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Auf dem Weg nach Budweis

<Das war der Montag

Dienstag, 08. September

Um 6:30 Uhr klingelt der Wecker. Das frühe aufstehen  lohnt sich. Die Sonne geht gerade auf. Ich wasche mich schnell mit Wasser aus den Flaschen. Dann pack ich meine Sachen zusammen und baue das Zelt ab. Ich trage alles bis an den Straßenrand.  Schiebe das Fahrrad ebenfalls dorthin.  Stelle es auf dem Kopf ins Gras. Baue das Hinterrad aus. Als ich den Schlauch rausnehme, sehe ich das der schon mehrfach geklickt wurde. Und schon sehr porös ist. Nochmals flicken wäre sinnlos. Aber ich hab ja 2 Ersatzschläuche dabei. Die hab ich ja letztes Jahr auf der Deutschland Tour gekauft. Ich tausche den Schlauch aus und baue das Rad wieder zusammen. Bei der Gelegenheit tausche ich auch gleich die vorderen Bremsbacken mit aus. Ich hab auch dafür fast neuwertigen Ersatz dabei. Um 10 ist das Rad  wieder startklar beladen. Ich fahr weiter. 

Um etwa 10:20 Uhr bin ich in Libeř. Ich setze mich in eine Bushaltestelle.  Und frühstücke.  Müsli mit Äpfeln vom Straßenrand. Und trinke meine Zitrone. Ein Roller hält an. Der Mann ist auf mein schwer beladenes Fahrrad aufmerksam geworden.  Wir unterhalten uns eine Weile.  Er spricht sehr gut deutsch. Ich erzähle ihm von meiner Reise nach Hiroshima und weise auf meinen Blog hin. Das fasziniert ihn. Er überlegt grad, mit einem Freund von hier aus mit Rad nach Kroatien zu fahren. Aber sein Freund hat zu viele Bedenken Was alles passieren könnte. Dann bleiben sie wohl doch Zuhause. Ähnliches hab ich in letzter Zeit oft gehört. Die Bedenken halten die meisten  Menschen  davon ab. Ich mach es einfach.

Dann will ich Tagebuch schreiben und die längst überfällige Datensicherung machen. Aber hier in der Bushaltestelle hab ich keine Ruhe. Also fahr ich ein Stück weiter. Gegen 13 Uhr entdecke ich eine Bank mit Steintisch an einem kleinen Teich. Ein idyllischer Ort. Ich setze mich in die Sonne und schreibe den Tagebucheintrag von gestern.  Dann schließe ich eine externe Festplatte ans Tablet an. (Ich hab 3 mit) . Ich kopiere alle bisherigen Fotos und mein Reisetagebuch darauf. Damit hab ich alle bisherigen Daten 3-fach gesichert. Die Datensicherung ist mir nach den Erfahrungen auf der Deutschland Tour sehr wichtig. Ich will ja meine Reise dokumentieren und veröffentlichen. In meinem Blog und später auch als Buch. Dafür nehme ich auch in Kauf,  dass ich für die Dokumentation dieser Reise jeden Tag mindestens 2 Stunden brauche. Eher viel länger. Heute sind es 4 Stunden. Nach der Datensicherung kopiere ich mein Tagebuch in den Blog und zu Facebook. Und lade Fotos hoch.

Um 17 Uhr fahr ich weiter. Allerdings ist fahren nicht möglich. Es geht steil bergauf. Ich schiebe das Rad kilometerweit. An einer Tankstelle pumpe ich 4 Bar auf das Hinterrad. Und ich kaufe mir Baguette Brötchen. Auf der Toilette wasche ich mich und fülle meine Wasserflaschen auf. Dann setze ich mich in die Abendsonne und esse. Gegen 19 Uhr fahre ich weiter. Es geht ein Stück bergab. Dann wieder bergauf. Wieder schiebe ich das Rad kilometerweit die Steigungen hoch. Zwischendurch fahre ich ein Stück. Dann kommt wieder eine Steigung. Beim herunter schalten springt die Kette ab. Ich brauche sehr lange, um sie wieder rauf zu kriegen. Die Steigung ist sehr steil. Das hinauf schieben von dem schweren Rad ist sehr anstrengend. Gegen 21 Uhr bin ich am Ende meiner Kräfte. Ich komme an einer Wiese vorbei. Mit Büschen zur Straßenseite. Hier bleibe ich über Nacht.  Allerdings gibt es keinen Baum zum anlehnen vom Fahrrad. Aber es steht auch auf dem Ständer der Doppelständer von dem Schrottrad bewährt sich mal wieder. Ein normaler Ständer hätte auf dieser Tour völlig versagt. Ich lade das Rad ab. Und bau das Zelt auf. Das Zelt aufbauen im dunkeln und ohne Licht anzumachen ist für mich schon Routine. Damit ich nichts von meinen Sachen verliere, packe ich immer erst alles auf die Plane. Außerdem hat jedes Teil seinen festen Platz. Auf dem Fahrrad und auch im Zelt. Und ich hab immer Gummibänder in der Tasche. Alle was geht, rolle ich zusammen. Gummiband drum und gut. So ist immer Ordnung und nichts geht verloren.

Bin dann noch kurz mit Handy bei Facebook.  Etwa um 23:40 Uhr schlafe ich.


Ich habe heute etwa 15 km zurück gelegt. Etwa die Hälfte davon hab ich das Rad bergauf geschoben.

So geht es morgen weiter >


Meine heutige Route
Meine heutige Route
Der 1. Blick aus dem Zelt
Der 1. Blick aus dem Zelt
Die Sonne geht auf :-)
Die Sonne geht auf :-)
Mein Zelt
Mein Zelt
Das Fahrrad ist repariert & startklar
Das Fahrrad ist repariert & startklar
....ein letzter Blick auf meinen Nachtlagerplatz
....ein letzter Blick auf meinen Nachtlagerplatz
Ein idyllischer Ort zum schreiben
Ein idyllischer Ort zum schreiben
Weiter geht's
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