Mittwoch , 09. September
Um 7 klingelt der Wecker. Da mein Wasserkanister immer noch leer ist, wasche ich mich wieder mit Feuchttüchern. Packe meine Sachen zusammen, baue das Zelt ab und belade das Fahrrad. So wie jeden Morgen. Es ist Touralltag. Meine Morgenroutine. Um 9:45 Uhr fahre ich weite. Gegen 11 komme ich an einer Tankstelle vorbei. Kaufe mir abgepackte belegte Brote und Automatenkaffe. Draußen gibt es eine gemütliche Sitzecke. Ich setze mich in die Sonne. Frühstücke. Und trinke meine Zitrone. Dann schreibe ich den Tagebucheintrag von gestern. Lade Fotos hoch. Kopiere den Beitrag zu Facebook. Um 14:50 Uhr fahr ich weiter. Ich folge der Route 105. Um 16:20 Uhr komme ich an einem wunderschönen See vorbei. Hier mache ich kurz Pause. Um 17 Uhr fahr ich weiter. Kurz darauf erreiche ich Neveklov. Hier kaufe ich in einem Mini Markt Lebensmittel. Getränke, Toast und Käse. Ich setze mich in einen Park und esse. Werde von einem Mann angesprochen. Er ist auch mit Fahrrad unterwegs. Wir unterhalten uns auf englisch. Er ist fasziniert von meiner Geschichte. Dann fahr ich weiter. Kurz bevor ich den Ort verlasse, fährt der Mann aus dem Park an mir vorbei. Im vorbeifahren drückt er mir mit den Worten „Here is some money for your journey" einen 500 Kč Schein in die Hand. (Das entspricht 18,81€) So ähnlich habe ich das auf meiner Deutschland Tour oft erlebt. Aber auf dieser Reise ist es das erste Mal. Ich bin immer wieder geflasht von so viel Hilfsbereitschaft! Um 18:30 Uhr verlasse ich Neveklov. Als es dunkel wird, halte ich Ausschau nach einer Übernachtungsmöglickeit. An einem kleinen Teich ist es sehr idyllisch. Aber bei den dichten Büschen rundherum gibt es keine Möglichkeit zum zelten. Ich fahre noch bis etwa 21 Uhr weiter. Dann komme ich in der Nähe von Štětkovice an einem Park vorbei. Hier entdecke ich eine ruhige und versteckte Stelle zum übernachten. Aber es ist sehr dunkel. Und es gibt nur Büsche. Keinen Baum zum anlehnen von meinem Fahrrad. Ich schiebe es neben einen bewachsenen Hügel. Dann baue ich im Dunkeln mein Zelt auf. Wie immer. Dabei bemerke ich Dornen. Ich hab das Rad in die Dornenbüsche geschoben! Und der Vorderreifen ist platt, ich bin genervt! Ich ärgere mich über mich selber. Aber mich ärgert auch, dass der eigentlich unplattbare Reifen doch platt ist.
Aber es ist nicht zu ändern. Ich hab ja noch einen Ersatzschlauch dabei. Und Flickzeug. Morgen früh repariere ich das. Erstmal schlafe ich….
Ich bin heute etwa 23 km gefahren
