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Rehe und ein Tag In Budweis

<Das war der Montag

Dienstag 15. September 

Um 7 klingelt der Wecker. Als ich aus dem Zelt gucke, sehe ich ganz in der Nähe vom Zelt Rehe. Ich bin sehr überrascht. Solche Momente sind einzigartig. Das macht den Reiz dieser Reise aus. So etwas erlebt man nur, wenn man wild in der Natur zeltet. Dabei befinde ich mich ja direkt am Stadtrand von Budweis. Unmittelbar neben einem Gewerbegebiet. Es ist wirklich nur 1 Moment. Innerhalb von Sekunden sind die Rehe verschwunden. Aber es wiederholt sich. Als ich später ein Foto von meinem Zelt mache, raschelt es hinter mir im hohen Gras. In etwa 5m Entfernung  sind wieder Rehe. Als ich mich umdrehe,  sind sie auch schon weg. Dieses Erlebnis kann mir keiner nehmen. Schon jetzt, nach nichtmal 3 Wochen, weiß  ich, dass diese Reise das Abenteuer meines Lebens wird. Egal, wie weit ich komme. Egal, ob ich Hiroshima erreiche. Der Weg ist das Ziel.                                                                     

Ich wasche mich mit Wasser aus den Flaschen und Feuchttüchern.  Der Wasserkanister ist ja leer. Dann packe ich meine Sachen zusammen und baue das Zelt ab. Jetzt brauche ich nicht so leise zu sein. Die Hintergrundgeräusche aus dem Gewerbegebiet überdecken mein rascheln und klappern. Um 9 verlasse ich meinen Zeltplatz. Und fahr wieder ins Stadtzentrum. In einem Restaurant in der City frühstücke ich ausgiebig.  Ich nutze die Gelegenheit und lade Handy und Tablet. Auf der Toilette wasche ich mich. Und fülle die Wasserflaschen auf. Dann schiebe ich das Rad durch die Stadt und mache Fotos. Ich komme an einem großen Kaufhaus vorbei. Da geh ich rein. Mit Maske. Um Ärger zu  vermeiden. Ich kaufe 2 Postkarten und Briefmarken. Mein Freund Jan aus Wilhelmshaven möchte, dass ich ihm mal eine Postkarte schicke. Ich hab Jan ja erst dieses Jahr kennengelernt.  Er ist ein ganz besonderer Mensch.  Ich hab mir überlegt,  dass ich ihm aus jedem Land in dem ich bin eine Postkarte schicke. Die 2. Postkarte ist für meinen ehemaligen Chef aus Liebenau. Ich war über 20 Jahre für ihn tätig. Und hab ihm sehr viel zu verdanken.

Eigentlich will ich mir noch Ladekabel kaufen. Aber ich finde keine. Und hab keine Lust mehr mit Maske in dem Geschäft rumzulaufen. Die Maske nervt mich! Ich hab damit ein Problem.  Meiner Meinung nach ist der ganze Wirbel um dieses bewusst in die Welt gesetzte Virus absoluter Humbug.  Ich versuche mich dem so weit es geht zu entziehen.

Ich schiebe das Rad durch die  Stadt. Komme an einem großen Fahrradgeschäft vorbei. Geh ohne Maske rein. Niemand sagt etwas. Ich kaufe ein Rücklicht. Es ist mit Akku und über USB zu laden. Also optimal für mich. Die 399 Kč bezahle ich mit Karte. Der Verkäufer kann sehr gut englisch. Dieser Kauf ist problemlos. Um 13:45 Uhr verlasse ich Budweis.  Ich fahr auf der Fahrradroute Richtung Österreich. Bis nach Steyr sind es etwa 120 km. Später schickt mich das Navi auf die E55. Das Fahren mit dem schwer beladenen Rad auf dieser Hauptverkehrsstraße ist eine Herausforderung. Gegen 18:30 Uhr erreiche ich Velešín. Hier ist ein Penny. Ich kaufe Lebensmittel ein. Dann fahr ich weiter. Bis zur Grenze sind es noch etwa 20 km. Ich überlege, ob ich das heute noch schaffe.  Aber es wird schon dunkel. Und ich will ja noch meinen Tagebucheintrag von gestern schreiben.  Ich fahr noch ein Stück. Dann komme ich an einer Stelle vorbei wo ich zelten kann. Spontan bleibe ich hier. Ich schiebe das Rad auf einen Acker. Am Rand stehen ein paar Bäume. Dahinter ist ein Zaun. Ich baue das Zelt auf. Bis es steht und eingeräumt ist, ist es auch schon nach 22 Uhr. Ich schreibe dann noch meinen Tagebucheintrag. Das dauert sehr lange. Zum Fotos hochladen hab ich keine Lust mehr. Ich trinke noch schnell meine Zitrone. Um 1:45 Uhr schlafe ich. 

Ich bin heute etwa 20 km gefahren.

So geht es morgen weiter >

            


Blick aus dem Zelt. Die Rehe warn da schon wieder weg
Blick aus dem Zelt. Die Rehe warn da schon wieder weg
Als ich dieses Foto mache, sind direkt hinter mir Rehe :-)
Als ich dieses Foto mache, sind direkt hinter mir Rehe :-)
Auf der E55 Richtung  Österreich
Auf der E55 Richtung Österreich