Donnerstag, 12. Dezember
Um 6 klingelt der Wecker.
Ich schreibe erstmal Tagebuch.
Der Eintrag von gestern wird sehr lang und aufwendig.
Um 9 breche ich die Schreibarbeiten ab.
Ich “dusche” erstmal.
Da es hier keine Dusche gibt, setze ich mich unter den Wasserhahn.
Um 10 checke ich aus.
Und gehe zu einem benachbarten Fast Food Restaurant.
Hier frühstücke ich sehr leckere vegetarische Sandwiches.
Mayank kommt hierher. Beim Tee warte ich auf ihn.
Um 10:45 Uhr holt er mich ab.
Wir fahren zu seiner Werkstatt.
Erstmal bringen wir mein Fahrrad zur Autowerkstatt gegenüber.
Dort wird der neue Gepäckträger schwarz lackiert.
Später erledigt der Mechaniker die restlichen Arbeiten.
Unter anderem stellt er die Bremsen ein.
Dann mache ich eine kurze Probefahrt.
Alles ist in Ordnung und funktioniert.
Damit ist mein Fahrrad wieder Einsatz bereit. Und die Gesamtreperatur ist günstiger als erwartet. Ich gebe dem Mechaniker Trinkgeld.
Dann belade ich das Fahrrad neu.
Um 15:15 Uhr ist es startklar für die Weiterfährt.
Aber ich kann noch nicht weiter fahren.
Es gibt noch (oder schon wieder)Probleme mit der C-Form!
Das Hotel in dem ich übernachtet habe, hat die ja nicht ausgefüllt.
Deshalb muss das jetzt nachgeholt werden.
Und ich soll zur Polizei kommen.
Also fahren Mayank und ich dorthin.
Nach längerem hin und her wird mir mitgeteilt, dass alles in Ordnung ist.
Wir fahren zurück zur Werkstatt.
Später soll ich dann aber doch noch zum Amt, um das Formular auszufüllen.
Es dauert lange, bis ein Freund von Mayank mich mit Moped dorthin fährt.
Der Mitarbeiter dort hat aber offensichtlich keine Ahnung davon.
Irgendwann teilt er mir mit, dass ich das Formular doch nicht ausfüllen brauche.
Er rät mir aber, den Distrikt zu verlassen.
Um erneute Probleme zu vermeiden.
Ich bin mittlerweile sehr genervt von diesem Humbug!
Zum weiter fahren ist es mittlerweile eh zu spät. Es wird schon sehr bald dunkel.
Dann hat Mayank die Idee, dass ich mit Bus nach Udaipur fahren kann.
Das ist eine gute Idee!
Er Bucht einen Platz für mich
Der Bus kommt aber schon in wenigen Minuten!
Er hält an der Hauptstraße.
Ich verabschiede mich schnell. Und fahr zur Haltestelle.
Der Mechaniker begleitet mich.
An der Haltestelle warten wir erstmal.
Irgendwann sagt jemand, dass ich zum Busbahnhof fahren soll.
Also fahre ich dorthin.
Nach einer Weile kommt der Bus nach Udaipur. Das Fahrrad wird mitsamt Gepäck aufs Dach gezogen. Der Mechaniker hilft dabei. Er hatte vorsorglich einen Strick mitgebracht.
Der Bus ist schon recht voll. Ich bekomme auf der hinteren Bank aber noch einen Sitzplatz.
Etwa um 17:30 Uhr fährt der Bus ab.
Ich verlasse Salumbar.
Die Fahrt ist holprig. Aber ansonsten recht entspannt. Der Sitzplatz kostet 80 Rupies. Das Fahrrad bezahle ich an den Busbegleiter.
Ich nutze die Zeit, um Kontakte in Udaipur zu aktivieren. Bzw. Eine Übernachtungsmöglichkeit zu organisieren.
Schreibe Dunjam. Bekomme aber zunächst keine Antwort.
Dann fällt mir ein, dass ich ja letztes Jahr in dem tollen Hostel war. Ich schreibe dem Inhaber. Und buche direkt ein Bett über booking.com.
Bis nach Udaipur sind es knapp 70 km.
