße Schokolade. Ich gehe davon aus, dass ich heute noch bis nach Österreich komme. Aber es kommt etwas dazwischen, womit ich nicht gerechnet habe. Gegen 17 Uhr fahre ich auf eine weitere Baustelle zu. Hier ist die Durchfahrt mit dem Fahrrad nicht möglich! Ich frage die Bauarbeiter, wie ich an dieser Baustelle vorbei komme, aber sie verstehen weder deutsch noch englisch. Und reden auf tschechisch auf mich ein. Ich verstehe nur, dass ich mit dem Rad hier nicht weiter komme. Also versuche ich auf eigene Faust an der Baustelle vorbei zu kommen. Auf beiden Seiten der Straße ist Wald. Ich versuche es erst links. Aber nach wenigen Metern merke ich, dass es keinen Weg durch den Wald gibt. Und durchs Unterholz schieben geht auch nicht. Überall sind Dornenbüsche. Damit habe ich ja schon mehrfach schlechte Erfahrungen gemacht. Also versuche ich es rechts. Hier ist ein Weg. Aber der geht in die falsche Richtung. Ich schiebe das Rad durchs Unterholz. Es ist extrem anstrengend! Ich komme bald an meine Belastungsgrenze. Überall sind Dornenbüsche. Ich bleibe immer wieder mit dem Rad im Untergrund stecken. Ich bin mitten im Wald. Und am Ende meiner Kräfte! Aber trotzdem komme ich recht dicht an die Straße ran. Die ist links neben mir. Aber dazwischen ist ein Erdwall. Und Dornenbüsche! Dann geht es auch nach vorne nicht weiter. Ein Graben und Dornenbüsche versperren mir den Weg. Ich sehe keine andere Möglichkeit als zurück zu gehen. Nach etwa 45 min bin ich wieder auf der Straße. Und fahre zurück. Mittlerweile ist mein Handy schon wieder leer. Ich versuche nach Karte die Baustelle zu umfahren. Aber das ist sehr schwierig. Ich entferne mich immer weiter von der Grenze. Und es geht bergauf. Ich bin am Ende meiner Kräfte. Als es gegen 19 Uhr anfängt dunkel zu werden halte ich an der erstbesten Selle an. Ich schiebe das Rad auf eine Wiese. Baue das Zelt auf. Schreibe dann noch schnell mit dem letzten Strom meinen Tagebucheintrag von gestern. Fotos hochladen kann ich nicht mehr. Dafür reicht der Strom nicht. Ich trinke dann noch meine Zitrone. Etwa um 23:30 Uhr schlafe ich. Es war ein sehr anstrengender Tag.
Ich bin heute etwa 20 km gefahren. Aber mindestens 5 km Umweg.
