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Fortsetzung meiner Fahrradreise nach Hiroshima

Fahrradreise nach Hiroshima –

Teil 2

Montag, 09. Dezember

Heute klingelt der Wecker schon um 5.

Als erstes wasche ich die Wäsche von gestern.

Dann baue ich mein Zelt ab.

Ich wasche es gründlich.

Dann packe ich die letzten Sachen auf der neuen Plane zusammen.

Und belade das Fahrrad komplett.

Zwischendurch frühstücke ich. Zum letzten Mal auf der Farm. Heute hat Tejal mein Lieblingsfrühstück gemacht. Chapati mit Gewürzen angebraten.

So wie in der letzten Zeit schneide ich eine frische Zwiebel dazu.

Zuletzt packe ich das Zelt ein.

Es hatte in der Zwischenzeit getrocknet.

Um 10:45 Uhr ist mein Fahrrad startklar für die Weiterfahrt.

Die beiden Planen brauche ich zur Zeit nicht. Ich nehme sie zusammengerollt mit.

Auch die Solarpanels packe ich erstmal nur ein.

Meine beiden Powerbanks sind ja geladen. Ich habe nur noch 2 große.

Während der Reise wird sich zeigen, ob das ausreicht.

Ich habe deutlich Gepäck und Gewicht reduziert.

Auch beladen ist das Fahrrad erstaunlich leicht.

Ich dusche schnell.

Dann fahren Ishwar und ich mit Moped ins Dorf zum Wohnhaus.

Ich lagere die letzten Sachen in meinem Fass auf dem Dachboden ein.

Heute gibt es schon um 11:30 Uhr Mittagessen.

Zum letzten Mal zusammen mit der Familie. (Harry ist allerdings in der Schule.)

Zum Abschied bekomme ich von Ishwar ein handgemachtes leeres Buch. Für handschriftliche Erinnerungen während meiner Reise.

Und eine indische Flagge mit Halterung für mein Fahrrad.

Ich verabschiede mich von dem Vater von Ishwar.

Dann fahren Ishwar und ich zum letzten Mal mit Moped zur Farm.

Ich packe die letzten Sachen ein.

Und mache eine kurze Probefahrt.

Dann verabschiede ich mich von den Tieren.

Besonders Agnes, das Huhn werde ich vermissen

Wir sind uns in der letzten Zeit sehr nahe gekommen.

Ich habe ihr jeden Abend gute Nacht gesagt. Und sie in ihren Korb gesetzt.

Und auch die Kuh Ganga werde ich vermissen! Sie ist hochschwanger. Wenn ich nächstes Jahr wieder komme, wird ihr Baby schon groß sein.

Es macht mich traurig, dass ich mich nicht von den Büffeln verabschieden kann.

Sie sind mal wieder seit einigen Tagen abends nicht zur Farm gekommen.

Um 10:50 Uhr verlasse ich die Farm.

Erstmal fahre ich zur Verabschiedung nach Punjpur.

Das Fahrrad fährt sich auch beladen richtig gut. Es liegt sicher auf der Straße.

Allerdings funktioniert die Gangschaltung ja noch nicht.

Ich hatte online keine passenden Kabelführungen bekommen.

Und hier in der näheren Umgebung gibt es auch keine geeignete Fahrradwerkstatt.

Aus Zeitgründen habe ich entschieden, erstmal ohne Schaltung zu starten.

Das heißt, ich fahre immer im größten Gang. So komme ich gut voran.

Aber an Steigungen ist es sehr schwierig!

Ich schiebe dann.

Nach 25 Minuten komme ich leicht verspätet im  etwa 5 km entfernten Punjpur an.

Beim Shop von Milan werde ich schon erwartet.

Die Männer machen viele Fotos von und mit mir und dem Fahrrad. Dann fahr ich ein Stück weiter. Zur Abzweigung nach Aspur.

Hier werde ich von Ishwar, Tejal und vielen weiteren Männern erwartet. Wieder werden viele Fotos und Selfies gemacht.

Dann verabschiede ich mich.

Besonders der Abschied von meiner indischen Familie fällt mir schwer.

Ishwar ist ein sehr guter Freund!

Er war- und ist in vielen Bereichen eine tolle Unterstützung für mich!

Und ich durfte sehr viel von ihm lernen.

Praktische Dinge über Farmarbeit in Indien. Wie zum Beispiel Gras schneiden mit der Handsichel oder anlegen von Bewässerungskanälen mit der Hand.

Und natürlich den Umgang mit den Büffeln!

Vor allem durfte ich in den letzten Wochen und Monaten viel über das Leben lernen!

