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1. Weihnachtstag 2024 - Mit dem Fahrrad auf dem Highway. Ein unerwarteter Abend

<So hab ich Heiligabend erlebt

Mittwoch, 25. Dezember 

(1. Weihnachtstag in den christlichen Ländern.

Im überwiegend hinduistischen Indien wird Weihnachten ja nicht gefeiert.

Hier ist heute ein ganz normaler Arbeitstag)


Um 6 klingelt der Wecker.

Erstmal wasche ich mich kurz am Außenwaschbecken.

Dann bin ich am Handy. Ich lade weitere Videos in meinen YouTube channel hoch. Und beantworte Nachrichten.

Dabei trinke ich meine Zitrone.

Ab 8:30 Uhr schreibe ich Tagebuch.

Zwischendurch frühstücke ich im Zimmer. Vegetarisches Sandwich.

Etwa ab 10:30 Uhr packe ich meine Sachen zusammen und belade das Fahrrad.

Ich bezahle meine Rechnung und verabschiede mich.

Um 11:20 Uhr fahre ich weiter.

Ich folge wieder der Komoot Route.

Bis nach Amritsar sind es noch etwa 720 km. Ich fahr aber nur noch bis Ajmer mit dem Fahrrad. Mein heutiges Tagesziel ist Beawar.

Heute bin ich wieder den ganzen Nachmittag auf dem Highway 58.

Hin und wieder halten Mopeds oder Autos neben mir. Die Männer machen Selfies. Wollen wissen wo ich her komme und wohin ich fahre.

Ein junger Mann mit Auto unterhält sich länger mit mir. 

Etwa um 16:15 Uhr mache ich Dinner Pause bei einem Restaurant.

Ich Frage, ob ich hier zelten kann.

Nein! Das geht nicht. Hier ist es nicht sicher. Hier wird Alkohol verkauft. Und die Männer sind abends oft betrunken.

Damit hatte ich nicht gerechnet.

Aber dann ist das so. Ich fahr noch ein Stück weiter.

Rechtzeitig vor dem Dunkel werden komme ich in der Nähe von Beawar an einer größeren Freifläche vorbei.

Ein schmaler Weg führt direkt in die Natur. Dornenbüsche!

Ich schiebe das Rad zwischen den Dornenbüschen durch bis zu einer Stelle die zum Zelten geeignet ist.

In der Dämmerung säubere ich den Platz fürs Zelt sorgfältig von Dornen. Dann baue ich es auf. Und richte mich darin ein.

Ich möchte den Abend zum Tagebuch schreiben nutzen. 

Aber es kommt anders….

Etwa um 19:20 Uhr schreibt Azad mir.

Der junge Mann, mit dem ich mich heute Nachmittag länger unterhalten hatte.

Er möchte mir essen vorbei bringen.

Das ist toll!

Etwa 1 Stunde später treffen wir uns auf dem Weg zu meinem Zeltplatz.

Er lädt mich zu sich nach Hause zum Essen ein!

Ohne lange nachzudenken, fahr ich mit ihm mit.

Mein Zelt und das Fahrrad lasse ich in den Dornenbüschen.

Hier kommt nachts eh keiner vorbei.

Azad wohnt mit seiner Familie etwa 6 km entfernt. In einem kleinen Dorf in der Nähe von Beawar.

Er hat Pizza für mich geholt. 2 Pizzen für mich! (In Indien sind die kleiner als in Deutschland)

Und seine Mutter hat Salat und gekochte Eier dazu gemacht.

Es ist sehr lecker und sehr viel!

Dann bieter er mir an, dass ich hier übernachten kann.

Ich überlege kurz…mein Zelt mit meinen ganzen Sachen und dem Fahrrad ist ja unverschlossen in den Dornenbüschen.

Aber ich bin im Vertrauen.

Also bleibe ich hier. Es ist mir aber wichtig,  dass wir morgen früh vor dem hell werden zu meinem Zeltplatz fahren.

Ich bekomme ein eigenes Zimmer mit Bett.

Die Toilette ist (wie in Indien üblich)

außerhalb.

Da ich ja gar nichts dabei habe, bekomme ich ein Ladekabel fürs Handy und ein Glas Trinkwasser für die Nacht.

Zähne putzen und meine Zitrone fällt heute aus. Aber das ist dann so.

Ab etwa 23 Uhr schlafe ich.


Ich bin heute etwa 20 km gefahren.


Heute war die erste Nacht in meiner ganzen Wildcamping Zeit, in der ich nachts Zelt, Fahrrad und meine ganzen Sachen unverschlossen in der Natur zurück gelassen habe.

Ich bin einfach im Vertrauen.

So geht es morgen weiter>


Christmas Day 2024, cycling on the highway. An unexpected evening

<This was Christmas Eve for me

Wednesday, 25 December 

(1st Christmas Day in the Christian countries.

Christmas is not celebrated in India, which is predominantly Hindu.

Today is a normal working day here)


The alarm clock rings at 6am.

First I have a quick wash in the outside sink.

Then I'm on my mobile phone. I upload more videos to my YouTube channel. And answer messages.

I drink my lemon in the process.

From 8.30 a.m., I write in my diary.

In between, I have breakfast in my room. Vegetarian sandwich.

Around 10.30 a.m. I pack up my things and load the bike.

I pay my bill and say goodbye.

I cycle on at 11.20am.

I follow the Komoot route again.

It's still about 720 kilometres to Amritsar. But I only cycle as far as Ajmer. My destination for today is Beawar.

Today I'm back on Highway 58 for the whole afternoon.

Every now and then, mopeds or cars pull up alongside me. The men take selfies. They want to know where I'm coming from and where I'm going.

A young man with a car talks to me for a while. 

Around 16:15, I take a dinner break at a restaurant.

I ask if I can camp here.

No! That's not possible. It's not safe here. Alcohol is sold here. And the men are often drunk in the evenings.

I hadn't expected that.

But then that's the way it is. I drive a little further.

Just before dark, I pass a large open space near Beawar.

A narrow path leads directly into the countryside. Thorn bushes!

I push the bike through the thorn bushes to a spot suitable for camping.

At dusk, I carefully clear the area for the tent of thorns. Then I set it up. And settle in.

I want to use the evening to write a diary. 

But things turn out differently....

Azad writes to me at around 7.20 pm.

The young man I'd been talking to for a while this afternoon.

He wants to bring me round for dinner.

That's great!

About an hour later, we meet on the way to my campsite.

He invites me to his house for dinner!

Without thinking twice, I go with him.

I leave my tent and bike in the thorn bushes.

Nobody comes round here at night anyway.

Azad lives with his family about 6 kilometres away. In a small village near Beawar.

He has got pizza for me. 2 pizzas for me! (In India they are smaller than in Germany)

And his mum made salad and boiled eggs to go with it.

It is very tasty and a lot!

Then he offers me the chance to spend the night here.

I think about it for a moment...my tent with all my stuff and the bike is unlocked in the thorn bushes.

But I am confident.

So I stay here. But it's important to me that we drive to my campsite tomorrow morning before it gets light.

I get my own room with a bed.

The toilet is (as is usual in India)

outside.

As I don't have anything with me, I get a charging cable for my mobile phone and a glass of drinking water for the night.

Brushing my teeth and my lemon are cancelled today. But that's the way it is.

I sleep from about 11pm.


I cycled about 20 kilometres today.


Tonight was the first night in all my wild camping time that I left my tent, bike and all my stuff unlocked in the wild at night.

I'm just in confidence.

This is how it will continue tomorrow>

Im Restaurant

Auf dem Highway

Mein Zeltplatz

Ein unerwarteter Abend