Um 19:30 Uhr erreicht der Bus den zentralen Busbahnhof in Udaipur.
Es ist zunächst niemand verfügbar, um das Fahrrad vom Dach zu holen.
Mein netter Sitznachbar klettert hinauf. Aber er schafft es alleine nicht. Ich klettere ebenfalls aufs Busdach. Dann kommt der Busbegleiter.
Ich gebe ihm 100 Rupies.
Zu 3. lassen wir das Fahrrad am Strick herunter.
Unten wird es von 2 Männern angenommen.
Dann klettern wir vom Busdach.
Ich gebe einem der Männer 20 Rupies Essensgeld.
Er ist damit sehr glücklich.
Der andere Mann gibt mir zu verstehen, dass ich mitkommen soll.
Er spricht so gut wie kein englisch.
Meine Hindi Kenntnisse reichen grad so, dass ich verstehe, dass er essen will.
Ich folge ihm in den hinteren Teil vom Busbahnhof.
Hier ist offenbar eine Essensausgabe.
Ich wundere mich, dass von mir ein Foto gemacht werden soll.
Irgendwann erklärt mir einer der Männer auf Englisch, dass hier eine Ausgabe für staatlich gefördertes Essen ist.
Nach Registrierung bekommt man für nur 10 Rupies Essen. Der Mann der mich hierher geführt hatte, arbeitet hier. Er macht Chapati.
Ich lasse das Foto machen. Bezahle. Und bekomme eine Essensmarke.
Dafür gibt es einen Teller Thalia.
Natürlich deutlich einfacher als im Restaurant. Aber sehr lecker.
Und es wird immer wieder nachgefüllt.
Der Mann bringt mir immer wieder frisches Chapati.
Ich bin beeindruckt!
Irgendwann bin ich pappsatt.
Als ich dann gehen möchte, werde ich gebeten ins Gästebuch zu schreiben.
Das mache ich sehr gerne.
Danach verabschiede ich mich.
Mittlerweile ist es 21:30 Uhr.
Ich mache mich auf den Weg zum Hostel.
Es sind etwa 3 km. Als ich dann losfahren will, merke ich, dass der Linke Bremsgriff angebrochen ist.
Aber es gibt schlimmeres. Darum kann ich mich morgen kümmern.
Das Fahrrad fährt jetzt sehr gut.
Und ich merke deutlich, dass es jetzt leichter ist.
Das Gepäck reduzieren hat richtig was gebracht!
Es fällt mir jetzt sehr leicht, das Fahrrad durch den dichten Stadtverkehr zu manövrieren. Es ist jetzt kein Vergleich mehr zu den anstrengenden Fahrten durch Städte wie Prag, Istanbul, Izmir, Antalya, Tabriz, Shiraz, Islamabad, Lahore, Dehli, Chennai oder Kalkutta.
Trotzdem brauche ich sehr lange!
Weil die Navigation nicht funktioniert. Immer wieder verfahre ich mich, weil das GPS ausfällt.
Ich erreiche das Hostel erst gegen 23 Uhr.
Der Inhaber erwartet mich schon.
Es ist ein freudiges Wiedersehen.
Das Fahrrad kann ich in den Gang neben der Rezeption stellen.
Der ChekIn ist unkompliziert.
Hier wird kein C-Form verlangt.
Ich bezahle 500 Rupies für das Bett im Mehrbettzimmer.
Allerdings bin ich zur Zeit der einzige Gast. Hab also das Zimmer für mich alleine.
Ich richte mich kurz ein.
Bis ich dann schlafe ist es etwa 0:45 Uhr.
Bicycle repair. Spontaneous bus journey to Udaipur
Thursday, 12 December
The alarm clock rings at 6am.
I start writing in my diary.
Yesterday's entry is very long and time-consuming.
I stop writing at 9.
I take a shower first.
As there's no shower here, I sit under the tap.
I check out at 10.
And go to a neighbouring fast food restaurant.
I have a very tasty vegetarian sandwich for breakfast.
Mayank comes here. I wait for him over tea.
He picks me up at 10:45.
We drive to his garage.
First we take my bike to the garage opposite.
The new luggage rack is painted black there.
Later, the mechanic does the rest of the work.
