Freitag, 04. September
Ich wache kurz vor 7 auf. Bevor der Wecker klingelt. Ich wasche mich mit Wasser aus den Flaschen. Mein Kanister is ja leer. Dann packe ich meine Sachen zusammen und baue das Zelt ab. Bevor ich das Fahrrad belade, schmiere ich die Kette nach. Fett hab ich ja dabei. Um etwa 9:45 Uhr fahre ich weiter. Nach 10 Minuten erreiche ich HRDLY. Am Ortseingang setze ich mich auf eine Bank. Ich frühstücke. Müslim mit Banane und 1 Apfel. Anschließend schreibe ich meinen Tagebucheintrag von gestern. Hochladen kann ich ihn noch nicht. Das Internet ist zu schlecht Aber es reicht, um mein Aldi Talk Konto aufzuladen. Ich buche mir einen anderen Tarif. Mit 7 GB Internet Flatrate.
Um 14 Uhr fahre ich weiter. Im nächsten Ort halte ich an einem Sportplatz an. Auf der Toilette fülle ich meine Wasserflaschen auf. In Doksany komme ich an einem kleinen Lebensmittelgeschäft vorbei. Ich kaufe mir was zu trinken. Die Bedienung versteht weder deutsch noch englisch. Aber es klappt doch irgendwie. Ich bezahle mit Kč. Vor dem Geschäft setze ich mich auf eine Bank. Lade den Bericht und Fotos hoch. Gegen 17 Uhr fahre ich weiter. Es sind noch etwa 55 km bis Prag. Ich folge der Route 608. Diese Hauptverkehrsstraße ist stark befahren. Aber bis auf gelegentliche Steigungen eben. Teilweise geht es bergab . Bei bestem Wetter komme ich gut voran. Mir fällt auf, dass es mir immer leichter fällt, dass schwere Rad zu beherrschen. Ich fahre jetzt sogar Steigungen hoch, die ich vor 3 Tagen noch geschoben hätte. Es wird langsam dunkel. Der Seitenstreifen ist nicht befestigt. Ich muss aufpassen, dass ich nicht von der Straße abkomme oder aufgrund der Unebenheiten stürze. Das Fahren in der Dunkelheit erfordert höchste Konzentration. Aber ich bin topfit und hellwach. Ich will heute noch bis Prag kommen! Eine Steigung ist sehr lang und steil. Ich fahre hoch. Oben bin ich zwar am Ende meiner Kräfte. Aber nach einer kurzen Pause geht es wieder. Ich bin stolz auf meine Leistungsfähigkeit! Kurz vor Prag mache ich bei einem Truck Stop noch eine letzte Pause. Ich esse eine Kleinigkeit. Bezahle mit Kč. Die Bedienung spricht englisch. Auf der Toilette fülle ich meine Wasserflaschen auf.
Um 23:30 Uhr erreiche ich die Region Prag – „Hlavní město Praha“ spontan beschließe ich, bis zur Karlsbrücke zu fahren. Bis ich dort ankomme, dauert aber noch. Ich fahre nach Handy Navi. Je mehr ich ins Zentrum von Prag komme, desto enger werden die Straßen. Und in dieser Freitagnacht sind sehr viele Jugendliche in der Stadt unterwegs. Teilweise schiebe ich. Dann führt das Navi mich durch einen Park. Und über eine Brücke. Dort ist gerade eine Freiluftdisco. Ich schiebe mein schwer beladenes Rad durch die Gruppen feiernder Jugendlicher.
Um 2 Uhr erreiche ich die Karlsbrücke. Ich bin stolz auf mich! Im Februar 1996 war ich schon einmal hier. Damals noch mit Auto. Ich hätte niemals gedacht, dass ich mal mit Fahrrad hierher fahren würde. Nach 1 Woche hab ich das erste Zwischenziel meiner Tour erreicht. Ich mache Fotos von meinem Rad. Um 2:30 Uhr mache ich mich auf die Suche nach einem Schlafplatz. Das ist in der Stadt gar nicht so einfach. Ich komme in einen Park. Dort schiebe ich mein Rad hinter ein Gebüsch. Breite die Plane daneben aus. Und lege mich mit Iso Matte darauf. Es ist angenehm warm. Mir reicht eine Decke. Um etwa 3.30 Uhr schlafe ich.
Ich bin heute etwa 65 km gefahren.