Was es bedeutet, glücklich und zufrieden zu sein.

 Auch wenn das Leben hart ist. Und ja…

Das Leben hier in Indien ist oft hart!

Ich lerne gerade, nicht Probleme zu sehen. Sondern Lösungen. Auch mit einfachsten Mitteln etwas hin zu bekommen.

Ich lerne gerade, was innerer Frieden wirklich bedeutet!

Um 13:45 Uhr setze ich meine Fahrradreise nach Hiroshima fort.

Ich verlasse Punjpur.

Mein nächstes großes Zwischenziel ist Amritsar. Bis zur Wagah Border – dem Grenzübergang zwischen Indien und Pakistan sind es laut meiner Komoot Route ganz genau 1000 km.

Dafür habe ich bis zum 15. Januar Zeit.

Dann laufen die 90 Tage in Indien ab. Und ich muss das Land verlassen.

Der nächste größere Ort ist Aspur.

Dort ist eine kleine Fahrradwerkstatt für herkömmliche indische Fahrräder. Aber sehr wahrscheinlich gibt es dort keine Ersatzteile für die Gangschaltung.

Auf der gut ausgebauten Hauptstraße komme ich gut voran. Allerdings schiebe ich an den Steigungen.

Und mit meinem beladenen Fahrrad falle ich auf!

Fast jedes vorbei fahrende Auto hupt.

Immer wieder halten Mopeds und Autos neben mir. Es werden viele Fotos und Videos gemacht.

Teilweise ergeben sich tolle Gespräche.

Und viele der Männer kennen Ishwar!

Er ist hier in der Gegend sehr bekannt und angesehen.

Etwa um 15:15 Uhr erreiche ich Aspur

Am Ortsrand mache ich erstmal eine Teepause. Und lasse meinen Becher mit Tee befüllen.

Als ich dann in den Ort fahre, werde ich direkt angesprochen. Und in ein Café eingeladen.

Ich bekomme Hilfsangebote für meine Gangschaltung.

Aber hier auf der Straße ohne Ersatzteile ist eine Reparatur es nicht möglich.

Außerdem wird es immer später.

Und schon bald dunkel.

Die Männer vermitteln mir ein sehr günstiges Hotelzimmer im Zentrum von Aspur. Und eine Fahrradwerkstatt im nächsten etwa 20 km entfernten Ort Salumbar.

Das ist toll!

Das Hotel ist ganz in der Nähe.

Mein Fahrrad kann ich in der Garage unterstellen.

Der Check in ist unkompliziert.

Das Zimmer mit Bad kostet nur 500 Rupies. Es ist einfach. Aber sauber. Und es gibt sogar einen Fernseher an der Wand.

Auf Empfehlung gehe ich zu einem benachbarten Omelette Stand zum Dinner. Der Hotel Mitarbeiter begleitet mich. Das Omelette kostet nur 6o Rupies. Es ist eine ordentliche Portion und sehr lecker.

Den Abend verbringe ich in meinem Zimmer.

Ich beantworte Nachrichten.

Und mache Fotos von meinem unterschriebenem Interview Vertrag.

Dann schicke ich den als PDF Datei zurück an die Agentur in Canton/Massachusetts, USA.

Damit kann es demnächst aufgezeichnet werden.

Ab etwa 23 Uhr schlafe ich.

Nach langer Zeit mal wieder in einem richtigen Bett.

Meine Zitrone lasse ich heute ausfallen.

Ich hab welche von der Farm mitgenommen. Sie aber in der Fahrradtasche vergessen.

 

Ich bin heute 17 km gefahren.                           

So geht es morgen weiter >          

Continuation of my cycle tour to Hiroshima

Cycling to Hiroshima -

Part 2 

Monday, 09 December 

Today the alarm clock rings at 5am.

The first thing I do is yesterday's washing.

Then I take down my tent. 

I wash it thoroughly.

Then I pack up the last few things on the new tarpaulin. 

And load the bike completely.

I have breakfast in between. For the last time on the farm. Tejal has made my favourite breakfast today. Chapati fried with spices.

As I've been doing lately, I chop a fresh onion to go with it.

Finally, I pack up the tent.

It had dried in the meantime.

At 10.45 a.m. my bike is ready for the onward journey.

I don't need the two tarpaulins at the moment. I roll them up and take them with me.

I also only pack the solar panels for now.

My two powerbanks are charged. I only have 2 large ones left.

We'll see during the trip whether that's enough. 

I have significantly reduced my luggage and weight.

Even when loaded, the bike is surprisingly light.

