Fernweh und unendliche Freiheit
Deshalb mache ich diese Reise.
Es ist dieses Fernweh....einfach immer weiter zu fahren....
Ich hatte es vor etwa 20 Jahren ganz extrem.
Damals hab ich angefangen, für einen Freund als Hausmeister in seiner Autowerkstatt zu arbeiten.
Immer wenn ich Brennholz gesägt hab, und die Äste in den Wald hinter seinem Grundstück gebracht habe, hatte ich den Gedanken "Wie wäre es, wenn ich einfach immer weiter laufe?"
Diese Gefühl war bei mir so unbeschreiblich stark. Es hat mich gefesselt. Und mich nie wieder losgelassen. Immer wieder dieser Gedanke "Ich will immer weiter laufen"
Und dann hab ich an meine Kindheit gedacht.
Ich konnte gerade lesen. Da hab ich immer mehr und immer dickere Bücher gelesen. Zuerst Kinderbücher.
Dann immer anspruchsvollere Bücher.
Aus der Weltgeschichte.
Ich fing an mich für Geschichte und Geographie zu interessieren. Bin dann auf die Entdeckertouren mit Segelschiffen gestoßen.
Kolumbus der Amerika entdeckt hat. Maggellan der als erster die Welt umsegelt hat. Die Südseereisen von James Cook. Das hat mich unendlich fasziniert. Gefesselt. Immer wieder hab ich vor meinem Globus gesessen und mit dem Finger die Route um die Welt gezeichnet. Immer wieder dieser Gedanke "Wenn ich groß bin, reise ich um die Welt"
Ich wollte ferne Orte und Städte sehen, und erleben. Möglichst weit weg von meinem Heimatdorf Liebenau in Niedersachsen.
Und später, als ich Führerschein hatte, bin ich mit Auto überall hingefahren. War in ganz Deutschland unterwegs. War mit Auto in Prag / Tschechien. Bin spontan nach Paris gefahren. Für nen Freund 2 × nach ex Jugoslawien (Serbien). Hab da Autos hingebracht.
Je weiter ich von Liebenau weg war, desto besser ging es mir.
Dann war ich ja 2018 monatelang im Krankenhaus. Der Gedanke "Wenn ich hier wieder rauskomme, fahr ich mit Fahrrad nach Hiroshima", entstand aus meinem Kindheitstraum.
Er wurde zu meinem Lebenstraum. Zu meiner Berufung.
Ich muss einfach diesem unwiderstehlichen Drang folgen.
Genau das mache ich jetzt.
Ich folge der Straße...endlos....immer weiter.
Und mit jedem Meter, den ich mich weiter von Liebenau entferne, geht es mir besser.
DAS ist die grenzenlose Freiheit die ich immer wollte.
Diese Freiheit ist mir wichtiger als alles andere.
Wichtiger als Sicherheit und Geborgenheit.
Wichtiger als eine Beziehung. Wichtiger als Kinder.
Diese Freiheit lebe ich jetzt gegen alle Widerstände.
Ich bin gegen jeden gutgemeinten Rat aufgebrochen. Und ich ziehe das durch. Auch, und gerade wegen der Widerstände.
Es gibt kein zurück. Nur immer weiter....in die unbekannte Ferne.