Among other things, he adjusts the brakes.
Then I go for a short test ride.
Everything is fine and works.
My bike is now ready for use again. And the overall repair is cheaper than expected. I tip the mechanic.
Then I reload the bike.
At 3.15 pm it's ready for the onward journey.
But I can't go any further yet.
There are still (or again) problems with the C-shape!
The hotel where I stayed overnight hasn't filled it in.
That's why it has to be done now.
And I have to go to the police.
So Mayank and I drive there.
After a long back and forth, I'm told that everything is fine.
We drive back to the garage.
Later, however, I have to go to the police station to fill in the form.
It takes a long time until a friend of Mayank drives me there on my moped.
But the employee there obviously has no idea.
At some point he tells me that I don't need to fill in the form after all.
However, he advises me to leave the district.
To avoid further problems.
I am now very annoyed by this humbug!
It's too late to drive on anyway. It's getting dark very soon.
Then Mayank has the idea that I can take the bus to Udaipur.
That's a good idea!
He books a seat for me
But the bus will be here in a few minutes!
It stops on the main road.
I quickly say goodbye. And drive to the bus stop.
The mechanic accompanies me.
We wait at the bus stop.
At some point, someone tells me to go to the bus station.
So I drive there.
After a while, the bus to Udaipur arrives. The bike and luggage are pulled onto the roof. The mechanic helps. He had brought a rope with him as a precaution.
The bus is already quite full. But I get a seat on the rear bench.
The bus leaves at around 17:30.
I leave Salumbar.
The journey is bumpy. But otherwise quite relaxed. The seat costs 80 rupees. I pay the bus attendant for the bike.
I use the time to make contacts in Udaipur. Or to organise a place to stay overnight.
Write to Dunjam. But I don't get a reply at first.
Then I remember that I stayed in the great hostel last year. I write to the owner. And book a bed directly via booking.com.
It's just under 70 kilometres to Udaipur.
The bus arrives at the central bus station in Udaipur at 7.30 pm.
At first there is no one available to take the bike off the roof.
My nice neighbour climbs up. But he can't manage it on his own. I climb onto the bus roof too. Then the bus attendant arrives.
I give him 100 rupees.
Three of us let the bike down by the rope.
At the bottom it is accepted by 2 men.
Then we climb off the bus roof.
I give one of the men 20 rupees in lunch money.
He is very happy with it.
The other man tells me that I should come with him.
He speaks next to no English.
My knowledge of Hindi is just enough for me to understand that he wants to eat.
I follow him to the back of the bus station.
There is obviously a food counter here.
I'm surprised that they want to take a photo of me.
At some point, one of the men explains to me in English that this is a counter for state-subsidised food.
After registering, you can get food for just 10 rupees. The man who had led me here works here. He makes chapati.
I have the photo taken. I pay. And get a meal ticket.
In return, I get a plate of Thalia.
Much simpler than in a restaurant, of course. But very tasty.
And it is always refilled.
The man keeps bringing me fresh chapati.
I am impressed!
At some point I'm full to the brim.
When I want to leave, I am asked to write in the guest book.
I am more than happy to do so.
Then I say goodbye.
By now it's 9.30 pm.
I make my way to the hostel.
It's about 3 kilometres. As I'm about to set off, I realise that the left brake lever is broken.
But there are worse things. I can deal with that tomorrow.
The bike is riding very well now.
And I clearly notice that it's lighter now.
Reducing the luggage has really helped!
I now find it very easy to manoeuvre the bike through the heavy city traffic. It's no longer a comparison to the strenuous journeys through cities like Prague, Istanbul, Izmir, Antalya, Tabriz, Shiraz, Islamabad, Lahore, Dehli, Chennai or Calcutta.
But it still takes me a long time!
Because the navigation doesn't work. I keep getting lost because the GPS fails.
I only reach the hostel at around 11 pm.
The owner is already waiting for me.
It's a happy reunion.
I can leave my bike in the corridor next to reception.
The check-in is uncomplicated.
No C-form is required here.
I pay 500 rupees for the bed in the shared room.
However, I'm the only guest at the moment. So I have the room to myself.
I settle in briefly.
By the time I'm asleep, it's about 0.45am.