I take a quick shower.

Then Ishwar and I ride the moped to the village house.

I store the last of my things in my barrel in the attic.

Today we have lunch at 11.30am. 

For the last time with the family. (Harry is at school, though).

To say goodbye, Ishwar gives me a handmade blank book. For handwritten memories during my trip.

And an Indian flag with a holder for my bike.

I say goodbye to Ishwar's father.

Then Ishwar and I cycle to the farm for the last time.

I pack the last of my things.

And take a short test ride.

Then I say goodbye to the animals.

I will especially miss Agnes, the chicken 

We've become very close recently.

I said goodnight to her every evening. And put her in her basket.

And I'll miss Ganga the cow too! She's heavily pregnant. When I come back next year, her baby will already be big.

It makes me sad that I can't say goodbye to the buffaloes.

Once again, they haven't come to the farm in the evening for a few days.

I leave the farm at 10.50am.

First I cycle to Punjpur to say goodbye.

The bike rides really well, even when loaded. It is safe on the road.

However, the gears don't work yet.

I couldn't find any suitable cable guides online.

And there is no suitable bike workshop in the neighbourhood.

To save time, I decided to start without gears for the time being.

That means I always ride in the highest gear. I make good progress that way.

But it's very difficult on inclines!

I then push.

After 25 minutes, I arrive slightly late in Punjpur, about 5 kilometres away.

I am already expected at Milan's shop.

The men take lots of photos of and with me and the bike. Then I cycle a little further. To the turn-off to Aspur.

Ishwar, Tejal and many other men are waiting for me here. Again, lots of photos and selfies are taken.

Then I say goodbye.

It is particularly difficult to say goodbye to my Indian family.

Ishwar is a very good friend!

He was and is a great support for me in many areas!

And I learnt a lot from him.

Practical things about farm work in India. For example, cutting grass with a sickle or creating irrigation channels by hand.

And of course how to handle the buffaloes!

Above all, I have learnt a lot about life in the last few weeks and months!

What it means to be happy and content. 

 Even when life is hard. And yes...

Life here in India is often hard!

I'm learning not to see problems. But solutions. To get things done, even with the simplest of means. 

I'm learning what inner peace really means!

At 13:45 I continue my cycle journey to Hiroshima.

I leave Punjpur.

My next big stopover is Amritsar. According to my Komoot route, it's exactly 1000 kilometres to the Wagah Border - the border crossing between India and Pakistan.

I have until 15 January to get there.

That's when the 90 days in India expire. And I have to leave the country.

The next major town is Aspur.

There is a small bicycle repair shop for conventional Indian bicycles. But they probably don't have any spare parts for the gears.

I make good progress on the well-maintained main road. However, I am pushing on the inclines.

And with my loaded bike, I stand out!

Almost every passing car honks its horn.

Mopeds and cars stop next to me again and again. Lots of photos and videos are taken.

Some of the conversations are great.

And many of the men know Ishwar!

He is very well known and respected in the area.

I reach Aspur at around 15:15 

I take a tea break on the outskirts of the village. And have my cup filled with tea.

When I drive into the village, I am approached directly. And invited to a café.

I am offered help with my gear shift. 

But it can't be repaired here on the road without spare parts.

It's also getting later and later.

And it soon gets dark.

The men find me a very cheap hotel room in the centre of Aspur. And a bike repair shop in the next town, Salumbar, about 20 kilometres away.

That's great!

The hotel is very close by.

I can store my bike in the garage. 

The check-in is straightforward.

The room with bathroom costs only 500 rupees. It is simple. But clean. And there's even a TV on the wall.

On recommendation, I go to a neighbouring omelette stand for dinner. The hotel employee accompanies me. The omelette costs only 6o rupees. It's a decent portion and very tasty.

I spend the evening in my room.

I answer messages.

And take photos of my signed interview contract.

Then I send it back to the agency in Canton/Massachusetts, USA, as a PDF file.

This means it can be recorded soon.

I sleep from about 11 pm. 

In a real bed for the first time in a long time.

I skip my lemon today.

I took some from the farm. But I forgot them in my bike bag.


I cycled 17 kilometres today.

This is how it will continue tomorrow>

Abschied von der Farm

Verabschiedung in Punjpur

Meine Fahrradreise geht weiter

Wieder auf der Straße

Aspur

Ich habe heute nicht so viele Fotos gemacht.

Da ich ja mein Handy als Navi am Lenker befestigt habe.

Meine Digitalcamera funktioniert nach der langen Lagerzeit nicht mehr.

Also kann ich während der Fahrt keine Fotos machen.